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Kindermuseum Junges Schloss

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Altes Schloss Stuttgart vom Schillerplatz aus gesehen

Das Landesmuseum Württemberg (bis 2005: Württembergisches Landesmuseum) wurde 1862 von Wilhelm I. König von Württemberg gegründet. Sein Ursprung geht jedoch bis ins 16. Jahrhundert zurück. In der Kunstkammer sammelten damals die Herzöge alles, was selten, kostbar und ungewöhnlich war. 2006 wurde das kulturgeschichtliche Museum mit Zustimmung der baden-württembergischen Landesregierung in Landesmuseum Württemberg umbenannt.

Aufgabe des Museums ist die Darstellung der Landesgeschichte von der Steinzeit über die Keltenzeit, die Römer, die Alamannen, das Mittelalter, die Renaissance, den Barock bis hin zur Gegenwart. Es gibt auch Ausstellungen, die den gesamten europäischen Raum abdecken, u. a. bei der klassischen Antike, bei Glas, Kunsthandwerk, Münzen, Uhren, wissenschaftlichen Instrumenten, Textilien und Musikinstrumenten. Jährlich besuchen etwa 280.000 Menschen das Landesmuseum Württemberg.

Geschichte

Kunstkammer

Die herzogliche Kunstkammer war der Ursprung des heutigen Landesmuseums Württemberg. Eine erste Erwähnung findet sich 1596 in einem Bericht des Basler Arztes Felix Platter. Es war die Zeit des Herzogs Friedrich I, der von 1593 bis 1608 regierte, und der den Grundstock der Sammlung anlegte, die zunächst aus mitgebrachten Objekten seiner Reisen nach Italien, Ungarn und in Gebiete des heutigen Österreichs bestand. Erweitert wurde sie durch seinen Nachfolger, dem Herzog Johann Friedrich, gestorben 1628. Nach dem Dreißigjährigen Krieg in dem die Sammlung teilweise geplündert wurde, erweiterte sie Eberhard III, indem er sie im Stuttgarter Neuen Lusthaus präsentierte und zur Betreuung einen Archivar einstellte. Bestand die Sammlung der Kunstkammer ursprünglich vor allem aus Stücken der klassischen, vor allem römischen Antike, kamen später auch Münzsammlungen, Mineralien, Geschirr, Geschenke anderer Fürsten und Kuriositäten unterschiedlichster Art hinzu. 1886 wurde sie als Königliches Kunstkabinett zu einem Museum umgestaltet.[1]

Die Sammlung vereinigte in den folgenden Jahrzehnten wesentliche Bestände württembergisches Kunst- und Altertumsdenkmale. Im Rahmen einer Neugliederung der Kunstsammlungen des Landes wurde sie jedoch 1921 geteilt und sowohl im Neuen als auch im Alten Schloss untergebracht. Mit Verordnung des Staatsministeriums vom 18. Juni 1947 wurde diese Trennung wieder aufgehoben und; die wiedervereinigte Sammlung erhielt den Namen Württembergisches Landesmuseum Stuttgart und wurde 1948 im Alten Schloss untergebracht. 2006 wurde das kulturgeschichtliche Museum mit Zustimmung der baden-württembergischen Landesregierung in Landesmuseum Württemberg umbenannt.

Direktoren

Museumsgebäude

Das Alte Schloss war vierhundert Jahre Hauptresidenz der württembergischen Grafen und Herzöge. Durch die Neugründung von Ludwigsburg im frühen 18. Jahrhundert und den Bau des Neuen Schlosses in Stuttgart entging das Alte Schloss zu Beginn des 18. Jahrhunderts nur mit knapper Not dem Abbruch, zumal es „kaum zu einer Theaterdekoration gut war“, wie Goethe 1797 notierte.

Die Wurzeln des Baues reichen in die Anfänge Stuttgarts zurück. Um 950 scheint Herzog Liudolf von Schwaben, Sohn Ottos I dort eine Burg angelegt zu haben. Diese sollte den für die Rüstung gegen die Ungarn wichtigen Stutengarten schützen. Ab 1325 ging man daran, den Dürnitzbau neu zu errichten. Der Höhepunkt der baulichen Maßnahmen war im 16. Jahrhundert erreicht, als Herzog Christoph die Burg zu einem zeitgemäßen Schloss umbauen ließ, das als schönster deutscher Renaissancehof galt. Im Laufe der Jahrhunderte fanden am Alten Schloss noch weitere Baumaßnahmen statt, wie zum Beispiel die Reitertreppe von Blasius Berwart 1560, die Schlosskirche, die 1562 geweiht wurde oder die barocke Ausgestaltung des Konferenzsaals.

