440 (27,805 kapituliert)
Die Schlacht am Appomattox Courthouse war das letzte Gefecht der Armee des könferderierten Generals Robert E. Lee, bevor er sich der Armee des Unionsgenerals Ulysses S. Grant ergeben mußte. Diese Kapitulation gilt als das nominelle Ende des Sezessionskriegs.
Hintergrund
Am 1. April 1865 umfasste die Kavallerie des Nordstaaten- Generalmajor Philip Sheridan's General Lee's Flanke in der Schlacht bei Five Forks. Am nächsten Tag beendete der Unionsgeneral Ulysses S. Grant mit seiner Armee die Belagerung von Petersburg. Lee war gezwungen seine Trupen aus Petersburg und Richmond abzuziehen und bewegte sich nun westlich zur Appomattox Station, wo ein Versorgungszug auf ihn wartete. Er hoffte sich hier mit der Armee von North Carolina unter Joseph E. Johnston vereinen zu können. Am 8. April 1865 erbeutete oder zerstörte dort jedoch eine Kavallerie der Unionsarmee unter George A. Custer drei Versorgungszüge.
Der Weg nach Appomattox
Lee war nun gezwungen auf die in Lynchburg wartenden Versorgungszüge zurückzugreifen. Die Unionsarmee hatte mittlerweile zwischen Lee und Lynchburg eine Kavallerieeinheit unter Sheridan postieren können. Lee hoffte diese Sperre durchbrechen zu können, bevor es der Union gelänge sie mit Infanterie zu verstärken. Diese Hoffnung veranlasste ihn eine Nachricht an Grant zu senden, die besagte, dass er noch nicht vorhabe zu kapitulieren, aber dennoch willens war mit ihm zu verhandeln. Grant konstatierte: "It looks as if Lee still means to fight" (etwa: "Es sieht so aus, als würde Lee immer noch kämpfen wollen.")
"Die letzte Schlacht"
In der Dämmerung des 9. April griff das "Confederate Second Corps", eine Kavallerieeinheit unter John B. Gordon, Sheridan's Kavallrie an und schlug erfolgreich deren erste Linie zurück. Die könferderierte Kavallerie unter Fitzhugh Lee indessen, umfasste die Flanke der Union. Die nächste Linie der Unionskavallerie gebildet von Ranald S. Mackenzie und George Crook's Truppen, fiel ebenfalls zurück. Gordon's Truppen preschten durch die Unionslinien und nahmen einen Hügelkamm. Von der Höhe des Hügels konnten sie erkennen, dass sich das gesamte "Union XXIV Corps", die zu Hilfe eilende Infanterieeinheit, in Schlachtlinie mit dem "Union V Corps" zu ihrer Rechten aufstellte. Diese Einheiten ware unter General Edward Ord in 21 Stunden 48 km marschiert, um ihre Kavallerie gegen die Könferdaration unterstützen zu können. Fitz Lee's Kavallerie trat sofort den Rückzug Richtung Lynchburg an. Die Infanterie begann gegen Gordon vorzurücken, während die Union (II Corps) ebenfalls im Nordwesten begann gegen die konförderiete Infanterie unter James Longstreet vorzurücken. Bald würden Longstreet und Gordon Rücken an Rücken kämpfen müssen. Lee konstatierte: "...there is nothing left, but to go and see General Grant, and I had rather die a thousand deaths" (etwa: "...es bleibt nichts mehr, als General Grant zu treffen, aber lieber würde ich tausend Tode sterben").
Viele von Lee's Offizieren, Longstreet eingeschlossen, kamen überein, dass eine Kapitulation jetzt noch der einzige Weg war. Der Kommandeur von Lee's Artillerie, Edward Porter Alexander, meinte jedoch, dass wenn Lee kapitulieren würde, dies eine Kapitulation aller Konfördarationsarmeen zur Folge hätte ("every other [Confederate] army will follow suit"). Um 8:00 morgens, signalisierte Lee Verhandlungsbereitschaft. Die Schlacht lief indessen weiter, die Union kesselte die Konförderation immer weiter ein. Nach einigen Stunden Verhandlungen zwischen Grant und Lee, die über Boten geführt wurden, wurde ein Waffenstillstand vereinbart und man begann die Kapitulationsbedingungen auszuhandeln. Lee's Berater, Colonel Charles Marshall, wurde damit beauftragt einen Treffpunkt für Grant und Lee zu finden. Marshall wählte das Haus von Wilmer McLean, ironischerweise der selbe Mann, der sein Haus schon General P.G.T. Beauregard in der Schlacht von Bull Run, der ersten großen Schlacht des Krieges, zur Verfügung stellte.
Die Kapitulation
Gekleidet in eine tadellose Uniform, erwartete Lee die Ankunft Grant's. Grant, kam in seiner vollkommen dreckigen und verstaubten Uniform, nur deren Schulterstücke entsprachen seinem Rang. Grant vermied erst das eigentliche Thema des Treffens so unterhielt man sich über eine vormalige Begegnung im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Lee brachte die Unterhaltung zurück auf die Kapitulationsbedingungen, woraufhin Grant Lee anbot, dass sich die Offiziere und Männer von Lee's Armee ergaben und alle Waffen, mit Ausnahme der Schwerter der Offiziere und der sich in Privatbesitz befindlichen Pferde von der Union beschlagnahmt würden, dafür die Männer aber nicht gefangengesetzt würden. Nach der Niederschrift dieser Bedingungen unterschrieben beide Generäle die Kapitulationsvereinbarungen. Als Lee das Haus verließ und wegritt buhten und verhöhnten Grant's Offiziere ihn, woraufhin Grant sie dazu auffordern mußte Lee den Respekt zu zollen, der ihm gebührt.
Am 10. April verabschiedete sich Lee von seiner Armee und obwohl kein Konförderationsoffizier dies wollte, fand die Kapitulation in einer offiziellen Zeremonie statt. Brigadegeneral der Union Joshua L. Chamberlain leitete die Zermonie und als General John B. Gordon gefolgt von der berühmten Stonewall Brigade vorübermarschierte, gab Chamberlain den Befehl zu salutieren. Gordon führte sein Pferd zu Chamberlain und erwiderte den Gruß (Gordon: "It was honor answering honor."). 27,805 Konförderierte Soldaten schritten vorüber und streckten ihre Waffen.
Folgen
Ungefähr 175,000 Konfoderierte waren zu diesem Zeitpunkt noch auf den Schlachtfeldern. Genau wie Porter Alexander es vorausgesehen hatte, führte die Nachricht von Lee's Kapitulation dazu, dass sich auch diese nach und nach ergaben. General Johnston's Armee in North Carolina, mit der Lee anfangs hoffte sich vereinen zu können ergab sich William T. Sherman an 26. April. Unter Edmund Kirby Smith ergab sich das konförderierte "Trans-Mississippi Department" im Mai und Stand Watie kapitulierte mit den letzten bemerkenswerten konförderieten Truppen am 23. Juni 1865.
Siehe auch
Quellen