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Januar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Historische Jahrestage
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Bezeichnungen für den Januar
Regional: Jänner
früher: Jenner, Hartung, Hartmonat, Hartmond, Eismonat, Eismond, Lassmonat, Wolfsmonat, Wintermonat
Lat. Nom.: Ianuarius / Januarius / Mensis Januarius
Lat. Gen.: Ianuarii / Januarii / Mensis Januarii
Ianuarij / Januarij
Ianuary / January /
Janus-Statue

Der Januar, regional auch Jänner genannt, lateinisch (mensis) Ianuarius, veraltet auch Hartung, Hartmonat, Schneemonat, Eismond, Wintermonat oder Wolfsmonat, ist der erste Monat des Jahres im gregorianischen und julianischen Kalender. Er hat 31 Tage.

Januar, von Leandro Bassano, 1595/1600

Benannt ist er nach dem römischen Gott Janus, der mit zwei Gesichtern dargestellt wird. Er gilt als Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und der Tore. Im Amtsjahr des römischen Kalenders war der Ianuarius ursprünglich der elfte Monat und hatte 29 Tage. Mit der Umstellung des Jahresbeginns vom 1. März auf den 1. Januar im Jahre 153 v. Chr. wurde der Ianuarius zum ersten Monat des Kalenders. Nach Cäsars Kalenderreform erfolgte im julianischen Kalender ab dem Jahr 45 v. Chr. durch Einschub von zwei Zusatztagen eine Verlängerung des Monats auf 31 Tage.

Der Januar beginnt seither immer mit demselben Wochentag wie der Mai des Vorjahres. In Schaltjahren außerdem mit demselben Wochentag wie der April und der Juli desselben Jahres, sonst wie der Oktober (siehe Doomsday-Methode).

Welche Woche als erste Kalenderwoche des neuen Jahres gilt, hängt vom Wochentag des 1. Januars ab. Wenn er auf Montag bis Donnerstag fällt, gehört er zur ersten Kalenderwoche des neuen Jahres (ISO 8601), da diese Woche dann mindestens vier Tage im neuen Jahr hat.

Jänner

Der Monat Januar im Stundenbuch Très Riches Heures

Die Form jennare > Jänner wurde schon in mittelhochdeutscher Zeit aus der spätlateinischen Variante Ienuarius übernommen, auf welche etwa auch spanisch Enero oder italienisch Gennaio und französisch Janvier zurückgehen, während Januar eine gelehrte Entlehnung aus dem 18. Jahrhundert aus klassisch lateinisch (mensis) Ianuarius ist.[1] Das Wort Januar verdrängte in der Folge Jänner zuerst im Norden des deutschen Sprachraums und hat sich schließlich fast überall durchgesetzt. Selbst im Süden, in Bayern und in der Schweiz, wird Jänner schriftsprachlich nur noch selten gebraucht.[2][3][4]

In anderen Teilen des oberdeutschen Sprachraums, so in Österreich und Südtirol, ist hingegen der Jänner[5] nach wie vor die allgemein umgangssprachlich und in der Schriftsprache auch nach dem Österreichischen Wörterbuch verwendete übliche Bezeichnung für den ersten Monat des Jahres – anders als beim zweiten Monat Feber, dessen Gebrauch seltener wird. So mancher Lektor ersetzt den „Jänner“ durch den „Januar“, wohl weil er den überregionalen deutschen Sprachraum bzw. Buchmarkt sieht.[6] Vielleicht als Gegenbewegung dazu wird in Österreich das Wort Januar immer weniger genutzt.[7]

Feiertage

Gesetzlicher Feiertag in allen deutschsprachigen Ländern ist der Neujahrstag am 1. Januar. In Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt, ganz Österreich und einigen Schweizer Kantonen ist auch der Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar gesetzlich als Feier- beziehungsweise Ruhetag anerkannt. In anderen Teilen der Schweiz ist der Berchtoldstag am 2. Januar ein arbeitsfreier Tag. Weitere Feier- und Gedenktage siehe Kategorie:Liste (Feiertage) und Liste von Gedenk- und Aktionstagen.

Klima

Der Januar ist nördlich des nördlichen Wendekreises, also in Europa, Nordamerika und dem größten Teil Asiens, der kälteste Monat des Jahres und des Nordwinters.

Varia

Für den Januar gibt es zahlreiche Bauernregeln, die vom Januarwetter auf das restliche Jahr und die entsprechende Ernte schließen, siehe Liste von Bauernregeln.

Wiktionary: Januar – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Jänner – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Januar – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Hrsg.: Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017472-3.
  2. Werner Scholze-Stubenrecht (Hrsg.): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der neuen amtlichen Regeln. 24., völlig neu bearb. und erw. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 3-411-04014-9.
  3. Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache mit mehr als 500000 Anwendungsbeispielen sowie Angaben zu Rechtschreibung, Aussprache, Herkunft, Grammatik und Stil. 6., überarb. und erw. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7.
  4. Gregor Retti: Österreichisches Deutsch: Start. In: retti.info. oewb.retti.info, abgerufen am 7. Mai 2016.
  5. Wolfgang Johannes Bekh: Bayerisch. Ratgeber für Einheimische und Zugereiste. 4., vollst. überarb. und erw. Auflage. Rosenheimer, Rosenheim 1996, ISBN 3-475-52842-8.
  6. Petra Rathmanner im Interview mit Robert Sedlaczek über das Buch „Das österreichische Deutsch“, Wiener Zeitung, 18. Sept. 2004, Online-Version
  7. Ulrich Ammon: Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz: das Problem der nationalen Varietäten. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 978-3-11-014753-7, S. 189 (books.google.com).