Am 21. Dezember 1931 ereignete sich die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte des Alten Schlosses: Durch einen ausufernden Kaminbrand wurde der Dürnitzbau mit beiden Türmen weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau, durchgeführt von Paul Schmitthenner und finanziert durch Spenden, kam jedoch im Zweiten Weltkrieg zum Erliegen.

Das Alte Schloss vom Karlsplatz aus gesehen

1944 wurde das Alte Schloss, das noch nicht vollständig restauriert war, durch Luftangriffe schwer getroffen und brannte aus, zwei Drittel des Arkadenhofes wurden zerstört. Von 1947 bis 1969 wurden Arkadenhof und Dürnitzbau ebenfalls von Paul Schmitthenner in Anlehnung an ihre ursprüngliche Architektur wieder aufgebaut. Das Alte Schloss hatte damit eine neue Gestalt bekommen, in der die Idee des historischen Bauwerkes weiterlebte.

Dem Brand vom 21. Dezember 1931 fielen große Teile der Sammlung zum Opfer, wie beispielsweise die Handwerkstuben der volkskundlichen Sammlung, da sie für einen Transport zu sperrig waren. 1948/49 wurden die ersten provisorischen Ausstellungsräume des Württembergischen Landesmuseums im Alten Schloss der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. 1971 erfolgte die Wiedereröffnung des Dürnitzbaus nach Bauarbeiten.

Später wurde an einer Seite des Schlosses (zum Karlsplatz hin) eine Erinnerungsstätte für Claus von Stauffenberg eingerichtet.

Sammlungen

Antike

Die Sammlung Antike des Landesmuseums Württembergs besteht aus vier Teilen, der Sammlung Klassischer Antike, der Provinzialrömischen Sammlung, der Sammlung antiker Gläser und dem Römischen Lapidarium.

Sammlung Klassischer Antiken

In der Antikensammlung werden Objekte des Mittelmeerraums vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. gezeigt. Das Spektrum der Sammlung reicht von der Bronzezeit über die Blütezeit Griechenlands und die Etrusker bis zum Imperium Romanum. Zu sehen sind beispielsweise griechische Skulpturen, römische Portraits, römische Wandmalerei, etruskische Kleinkunst und mehrere Mumienporträts aus Ägypten, wie etwa das Porträt der Eirene.

Römer in Württemberg

Die Dauerausstellung Römer in Württemberg bietet einen Überblick über Südwestdeutschland zur Zeit der Römer vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. In verschiedenen Themenbereichen werden sämtliche Aspekte des Lebens in einer Grenzprovinz des Römischen Reiches beleuchtet. Die Exponate geben einen Einblick in das alltägliche Leben, das Militär, in Wirtschaft und Handel, Handwerk und Kunsthandwerk sowie in Religion und Jenseitsglauben und es werden auch die Einfälle der Germanen und der allmähliche Rückzug der Römer aus dem rechtsrheinischen Gebiet thematisiert. Der ausgestellte Maskenhelm von Pfrondorf zählt zu den besterhaltenen seiner Art.[2]

Antikes Glas

Das Landesmuseum Württemberg verfügt über eine der bedeutendsten Glassammlungen der Welt. Der größte Teil der Gläser stammt aus der Sammlung des aus Stuttgart gebürtigen Sammlers Ernesto Wolf, die das Landesmuseum zwischen 1991 und 2003 erwarb. Die antiken Gläser haben eine enorme Bandbreite, die es erlaubt, die Glasgeschichte von ihren Anfängen bis in die spätrömische und byzantinische Zeit zu zeigen. Die ältesten Objekte aus dem westasiatischen Raum reichen bis in die Bronzezeit zurück. Ägyptische Gefäße zeugen von der ersten Hochblüte der Glasherstellung. Farbenprächtige Gefäße gehörten zum Tafelluxus der hellenistischen und frührömischen Zeit; die Formenvielfalt römischer und byzantinischer Glaskunst wird in der Ausstellung eindrucksvoll vor Augen geführt. Zu den Höhepunkten der Glassammlung zählt beispielsweise ein exzellent erhaltener achämenidischer Lotuskelchbecher aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr.

