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Gymnasium Weierhof

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Datei:Gymnasium Weierhof, Aulagebäude.jpeg
Aulagebäude des Gymnasiums Weierhof

Das Gymnasium Weierhof ist eine Privatschule mit angeschlossenem Internat, das sich im Weiler Weierhof, zugehörig zur Gemeinde Bolanden im Donnersbergkreis befindet. Ein Schulgeld wird nicht erhoben. Die Schule wird von etwa 850 Schülern besucht.

Geschichte

Das Gymnasium Weierhof wurde 1867 vom mennonitischen Prediger Michael Löwenberg gegründet. Das markante Aulagebäude der Schule entstand im Jahr 1902.

1914 begannen die Arbeiten an einem neuen Schulgebäude, um naturwissenschaftliche Fächer unterrichten zu können. Aufgrund des zwischenzeitlich ausgebrochenen Krieges und der anschließenden schlechten Wirtschaftslage in der Weimarer Republik konnte das Schulgebäude erst 1928 bezogen werden. 1936 wurde die Schule auf politischen Druck hin verstaatlicht, von 1941 bis 1945 war sie eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt.

Nach dem Krieg blieb die Schule lange Zeit geschlossen und diente als Kaserne. Erst 1959 konnte die Schule wieder eröffnet werden. 1970 wurde die Schule zur Ganztagsschule, was zur damaligen Zeit noch sehr ungewöhnlich war. 2012 entstanden zwei neue Flügel als Erweiterungsbau für die Oberstufenklassen und die Verwaltung.[1]

Besonderheiten

Im Gymnasium Weierhof wird seit 2008 das Abitur in acht Jahren erworben. Das Gymnasium gehörte zu den ersten neun Schulen in Rheinland-Pfalz, die dies ermöglichten.[2] Die Schüler haben in der Woche mehrere "Lernzeiten", Deutsch, Mathematik, erste und zweite Fremdsprache und drei "ungebundene". In den Lernzeiten für die Hauptfächer gibt der jeweilige Lehrer Aufgaben, die in dieser Stunde gemacht werden. In den ungebundenen Lernzeiten entscheiden die Schüler selbst über das Thema. Die Klassen werden in jeder Lernzeit aufgeteilt, um den Geräuschpegel zu senken. Die Lernzeiten sollen hierbei die Hausaufgaben "ersetzen" die aufgrund des Nachmittagsunterrichtes nicht anfallen.

In der fünften Klasse entscheiden sich die Schüler für Englisch oder Französisch. In der sechsten Klasse können die Englischschüler Französisch oder Latein wählen, die Französischschüler müssen Englisch nehmen. In der achten Klasse hat man die Auswahl zwischen Latein, Französisch, Spanisch, Japanisch, Naturwissenschaft oder Informatik. Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt als weiteres Wahlpflichtfach Kultur zur Auswahl.

Ehemalige Lehrer und Schüler (Auswahl)

  • Paul Münch (1879–1951), Lehrer und Mundartdichter, war Schüler am Weierhof.
  • Friedrich Düpmann (1908–1992), Keramiker, Lehrer für Bildende Kunst und Werken.[3]
  • Adolf Metzner (1910–1978), Leichtathlet, Olympiateilnehmer (1932 und 1936) und Mediziner, war Schüler am Weierhof.
  • Horst Penner (1910–2002), Schulleiter am Gymnasium Weierhof und Historiker.
  • Georg Lind (* 1947), Psychologe, war Schüler am Weierhof.

Denkmalschutz

Das Gymnasium Weierhof ist als Denkmalzone ein Kulturdenkmal nach dem rheinland-pfälzischen Denkmalschutzgesetz.[4]

Einzelnachweise und Quellen

  1. Gymnasium Weierhof: Kurze Geschichte der Schule. Abgerufen Format invalid.
  2. Kultusministeriums RLP , abgerufen am 21. März 2014
  3. Horst Makus: Keramik der 50er Jahre. Formen, Farben und Dekore. Ein Handbuch. Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart 2006, ISBN 3-89790-220-6, S. 379.
  4. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Donnersbergkreis. (PDF; 1,4 MB). Koblenz 2011.

Koordinaten: 49° 38′ 10″ N, 8° 1′ 42,8″ O