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Ilmenau

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Wappen Karte
Wappen Ilmenau Deutschlandkarte, Ilmenau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 500 m ü. NN
Fläche: 62,64 km²
Einwohner: 26.713 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 426 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 98681 - 98694 (alt: 63)
Hausanschriften: 98693
Vorwahl: 03677
Kfz-Kennzeichen: IK
Gemeindeschlüssel: 16 0 70 029
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 7
98693 Ilmenau
Website: www.ilmenau.de
E-Mail-Adresse: rathaus@ilmenau.de
Politik
Oberbürgermeister: Gerd-Michael Seeber (CDU)

Die Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau liegt in Thüringen, etwa 40 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Erfurt. Sie ist die größte Stadt im Ilm-Kreis und übt die Funktion eines Mittelzentrums für dessen südlichen Teil aus. Ilmenau besitzt als einzige nicht-Kreisstadt Thüringens den Status einer großen kreisangehörigen Stadt. Wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt ist die Technische Universität, an der etwa 7400 Studenten eingeschrieben sind.

Geografie

Die Umgebung der Stadt Ilmenau

Ilmenau liegt in einer Höhe von etwa 500 m ü. NN am Nordrand des Thüringer Waldes.

Die Landschaft Ilmenaus ist vom Tal der Ilm geprägt, die Ilmenau in West-Ost-Richtung durchfließt. Im Tal liegt die durchschnittliche Höhe bei etwa 490 m. Der breite Talgrund der Ilm steigt im Norden zur Pörlitzer Höhe bis auf 580 m, im Westen zur Sturmheide bis 600 m, im Süden zum Lindenberg bis 550 m (Stadtrand) und im Osten zum Ehrenberg bis 530 m an. Ilmenau liegt an der Grenze zweier Landschaftstypen: im Süden und Westen folgen sofort hohe Berge und tiefe Täler des Thüringer Waldes, der überwiegend mit Fichten besezt ist, im Norden und Osten folgen sanfte Hügellandschaften, die von Kiefern und Laubwäldern bewachsen sind. Südlich wird Ilmenau vom Kickelhahn (861 m) und Lindenberg (749 m) eingerahmt. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist der Kickelhahn, der niedrigste Punkt liegt im Wipfratal nördlich der Talsperre Heyda bei 396 Meter ü. NN.

Geologie

Der Untergrund Ilmenaus besteht aus verschiedenen Porphyrgesteinen, die teilweise mit Rotliegendem und Zechstein bedeckt sind. Zwischen diesen Gesteinsformationen liegt der zumindest in früherer Zeit abbauwürdige Kupferschiefer, der neben dem namensgebenden Kupfer- auch Blei- und Silbererze in geringen Mengen enthält. Daneben sind bzw. waren im Raum Ilmenau auch abbauwürdige Fluorit- und Manganvorkommen vorhanden. Berühmt sind die permzeitlichen Fossilien in der Manebacher Steinkohle (ausgestellt im Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen).

Ausdehnung des Stadtgebiets

Unsanierter Wohnblock auf der Pörlitzer Höhe.
Sanierter Wohnblock auf der Pörlitzer Höhe.

Der Stadtkern von Ilmenau liegt am Nordhang des Ilmtals. In der frühen Siedlungsphase dehnte sich Ilmenau zunächst kreisförmig aus, später wurde daraus dann eine Halbmondform östlich der Sturmheide. Als Mitte des 19. Jh. der Kurbetrieb in Ilmenau begann, wurde das Kurviertel im Südwesten der Stadt angelegt, welches damals gänzlich außerhalb der Stadt lag. In der Zeit zwischen 1890 und 1945 dehnte sich die Stadt vor allem nach Osten aus. Das Gebiet zwischen der Bahnstrecke Erfurt-Ilmenau und der Altstadt wurde bebaut. Zwischen 1950 und 1975 dehnte sich die Stadt dann vor allem Richtung Süden aus. Damals entstanden das sogenannte Professorenviertel am Fuße des Lindenbergs und die Schortesiedlung mit „Altneubauten“ am Fuße des Floßberges. 1980 entstanden die beiden Ilmenauer Plattenbaugebiete Stollen im Südosten und Pörlitzer Höhe im Norden. Das Hochhaus am Stollen wurde 1983 errichtet. Es ist mit einer Höhe von 48 Metern plus einer vier Meter hohen Antenne mit insgesamt 52 Metern nach dem 65 Meter hohen Turm der Stadtkirche das zweithöchste Gebäude Ilmenaus. Nach 1995 wurden die beiden Wohngebiete Hüttenholz im Südosten und Oberpörlitz im Norden, in denen sich vorrangig Eigenheime befinden, angelegt. Seit 2000 erfolgte auch eine Erweiterung des Campus der Universität, wodurch sich das Stadtgebiet noch weiter nach Osten ausdehnte.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden (in Klammern: gemeinsame Grenzlänge / gesamte Grenzlänge: 54,7 km): Wipfratal (5,2 km) – Wolfsberg (10,9 km) – Langewiesen (9,4 km) – Stützerbach (7,8 km) – Schmiedefeld am Rennsteig (0,9 km) – Gehlberg (1,7 km) – Elgersburg (8,1 km) – Martinroda (8,4 km) – Neusiß (2,3 km)

Stadtgliederung

Ilmenau ist in 6 Ortsteile gegliedert.

Ortsteil Hauptwohnsitze
(30. Juni 2005)
Nebenwohnsitze
(30. Juni 2005)
Gesamt (HW + NW)
(30. Juni 2005)
Ilmenau
(Kernstadt)
21.249
5.598
26.847
Roda
551
44
595
Unterpörlitz
1.507
97
1.604
Oberpörlitz
1.255
96
1.351
Manebach
1.433
137
1.570
Heyda
487
24
511
Insgesamt
26.482
5.996
32.478

(Quelle:Stadt Ilmenau)

Klima

Das Klima der Stadt Ilmenau wird einerseits durch die Lage am Übergang des Thüringer Waldes zu dessen Vorland beeinflusst. Andererseits kommen Besonderheiten hinzu, wie die Kessellage des Stadtgebietes. So ist die Stadt bis auf die durch die Ilm geschaffenen Durchbrüche fast vollständig von Bergen umgeben, die das Stadtzentrum im Süden um bis zu 400 m, im Norden durchschnittlich um 150 m überragen. Bedingt durch diese Lage, die insbesondere einen Schutz gegen die Wettereinflüsse aus der Hauptwindrichtung West-Südwest bietet und verbunden mit der durch die Stadt selbst entwickelten Wärme, kommt es daher häufig vor, dass über Ilmenau blauer Himmel zu sehen ist, während sich die Umgebung wolkenverhangen darbietet. Hierin ist der Ursprung des im Volksmund bekannten Spruchs „In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.“ zu suchen, der auch auf dem Ziegenbrunnen im Stadtzentrum verewigt ist.