Lapidarium

Im Römischen Lapidarium im Neuen Schloss werden etwa 100 Steindenkmäler aus der Zeit präsentiert, als große Bereiche von Südwestdeutschland zu den römischen Provinzen Obergermanien und Rätien gehörten. Die ausgestellten Skulpturen, Reliefs und Inschriftensteine datieren von der Mitte des 1. bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Ein wichtiges Stück dieser Sammlung ist eine gut erhaltene Statue eines Genius aus Bad Wimpfen.

Kunst- und Kulturgeschichte

Die Besitztümer der Herzöge und Könige von Württemberg sind das Kernstück der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung. Die Sammlungsziele jedoch sind sowohl landeskundlich als auch international ausgerichtet.

In der herzoglichen Kunstkammer befinden sich Kunsthandwerk und Wunder der Natur. Die Kunstkammer findet ihre Fortsetzung in den Kronjuwelen der württembergischen Könige. Die 1806 von König Friedrich I. in Auftrag gegebene, mit Diamanten, Smaragden und Perlen gefertigte Königskrone und das Szepter werden zusammen mit höfischem Prunkservice und Brillantschmuck präsentiert. Mit zwei aztekischen Federschilden sowie einer Jadeskulptur besitzt die Kunstkammer außerdem drei der am frühesten in Europa belegten präkolumbianischen Objekte.

Kunsthistorisch bedeutsam ist die Sammlung Sakrale Kunst des Mittelalters. Mit über 100 Werken widmet sie sich den zentralen Bildthemen und Funktionen der mittelalterlichen Kunst. Im Mittelpunkt stehen das Kruzifix, das Marienbild, der Altar und das Andachtsbild.

Neben der Glassammlung, die seit dem Erwerb der veredelten Renaissance- und Barockgläser des Privatsammlers Ernesto Wolf zu den bedeutendsten Europas zählt, besteht eine Sammlung der Prunkuhren der Renaissance sowie der wissenschaftlichen Instrumente.

Die Musikinstrumentensammlung des 16. bis 20. Jahrhunderts ist auf Tasteninstrumente ausgerichtet und akzentuiert frühe Hammerflügel.

Zwei der insgesamt sieben Zweigmuseen des Landesmuseums sind im Schloss Ludwigsburg untergebracht. Das Modemuseum, zeigt europäische Kleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie das Keramikmuseum mit dem weltweit größten Bestand an Erzeugnissen der 1758 gegründeten Ludwigsburger Porzellanmanufaktur.

Volkskunde

Kultur und Lebensweise breiter Bevölkerungsschichten sind Thema der Volkskundesammlung im Museum der Alltagskultur. Auf 2500 m² werden hier „populäre Kultur“, das Alltägliche und das Besondere gesammelt und gezeigt. Die volkskundliche Sammlung umfasst Arbeits- und Warenwelten, Bilderwelten und Weltbilder, Glaube und Aberglaube, Kleidung und Verkleidung, Werbung und Markenartikel, Volks- und Laienkunst. In der Sammlung werden die Umbrüche von der vorindustriellen zur industriellen und postindustriellen Zeit präsentiert.

Im Schloss Waldenbuch finden regelmäßig Sonderaktionen zu bestimmten Themen statt, darunter jährlich eine Krippenausstellung.

Schausammlung LegendäreMeisterWerke

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Landesmuseums Württemberg wurde im 2. Stock des Museums die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" eröffnet. In einer Zeitreise wird an über 1000 kulturhistorischen Exponaten die kulturhistorische Entwicklung von Württemberg vom Faustkeil bis zum 1. Weltkrieg dargestellt und erläutert. [3]

Einführung

Die Ausstellung beginnt mit einer Landkarte die die räumliche Ausdehnung des Herzogtums und des späteren Königsreich Württemberg zeigt. In einem Galeriegang werden dann mit Hintergrundlicht beleuchtete Aufnahmen der wichtigsten Gebäude und Ausgrabungsstätten in Württemberg präsentiert. Bei der eigentlichen Ausstellung läuft der Besucher von den ältesten Objekten zu immer jüngeren Exponaten.

