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Geschichte Asiens

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Satellitenaufnahme des asiatischen Kontinents

Vor- und Frühgeschichte

Während der Jungsteinzeit vollzog sich in Asien ein bedeutender Wandel in der Menschheitsgeschichte, als sich im 8. und 7. Jahrtausend vor Christus im nördlichen Mesopotamien, in Syrien, Palästina, im Iran, in Indien und China der Übergang von Jägerkulturen zum sesshaften Bauerntum vollzog. Dieser Prozess beinhaltete auch die Bildung von Dörfern.

Antike

Mittelalter

Neuzeit

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg, der 1914 begann und sich hauptsächlich auf Europa konzentrierte, bewahrte das Osmanische Reich anfangs Neutralität. Dann kam es aber zu einem Bündnis mit dem Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn. 1915 wurde ein bewaffneter armenischer Aufstand niedergeschlagen. Die Deportation und Ermordung von armenischen Zivilisten bildete den Auftakt zur Ermordung von rund 600.000 Armeniern. Das Osmanische Reich hatte den Briten in Arabien nichts entgegenzusetzen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es zur Besetzung großer Teile des Osmanischen Reiches.

China erklärte 1917 dem Mittelmächten Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg, nachdem es vom Deutschen Reich den U-Boot-Krieg erklärt bekommen hat. Trotzdem wurden keine chinesischen Truppen zu den Kriegsschauplätzen in Afrika, Europa und im Nahen Osten entsandt, da der Hauptgrund für den Kriegseintritt die Angst vor der japanischen Aggression war. Nach dem Kriegseintritt hatte Japan nämlich im November 1914 die deutschen Kolonie Kiautschou an der chinesischen Küste eingenommen.

Folgen für Asien

Zweiter Weltkrieg

Karte der japanischen Eroberungen in China bis 1940

Die Kampfhandlungen in Asien, die im Zweiten Weltkrieg mündeten, begannen bereits mit dem Ausbruch des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges am 7. Juli 1937. Ihm voraus gingen der Mukden-Zwischenfall und die Mandschurei-Krise. Der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg begann mit dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke. Die Japaner rechneten mit einem schnellen Sieg, aber die Schlacht um Shanghai dauerte fast drei Monate und forderte viele Opfer im Häuserkampf. Am 8. Dezember 1937 erreichten die japanischen Truppen Nanking, die damalige Hauptstadt der Republik China. Nach der Übernahme der Stadt am 13. Dezember verübten japanische Soldaten das Massaker von Nanking. Es war mit mehr als 300.000 Opfern das größte von japanischen Soldaten verübte Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg. Am 9. Juni 1938 wurden die Staudämme des Gelben Flusses auf Befehl von Chiang Kai-shek aufgebrochen, der hoffte, die Überflutungen würden den japanischen Vormarsch stoppen oder zumindest behindern. Da die Bevölkerung nicht gewarnt wurde, kam es zu vielen zivilen Opfern. 1941 erreichten die Kämpfe eine Pattsituatien, da Japan den Ostteil Chinas und die Kuomintang zusammen mit den Kommunisten unter Mao Zedong den Westteil Chinas kontrollierten. Erst am 8. Dezember 1941 erfolgte die chinesische Kriegserklärung an Japan, da es sonst neutralen Staaten unmöglich gewesen wäre, China zu unterstützen.

Der Kriegsverlauf in Asien und im Pazifik

In den USA, die zu Beginn der Kampfhandlungen in China noch eine relativ neutrale Stellung gegenüber den beiden Kriegsparteien hatte, wendete sich das Blatt nach dem Panay-Vorfall und dem Bekanntwerden der japanischen Kriegsverbrechen gegen die chinesische Zivilbevölkerung. Auf diplomatischem Weg und über Militärberater in China, deren bekanntester Vertreter General Joseph Stilwell war, versuchten die Amerikaner Einfluss auf den Kriegsverlauf zu nehmen. Nachdem die Verhandlungen mit den Japanern gescheitert waren wurde der Druck mittels einem Rohstoffembargo und dem Einfrieren der japanischen Gelder in den USA erhöht. Als Ausweg sahen die Japaner daraufhin nur noch die kriegerische Konfrontation und griffen am 7. Dezember 1941 den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor an, was zum Kriegseintritt der USA führte (→ Angriff auf Pearl Harbor).