Durch die geographischen Besonderheiten kommt es zu deutlichen klimatischen Unterschieden zwischen der eigentlichen Stadt und den Vororten, wo sich teilweise eine ungeschützte Hochebene (Pörlitzer Höhe) oder ein tief eingeschnittenes, enges und sonnenarmes Tal (Manebach) auswirken. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei +2 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –4 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Es fallen im Jahr durchschnittlich etwa 800 mm Niederschlag, während an 1.450 Stunden die Sonne scheint. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist im Jahresverlauf relativ konstant und beträgt etwa 4 m/s.

Die Ilm mit Hochwasser der Schneeschmelze am Trieselsrand
Ilmpegel Fischerhütte beim Hochwasser im März 2006

Einige Teile Ilmenaus sind hochwassergefährdet. Die Ilm verläuft im Stadtgebiet in einem ein bis fünf Meter tief ausgeschachtetem Flussbett. Ein Engpass ist bei Hochwasser vor allem das Tannenwehr. Hier passierte es in der Geschichte bereits mehrfach, dass die Ilm über die Ufer trat und in Linden- und Karl-Liebknecht-Straße lief.

Besondere Hochwassergefahr besteht in Ilmenau während der Schneeschmelze im Frühjahr und bei schweren Niederschlägen im Sommer. Gefährdet sind dann die Linden-, die Karl-Liebknecht- und die Langewiesener Straße sowie der Grenzhammer und der Bereich um den Bahnhof.

Zum Hochwasserschutz dient im Stadtgebiet der Mühlgraben, der etwa ein Meter breit und 50 Zentimeter tief ist. Bei Hochwasser kann ein Teil des Wasser dort hinein abgeleitet werden. Er zweigt sich am Tannenwehr von der Ilm ab und trifft erst an der Fischerhütte wieder auf sie. Des weiteren bestehen zwischen Ilmenau und Manebach große Auflächen, die einen Teil des Hochwassers aufnehmen können und die Stadt dadurch schon des öfteren vor Überschwemmungen bewahrt haben.

Pegel befinden sich am Tannenwehr und an der Fischerhütte. Normal sind am Tannenwehr (geöffnet) etwa 15 Zentimeter und an der Fischerhütte etwa 20 Zentimeter. Große Überschwemmungen gab es in Ilmenau während der Thüringer Sintflut als die Ilm die Häuser des Endleiches (heutige Lindenstraße) vernichtete. Ende März 2006 gab es nach der Schneeschmelze ungewöhnlich viel Wasser in der Ilm, sodass an der Fischerhütte Pegelstände von 1,10 Meter gemessen wurden. Schäden blieben aus, es wurden jedoch zahlreiche Wiesen und Felder sowie einige Gärten überflutet.

Geschichte

Siehe Hauptartikel: Geschichte der Stadt Ilmenau

Ilmenau wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte den Grafen zu Käfernburg. Die Stadtrechte wurden Ilmenau bereits 1341 verliehen, 1343 wurden die Grafen von Henneberg neue Herren über die Stadt. Damals spielte der Silber- und Kupferbergbau eine wichtige Rolle. Nach dem Aussterben der Henneberger 1583 kam Ilmenau an das Gesamthaus Sachsen, 1661 zu Sachsen-Weimar, bei dem es bis 1918 blieb. Stadtbrände wüteten mehrfach in Ilmenau, zuletzt 1752, als fast die ganze Stadt ein Raub der Flammen wurde. Die Porzellanfabrikation wurde 1777 in Ilmenau begonnen und dauerte bis 2002 an. Die durchgängige Glasproduktion erfolgte erstmals 1852. 1879 bekam die Stadt mit der Strecke Erfurt-Ilmenau erstmals einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Das Thüringische Technikum, das Grundstein der heutigen Universität ist, wurde 1894 eröffnet. Ilmenau gehörte ab 1920 zum Land Thüringen und von 1922 bis 1952 zum neueingerichteten Landkreis Arnstadt. 1952 wurde der Kreis geteilt und Ilmenau wurde Kreisstadt des neu geschaffenen Kreises Ilmenau, der 1994 wieder mit dem Kreis Arnstadt fusionierte und nun den Ilm-Kreis mit Verwaltungssitz in Arnstadt bildet. 1993 wurde die Technische Hochschule in eine Technische Universität umgewandelt.

Religionen

1544 wurde in der Grafschaft Henneberg, zu der Ilmenau gehörte, die Reformation eingeführt und über Jahrhunderte war Ilmenau eine überwiegend protestantische Stadt. Es war das lutherische Bekenntnis vorherrschend. Anstelle des Papstes hatte der Landesherr die Führung der sogenannten „ev. luth. Landeskirche“ übernommen. Damit teilte die Kirche in Ilmenau die Geschicke der jeweiligen Landesherren. Die „Evangelisch-Lutherische Kirche des Großherzogtums Sachsen“, zu dem Ilmenau seit der Henneberger Erbteilung 1661 gehörte (damals noch Herzogtum Sachsen-Weimar), schloss sich nach 1920 mit den anderen Landeskirchen Thüringens zur „Thüringer Evangelischen Kirche“ zusammen. 1948 nannte sie sich in Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen um. Die heute bestehenden evangelisch-lutherischen Pfarrämter Ilmenaus gehören zur Superintendentur Arnstadt-Ilmenau der Landeskirche innerhalb des Aufsichtsbezirks Süd, dessen Kreiskirchenamt sich in Meiningen befindet. Die Kirchgemeinde heißt St. Jakobus und hat heute ungefähr 3500 Mitglieder.

Spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch wieder Bürger mit katholischem Bekenntnis in der Stadt. Die seit 1901 bestehende katholische Gemeinde (St. Josef) besaß aber bis 1983 keine eigene Kirche und hat heute in Ilmenau und Umgebung 2000 Mitglieder. Die Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Weimar innerhalb des Bistums Erfurt. Des weiteren gab es bis 1938 eine jüdische Gemeinde, die 1930 etwa 90 Mitglieder zählte. Sie hatte weder eine Synagoge, noch einen Rabbiner, es gab lediglich eine Betstube in der Burggasse.

Heute sind die meisten Bürger Ilmenaus konfessionslos, was damit zusammenhängt, dass in der DDR eine atheistische Weltanschauung vertreten wurde.

Eingemeindungen

1923 wurde der Grenzhammer, ein Pochwerk für Flussspat aus dem nahe gelegenen Schortetal eingemeindet. Er umfasste nur wenige Häuser, hatte aber seit 1881 einen Bahnhof an der Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn. Die Strecke wurde 1998 stillgelegt. Der Grenzhammer ist heute mit der Stadt Ilmenau zusammengewachsen, stellt ein Expansionsgebiet der Technischen Universität dar und erfreut sich als Wohnort immer größerer Beliebtheit. 1939 wurde Roda eingemeindet. 1981 wurde Unterpörlitz eingemeindet. 1994 wurden Manebach, Oberpörlitz und Heyda eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

siehe Artikel: Einwohnerentwicklung von Ilmenau

Entwicklung der Einwohnerzahl von 1800 bis 2005

Die Einwohnerzahl Ilmenaus schwankte in der Zeit zwischen ihrer Gründung und 1800 immer zwischen 200 und 2000. Als um 1870 die Industrialisierung in Ilmenau einsetzte, vervierfachte sich die Einwohnerzahl bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Eine zweite Zuzugswelle begann Ende der 1970er-Jahre bedingt durch die Errichtung der Industriegebiete im Nordosten der Stadt. Die höchste Einwohnerzahl erreichte die Stadt im Jahr 1989 mit 29.293 Einwohnern. Nach der Wiedervereinigung ging die diese dann wieder leicht zurück. Seit 2001 liegt sie recht stabil bei rund 27.000.

