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Qarabağ Ağdam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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FK Qarabağ Ağdam
Vereinslogo
Basisdaten
Name Qarabağ Futbol Klubu
Sitz Ağdam
Gründung 23. Juli 1951
Farben blau-weiß
Präsident Abdulbari Gözal
Website www.qarabagh.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Aserbaidschan Qurban Qurbanov
Spielstätte Suraxani-Stadion
Plätze 31.100
Liga Premyer Liqası
2015/16 1. Platz
Heim
Auswärts

Der FK Qarabağ Ağdam ist ein aserbaidschanischer Fußballverein, der ursprünglich aus Ağdam in der historischen Region Karabach stammt. Seit der Besetzung der Stadt durch armenische Einheiten im Rahmen des Bergkarabachkonfliktes 1993 ist der Klub in Baku ansässig, da aus Ağdam eine Geisterstadt wurde. Gemeinsam mit Neftçi Baku PFK und dem PFK Turan Tovuz ist der FK Qarabağ Dauergast in der Premyer Liqası, der 1. Liga des Landes. Der Verein trägt seine Spiele im Tofiq Bahramov Stadion mit 31.100 Plätzen aus.[1]

Geschichte

1951–1968

Nachdem 1951 in Ağdam ein Fußballstadion gebaut worden war, gab es Versuche, ein Profiteam zu gründen. Aus diesen Versuchen ging der Verein hervor, damals unter dem Namen „Məhsul“. 1966 spielte die Mannschaft erstmals um die aserbaidschanische Meisterschaft und wurde Vierter. Größter Erfolg war der zweite Platz im Jahr 1968. Nach 1968 geriet der Verein in finanzielle Probleme und nahm für lange Zeit nicht an der Meisterschaft teil.

1977–1990

1977 wurde der Verein unter dem Namen „Şəfəq“ neu gegründet. 1988 bekam er seinen heutigen Namen und gewann die aserbaidschanische Meisterschaft.

1991–heute

Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte zum Krieg zwischen Aserbaidschan und seinem Nachbarn Armenien um die Region Bergkarabach. Im Rahmen des Krieges besetzten armenische Separatisten unter anderem die Stadt Ağdam und halten sie bis heute besetzt. Die Stadt ist fast gänzlich zerstört. Der Verein flüchtete in die Hauptstadt Baku.

Nach der Unabhängigkeit des Landes 1991 spielte man in der 1992 gegründeten Premyer Liqası mit. In der zweiten Saison gewann man den Meistertitel, als man sich in den Meisterschaftsplayoffs durchsetzte. Mit dem Sieg im Pokalfinale gegen İnşaatçı Baku gewann man das Double. In den folgenden Jahren spielte der Verein immer um die Meisterschaft mit. 1997 wurde man zwar nur Tabellenzweiter, aufgrund von „Jugendpunkten“, die für Leistungen der U-15- und U-16-Auswahlen vergeben wurden, wurde dennoch der Meistertitel zuerkannt. In den Jahren 1998 bis 2001 geriet der Verein erneut in finanzielle Schieflage.

2003 wurde die Meisterschaft abgesagt. Das stattdessen stattfindende Turnier zum 65. Geburtstag von Neftçi Baku PFK wurde im Finale im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber gewonnen, der Meistertitel wurde für diese Spielzeit jedoch nur inoffiziell vergeben.

2009 wurde man zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte Pokalsieger, als der FK İnter Baku mit 1:0 besiegt wurde.

In den Play-Off-Spielen zur UEFA Europa League 2010/11 trat der Verein am 19. und 26. August 2010 gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund an, schied aber nach Niederlagen im Hin- und Rückspiel aus. 2013/14 traf der Verein in den Play-Offs zur Europa League auf Eintracht Frankfurt und verlor abermals Hin- und Rückspiel. Nach 21 Jahren wurde in derselben Saison zum vierten Mal die aserbaidschanische Meisterschaft gewonnen.

In der Saison 2014/15 erreichte Qarabağ erstmals die Gruppenphase der UEFA Europa League. Nachdem man in der 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League knapp am FC Red Bull Salzburg scheiterte, setzte man sich in der Playoff-Runde zur Europa League gegen den FC Twente Enschede durch. In der Gruppenphase schied man dann allerdings als 3. gegen Inter Mailand, Dnipro Dnipropetrowsk und AS Saint-Étienne aus.

