Ackerbau
Unter Ackerbau versteht man die Produktion von Kulturpflanzen auf eigens dafür bearbeitetem Boden.
Die Bearbeitung besteht im Wesentlichem im Umbruch der Oberflächenschichten zum Zweck der Lockerung der Krume und unter Umständen der Gründüngung. Die Produktion geschieht zum einen zum direkten Verbrauch, zum anderen und noch wichtiger zur Vorratshaltung. Sie umfasst Aussaat, Pflege (Düngung, Jäten), Ernte und - mehr oder weniger zielgerichtet - Züchtung der angebauten Pflanzen.
Die angebauten Pflanzen sind traditionell diverse Getreidesorten, Hülsenfrüchte und (unterirdische) Hackfrüchte wie Zuckerrüben und Kartoffeln.
Weiterhin gibt es den Anbau von Pflanzen, die nicht als Lebensmittel für den Menschen dienen. Dazu zählen Genussmittelpflanzen wie Tabak, Faserlieferanten wie Baumwolle und Viehfutter wie Klee.
Auf der Grundlage der verwendeten Ackergeräte kann man zwischen Grabstockbau, Hackbau und Pflugbau unterscheiden. Äcker der industrialisierten Landwirtschaft sind Abkömmlinge der pflugbearbeiteten Äcker.
Geschichte
Der Ackerbau kam um im 9. Jahrtausend v. Chr. auf, in den gemäßigten Breiten mit Beginn des Neolithikums zwischen 6000 und 5500 v. Chr.. Ackerbau als produzierende Wirtschaftsweise löste das aneignende Wirtschaften von der Hand in den Mund ab. Aus Funden in alten Keramiken (als Grabbeiggaben o.ä.) kennen wir einige der von den Kelten angebaute Pflanzen:
- Dinkel (Triticum spelta L.)
- Emmer (Triticum dicoccum SCHÜBL.)
- Einkorn (Triticum monococcum L.)
- Ziegenweizen (Aegilops L.)
- Gerste (Hordeum)
- Rispenhirse
- Ackerbohnen (Vicia faba)
- Linsen (Lens)
- Lein, zur Ölgewinnung