Politik

Stadtrat

Stadtrat: (30 Mitglieder)

(Ergebnis der Stadtratswahl vom 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Amtierender Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau ist Gerd-Michael Seeber (CDU).

Seit 1922 trugen die Ilmenauer Bürgermeister den Titel: Oberbürgermeister. Diesen bekamen damals alle Thüringer Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern zugesprochen. Vor 1933 waren die Bürgermeister/Oberbürgermeister parteilos.

Bürgermeister
  • 1800 - 1801: Johann Carl Wilhelm Voigt (Bergrat)
  • 1803 - 1804: Friedrich Carl Wilhelm Burgkhardt
  • 1804 Johann August Rieth
  • 1804 - 1805: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1805 - 1806: Johann August Rieth
  • 1806 - 1807: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1807 - 1808: Johann August Rieth
  • 1808 - 1809: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1809 - 1810: Johann August Rieth
  • 1810 - 1811: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1811 - 1812: Johann August Rieth
  • 1812 - 1813: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1813 - 1814: Johann August Rieth
  • 1814 - 1815: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1815 - 1816: Johann August Rieth
  • 1816 - 1817: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1817 - 1818: Johann Georg Carl Christian Blumröder (Großherzoglicher Sächsischer Rat)
  • 1818 - 1819: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1819 - 1820: Johann Georg Carl Christian Blumröder
  • 1820 - 1821: Johann Carl Wilhelm Voigt
  • 1820 Vorschlag zur Abschaffung der jährlichen Bürgermeisterwahl
  • 1821 - 1830: Johann Georg Carl Christian Blumröder
  • 1824 Neue Stadtordnung für Ilmenau mit Bürgermeisterwahl auf 6 Jahre
  • 1831 - 1837: Adolph Ludwig Friedrich Conta
  • 1838 - 1848: Konstantin Lairitz
  • 1849 - 1873: Johann Christian Hertzer
  • 1874 - 1890: Friedrich Hörung
  • 1890 - 1900: Paul Eckardt
  • 1901 - 1906: Alexander Bleymüller
  • 1906 - 1911: Konrad Angermann (Jurist)
  • 1911 - 1918: Karl Willigmann (Jurist)
  • 1918 - 1920: kein Bürgermeister, die Amtsgeschäfte wurden von Stadtsekretär Thiede geführt

Oberbürgermeister:

  • 1920 - 1922: Hermann Zachäus
  • 1923 - 1925: Heinrich Brauer
  • 1925 - 1931: Paul Hinz
  • 1931 - 1933: Hellmuth Birnbaum
  • 1933 - 1934: Hermann Schultz (NSDAP)
  • 1934 - 1945: Richard Walther (NSDAP)
  • 10. Mai 1945 - 12. Juli 1945: Hermann Zachäus
  • 1945 - 1950: Paul Fliedner (SED)
  • 1950 - 1961: Charlotte Gleichmann (SED), war die erste und bisher einzige Frau in diesem Amt
  • 1961 - 1979: Kurt Heunemann (SED)
  • 1979 - 1989: Siegfried Güthoff (SED)
  • 1989 - 1990: Peter Bischoff (Neues Forum?)
  • Januar 1990 - Mai 1990: Hans-Georg Rammelt (Neues Forum?)
  • seit Mai 1990: Gerd-Michael Seeber (CDU)

Wappen

Das Ilmenauer Stadtwappen

Das Wappen besteht aus zwei Türmen, die möglicherweise die Ilmenauer Stadtbefestigung verkörpern oder sie sind einfach nur ein Zeichen für Stadt. Die neun Ulmenblätter über dem Wappenschild stehen für die neun Ilmenauer Amtsdörfer (Cammerberg (Manebach), Stützerbach, Oberpörlitz, Unterpörlitz, Roda, Heyda, Martinroda, Neusiß und Wipfra). Die Hennen oben rechts und unten links im Wappenschild stehen für die Grafschaft Henneberg und die Adler oben links und unten rechts im Wappenschild symbolisieren das Fürstentum Schwarzburg.

Städtepartnerschaften

Tafel mit den Städtepartnerschaften
Entfernungen von Ilmenau zu den Partnerstädten

Außerdem bestanden Versuche, eine Städtepartnerschaft zu gründen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kultur Ilmenaus ist stark durch das Wirken Goethes in der Stadt geprägt. So ist Ilmenau die einzige Stadt, der ein ganzes Werk Goethes gewidmet ist und der er damit ein poetisches Denkmal setzte. Mit dem Gedicht Ilmenau finden Goethes Zeiten, die von Spaß und Vergnügen mit dem jungen Herzog (ab 1815 Großherzog) Carl August geprägt waren, einen Abschluss.

Doch gerade in jüngster Zeit wird die Kultur stark durch die Universität geprägt. Große Teile der studentischen Kultur werden vom Ilmenauer Studentenclub e.V. gestaltet. Dieser Verein betreibt auf dem Campus vier Studentenclubs sowie ein Studentencafé mit einem reichhaltigen Party- und Diskothekenprogramm und unterstützt verschiedene kulturelle Schwerpunkte wie Film, Musik und Unterhaltung. Einen weiteren Anteil der kulturellen Arbeit an der Universität trägt der Verein KuKo e.V. (Kulturelle Koordinierung), welcher verschiedene Interessengebiete, wie Fotografie, Theater oder Musik vereint. Aus dem universitären Umfeld sind verschiedene Initiativen entstanden, die mit Veranstaltungen das kulturelle Programm der Stadt bereichern.

Kino

Das Ilmenauer Kino Lindenlichtspiele ist derzeit das einzige Kino im Ilm-Kreis. Eine Besonderheit dieses Kinos ist, dass es als erstes weltweit mit der IOSONO-Technik zur Klangfeldsynthese ausgestattet ist. Diese Technik wurde am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau entwickelt.

Museen

Datei:Amtshaus ilmenau 01.jpg
Amtshaus am Marktplatz
Datei:Rathaus ilmenau 01.jpg
Rathaus am Marktplatz
Datei:Kirche ilmenau 01.jpg
Stadtkirche St. Jakobus
Datei:Alte foersterei ilmenau 01.jpg
Alte Försterei
Miniaturnachbauten von Kickelhahnturm und Goethehäuschen am Bahnhof
  • Amtshaus am Marktplatz
Das erste Ilmenauer Amtshaus wurde 1616 erbaut und 1752 von einem Stadtbrand zerstört. Das jetzige Aussehen gab ihm der Thüringer Barockbaumeister Gottfried Heinrich Krohne in den Jahren 1753 - 1756. Im Amtshaus befindet sich das Stadt- und Goethemuseum Ilmenau, welches Schriftstücke und Möbel von Goethe sowie Glas und Porzellan aus Ilmenau ausstellt.

