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Schlacht um Guadalcanal

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Die Schlacht von Guadalcanal war neben der Schlacht von Midway einer der Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs im Pazifik. Vom August 1942 bis in den Februar 1943 war die Insel der Schauplatz heftiger Kämpfe zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

Vorgeschichte

Als dem amerikanischen Oberkommando im frühen Sommer 1942 bekannt wurde, dass die Japaner auf der Salomonen-Insel Guadalcanal ein Flugfeld errichteten, beschloss es auf Betreiben von Admiral King, Chef der US-Marine, dass die Gegenoffensive der Alliierten in Guadalcanal ihren Anfang nehmen solle. Die an sich unbedeutende Insel rückte in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit, da durch das Flugfeld japanische Langstreckenbomber der Typen Betty und Emily in der Lage gewesen wären, den strategisch wichtigen Seeweg zwischen Australien und den USA anzugreifen.

Die Voraussetzungen für einen Angriff waren günstig. Im Juni war die japanische Flugzeugträgerflotte in der Schlacht von Midway massiv geschwächt worden, so dass die Insel Guadalcanal ohne Jagdschutz auskommen musste, da sie vom nächsten Flughafen in Rabaul aus betrachtet an der Grenze der Reichweite der japanischen Zero-Jäger lag.

Landung

Unterstützt von drei Flugzeugträgern, der Saratoga, der Enterprise und Wasp sowie dem Schlachtschiff North Carolina landete die erste Marinedivision am 7. August auf der Insel. Der Landungspunkt lag an der Nordküste der Insel bei Lunga und in der Nähe des noch unfertigen Flugplatzes. Aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit begegnete den Marines hier nur wenig Widerstand. Gleichzeitig landeten weitere Marines auf der kleinen Insel Tulagi, nördlich von Guadalcanal. Diese wurde binnen zwei Tagen eingenommen, wobei die Amerikaner zum ersten Mal feststellen mußten, dass die japanischen Soldaten sich in aussischtsloser Lage nicht ergaben, sondern bis zum letzten Mann kämpften. Tulagi wurde zur Unterstützung der Kämpfe auf Guadalcanal als Nothafen für beschädigte Schiffe und als Stützpunkt für Seeflugzeuge und PT-Torpedoboote eingerichtet.

Weiterer Ablauf

Bereits am 8. August eroberten die Marines das Flugfeld bei Lunga. Es wurde zu Ehren eines bei der Schlacht von Midway gefallenen Marine-Piloten Henderson Field genannt (heute ist es der zivile Flugplatz der Hauptstadt der Solomonen-Inseln, Honiara). Bereits am 12. August konnte das erste Catalina-Patrouillenflugzeug auf dem Flugfeld landen und am 23. August folgten die ersten Wildcat-Jagdflugzeuge und Dauntless-Sturzkampfflugzeuge der Marines.

Mehrfach versuchten die Japaner das Flugfeld zurückzuerobern, das natürlich Hauptobjekt strategischen Interesses war. Im Verlauf der Schlacht verstärkten beide Seiten ihre Truppen, allerdings hatten die Japaner aufgrund der amerikanischen Luftüberlegenheit große Nachschubprobleme. Etwa 50 Schiffe wurden durch Luftangriffe und Seeschlachten versenkt, so das man den Gewässern um Lunga den Spitznamen Iron Bottom Sound (Eisensund) gab. Auch die Nachschub(see)wege nach Guadalcanal wurden umkämpft, beide Seiten verloren dabei wertvolle Flugzeugträger und zahlreiche kleinere Schiffe in Trägerluftschlachten und durch U-Boot-Angriffe. Mehr Matrosen starben auf See als Soldaten bei den monatelangen zähen Dschungelkämpfen. Am 17. Dezember starteten die Amerikaner schließlich eine Großoffensive, die zwei Monate andauerte, bis die Japaner am 8. Februar ihre Truppen evakuierten.

Damit war der Seeweg zwischen Australien und Amerika gesichert, und Guadalcanal wurde ein wichtiger Ausgangspunkt der alliierten Operationen gegen Rabaul, dem japanischen Hauptstützpunkt im Südpazifik.


Die Schlacht von Guadalcanal bildet den Hintergrund des Romans The Thin Red Line (deutscher Titel: Insel der Verdammten) des amerikanischen Schriftstellers James Jones, der selbst an den Kämpfen teilnahm.

Siehe auch: Liste von Schlachten