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Assyrer

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Die Assyrer waren ein Volk, das im Altertum im mittleren Mesopotamien lebte. Sie sind seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. am mittleren Tigris archäologisch nachgewiesen. Aufgrund ihrer in Keilschrift-Texten überliefeten Sprache können sie den Semiten zugeordnet werden. Assyrisch ist neben dem Babylonischen einer der beiden Hauptdialekte des Akkadischen. Mehrfach schwangen sich die Assyrer zur Vorherrschaft über Nordmesopotamien und Nordsyrien auf. Sie konnten auch Babylon erobern.

Mit dem Namen „Assyrer“ belegten im 19. Jahrhundert die Anglikaner die Angehörigen der „Kirche des Ostens“, um auf diese Weise den Häretiker-Namen „Nestorianer“ zu vermeiden. Der neue Name wurde im 20. Jahrhundert als Selbstbezeichnung angenommen und nach dem 1. Weltkrieg in unterschiedlicher Form auch politisch genutzt.

Die historischen Assyrer

Siehe ausführliche Darstellung unter Geschichte des assyrischen Reiches

Im 8. Jahrhundert v. Chr. stieg das Neuassyrische Reich zum Großreich auf und beherrschte Babylonien und Ägypten. Die Kultur Assyriens war wie die der semitischen Akkader sumerisch beeinflusst. In neuassyrischer Zeit lassen sich auch Einflüsse der Aramäer, Babylonier sowie der Iranier feststellen. Ihre Könige trugen unter anderem den Titel „König von Sumer und Akkad“.

Sie zeichneten sich durch kriegerische Aktivität aus, vollbrachten aber auch hohe kulturelle Leistungen. Ihr Nationalgott war Assur.

Außerhalb ihres Kernlands am mittleren Tigris bildeten die Assyrer in ihrem Reich zu allen Zeiten nur eine schmale Oberschicht aus Verwaltungsbeamten und Militärs.

Einer ihrer hartnäckigsten Feinde war das Reich von Urartu, das Assyrien beinahe zum Zusammenbruch brachte. Am Ende wurde das assyrische Reich von den Medern und Babyloniern zerschlagen, die 612 v. Chr. die Hauptstadt Ninive zerstörten. Wenig später waren die Assyrer auch als Volk aus der Geschichte verschwunden. Sie hatten sich vollständig an die übrigen semitischen Völker Mesopotamiens assimiliert.

Siehe auch

Für die moderne Gruppe, die sich Assyrer nennt siehe Assyrer (Gegenwart) und Assyrismus.

Literatur