Bauwerke

  • Rathaus am Marktplatz
Das Ilmenauer Rathaus wurde in mehreren Bauphasen in den vergangenen Jahrhunderten einige Male verändert. Lediglich das Renaissanceportal und die Erkerkonsolen stammen noch aus dem Jahre 1625. Alles übrige wurde durch den Stadtbrand von 1752 zerstört. Das heute barocke Rathaus entstand in den Jahren 1768 bis 1786. Um 1900 wurde das Rathaus dann um drei weitere Flügel ergänzt. Der Marktplatz wurde im Jahr 1996 komplett neu gestaltet.
  • Stadtkirche St. Jakobus
Die Stadtkirche Ilmenaus brannte in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach ab und wurde ebenfalls mehrfach Opfer von Plünderungen. Der heutige Bau wurde im 18. Jahrhundert auf den Resten der nach dem Ilmenauer Stadtbrand zerstörten Kirche errichtet. Der Kirchturm ist 65 Meter hoch und weithin sichtbar. Die 1911 eingebaute Orgel ist mit 65 Registern die größte Orgel Thüringens.
  • Sächsischer Hof/Posthalterei
Der Sächsische Hof war die alte Posthalterei der Grafen von Thurn und Taxis.
  • Alte Försterei
Die Alte Försterei wurde 1733 als Jägerhaus und Nebengebäude des 1752 abgebrannten Ilmenauer Schlosses errichtet. Sie war Wohnung der Jäger- und Forstmeister. Auch Goethe war hier mehrmals zu Gast. Die Alte Försterei ist heute eines der ältesten Gebäude der Stadt.
Die Ilmenauer Wettersäule wurde im Jahr 1895 in der Lindenstraße aufgestellt. Heute ist sie am Ende der Friedrich-Hofmann-Straße zu finden. Ausgestattet ist die Säule mit Thermometer, Barometer, Hygrometer und Erdboden-Thermometer. Im Jahr 2004 wurde sie vollständig restauriert.
Der Kickelhahn ist mit 861 m Höhe der „Hausberg“ der Stadt Ilmenau. Dort befinden sich der 1852 erbaute Aussichtsturm, eine kleine Schutzhütte (das „Goethehäuschen“), in dem unter Glas Goethes Gedicht Wanderers Nachtlied in mehreren Übersetzungen zu lesen ist, sowie eine Gaststätte, die man von Ilmenau oder Manebach in etwa einer Stunde auf steilem Fußweg (Höhenunterschied etwa 380 m) erreichen kann.

Tourismus

Ilmenau ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Touristen, die den Thüringer Wald besuchen. Hier verbindet sich die Landschaft des Waldes mit städtischer Infrastruktur. In Ilmenau gibt es mehrere große Hotels, die insbesondere auf ältere Menschen als Gäste ausgerichtet sind.

In der Vergangenheit wurden in und um Ilmenau viele Wanderwege angelegt. Sie werden durch Informationstafeln entlang ihres Verlaufes ergänzt. So entstanden im 19. Jahrhundert die Ilmenauer Kurpromenaden südlich der Stadt, die einen guten Ausblick über das Stadtgebiet bieten. In den 1970er-Jahren wurde der Goethe-Wanderweg angelegt. Er verbindet auf 18 km Länge alle Wirkungsstätten Goethes in der Ilmenauer Umgebung. Bereits in den 1950er-Jahren entstand der Ilmenauer Naturlehrpfad, welcher Orte besonderer Landschaft, wie das Schortetal oder die Ilmenauer Teiche, in der Umgebung von Ilmenau verbindet. Des weiteren gibt es noch den Oberen, Mittleren und Unteren Berggraben. Diese Hohlwege sind ehemalige Wassergräben mit geringem Gefälle, auf denen Holz von Stützerbach nach Ilmenau geflößt wurde. In den 1990er-Jahren entstand der Ilmtal-Radweg, der vom Rennsteig über Ilmenau nach Weimar führt.

In Ilmenau treffen sich drei Touristenstraßen: die Klassikerstraße, die alle Wirkungsstätten von Goethe und Schiller in Thüringen verbindet, die Deutsche Spielzeugstraße, die von Waltershausen nach Nürnberg führt und an der alle Orte mit (früher) bedeutender Spielzeugindustrie liegen und die Thüringer Porzellanstraße, die alle Orte in Thüringen verbindet, in denen es bedeutende Porzellanindustrie gibt bzw. gab.

Parks und Natur

Ilmenau war im 19. Jahrhundert ein Luftkurort. Aus dieser Zeit stammen zwei Ilmenauer Parks, nämlich der Alte Kurpark in der Waldstraße und der Lessingpark am Bahnhof Bad. 1932 wurde der große Stadtpark hinter der Festhalle angelegt.

Datei:Dixbixer Teich.jpg
Der Dixbixer Teich

Etwas Besonderes an der Ilmenauer Landschaft sind die Teiche im Osten des Stadtgebiets, welche aus dem Großen Teich, Brandenburger Teich, Dixbixer Teich, Steinteich, Neuhäuser Teich und Prinzessinloch bestehen und den Campus der Technischen Universität von der Altstadt trennen. Sie sind Naherholungsgebiet und werden vom Ilmenauer Naturlehrpfad durchzogen.

Ein Flächennaturdenkmal ist der vom Gabelbach durchflossene Ritzebühler Teich im Südwesten der Stadt. Er hat vor allem als Krötenlaichplatz Bedeutung.

Nördlich der Stadt liegt der Streichteich. Seit 1998 ist der durch den Bau der Autobahn etwas in Vergessenheit geraten. Er ist sehr fischreich und ein wichtiger Lebensraum der Graureiher.

Von großem Naturreichtum sind auch die Täler von Gabelbach und Schorte, die von Ilmenau südwärts in den Thüringer Wald führen. Im Schortetal liegt ein Teil des Biosphärenreservates Vessertal auf Ilmenauer Stadtgebiet.

Sport

Ilmenau ist ein Wintersportzentrum. Die Stadt hat schon mehrere Rodelolympiasieger hervorgebracht. Ferner fand 1934 die 4. Europameisterschaft im Rodeln auf der Bobbahn im Gabelbachtal statt. Dort liegen auch die anderen Wintersportanlagen, nämlich ein Abfahrtshang, eine Skisprungschanze sowie ein Eisplatz. Im Bau befindet sich die Ilmenauer Eissporthalle in der Karl-Liebknecht-Straße. Die Bobbahn aus den 1930er-Jahren existiert heute zwar nicht mehr, dafür gibt es aber seit 1989 eine Sommerrodelbahn am Lindenberg, die auch von Besuchern befahren werden kann.