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1996/97 Europapokal der Pokalsieger Qualifikation Finnland MyPa Anjalankoski 1:2 0:1 (H) 1:1 (A)
1997/98 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Tschechien FK Jablonec 0:8 0:5 (A) 0:3 (H)
1998/99 Europapokal der Pokalsieger Qualifikation Danemark FC Kopenhagen 00:10 0:6 (A) 0:4 (H)
1999 UEFA Intertoto Cup 1. Runde Israel Maccabi Haifa (a)2:2(a) 2:1 (A) 0:1 (H)
2. Runde Frankreich HSC Montpellier 0:9 0:3 (H) 0:6 (A)
2004/05 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Slowakei FK Dukla Banská Bystrica 0:4 0:3 (A) 0:1 (H)
2006/07 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Moldau Republik Zimbru Chișinău 2:3 1:1 (A) 1:2 (H)
2009/10 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Norwegen Rosenborg Trondheim 1:0 0:0 (A) 1:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Finnland FC Honka Espoo 3:1 1:0 (A) 2:1 (H)
Play-offs Niederlande FC Twente Enschede 1:3 1:3 (A) 0:0 (H)
2010/11 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Nordmazedonien FK Metalurg Skopje 5:2 4:1 (H) 1:1 (A)
2. Qualifikationsrunde Nordirland Portadown FC 3:2 2:1 (A) 1:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Polen Wisła Krakau 4:2 1:0 (A) 3:2 (H)
Play-offs Deutschland Borussia Dortmund 0:5 0:4 (A) 0:1 (H)
2011/12 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Litauen Banga Gargždai 7:0 4:0 (A) 3:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Faroer EB/Streymur (a)1:1(a) 1:1 (A) 0:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Belgien FC Brügge 2:4 1:4 (A) 1:0 (H)
2013/14 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Nordmazedonien FK Metalurg Skopje 2:0 1:0 (A) 1:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Polen Piast Gliwice 4:3 2:1 (H) 2:2 n.V. (A)
3. Qualifikationsrunde Schweden Gefle IF 3:0 1:0 (H) 2:0 (A)
Play-offs Deutschland Eintracht Frankfurt 1:4 0:2 (H) 1:2 (A)
2014/15 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Malta FC Valletta 5:0 1:0 (A) 4:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Osterreich FC Red Bull Salzburg 2:3 2:1 (H) 0:2 (A)
2014/15 UEFA Europa League Play-offs Niederlande FC Twente Enschede (a)1:1(a) 0:0 (H) 1:1 (A)
Gruppenphase Frankreich AS Saint-Étienne 1:1 0:0 (H) 1:1 (A)
Italien Inter Mailand 0:2 0:2 (A) 0:0 (H)
Ukraine Dnipro Dnipropetrowsk 2:2 1:0 (A) 1:2 (H)
2015/16 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Montenegro FK Rudar Pljevlja 1:0 0:0 (H) 1:0 (A)
3. Qualifikationsrunde Schottland Celtic Glasgow 0:1 0:1 (A) 0:0 (H)
2015/16 UEFA Europa League Play-offs Schweiz BSC Young Boys 4:0 1:0 (A) 3:0 (H)
Gruppenphase England Tottenham Hotspur 1:4 1:3 (A) 0:1 (H)
Belgien RSC Anderlecht 2:2 1:0 (H) 1:2 (A)
Frankreich AS Monaco 1:2 0:1 (A) 1:1 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 66 Spiele, 24 Siege, 17 Unentschieden, 25 Niederlagen, 62:81 Tore (Tordifferenz −19)

Erfolge

  • Aserbaidschanische Meisterschaft (6): 1988 1, 1990 1, 1993, 2014, 2015, 2016
  • Aserbaidschanischer Pokal:
    • Sieger (5): 1990 1, 1993, 2006, 2009, 2015
    • Finalist (3): 1996, 1998, 2000
1 
Titel der Aserbaidschanischen SSR
2 
inoffizieller Titel, die Meisterschaft wurde abgebrochen
3 
Titel aufgrund von „Jugendpunkten“ für Leistungen der Jugendmannschaften

Fans

Die Fans rekrutieren sich einerseits aus Bewohnern des Rayons Agdam und andererseits aus in Aserbaidschan verstreut lebenden Flüchtlingen aus der armenisch besetzten Region.

Einzelnachweise

  1. Tofiq Bahramov Stadion. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 28. August 2015.

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