Steinzeit

Die Steinzeit war in weiten Zeitabschnitten von der Eiszeit geprägt. Das Museum hat dies berücksichtigt durch weiß leuchtende Vitrinen, die an das Eis in der Eiszeit erinnern sollen. Hier finden sich Exponate wie die Knochenflöte, die aus den Schwingknochen eines Schwans gefertigt ist und zu den weltweit ältesten Musikinstrumenten gehört (ca. 40 000 Jahre alt).

Auf der Schwäbischen Alb wurden viele eiszeitliche kleine Plastiken gefunden. Zu Beginn der Ausstellung findet sich das Löwchenköpfchen, ein sehr realitätsnahe Darstellung einer Tierplastik, wovon nur dieses Teil gefunden wurde und ein Mammut. Beides beides stammt aus der Vogelherdhöhle im Kreis Heidenheim und ist ca. 40 000 Jahre alt und aus Elfenbein hergestellt. Schon seit längerer Zeit bekannt ist die Venus vom Hohlen Fels. Sie ist die älteste figürliche Menschendarstellung und hat die Form eines Fruchtbarkeitssymbols. Sie wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit als Amulett getragen.

Kindermuseum Junges Schloss

Das Kindermuseum Junges Schloss öffnete im Oktober 2010 im Alten Schloss in Stuttgart als Einrichtung des Landesmuseums Württemberg seine Türen. Es ist das erste Kindermuseum der Region mit einer Ausstellungsfläche von knapp 700 m² und führt Kinder ab vier Jahren und ihre Familien mit wechselnden Mitmachausstellungen spielerisch an die Kulturgeschichte Württembergs heran. Neben der Ausstellungsfläche verfügt das Junge Schloss über einen großzügigen Empfangsbereich mit Platz zum Vespern, Toben und Ausruhen sowie über mehrere Workshop-Räume und einen Theaterraum. Zum Kindermuseum Junges Schloss gehören auch die beiden Maskottchen, Hugo, das Schlossgespenst, und Trixi, die Schlosseule. Sie sind sowohl in der Mitmachausstellung als auch auf Plakaten und Flyern sowie als Walking-Acts bei Veranstaltungen präsent.

Kulturvermittlung

Die Bewahrung und Weitergabe von Kultur und die lebendige Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte ist die Grundidee des Kindermuseums. Dies geschieht durch eine Vermittlung, die Kinder als Besucher ernst nimmt, an ihre Lebenswelten anknüpft und zur aktiven Teilnahme anregt. Unterschiedliche Vermittlungszugänge sprechen die individuellen Sinne der jungen Besucher an und erlauben das Begreifen auch im wörtlichen Sinn. So dürfen im Jungen Schloss Originalobjekte teilweise auch angefasst werden. Das Kindermuseum ist so konzipiert, dass Kinder eigene Bezüge zur regionalen Geschichte herstellen und diese reflektieren. Ergänzend steht in den Ausstellungsräumen pädagogisch geschultes Personal bereit, das bei Bedarf Fragen beantwortet oder bei einzelnen Stationen Hilfestellung gibt.

Alle Mitmachausstellungen werden durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt. Dazu gehören Familienführungen, offene Werkstätten, Vorlese-Aktionen, Theateraufführungen und vieles mehr. Außerdem können Gruppen wie Kindergärten, Kitas oder Schulklassen Führungen und Workshops buchen. Auch Kindergeburtstage kann man im Jungen Schloss feiern.

Kinderbeirat

Eine konzeptionelle Besonderheit des Jungen Schlosses ist sein Kinderbeirat. Zehn Monate vor der Eröffnung der Startausstellung tagte dieses Gremium zum ersten Mal Im Dezember 2009. Die 12 bis 20 Mädchen und Jungen unterstützten mit ihren Ideen, Anmerkungen und Wünschen bisher alle Mitmachausstellungen. Der Beirat trifft sich sechs bis achtmal im Jahr.