Die Sommersportstätten liegen im Ilmtal westlich der Stadt. Dort gibt es ein Stadion und ein beheiztes Freibad. Ilmenau stellt eine Handballmannschaft (HV Ilmenau 55) in der Oberliga. Die Fußballmannschaft SV Germania Ilmenau spielt in der Landesklasse Ost. Ein sportlicher Höhepunkt jeden Jahres sind die Downhillwettkämpfe am Abfahrtshang vom Lindenberg hinunter in das Gabelbachtal. Vor dem zweiten Weltkrieg fand in Ilmenau alljährlich das Gabelbachrennen statt, welches in den 1930er-Jahren jedes Jahr über 40.000 Zuschauer anlockte.

Ilmenau verfügt über erfolgreiche Schwimmsportmannschaften. Hierzu gehören die Wasserwacht Ilmenau (Ilmenauer Hechte) sowie der erfolgreiche Tauchsportverein der Universität (TSG TU Ilmenau 56), der mit dem Schwimmer Felix Schönau (Jahrgang 1993) einen zweifachen deutschen Vize-Juniorenmeister auf den Strecken 50 Meter Flossenschwimmen und 100 Meter Flossenschwimmen als Mitglied hat.

Regelmäßige Veranstaltungen

Kultureller Höhepunkt außerhalb des Campus ist das im Juni jeden Jahres stattfindende Altstadtfest. Auf mehreren in der Stadt verteilten Bühnen werden unterschiedliche musikalische Veranstaltungen geboten, die durch in der Altstadt aufgestellte Verkaufsstände ergänzt werden.

Im April jeden Jahres finden die Ilmenauer Jazztage statt. Ende Mai folgt als nächster Höhepunkt das Himmelblau-Festival im Stadtpark, das vor allem das junge Publikum bis 20 Jahre anlockt. Im Jahr 2005 trat der thüringer Rapper Clueso auf dem Festival auf.

Alle 2 Jahre findet die Internationale Studentenwoche Ilmenau (ISWI) statt, bei der sich Studenten aus aller Welt in Ilmenau treffen.

In der letzten Augustwoche findet jährlich das Kickelhahnfest statt. Den Abschluss der Freiluftfeste bildet alljährlich das Lichterfest Ende Oktober. Dabei wird die Altstadt mit tausenden Kerzen verziert, die die besinnliche Winterzeit einläuten.

Ilmenau ist auch ein Veranstaltungsort der Konzertreihe Jazzmeile, einem Zusammenschluss mehrerer Thüringer Städte, die im Herbst jeden Jahres ein landesweites, über zwei Monate verteiltes Musikfestival organisieren. Die Abschlussveranstaltung der Jazzmeile 2005 fand am 9. Dezember in Ilmenau statt.

Eine weitere Ilmenauer Tradition ist das Neuschülerfest. Es wird seit dem 17. Jahrhundert alljährlich begangen. Dabei werden die Schüler, die in die erste Klasse kommen, festlich gekleidet und ein Umzug durch die Innenstadt gestaltet. Heute findet das Neuschülerfest Anfang Juni jeden Jahres statt.

Kunstwege

Unter dem Namen Ilmenauer Kunstweg fanden bisher drei Freiluftausstellungen in der Ilmenauer Altstadt statt. Die Ausstellungen zeigten jeweils Skulpturen eines Künstlers. Nach Beendigung der Ausstellung erwarb die Stadtverwaltung Ilmenau einen Teil Kunstwerke, um sie dauerhaft in der Innenstadt ausstellen zu können.

Während des ersten Ilmenauer Kunstweg von Mai bis November 2000 wurden Bronzeskulpturen des Bildhauers Volkmar Kühn ausgestellt, zwei der Figuren sind heute am Apothekerbrunnen aufgestellt. Der unter das Thema „Die Metamorphose der Ilmenauer Linden“ gestellte zweite Ilmenauer Kunstweg von Oktober 2002 bis Oktober 2003, stieß auf Ablehnung unter der Ilmenauer Bevölkerung. Im Rahmen der Neugestaltung der Lindenstraße wurden die dort stehenden Linden gefällt und durch die Künstlerin Franziska Uhl umgestaltet, indem sie die Rinde entfernte und die „nackten“ Baumstämme schwarz anstrich. Da jedoch schon die Abholzung der Linden nicht unumstritten war, wirkte sich die radikale Umgestaltung noch negativer auf die Meinung zu den Kunstwerken aus. Die Stadtverwaltung entschloss sich trotzdem, die Skulpturen zu erwerben und dauerhaft vor dem Kino in der Lindenstraße auszustellen. Der dritte Ilmenauer Kunstweg zeigte von Mai bis Oktober 2005 abstrakte Sandsteinskulpturen. Die Stadtverwaltung erwarb erneut zwei dieser Kunstwerke, um sie in der Innenstadt auszustellen.

Wirtschaft

Die Ilmenauer Wirtschaft war bis zu Goethes Zeiten stark vom Bergbau geprägt. In Ilmenau gab es verschiedene Bodenschätze, z. B. Kupfer, Silber, Mangan und auch Uran (wurde nicht abgebaut).

Im Jahre 1777 begann in Ilmenau die Porzellanherstellung. Das größte Unternehmen war das Porzellanwerk Henneberg AG mit 2.000 Mitarbeitern im Jahr 1930 und 3.000 Mitarbeitern im Jahr 1980. Nach 1990 wurde die Produktion unrentabel und musste im Jahr 2002 geschlossen werden. Jedoch siedelten sich auf dem ehemaligen Werksgelände porzellanproduzierende Unternehmen an. Weitere bekannte Porzellanhersteller aus Ilmenau waren Metzler & Ortloff sowie Galluba & Hoffmann. Heute wird in Ilmenau in kleinstem Rahmen Porzellan produziert, jedoch finden sich noch in vielen Küchenschränken Tassen oder Teller mit der Signatur „Graf von Henneberg 1777 Ilmenau“.

Das Verwaltungsgebäude des ehem. Glaswerkes am Vogelherd.

Der zweite wichtige Industriezweig war die Glasherstellung, welche durchgehend seit 1852 in Ilmenau beheimatet ist. Spezialisiert war die Ilmenauer Glasindustrie seit jeher auf Messgeräte (Thermometer), Labortechnik und industrielle Glasinstrumente. Wichtige Unternehmen waren vor allem die Sophienhütte, gegründet 1852, Alexander Küchler & Söhne gegründet 1866 und Alt, Eberhardt und Jäger, gegründet 1874. 1973 wurden alle Ilmenauer Glashütten zum Industrieglaswerk Ilmenau zusammengeschlossen, das zeitweise knapp 4.000 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1990 ging auch diese Industrie zurück, so dass heute nur noch etwa 600 Menschen in ihr beschäftigt sind.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Ilmenau auch eine bedeutende Spielzeugindustrie aufzuweisen, in der 2.000 Menschen arbeiteten. Die stark krisenanfällige Spielzeugindustrie konnte jedoch nach 1929 nicht mit der Konkurrenz aus Franken mithalten, so dass sie auf ein Minimum zurückging.