Die Kampfhandlungen in Asien während des Zweiten Weltkrieges unterschieden sich von den europäischen, da sie nur im geringen Maße auf dem Festland ausgetragen wurden sondern sich immer mehr in den Pazifik und auf seine Inseln verlagerten. Daher wird er auch als Pazifikkrieg bezeichnet. Japan eroberte in den folgenden vier Monaten fast ganz Südostasien und weite Teile des Pazifiks, so dass das japanische Kaiserreich seine bisher größte Ausdehnung erreichte. Mitte 1942 änderte sich jedoch der Kriegsverlauf und Japans Flotte wurde in der Schlacht im Korallenmeer und in der Schlacht um Midway durch den Verlust von Flugzeugträgern geschwächt. Die USA wandten die Taktik des Island Hopping an, die bedeutete das sich die Truppen unter Auslassung von stark befestigten, japanisch kontrollierten Inseln von einer Insel zur anderen näher an das japanische Festland herankämpften. Ende 1944 verlor Japan fast seine gesamte Flotte in der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte, was die endgültige Schwächung Japans bedeutete. Da Japan dennoch nicht kapitulierte kam es zu den beiden Atombomben am 6. August 1945 auf Hiroshima und am 9. August auf Nagasaki (siehe auch: Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki). Nach dem beiden Atombombenabwürfen kam es am 14. August zur japanischen Kapitulation, die am 2. September in der Bucht von Tokio an Bord der USS Missouri (BB-63) unterzeichnet wurde.

Entkolonialisierung

Die Kolonien am Ende des Zweiten Weltkrieges

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es in Asien zu einem Prozess der Dekolonialisierung.

Burma

Am 1. August 1943 erklärte Burma, das von Japan besetzt war, seine Unabhängigkeit und richtete an die USA und Großbritannien eine Kriegserklärung. Nach dem Kriegsende eroberten die Briten das Land wieder zurück. Am 4. Januar 1948 wurde Burma in die Unabhängigkeit entlassen. Sao Shwe Thaik wurde erster Präsident der Burmanischen Union, die kein Mitglied des Commonwealth wurde.

China

Gewürzinseln

Ceylon

Im Juni 1947 wurde Ceylon ein britisches Dominion. Am 4. Februar 1948 erlangte Ceylon die Unabhängigkeit innerhalb des britischen Commonwealth. Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine Republik und gab sich den Namen Sri Lanka.

Indien

Unter Jawaharlal Nehru und Mahatma Gandhi kam es in Indien zu einer anti-britischen Bewegung, die für die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien kämpfte. Nach der Auflösung des indischen Kaiserreiches kam es zur Teilung des indischen Subkontinents in das von Hindus bewohnte Indien, das sich am 15. August 1947 unter dem Namen Indische Union die Unabhängigkeit erlangte, und das von Moslems bewohnte Pakistan. Bis Indien am 26. November 1949 zur Republik wurde, blieb es eine Monarchie im Commonwealth und König George VI. von Großbritannien das Staatsoberhaupt. Selbst nach der Erklärung zur Republik blieb Indien im Commonwealth. 1954 gab Frankreich das Gebiet Französisch-Indiens an die Indische Union zurück. Mit der Besetzung von Portugiesisch-Indien 1961 durch Indien, verschwand auch die letzte Kolonie auf indischen Boden. Nach 450 Jahren Präsenz mussten die Portugiesen auf ihren Status als Kolonialmacht in Idien aufgeben.

Indonesien

Jemen

Die Briten zogen sich 1967 aus dem Südjemen, der von ihnen beherrscht wurde, zurück. Der Südjemen geriet in den Einflussbereich der Sowjetunion, was am 30. November 1967 zur Ausrufung der Volksrepublik Jemen.

Malaysia

1945 eroberten die Briten Malaysia, das im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt worden war, zurück. Zwar kam es am 1. Februar 1948 zur Gründung der Föderation Malaya, jedoch erhielt das Land erst am 31. August 1957 die Unabhängigkeit.

Indochinakrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte Frankreich seine ehemalige Kolonie Indochina, die es 1941 kampflos den Japanern überlassen musste, zurück zu erobern. Die Viet Minh kämpften gegen Frankreich und für die Unabhängigkeit Vietnams. 1946 entschloss sich Frankreich nach einigen Zugeständnissen zum Krieg.

