Mainzer Dom
Der hohe Dom zu Mainz ist die Bischofskirche der Diözese Mainz und steht unter dem Patrozinium des heiligen Martin von Tours.
Architektur
Der romanische Bau gehört zusammen mit dem Dom zu Worms und dem Dom zu Speyer zu den drei großen sogenannten Kaiserdomen am Rhein.
Bei dem Dom handelt es sich um eine Doppelchoranlage, die symbolisch für Sacerdotium und Imperium stehen, und die Machtfülle verdeutlichen, die die Mainzer Erzbischöfe als Erzkanzler des Reiches in sich vereinten.
Dem Grundriß nach hat der Dom heute die Form eines lateinischen Kreuzes. Von außen ist dies aber kaum noch zu erkennen, da der Dom (ziemlich einmalig) an drei Seiten von angebauten Gebäuden umgeben ist.
Geschichte
Kurz nach 975 läßt der damalige Erzbischof Willigis (zugleich Erzkanzler des Reiches) mit dem Bau beginnen. Am Tage der Einweihung im Jahre 1009 wird der Bau jedoch durch einen Brand zerstört.
Bischof Bardo (1031 - 1051) führt das Werk seines Vorgängers fort, so daß in Gegenwart des Kaisers (Konrad II.), 1036 der Dom endlich eingeweiht werden kann.
Die unruhigen Zeiten sind Ursache dafür, daß der Dom in den nächsten Jahrhunderten mehrfach durch Kriege und Brände zerstört wurde. Letzlich wurde erst am 4. Juli 1239 auch das Westwerk eingeweiht.
In den Zeiten der Mainzer Republik war der Dom ein Heerlager und wurde erst in der Zeit von Bischof Colmar seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zugeführt.
Im zweiten Weltkrieg ist Mainz mehrmals Ziel verheerender Luftangriffe. Im August 1942 erhält der Dom mehrere Treffer und brennt aus. Die Renovierungsarbeiten nach dem Kriege ziehen sich bis 1960 hin, als der Dom wieder eingeweiht werden kann.
Liste der Krönungen
Im Laufe der Zeit fanden im Dom sieben Königskrönungen statt.
(hier sollte eine Liste der im Dom erfolgten Krönungen (7) hin)
Krypten, Gräber und Grabdenkmäler
Krypten
Der Dom weist zwei Krypten auf.
- West- oder Lulluskrypta
- Die Lulluskrypta unter der westlichen Vierung (benannt nach Erzbischof Lullus († 786) wurde 1927/28 erbaut und dient seither als Grablege der Mainzer Bischöfe.
- Hier ruhen unter anderem
- Ludwig Maria Hugo († 1935)
- Albert Stohr († 1961)
- Hermann Kardinal Volk († 1988)
- Weihbischof Josef Maria Reuß († 1985)
- Ostkrypta
- Diese dient dem Gedenken derer die in besonderer Weise mit dem Bistum Mainz verbunden sind.
Sonstige Gräber und Grabdenkmäler
- In der Marienkapelle befindet sich das Grab von Bischof Ketteler († 1877), dem großen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts.
- Im Jahre 2002 wurde zufällig bei Bauarbeiten im Westchor die Gruft des ehemaligen Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn entdeckt, dessen Grabdenkmal sich im Westchor hinter dem Chorgestühl befindet.
Sehenswürdigkeiten
- Gotthard-Kapelle
- Eine zweistöckige romanische Kapelle (geweiht 1137) mit dem berühmten Udenheimer Kreuz. Ehemalige Palastkapelle der Erzbischöfe.
- Marktportal
- Großes, zweiflügeliges Bronzeportal aus der Willigis-Zeit. Willigis selbst ließ darauf vermerken, daß dies der erste Bronzeguß seit Karl dem Großen sei.
- Grabdenkmäler im Mittelschiff
- Rokoko-Chorgestühl im Westchor
Technische Daten
- Länge über alles: 109 m innen, 113 m außen
- Länge des Mittelschiffs: 53 m
- Breite des Mittelschiffs: 13,5 m
- Höhe des Mittelschiffs: 29 m
- Lichte Höhe der Ostkuppel: 38 m
- Lichte Höhe der Westkuppel: 44 m
Weblinks
siehe auch: Liste von Kathedralen und Domen, Liste bekannter Kirchengebäude, Liste der Bischöfe von Mainz