In der heutigen Zeit hat sich Ilmenau von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsstadt gewandelt. An der Arbeitslosenrate von derzeit 17 % (2005) kann man erkennen, dass Ilmenau den Wegfall von Glas- und Porzellanindustrie im Jahre 1990 noch nicht überwunden hat. Heute hat sich in Ilmenau die High-Tech-Industrie – vor allem in den Bereichen Softwareentwicklung, Medientechnik und Medienproduktion – angesiedelt, welche zum großen Teil durch Ausgründungen aus der Technischen Universität und universitätsnahen Instituten besteht. Diese Branche ist zwar zukunftsträchtig, jedoch kann sie mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von sieben Mitarbeitern die immer noch hohe Arbeitslosigkeit nicht verringern.

Seit 1990 wurden zahlreiche Gewerbegebiete angelegt, die z. T. komplett belegt sind, es gibt aber auch einige, die nur zu 50 % ausgelastet sind. Das größte Ilmenauer Gewerbegebiet ist das Gewerbegebiet am Vogelherd, das 1973 als Industriegebiet angelegt wurde. Hier befand sich Ende der 80er Jahre das Ilmenauer Glaswerk mit über 4.000 Mitarbeitern. Daraus ging die Firma Technische Glaswerke Ilmenau hervor, die derzeit etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt. Des weiteren befinden sich noch mehrere andere Firmen, wie das Ilmvac, ein Produzent von Vakuumtechnik, dort. Neben dem Gewerbegebiet am Vogelherd gibt es noch die Gewerbegebiete Am Ziegelhüttenweg, Am Eichicht und Am Wald. Das Gewerbegebiet Am Eichicht besteht fast nur aus dem Porzellanwerk Ilmenau, welches 2002 stillgelegt wurde. In den 80er Jahren arbeiteten hier über 3.000 Menschen. Somit konzentriert sich der Großteil der Industrie im Nordosten der Stadt. Außerdem gibt es noch das Gewerbegebiet An der B 4 und einige kleinere Gewerbegebiete in der Nähe der Universität.

Wichtige Industrieunternehmen der heutigen Zeit sind:

Verkehr

Verkehrstechnisch ist Ilmenau gut erschlossen. Es bestehen:

Straßen

Markierung an der B88 in Ilmenau am Grenzhammer

Die erste befestigte Straße nach Ilmenau war die Marienstraße. Sie wurde zwischen 1805 und 1809 angelegt und führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze bei Plaue. Sie ist nach ihrer Spenderin, der Weimarer Herzogin Maria Pawlowna benannt. Bis 2004 verlief die B4 Richtung Erfurt auf der Marienstraße, welche dann zur L3004 herabgestuft wurde.

Zwischen 1817 und 1829 wurde die Gabelbach-Straße gebaut. Sie führt von Ilmenau hinauf zum Rennsteig, vorbei am Kickelhahn. Heute verbindet sie Ilmenau mit Frauenwald und Neustadt am Rennsteig und trägt den Namen L1137.

Im Jahr 1825 wurde die Langewiesener Straße angelegt. Sie führte vom Mühltor bis zur Amtsgrenze am Grenzhammer und verbindet Ilmenau mit Langewiesen. Ihr Verlauf entspricht der heutigen B88 nach Rudolstadt. Sie ist derzeit die wichtigste Bundesstraße in Ilmenau.

1829 wurde die Straße nach Bücheloh angelegt. Sie führte vom Judentor in Ilmenau bis zur Amtsgrenze nahe der heutigen Autobahnabfahrt Ilmenau-Ost an der A71. Diese Straße entspricht heute der B87, die Ilmenau mit Stadtilm und Weimar verbindet. An der ehemaligen Amtsgrenze steht ein ca. ein Meter hoher Grenzstein, der in den letzten Jahren restauriert wurde.

Die nächste Chaussee in Ilmenau war die Straße nach Manebach. Sie führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze nach Stützerbach. Angelegt wurde sie 1836. Heute verläuft die B4 nach Coburg auf dieser Straße.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße nach Elgersburg angelegt. Bis 2004 verlief auf ihr die B88 nach Gotha. Heute ist sie zur Kreisstraße abgestuft.

Weitere Straßen verbinden Ilmenau mit Oberpörlitz (K42), Wümbach (K43), Unterpörlitz (L2272) und Oehrenstock.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Bau einer Autobahn durch Südthüringen geplant. Im Jahr 1998 wurde die A71 bis Traßdorf nahe Ilmenau dem Verkehr übergeben. 2001 wurde die provisorische Abfahrt Traßdorf geschlossen und das Teilstück Traßdorf - Ilmenau-Ost dem Verkehr übergeben. Die feierliche Eröffnung der Thüringerwaldautobahn erfolgte 2003. Nun wurde auch die Anschlussstelle Ilmenau-West in Betrieb genommen. Im Ilmenauer Stadtgebiet finden sich auch zwei imposante Brückenbauwerke der A71, nämlich die Talbrücke Altwipfergrund und die Talbrücke Streichgrund. Heute trägt die A71 zur Entlastung der Ilmenauer Bundesstraßen (mit Ausnahme der B88 nach Rudolstadt) bei. Sie dient als schnelle Verbindung Richtung Norden nach Erfurt und Richtung Süden über Suhl nach Schweinfurt.

Bahnlinien

Der Bahnhof von Ilmenau
Das Stellwerk Süd des Ilmenauer Bahnhofs
Der 1995 eingerichtete Haltepunkt Pörlitzer Höhe im Ilmenauer Norden.

Ilmenau ist seit 1879 durch eine Nebenbahnstrecke über Plaue nach Arnstadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen (siehe: Erfurt-Ilmenauer Eisenbahn). Auf dieser seit 2002 von der Erfurter Industriebahn und Südthüringenbahn betriebenen Verbindung fahren die Züge im Einstundentakt nach Erfurt. Die Streckenfortsetzung Richtung Süden über den Thüringer Wald erfolgte 1904 durch die Rennsteigbahn via Schmiedefeld am Rennsteig nach Schleusingen. Der Verkehr dieser Relation wurde 1998 eingestellt, seit Ende 2005 findet aber wieder planmäßiger Zugverkehr auf dem Abschnitt Ilmenau-Stützerbach statt. Als weitere Bahn in den Thüringer Wald wurde 1881 die Strecke nach Großbreitenbach (Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn) eröffnet, welche seit 1998 stillgelegt ist. Die genannten Bahnstrecken haben auf Ilmenauer Stadtgebiet neben dem Bahnhof Ilmenau die Haltepunkte Ilmenau Pörlitzer Höhe und Ilmenau-Roda an der Erfurter Strecke, Ilmenau Bad und Manebach an der Rennsteigbahn sowie den stillgelegten Bahnhof Grenzhammer an der Großbreitenbacher Strecke.