Anfänglich konnten die Franzosen 1947 Erfolge verbuchen, kam es in den folgenden Jahren zu einer Patt-Situation. Die von der kommunistischen Volksrepublik China unterstützten Viet Minh konnten der französischen Kolonialarmee spätestens in der Schlacht von Dien Bien Phu im Frühling 1954 vernichtend schlagen.

Auf der Genfer Konferenz im Juli 1954 wurde die Teilung Vietnams entlang des 17. Breitengrades in Nord- und Südvietnam.

Ost-West-Konflikt und Kalter Krieg

Zentrale Konflikte

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es drei zentrale Konflikte in Asien, die noch heute aktuell sind.

Nahost-Konflikt

Der Nahost-Konflikt ist der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, wird aber auch für die Kriege Isreals mit den arabischen Nachbarstaaten verwendet.

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches erhielt Großbritannien vom Völkerbund das Mandat, Palästina zu verwalten. Während dieser Zeit erstarkten nationalistische, arabische Gruppierungen und es kam zu Pogromen.

Die Judenverfolgung im Dritten Reich führte zu einer Auswanderungswelle von Juden aus dem Deutschen Reich. Da viele europäische Staaten keine Juden mehr aufnahmen, kam die Idee auf in das Gelobte Land zu ziehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kündigten die Briten an, ihr Mandat über die Region aufgeben zu wollen. So beschlossen die Vereinten Nationen mit der Resolution 181 einen Telungsplan für Palästina, der die Bildung eines jüdischen und eines arabischen Staates vorsah. Radikale jüdische und arabisch Kräfte lehnten den Vorschlag jedoch ab.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 erklärten Ägypten, Jordanien, der Irak, Syrien und der Libanon den Krieg (Palästinakrieg), den Isreal jedoch gewinnen konnte. In der Folge kam es zu zahlreichen weiteren militärischen Auseinandersetzungen wie der Suezkrise, dem Jom-Kippur-Krieg und dem Sechstagekrieg. Im Laufe dessen besetzte Isreal die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, den östlichen Teil Jerusalems und das Westjordanland. Die Besetzung von ehemals den Arabern zugesprochenen Territorien führte zur Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates, die den Erwerb fremder Territorien durch Krieg ächtete.

Der Konflikt Israels mit den Palästinensern hat die Forderung nach einem eigenen palästinensischen Staat, zuerst auf dem Gebiet ganz Palästinas und damit unter Vernichtung Isreals, heute im Gaza-Streifen und im Westjordanland, zum Gegenstand. In den 1970er-Jahren entführten palästinensische Terroristen mehrmals Flugzeuge und verübten das Olympia-Attentat während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Der Konflikt eskalierte 1987 mit der Ersten Intifada, in der es bis 1991 zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Isrealis kam.

Nach einer Friedensperiode nach dem Oslo-Abkommen von 1993 kam es im Jahre 2000 zum Ausbruch der Zweiten Intifada, die bis ins Jahr 2005 andauerte.

Taiwan-Konflikt

Der Taiwan-Konflikt ist der in den 1950er-Jahren militärisch ausgetragene Konflikt zwischen der Volksrepublik China und der Republik China. Er ist noch heute bedingt aus dem Ergebnis des Chinesischen Bürgerkrieges, aus dem die Kommunisten unter Mao als Sieger über die Kuomintang hervorgingen, die nach Taiwan flüchteten.

Die Republik China auf Taiwan besaß bis zum Anfang der 1970er-Jahre den internationalen Vertretungsanspruch für China. Verlor ihn aber durch die Aufnahme der Volksrepublik China in die UN, während sie selbst ausgeschlossen wurde. Aufgrund dieser veränderten Situation gaben die meisten Staaten ihre diplomatischen Beziehungen zur Republik China auf und nahmen solche mit der Volksrepublik auf.

Aus ihrer nun gestärkten Position heraus versuchte die Volksrepublik China auf eine Wiedervereinigung mit Taiwan unter den Bedingungen der Ein-China-Politik hinzuarbeiten. Die Republik China wollte jedoch nicht ihre Souveränität aufgeben.