Einzelne Mitglieder des Kinderbeirates führten bereits selbst durch die Ausstellungen des Kindermuseums. Im September 2014 waren zwei der jungen Museumsexperten des Kinderbeirats bei der SWR-Fernsehsendung „Tigerentenclub“ zu Gast und stellten die Inhalte der Ausstellung „Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht“ vor. Seit Dezember 2015 treffen sich die Mitglieder zur Vorbereitung der Mitmachausstellung „7 SuperSchwaben. Helden und Erfinder im Jungen Schloss“.[4]

Kinderclub „Die Schlossgespenster“

Seit Oktober 2011 gibt es angegliedert an das Kindermuseum Junges Schloss den Kinderclub „Die Schlossgespenster“. Der Kinderclub richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Eine Mitgliedschaft dauert nach Anmeldung ein Jahr und kann mehrfach verlängert werden. Schlossgespenster erhalten freien Eintritt in das Landesmuseum Württemberg, ins Junge Schloss und in Sonderausstellungen. Pro Jahr finden zudem vier Veranstaltungen speziell für Clubmitglieder statt: in der Regel Workshops, Führungen oder Ausflüge.

Mitmachstellungen

7 Superschwaben. Helden und Erfinder im Jungen Schloss

22. Oktober 2016 bis 30. Juli 2017

In der Mitmachausstellung "7 SuperSchwaben. Helden und Erfinder im Jungen Schloss" präsentiert das Kindermuseum Geschichten von Wissenschaftlern, Erfindern und Freiheitskämpfern. Vorgestellt werden sieben Persönlichkeiten aus Schwaben. Unter anderen mit dabei: der Astronom Johannes Kepler, die Begründerin des Kuscheltier-Unternehmens Margarete Steiff, der Ingenieur und Visionär Gottlieb Daimler und die Widerstandskämpferin Sophie Scholl.

Die Mitmachausstellung beginnt gleichzeitig mit der Großen Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg "Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke" (22. Oktober 2016 bis 23. April 2017) im Alten Schloss.

Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht

25. Oktober 2014 bis 26. Juni 2016

Die Römer hinterließen tiefe Eindrücke bei den Völkern, die sie unterwarfen und mit denen sie später auch Tür an Tür zusammenlebten. Diese Einflüsse, die auch nachwirkten, als die Römer längst wieder weg waren, sind gerade in der Architektur gut sichtbar. In der Mitmachausstellung „Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht“ ist das Junge Schloss der Baukunst und dem Alltagsleben der Römer auf der Spur. Die Kinder können eine römische Straße pflastern, ein Dach decken oder einen Rundbogen errichten. Dabei sind antike Techniken und Werkzeuge im Einsatz. Auch die Anordnung der öffentlichen Gebäude im Stadtplan und die Wasserversorgung werden von den kleinen Baumeistern geplant.

Die Mitmachausstellung begann gleichzeitig mit der Sonderausstellung des Landesmuseums Württemberg „Ein Traum von Rom. Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland“ (25. Oktober 2014 bis 12. April 2015) im Alten Schloss.

Märchenhaftes Russland. Das Junge Schloss auf Entdeckungstour

5. Oktober 2013 bis 3. August 2014

Die Lebensweise der Menschen im zaristischen Russland stand im Zentrum der Mitmachausstellung „Märchenhaftes Russland. Das Junge Schloss auf Entdeckertour“. Die Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg machte sich im Jahre 1776 auf die Reise zu ihrem zukünftigen Ehemann. Als Reisebegleiter der jungen Prinzessin entdeckten die Kinder das Leben der ländlichen Bevölkerung und ihre Handwerkskunst. Am Reiseziel Moskau angekommen wartete auf die jungen Besucher ein Palast und die Krönungszeremonie. Echte Objekte, Repliken und spielerische Elemente vertieften in der Mitmachausstellung wichtige Aspekte des russischen Lebens vor über 200 Jahren.

Die Mitmachausstellung begann gleichzeitig mit der Großen Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg „Im Glanz der Zaren. Die Romanows, Württemberg und Europa“ (5. Oktober 2013 bis 23. März 2014) im Alten Schloss.

