Queen Elizabeth (Schiff, 2017)
Die HMS Queen Elizabeth ist der erste von zwei neuen Flugzeugträgern der englischen Royal Navy. Sie soll 2012 in Dienst gestellt werden und mit ihrem Schwesterschiff HMS Prince of Wales die drei Flugzeugträger der Invincible Klasse ersetzen. Sie werden die größten jemals in Europa gebauten Kriegsschiffe sein. Der aktuelle Namenszusatz CVF steht für Carrier Vessel Future (dt. zukünftiges Trägerschiff).
Konstruktion
Entgegen ersten Planungen entschied sich die Royal Navy die neuen Flugzeugträger im STOVL Design zu bauen. Die endgültigen Abmessungen werden vermutlich erst Anfang 2006 bekannt gegeben, daher sind die bisherigen Daten noch nicht definitiv. Nach den jüngsten von BAE Systems veröffentlichten Planungen (Juni 2005) sollen die Schiffe folgende Abmessungen haben.
- Länge: 280 m
- Breite: 69 m
- BRT: 64.500
- Geschwindigkeit: 27 Knoten
- Besatzung: 1.400 (inkl. Flugpersonal)
- Flugzeuge: 46 (max.)
Flugzeuge
Als Ersatz für den Harrier wird Großbritannien bis 2015 insgesamt 150 neue Kampfflugzeuge vom Typ F-35 Joint Strike Fighter anschaffen. Jeder Flugzeugträger soll regulär mit 40 dieser Jets ausgestattet werden. Zusätzlich werden sechs Hubschrauber EH-101 Merlin für den Transport von Personal und Material an Bord sein. Über die Anschaffung neuer Flugzeuge oder Hubschrauber zur Luft- und Seeaufklärung ist noch nicht entschieden, hier steht unter anderem der amerikanische V-22 Osprey zur Wahl.
Probleme des CVF-Projekts
Im Verlauf der Entwicklung häuften sich die Probleme bei der Konstruktion der Flugzeugträger. Ein wesentlicher Punkt war, dass die Kosten in die Höhe schossen und inzwischen knapp doppelt so hoch sind wie ursprünglich geplant. Dies hatte wesentliche Auswirkungen auf das Design des Schiffes. Im Sommer 2004 schlug ein Parlamentsausschuss vor, die Länge des Schiffes auf 245 m und die Verdrängung auf 40.000 Tonnen zu reduzieren, um Kosten einzusparen. Im Herbst erklärte der damalige Verteidigungsminister Geoffrey Hoon jedoch dass eine solche Reduzierung die Träger wertlos und uneffektiv machen würde, was langfristig gesehen weitere Kosten verursachen würde. Auch die zwischenzeitlich als sicher geltende Länge von 260 m bei einer Verdrängung von 48.000 Tonnen stufte er als zu gering ein. Er legte daraufhin dem Verteidigungsausschuss einen neuen Entwurf von BAE Systems vor, der Medienberichten zufolge die Länge bei 280 m und die Verdrängung bei 58.500 Tonnen ansetzt. Diese Debatte führte zu einer erneuten Verzögerung des Projekts. Im November 2004 meldeten französische Medien sogar den Abbruch des Projekts, der jedoch umgehend dementiert wurde. Offiziell hält die Regierung weiterhin an einer Indienststellung des ersten Trägers im Jahr 2012 fest, diese Vorgabe gilt jedoch bereits als kaum noch realisierbar. Die endgültige Entscheidung über Design und Ausstattung sollte nach Angaben des neuen Verteidigungsministers John Reid im November 2005 gefällt werden, wird sich jedoch erneut verzögern.