PlayStation
Die PlayStation (jap. Katakana: プレイステーション Romaji: Pureisuteeshon) ist eine Spielkonsole des Unternehmens Sony, welche 1994 erstmals verkauft und deren Herstellung 2006 nach elf Jahren Verkaufszeitraum endgültig eingestellt wurde. Mit Ken Kutaragi als Vorsitzendem der eigens dafür gegründeten Tochtergesellschaft Sony Computer Entertainment, avancierte die PlayStation zur zweiterfolgreichsten Konsole der neunziger Jahre (100 Millionen verkaufte Exemplare weltweit, nur übertroffen von Nintendos Game Boy) und stürzte im Bereich Heimkonsolen den einstigen Platzhirsch Nintendo („BigN“) vom Thron.

Entstehung und Werdegang
Ursprünglich sollte die PlayStation ein CD-Add-on für Nintendos 16-Bit-Konsole SNES (Super Nintendo Entertainment System) sein, deren Codename „PlayStation Extended“ war. Darum trägt sie das inoffizielle Kürzel „PSX“. Als aber bekannt wurde, dass Nintendo mit dem niederländischen Unternehmen Philips hinter dem Rücken von Sony einen Vertrag abgeschlossen hatte (der wenig später wieder gekündigt worden ist), wurde aus dem Add-on-Projekt eine eigenständige Spielkonsole.
Zum Erfolg der PlayStation hat sicherlich auch beigetragen, dass die Spiele auf CD-ROMs und nicht als Module wie beim SNES ausgeliefert wurden. Nicht nur waren die Herstellungskosten geringer, der wesentlich größere Speicherplatz ermöglichte auch den Einbau umfangreicher FMV-Zwischensequenzen in das Spielgeschehen.
Durch den Einbau eines sogenannten Mod-Chips ist es möglich Import-Spiele aus Japan und den USA zu spielen. Nebeneffekt der meisten dieser Chips ist es, dass die PlayStation auch die meisten kopierten Spiele von selbstgebrannten CDs abspielt. Die Möglichkeit unlizenzierte Kopien anfertigen zu können, machte die PlayStation gerade bei der nicht so finanzstarken jungen Zielgruppe sehr beliebt.
Im Gegensatz zum SNES, dem damaligen Konkurrenzprodukt Nintendos, konnte die PlayStation bereits mit echter 3D-Grafik aufwarten. Es dauerte einige Zeit, bis Nintendo 1996 mit dem Nintendo 64 und der 64-Bit-Technologie konterte. Trotz besserer Technik konnte das N64 nicht gegen die PlayStation bestehen und musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Eine Besonderheit stellt angeblich die Playstation SCPH 1002 dar. Diese verfügt über Cinchausgänge und soll deshalb als echter „High End“-CD-Player nutzbar sein.
Einige bekannte Spiele
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Emulation am PC
Mittlerweile können die meisten Spiele der PlayStation auch am PC mittels eines entsprechenden Emulators gespielt werden. Der bekannteste Emulator ist ePSXe. Auch wenn er seit über zwei Jahren nicht mehr aktiv weiterentwickelt wird, kann er die meisten Spiele ohne Probleme wiedergeben. Er besitzt für die meiste Funktionalität eine Plugin-System, über das z. B. erst ein Grafik- oder Sound-Plugin eingebunden werden muss. Auch benötigt wird ein Original-BIOS der PlayStation, ohne das der Emulator nicht arbeiten kann. Dieses kann von der PlayStation selber mit einem entsprechenden Kabel auf den PC übertragen werden.
Technische Daten
Technische Daten der PlayStation. Diese gelten für die PlayStation (PS) und die etwas kleinere PlayStation One (PSone).
- CPU: 32-Bit MIPS RISC (R3000 custom), Taktfrequenz: 33,8688 MHz
- Arbeitsspeicher: 2MB
- ROM: 512KB
- Grafik: PlayStation GPU, 1MB Grafik RAM
- Farbtiefe: 4-Bit bis 24-Bit (16,7 Mio. Farben)
- Auflösung: 320x240 bis 640x480 (NTSC, interlaced) bzw. 512x384 (PAL) Pixel
- Texture-Mapping und Flat- bzw. Gouraud Shading
- MDEC-Chip zum Hardware-Dekodieren von Filmen (z.B. FMV)
- Sound: SPU ADPCM, 24 Kanäle, 512KB Sound RAM, MIDI-Unterstützung
- Laufwerk: 2-fach CD-ROM Laufwerk, 32KB Buffer, 660MB Speicherplatz
- Schnittstellen:
- 2× Controller Anschluss
- 2× Memory Card Steckplatz
- AV MULTI OUT Anschluss
- Serielle I/O für Multiplayer
- Parallel I/O für externe Module (z. B. sog. Mogelmodule z. B. „Exploder“)
Unterschiede zwischen PS und PSone
1994 kam die originale PlayStation (PS) heraus. Im Jahr 2000 hat Sony die optisch überarbeitete, aber technisch identische PlayStation One (PSone) herausgegeben. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden beide Konsolen oft als PSone bezeichnet, um sie eindeutig von PStwo-Spielen für die Nachfolge-Konsole Playstation 2 unterscheiden zu können.
Unterschiede der PSone zur PS:
- kleiner
- leichter
- Farbe weiß (PS: grau)
- andere Controller (eher wie PS2)
- Anschlüsse wurden entfernt
- keine Neustarttaste
Versionshistorie
Die Platine der PlayStation wurden durch den technischen Fortschritt erheblich verkleinert und mehrere Chips in einem Gehäuse vereint. Außerdem wurden vielerlei Anschlüsse wegrationalisiert, die Cinch-Anschlüsse ab der 5002er Reihe, der ParallelPort ab der 7002er Baureihe und die Link-Option ab der Baureihe SCPH 9002.
- PlayStation (Markteinführung in Japan am 3. Dezember 1994, USA und Europa 1995)
- PSone (Markteinführung: 2000, neues Design, entspricht technisch der ursprünglichen PlayStation)
- Die Bezeichnung "Playstation" wurde von Sony auch für alle späteren eigenen Konsolen benutzt, also die PlayStation 2 (PS2), die PlayStation Portable (PSP) und die in der Entwicklung befindliche PlayStation 3 (PS3)
Insgesamt gab es vier Varianten der PlayStation:
- die normale graue PlayStation (Modellnummern SCPH-xxxx)
Die erste in Europa erschienene Version war SCPH-1002 welche sich von den Nachfolgern dadurch unterscheidet, dass diese noch Cinch-Anschlüsse besitzt welche bei den folgenden Versionen aus Kostengründen wegrationalisiert wurden. Die nächste Sparmaßnahme traf die SCPH-9002 welche keinen Parallelport (Expansionport) mehr hatte, was die Verwendung von Schummelmodulen unmöglich machte. Es gibt Vermutungen, dass der Parallelport auch deswegen entfernt wurde, weil diverse Schummelmodule den sogenannten "Swap-Trick" (Wechseltrick), der das Starten von kopierten CD-R Spielen ohne Modchip erlaubt, erleichtern.
- die kleine PSone (Modellnummern SCPH-1xx)
Diese letzte PlayStation wurde kurz vor dem Erscheinen der PS2 herausgebracht und unterscheidet sich von den restlichen Modellen durch ihre wesentlich kleineren Maße, ihre runde Form und das externe Netzteil. Leider wurde der serielle Port, der für das Verbinden zweier Konsolen notwendig ist, hier ebenfalls zur Kostenersparnis entfernt, sodass Besitzer einer PSone nicht miteinander auf zwei per Link-Kabel verbundenen Konsolen spielen können.
- eine schwarze, die sog. Net Yaroze (Modellnummer DTL-H300x). Mit dieser war es möglich, eigene Spiele zu programmieren. Allerdings waren dafür ein PC mit Internetanschluss, sowie Kenntnisse in der Programmiersprache C erforderlich. Aufgrund des hohen Preises von $750 USD und der Tatsache, dass damals noch sehr wenige Haushalte über einen Internetanschluss verfügten, konnte sich diese Version der PlayStation nicht durchsetzen. Auch war das Programmieren auf der Net Yaroze recht schwierig, selbst wenn man schon vorher Programmierkenntnisse besaß, und die Spiele hatten aufgrund der eingeschränkten Entwicklertools (im Gegensatz zu den offiziellen, sehr viel teureren Entwicklertools) selten 3D-Grafik. Lange Zeit fand man auf Demo-CDs vom offiziellen PlayStation-Magazin hin und wieder einige Spiele, welche mit einer Net Yaroze programmiert wurden.
Der einzige Unterschied zwischen einer normalen PlayStation und einer Net Yaroze war die Fähigkeit der Net Yaroze, Originale aus allen Regionen abzuspielen und die beigelegten Net Yaroze Tools (Bootdisk, Compiler, Accesscard). CD-R Kopien konnte die Net Yaroze allerdings im Gegensatz zur Debugging Station nicht abspielen. Viele Programmierer aus der Demo/Homebrew Szene benutzen auch illegal kopierte Net Yaroze Compiler und gecrackte Net Yaroze Boot-CDs in Verbindung mit normalen Playstations, welche mit einem Modchip ausgerüstet waren, da ihnen die Net Yaroze zu teuer war.
- eine blaue oder grüne PlayStation, die sog. Debugging Station (DTL-H100x bzw. DTL-H110x): Diese konnte sämtliche Spiele abspielen, egal ob nun NTSC- oder PAL-Spiele und auch gebrannte Kopien auf CD-R (ohne Modchip oder Modifikationen, direkt vom Werk aus.). Das war wichtig, da Beta-Versionen auf CD-Rs getestet wurden. Allerdings war sie nie für den Normalkunden erhältlich, sondern wurde nur an lizenzierte Entwickler verkauft.
- eine weiße PlayStation (Modellnummer SCPH-5903): Diese konnte Video-CDs abspielen, erschien allerdings nur in Asien und ist aufgrund der niedrigen Auflage von 10000 Stück ein begehrtes Sammlerobjekt.
Weblinks
- http://www.playstation.de/
- http://www.planet-playstation.de/ äußerst umfangreiches Review-Portal
- http://playstation2-linux.com/
- http://www.playfidelity.com/ PlayStation als Highend CD-Player
- http://www.audio-tuning-tools.de/Playstation.htm Tuning für die PlayStation
- http://www.playstationliga.de/ größte Konsolenliga von Sony PlayStation