Anke (Werkzeug)

Eine Anke ist ein Werkzeug mit schalenförmigen (Kugelsegmente) oder halbkugelförmigen, hochglanzpolierten Vertiefungen, das Goldschmiede als Unterlage zum Treiben von Blechen verwenden. Die Vertiefungen unterscheiden sich im Durchmesser, mit dem sie gekennzeichnet sind. Dazu gibt es einen Satz Punzen (auch Vertiefstempel genannt), typischerweise mit einem kugeligen Ende (Kugelpunzen). Mit der Punze wird das Blech oder das Werkstück in eine Vertiefung der Anke eingearbeitet. Duch dieses sogenannte Auftiefen entsteht in dem Blech eine runde „Ausbeulung“. Falls das Werkstück ganz in die Vertiefung hineinpasst, erhält es eine gewölbte Form.[1] Werkstücken, die in einer Anke mit Stempeln bearbeitet werden, kann gleichzeitig eine polierte Oberfläche verliehen werden (sogenannte Druckpolitur).
Die Anke hat meist die Form einer Platte (Flachanke) oder eines Würfels (Würfelanke). Es gibt auch zusammenklappbare Flachanken (Scharnieranken). Anken bestehen meist aus gehärtetem Stahl, seltener aus Eisen oder Messing. Seltener kommen auch Anken aus Hartholz vor, die sich für eine oberflächenschonende Verarbeitung von sehr dünnen und weichen Blechen eignen.
Literatur
- Gerd Lintner: Das große Mosaik-Buch vom Werken. Kreatives Gestalten, Werkstoffe und Techniken. Völlig neu bearbeitete Ausgabe. Mosaik-Verlag, München 1979, ISBN 3-570-06469-7.
- Josef Dillinger, Hans-Dieter Dobler, Werner Doll, Ulrich Fischer: Metalltechnik. Grundbildung (= Europa-Fachbuchreihe für metalltechnische Berufe.). 6., überarbeitete Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2007, ISBN 978-3-8085-1146-6.
- Erhard Brepohl: Theorie und Praxis des Goldschmieds. 15., erweiterte Auflage. Fachbuchverlag Leipzig im Hanser-Verla, München u. a. 2003, ISBN 3-343-00004-3.
Einzelnachweise
- ↑ Die Arbeiten des Goldschmiedes /www.goldankauf123.de, siehe Abschnitt „Die Blecharbeit beim Filigran“.