Seit 1996 befindet sich die Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt für den ICE- und Güterverkehr in Bau. Zwischen Erfurt und Wümbach war 2005 die Streckentrasse fertiggestellt, unter anderem mit der 570 m langen Wümbachtalbrücke. Vier Kilometer östlich von Ilmenau, nahe dem Ort Wümbach, ist ein neuer Bahnhof vorgesehen, der für Ilmenau und die Umgebung eine bessere Ferverkehrsnetzanbindung bringen soll. Wegen unzureichender Finanzierungsmittel gehen die Bauarbeiten im Jahr 2006 aber nur punktuell vorran.

Flughäfen

Medien

In Ilmenau sind die meist gelesenen Tageszeitungen das Freie Wort und die Thüringer Allgemeine. Damit ist Ilmenau die einzige Stadt in Thüringen, in der beide großen thüringer Zeitungen mit Regionalausgaben erscheinen. Dies rührt daher, dass Ilmenau früher zum Bezirk Suhl zählte, in dessen Gebiet das Freie Wort erscheint und heute zum Ilm-Kreis gehört, der wiederum der Region Mittelthüringen zugeordnet und somit Verbreitungsgebiet der Thüringer Allgemeine ist. Des weiteren gibt es noch Die Henne, sie war bis 1945 eine Tageszeitung, die in fast allen Ilmenauer Haushalten gelesen wurde. Heute erscheint sie in unregelmäßigen Abständen und kleinen Auflagen.

In Ilmenau ist außerdem der Hochschulfunk hsf, das älteste deutsche Campusradio, ansässig. Dieser zunächst nur per Lautsprecher und später per Kabel verbreitete Hörfunksender ist seit 1999 auch über die UKW-Frequenz 98,1 Mhz im Ilmenauer Stadtgebiet zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

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Das Gebäude der BA für Wasserbau in Ilmenau

In Ilmenau hat das Thüringer Landeseichamt seinen Sitz. Es besteht in Ilmenau seit dem 17. Oktober 1889. Damals wurde es gegründet, damit die zahlreichen in der Ilmenauer Region gefertigten Glasinstrumente zum Eichen nicht mehr nach Berlin transportiert werden mussten. 1898 wurde das heutige Gebäude in der Unterpörlitzer Straße bezogen. Als 1920 das Land Thüringen gegründet wurde, wurde Ilmenau als Sitz des Landeseichamtes ausgewählt, da die meisten zu eichenden Messgeräte in der Region hergestellt wurden. 1947 unterstanden dem Ilmenauer Amt 14 weitere thüringer Eichämter. Ab 1953 war Ilmenau das Haupteichamt für den neu geschaffenen Bezirk Suhl. Seit 1992 ist Ilmenau wieder Sitz des Thüringer Landeseichamtes. Im Jahr 2004 hatte das Amt 82 Mitarbeiter, die insgesamt 166.365 Messgeräte eichten.

Außerdem ist Ilmenau seit 2002 Sitz einer Zweigstelle der Bundesanstalt für Wasserbau.

Bildung und Forschung

Universität und universitätsnahe Einrichtungen

Das alte Technikum
Das neue Technikum

Von überragender Bedeutung für die Stadt Ilmenau ist die Technische Universität Ilmenau, die aus dem 1894 gegründeten Thüringischen Technikum Ilmenau hervorgegangen ist. Im Jahr 1953 wurde das Technikum dann in eine technische Hochschule umgewandelt und der neue Campus auf dem Ehrenberg errichtet. Die Umwandlung der Hochschule in eine Universität folgte im Jahr 1993. Seit 2000 wurde das Campusgelände stetig erweitert und neue Lehr- und Forschungsgebäude errichtet. An der Universität sind etwa 7.000 Studenten (Stand Wintesemester 2005/2006) eingeschrieben, was einem Viertel der Einwohnerzahl Ilmenaus entspricht. Im Umfeld der Universität haben sich ein Reihe von Forschungseinrichtungen in der Stadt angesiedelt. Dazu gehören:

  • das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT), das sich unter Leitung des Miterfinders des MP3-Formats Karlheinz Brandenburg mit Codierverfahren für Audio- und Videosignale und deren Anwendung in der Akustik beschäftigt,
  • das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST),
  • das Institut für Mikroelektronik und Mechatroniksysteme gGmbH (IMMS) sowie
  • das 1991 gegründete Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ), das vorrangig der Praxisanwendung der Forschungsgergebnisse der TU Ilmenau dient.

Fach- und Berufsschulen

Neben der Technischen Hochschule (der heutigen TU) war besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die zur Ingenieurausbildung für die Glasindustrie Ilmenaus und der Region gegründete, von 1952 bis 1993 bestehende Fachschule für Technische Glasverarbeitung von Bedeutung. Diese ging im Ursprung auf die bereits im Jahr 1839 gegründete Fortbildungsschule für Handwerkslehrlinge zurück. Da mit der Wende 1989/90 und dem nachfolgenden Niedergang der Glasindustrie in Ilmenau der Bedarf an Ingenieuren bzw. Technikern in diesem Bereich stark zurück ging, war dann auch die Neugründung einer Fachschule für Technik mit dem Studienziel „Staatlich geprüfter Techniker“ nicht erfolgreich, sodass 1994 das Ausbildungsspektrum in das Staatliche Berufsschulzentrum Ilmenau eingegliedert wurde.

Allgemeinbildende Schulen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Ilmenau nur eine Volksschule. Für einen höheren Schulabschluss mussten die Schüler die Gymnasien in Weimar oder Jena besuchen. Der Standort der Ilmenauer Schule war am Topfmarkt. Heute gehört dieses Gebäude zum Rathaus.

Ein neues Schulgebäude entstand in den 1880er-Jahren. Es befindet sich in der Karl-Zink-Straße und dient heute als Grundschule. 1894 bekamen die Knabenklassen ihr eigenes Schulhaus in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße. Zur Zeit ist hier das Haus II der Goetheschule untergebracht. 1903 eröffnete dann schließlich das Realgymnasium Goetheschule, womit die Schüler auch in Ilmenau einen höheren Schulabschluss erlangen konnten. Nun besaß Ilmenau drei Schulen: eine Mädchen-, eine Knaben- und eine höhere Schule, was bis in die 1970er-Jahre unverändert blieb.

Als in den frühen 1970er-Jahren die Neubaugebiete errichtet wurden, bekam jedes zwei neue Schulen (eine Grund- und eine Oberschule). Auf dem Stollen sind die Grundschule Am Stollen sowie die Regelschule Geschwister Scholl, auf der Pörlitzer Höhe die Grundschule Ziolkowski und die Regelschule Heinrich Hertz. Des weiteren wurde in der Südstadt eine Oberschule eröffnet, die heute das Gymnasium Am Lindenberg beherbergt.

Mit dem Ilmenau-Kolleg besitzt die Stadt ein staatliches Institut zur Erlangung der Hochschulreife im Zweiten Bildungsweg. Dieses ging 1993 aus der 1991 gegründeten Außenstelle Ilmenau des Thüringenkollegs Weimar hervor und befindet sich in Trägerschaft des Ilm-Kreises.