Tapfer, pfiffig, einfach stark! Die Kelten im Jungen Schloss

15. September 2012 bis 4. August 2013

In der Mitmachausstellung „Tapfer, pfiffig, einfach stark! Die Kelten im Jungen Schloss“ drehte sich alles um die Welt der Kelten. Große und kleine Besucher fanden im märchenhaften Wald, dem Ausgangspunkt der Präsentation, Spuren die direkt in die Vergangenheit zu den Kelten führten und dabei halfen, deren Lebensweise besser kennen zu lernen. Teil der Ausstellung waren außerdem eine Schmiedewerkstatt und ein begehbares Labyrinth, das wichtige keltische Handelswege veranschaulichte. Spielerische Elemente, Originalexponate und Repliken vertieften die kulturgeschichtlichen Themen rund um die Kelten, die vor über 2.000 Jahren im heutigen Württemberg lebten.

Die Mitmachausstellung begann gleichzeitig mit der Großen Landesausstellung „Die Welt der Kelten. Zentren der Macht – Kostbarkeiten der Kunst“ (15. September 2012 bis 17. Februar 2013) im Alten Schloss.

Geheimnisvolle Wunderkammer. Schatzsuche im Jungen Schloss

17. Oktober 2010 bis 15. April 2012

In der Startausstellung „Geheimnisvolle Wunderkammer. Schatzsuche im Jungen Schloss“ empfing das Kindermuseum seine Besucher in einer Wunderkammer der Renaissance. Die dort gezeigten Exponate boten einen chronologischen Überblick über verschiedene Epochen von der Urzeit bis in die Neuzeit. Der Steinzeit und Römerzeit, dem Mittelalter und der Neuzeit waren besondere Bereiche zur Vertiefung angeschlossen. Im Mittelpunkt der gesamten Mitmachausstellung stand das Thema Schätze, das durch die verschiedenen Epochen weitergeführt wurde. Neben den „echten“ Schätzen gab es für die jungen Besucher zahlreiche Hands-on Stationen, hinter denen sich Überraschungen verbargen.

Sonderausstellungen

2010: Freud und Leid in Dur und Moll

Vom 16. April bis zum 12. September 2010 zeigte das Landesmuseum als Beitrag zur Großen Landesausstellung Musikkultur in Baden-Württemberg 2010 die Ausstellung Freud und Leid in Dur und Moll. Sie umfasste über 60 Musikbeispiele und Leihgaben, wie die Weingartner Liederhandschrift, die erstmals seit 1977 wieder in Stuttgart zu sehen war. Außerdem wurden musikalische Werke für diese Ausstellung neu eingespielt.

2009/10: Schätze des alten Syrien. Die Entdeckung des Königreichs Qatna

2002 kam es bei Ausgrabungen in Qatna in Syrien zu einer spektakulären Entdeckung. Tübinger Archäologen fanden in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam unter den Überresten der Palastanlage eine ungeplünderte Königsgruft. Zu den über 2000 ausgegrabenen Objekten gehörten Waffen, Möbelzier und Schmuck aus Gold und wertvollen Steinen, Gefäße aus unterschiedlichem Material, mit Purpur verzierte Stoffe, Rollsiegel.

Die Funde aus Gold und Halbedelsteinen aus der Königsgruft in Qatna wurden in der Großen Landesausstellung „Schätze des Alten Syrien – Die Entdeckung des Königreichs Qatna“ erstmals in Europa gezeigt. Die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Günther Oettinger und dem Premierminister von Syrien, Mohammad Naji Ottri, stehende Ausstellung wurde vom 17. Oktober 2009 bis 14. März 2010 gezeigt.

2008/09: Die Piraten. Herrscher der sieben Weltmeere

Die Piraten. Herrscher der sieben Weltmeere war eine interaktive Ausstellung zum Mitmachen für Kinder von vier bis 12 Jahren. Sie hatte vom 1. November 2008 bis 13. April 2009 142.000 Besucher.