In den 1980er-Jahren wurde auf Taiwan das Kriegsrecht aufgehoben und ein Prozess der Demokratisierung eingeleitet. Damit bewegten sich das System Festlandchinas und das auf Taiwan immer weiter auseinander. Die Republik China schaffte sich im Zuge der Demokratisierung zudem eine rein taiwanische Legitimationsbasis.

Mitte der 1990er-Jahre kam es wieder zu einer militärischen Krise in der Taiwanstraße, in der die Volksbefreiungsarmee taiwanische Häfen 1995 und während der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl 1996 blockierte und die taiwanischen Hoheitsgewässer verletzte.

Kaschmirkonflikt

Der Kaschmir-Konflikt wird zwischen Indien und Pakistan um die Grenzregion Kaschmir geführt. Der Konflikt begann mit der Unabhängigkeit der beiden Staaten und ist bis heute aktuell.

Aufgrund des Kaschmir-Konfliktes kam es 1948, 1965 und 1971 zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan. Seit 1949 unterhalten die Vereinten Nationen eine Beobachtermission in Kaschmir (UNMOGIP), um den Waffenstillstand zwischen den beiden Staaten zu überwachen.

Besondere Brisanz erhält der Konflikt dadurch, dass sowohl Pakistan als auch Indien eine Atommacht sind.

Ende des 20., Beginn des 21. Jahrhundert

Internationaler Terrorismus und Terrorismusbekämpfung

Als Reaktion auf die Terroranschläge des 11. Septembers 2001, die von der Terrororganisation Al-Qaida unter ihrem Anführer Osama bin Laden verübt wurden, kam es zum Einmarsch US-amerikanischer und mit ihnen verbündeter Truppen in Afghanistan. Vorher lehnte das afghanische Taliban-Regime eine Auslieferung des Terroristenführers ab. Die Resolution 1386 der Vereinten Nationen legitimierte den Militärschlag, an dem sich auch die Bundeswehr beteiligte.

Nach dem Sturz der Taliban, wurde auf der Afghanistan-Konferenz in Bonn Hamid Karsai zum Übergangspräsidenten ernannt. Seitdem ist Afghanistan auf dem Weg zur Demokratie, was jedoch bei unklaren Lage in den Provinzen nicht überall zutrifft.

Im März 2003 marschierten amerikanische, britische und weitere vernündete Truppen in den Irak ein. Laut US-Präsident George W. Bush stand der Irak-Krieg in der Linie des weltweiten Antiterrorkampfes. Ein Argument für den nicht von der UN legitimierten Einmarsch war der angebliche Besitz von biologischen und chemischen Kampfstoffen des Irak. Jedoch wurden bis heute keine solchen Waffen gefunden. Stattdessen steht der Irak am Rande eines Bürgerkrieges.

Atomare Bedrohung

Die USA beschuldigten Nordkorea im Oktober 2002 auf der Basis eines Geheimdienstberichtes an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten und damit das Genfer-Rahmenabkommen zu verletzen. Nordkorea gab ein solches Programm nicht zu, erklärte aber, es sei berechtigt ein Atomwaffenprogramm als Reaktion auf die amerikanische Aggression zu betreiben. Als Konsequenz auf Sanktionen der USA trat Nordkorea am 10. Januar 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag aus.

Am 10. Februar 2005 gab Nordkorea den Besitz einsatzfähiger Atomwaffen bekannt und kündigte Atomwaffentests an. Ob Nordkorea tatsächlich Atomwaffen besitzt, ist jedoch umstritten.

Auch der Iran strebt nach Atomwaffen. Der Streit um das iraniasche Atomprogramm eskalierte im August 2005, als der Iran nach acht Monaten die Anlage zur Uranumwandlung in Isfahan wieder in Betrieb nahm, aber angab, auf Urananreicherung zu verzichten. Als im September 2005 die USA und die EU darüber nachdachten, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten, drohte der Iran mit der Wiederaufnahme der Urananreichung und der Untersagung von unangemeldeten Kontrollen durch die IAEO. Im Januar 2006 nahm der Iran seine Nuklearforschung wieder auf und brach dafür die Siegel der IAEO. Es ist wahrscheinlich, dass der UN-Sicherheitsrat bald eine Resolution über das iranische Atomprogramm verabschieden wird.

Asiatische Erfindungen und Entdeckungen

Entdeckung und Erforschung Asiens durch Europäer

Siehe auch

Literatur