Nach 1990 entstanden außerdem die Privatschule Franz von Assisi, die Lernförderschule Pestalozzi sowie die Sonderschule Dr. Hans Vogel.

Persönlichkeiten

siehe Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Ilmenau

Zählt man Persönlichkeiten auf, die mit der Stadt in Verbindung gebracht werden, muss als erstes Johann Wolfgang Goethe genannt werden, der Ilmenau während seiner Weimarer Zeit oft besuchte. Auch ein Teil des Bekanntenkreis Goethes ist mit Ilmenau verbunden, so lebte beispielsweise Corona Schröter lange Zeit in der Stadt, starb im Jahre 1802 in Ilmenau und ist auf dem Stadtfriedhof begraben.

In jüngerer Zeit ist Ilmenau vor allem durch seine Wintersportler bekannt geworden. Vor allem der Ilmenauer Rennrodel-Sport hat viele erfolgreiche Sportler, unter ihnen Rennrodel-Weltmeister Wolfram Fiedler hervorgebracht. Die frühere Rodel-Europameisterin und Olympiazweite Ute Oberhoffner ist Ortsbürgermeisterin des Ilmenauer Ortsteils Unterpörlitz. Doch auch andere Sportler wie die Biathleten Andrea Henkel und Peter Sendel, der Bobfahrer André Lange oder der ehemalige Olympiasieger im Gehen Hartwig Gauder wurden in der Stadt geboren oder lebten vorübergehend in Ilmenau.

Auch Mitarbeiter und Studenten der Technischen Universität gehören zu den Persönlichkeiten der Stadt. Neben wissenschaftlichen Größen wie Prof. Karlheinz Brandenburg sind auch einige Politiker, wie Dagmar Schipanski, Claudia Nolte oder Manfred Ruge dem Umfeld der Universität entsprungen.

Sonstiges

Mundart

Ilmenau liegt im Bereich der zentralthüringischen Mundart, die zu den thüringisch-obersächsischen Mundarten zählt. Die Bezeichnung für die Stadt Ilmenau in dieser Mundart lautet „Ilmsch“. Jedoch ist die Mundart heute in der Bevölkerung der Stadt nicht mehr so oft zu hören wie in den Dörfern der Umgebung. In der Nähe Ilmenaus verlaufen 2 Sprachgrenzen, nämlich zwischen Langewiesen und Gehren die Grenze zum Ilmthüringischen und der Rennsteig, der die Grenze zum Fränkischen markiert.

Beinamen und Titel

Der Titel Universitätsstadt findet sich auch auf den Ortstafeln

Ilmenau trug im Laufe seiner Geschichte viele Beinamen. Der erste war Bergstadt zwischen ausgehendem Mittelalter und 1930er-Jahren. Als um 1830 die ersten Kuranlagen in Ilmenau eröffneten, kamen Beinamen wie Kurort, Kurstadt, Luftkurort bzw. Bad Ilmenau hinzu. Seit den 1920er-Jahren wurden diese Beinamen nicht mehr verwendet, da der Kurbetrieb nun auch zurückging. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Beiname Industriestadt hinzu, da Ilmenau viele Industrieanlagen besaß. Zu DDR-Zeiten wurde auf diesen Titel großer Wert gelegt. Nach 1990 verschwand er wieder, da die Industrien ebenfalls schrumpften und sich Industriestadt nun, nach Untergang des Sozialismus und der damit verbundenen Arbeiterklassenideologie, eher grau und trostlos anhörte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Beiname Goethestadt immer häufiger verwendet. Heute wird er auf nahezu allen amtlichen Briefköpfen mitverwendet. Den Beinamen Hochschulstadt verwendete man von 1953 bis 1993, da in dieser Zeit eine Technische Hochschule existierte, aus der die heutige Technische Universität hervorging.

Staatlich zuerkannte Titel sind Universitätsstadt, offiziell seit 2004, obwohl die Universität schon seit 1993 bestand sowie Große kreisangehörige Stadt. Auf der Titelseite des Amtsblattes der Stadt Ilmenau werden die Titel wie folgt verwendet: Goethe- und Universitätsstadt, Große kreisangehörige Stadt.

Verse über Ilmenau

Marketing-Kampagne Ilmenau - himmelblau

In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau - Dies ist der wohl berühmteste Vers über die Stadt. Von der Stadtverwaltung wurde er in einer Marketingkampagne zu Ilmenau - himmelblau abgewandelt. Es gibt zahlreiche, teils satirische Abwandlungen dieses Verses, etwa In Ilmenau, da ist der Himmel grau und die Schranken unten. Jedes Mal wenn ein Expresszug auf der Linie Erfurt-Ilmenau-Themar verkehrte, kam vorher ein Zubringerzug aus Großbreitenbach, der nach Durchfahrt des Expresszuges wieder zurück fuhr. Da Schranken früher von Hand bedient wurden und kurz nacheinander drei Züge den Ilmenauer Bahnhof passierten, waren in diesem Zeitraum die Schraken am Bahnübergang der B88 in der Langewiesener Straße ca. 15 bis 20 Minuten geschlossen.

Des Weiteren schrieb Johann Wolfgang Goethe ein Gedicht mit dem Titel Ilmenau.

Interessant ist auch, dass die Parteivorsitzenden der beiden großen Volksparteien, Matthias Platzeck und Angela Merkel mit der Ilmenauer Universität in Verbindung stehen. Platzeck studierte von 1974 bis 1979 biomedizinische Kybernetik in Ilmenau und Merkel bewarb sich 1978 als Wissenschaftlerin an der damaligen Hochschule, jedoch wurde ihre Bewerbung abgelehnt.

Literatur

  • Silke Leisner u. andere, ILMENAU - Beiträge zur Geschichte einer Stadt (ISBN 3-86180-043-8)
  • Gerhard Schlössinger Zwischen Ilmenau und Schwarzburg (ISBN B0000BUISM)
  • Willi Ehrlich Ilmenau - Gabelbach - Stützerbach. Die Goethe-Gedenkstätten und der Wanderweg „Auf Goethes Spuren“ (ISBN 3744300072)
  • Hanno Müller, 1992 Ilmenau (ISBN 3860870327)
  • Stephan Dahmen, Claudia Fiala, 1995 St. Jakobus Ilmenau (ISBN 3795459214)
  • Julius Voigt, 1990 (Nachdruck der Originalausgabe von 1912) Goethe und Ilmenau. Unter Benutzung zahlreichen unveröffentlichten Materials dargestellt (ISBN 3746316588)
  • Kurt Steenbuck, 2002 Silber und Kupfer aus Ilmenau. Ein Bergwerk unter Goethes Leitung. (ISBN 3740009675)
  • Claudia Fiala, Karl-Heinz Veit, Rainer Paschy, Ilmenau, Goethestadt und Universitätsstadt (ISBN 3-8968-31232)
  • Wilfried Nax, Carola Rittig, Petra Lindner, Die Technische Universität Ilmenau (ISBN 3-8970-26031)
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