2007/08: Ägyptische Mumien

Unter der Schirmherrschaft von Günther Oettinger und Suzanne Mubarak, der damaligen First Lady der Arabischen Republik Ägypten, präsentierte das Landesmuseum vom 6. Oktober 2007 bis 24. März 2008 die Große Landesausstellung »Ägyptische Mumien – Unsterblichkeit im Land der Pharaonen«. Auf mehr als 1.000 m² Ausstellungsfläche wurden über 350 Originalobjekte aus dem Alten Ägypten über das Phänomen der Mumifizierung und seine kulturhistorischen Hintergründe präsentiert. Da zu gehörten Mumien, Tiermumien und Grabausstattungen mit reich verzierten Särgen und Mumienmasken, kostbarem Schmuck, Götterstatuen und Kultgeräten sowie Utensilien des täglichen Lebens wie Textilien, Werkzeuge und Gefäße. Ergänzend wurden Ergebnisse computertomografischer Mumien-Untersuchungen präsentiert, die einen Einblick in die heutige Forschung erlaubten.

Die Objekte stammten zum Teil aus eigenem Bestand, der dem Landesmuseum Württemberg 1910 als Schenkung des Stuttgarter Fabrikanten Ernst von Sieglin überlassen wurde. Hauptsächlich wurden die Objekte von Museen aus dem In- und Ausland zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung hatte rund 220 000 Besucher.

2006/07: Das Königreich Württemberg. 1806–1918 Monarchie und Moderne

Das Landesmuseum erinnerte vom 22. September 2006 bis zum 4. Februar 2007 mit der Großen Landesausstellung an die Erhebung Württembergs zum Königreich und die Veränderungen und Umbrüche auf dem Weg in die Moderne. Neben dem württembergischen Königshaus wurden auch thematische Schwerpunkte gesetzt, die das Leben der Bevölkerung nachzeichneten. Die Ausstellung hatte mehr als 168.000 Besucher zu verzeichnen.

Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V.

In der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V. haben sich 1910 Freunde des Hauses zusammengeschlossen.

Ziel der Fördergesellschaft ist es, die Bedeutung des größten kulturgeschichtlichen Museums des Landes Baden-Württemberg im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern und seine Aktivitäten zu unterstützen. Die Fördergesellschaft finanziert mit den Beiträgen und Spenden ihrer Mitglieder Ankäufe und Restaurierungen von Kunstwerken, Konzerte, Museumspädagogische Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, Führungen für Behinderte, Vortragsreihen, Publikationen sowie die Kommunikation und Vermittlung nach außen.

Museen

Württembergischer Kronschatz
Reliquienschrein 13. Jahrhundert

Das Landesmuseum Württemberg hat neben der Zentrale in Stuttgart mehrere Zweig- und Außenstellen:

1989 wurde das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg mit Hauptausstellung in Konstanz gegründet, zu dem seit 2003 auch folgende ehemalige Außenstellen des Landesmuseums Württemberg gehören: Walheim (Römerhaus), Osterburken (Römermuseum), Aalen (Limesmuseum), Rottweil (Römische Abteilung des Dominikanermuseums), Oberriexingen (Römischer Weinkeller) und Bad Buchau (Federseemuseum mit Steinzeitdorf).

Sammlungen im Internet

Die Glassammlung Wolf, die Sammlung Kunst im Alten Schloß und die Sammlung Meurer können über das BAM-Portal durchsucht werden.

Landesstelle für Museumsbetreuung

Die Landesstelle für Museumsbetreuung ist eine 1979 gegründete selbständige Abteilung des Landesmuseums Württemberg. Sie unterstützt die nichtstaatlichen Museen, Sammlungen und musealen Einrichtungen in Baden-Württemberg.

Commons: Kindermuseum Junges Schloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katharina Küster, Ulrike Andres et al.: Wahre Schätze Kunstkammer. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart 2016. ISBN 978-3-7995-1142-1, S. 11 ff.
  2. Thomas Fischer: Die Römer in Deutschland. Theiss, Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1325-9, S. 43 vertritt die Annahme, dass dieser Helm nach Abnahme des Visiers auch im Gefecht eingesetzt wurde; Abbildung des Helmes über BAM-Portal; Abbildung mit Seitenansicht.
  3. Landesmuseum Württemberg: Legendäre MeisterWerke. Theiss, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-929055-72-6
  4. http://www.swp.de/ulm/nachrichten/stuttgart/art1211454,3673029
  5. Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und SBB=1 setzen

Koordinaten: 48° 46′ 37,3″ N, 9° 10′ 46,1″ O