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Soundkarte

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Soundblaster Live! PCI-Soundkarte

Eine Soundkarte (auch Sound-Karte) ist Teil der Hardware eines Computers. Die Soundkarte verarbeitet akustische analog und digitalSignale. Der Anschluss erfolgt intern über den PCI- bzw. PCI-Express Bus oder extern über die USB-, im professionellen Bereich auch über die FireWire-Schnittstelle. Externe Soundkarten werden auch als "Breakout Box" bezeichnet.

Aufgaben der Soundkarten sind:

  • Aufzeichnung von Tonsignalen
  • Synthese von Tonsignalen
  • Mischung und Bearbeitung von Tonsignalen
  • Wiedergabe von Tonsignalen

Soundkarten wurden im PC-Bereich ab ca. 1989/90 populär, als mit den AdLib und Soundblaster-Karten sich erstmals ein über den simplen PC Speaker (den eingebauten Lautsprecher) hinausgehender Standard entwickelte. Holten die ersten Modelle noch die bereits im Heimcomputer-Bereich vollzogene Entwicklung im PC-Bereich nach, so gingen die klanglichen Fähigkeiten der PC-Soundkarten bald über die der Heimcomputer hinaus. Dies war ein wesentlicher Faktor beim Zusammenbruch des Heimcomputer-Marktes und der Übernahme der Marktposition "Spielcomputer" durch die vorher fast nur als Bürorechner dienenden PCs.

Basis einer Soundkarte ist heute ein A/D-Wandler-Chip, welcher analoge Audiosignale am Eingang der Soundkarte digitalisiert und digitale Audiosignale am Ausgang der Soundkarte wieder in analoge Audiosignale umwandelt.

Ein- und Ausgänge existieren in unterschiedlichen Ausführungen: Es gibt analoge Ein-/Ausgänge in Form von Klinkensteckern oder Cinchbuchsen, aber auch digitale in optischer oder coaxialer Form im S/PDIF-Format oder im AES/EBU-Format als XLR-Stecker.

Qualitativ unterscheiden sich Wandlerkarten durch die mögliche Bit-Auflösung Wortbreite (z.B. 16 bit oder 24 bit), maximale Abtastrate (z.B. 44, 96 oder 192 kHz), Rauschverhalten, Frequenzgang und der maximalen Anzahl der Kanäle.

Zudem unterstützen viele Soundkarten verschiedene Soundausgabecodes wie EAX, DTS-ES, oder ASIO. Normale Soundkarten verfügen zudem im gegensatz zu den Onboard-Varianten über einen Beschleunigerchip, der der CPU einiges an Rechenleistung abnimmt.

Professionelle Karten, mit der Möglichkeit zur Aufnahme, werden auch als Recordingkarte bezeichnet. Mit diesen hat man häufig auch die Möglichkeit, mehrere Kanäle getrennt aufzunehmen, was beispielsweise bei Schlagzeugaufnahmen sinnvoll ist.

Ferner können professionelle Wandlerkarten full-duplex arbeiten, d.h. gleichzeitig wiedergeben und aufnehmen.

Meist ist auf Soundkarten auch noch eine MIDI-Schnittstelle und ein so genannter Gameport für den Anschluss eines Joysticks vorhanden. Bis etwa Ende der 1990er Jahre enthielten die Karten oft auch noch einen FM-Synthesizer-Chip, der das Abspielen von elektronischer Musik durch Klangsynthese und ohne die Nutzung von Samples (digitalisierten Klängen) ermöglichte. Der nächste die Klangqualität verbessernde Schritt war die Implementierung einer einheitlichen Schnittstelle zur Erweiterung der Soundkarte mittels Wavetable. Auf Grund stetig steigender Rechenleistung wurden jedoch sowohl FM-Synthesizer-Chip als auch Wavetable-Erweiterungs-Option schließlich unnötig.

Dem begrenzten Platz auf einem Slotblech wird bei manchen Modellen mit zusätzlichen Kabelpeitschen (einem speziellen Kabel mit vielen Anschlussmöglichkeiten, das den Joystick-Port belegt) oder einer Break-Out-Box (einem Zusatzmodul in Form eines Einschubs für einen 5 1/4-Zoll-Schacht) begegnet.

Soundkarten können auch in das Mainboard integriert werden. Außerdem gibt es externe Soundmodule. Diese haben den Vorteil, dass sie den störenden elektromagnetischen Feldern im Innern des Rechnergehäuses entzogen sind.

Wichtige Soundkarten- und Chiphersteller:

Wiktionary: Soundkarte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen