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Dannenberg (Elbe)

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Dannenberg (Elbe) Datei:Lage Dannenberg.png
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Lüchow-Dannenberg
Fläche: 76,31 km²
Einwohner: 8.497 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner/km²
Höhe: 14 m ü. NN
Postleitzahl: 29451
Vorwahl: 05861
Geografische Lage: 53° 05' n. Br.
11° 05' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: DAN
Gemeindeschlüssel: 03 3 54 004
Adresse der Stadtverwaltung: Rosmarienstraße 3
29451 Dannenberg (Elbe)
Website: www.dannenberg.de
E-Mail-Adresse: info@sgdan.de
Bürgermeister: Peter Selber (CDU)

Dannenberg (Elbe) ist eine deutsche Stadt im Landkreis Lüchow-Dannenberg in äußersten Osten von Niedersachsen. Die Stadt Dannenberg ist Teil und Sitz der Samtgemeinde Dannenberg (Elbe).

Es gibt noch weitere Orte mit dem Namen Dannenberg.

Geografie

Dannenberg liegt an der Jeetzel nahe deren Mündung in die Elbe, im Schnittpunkt der Naturräume D29 Wendland und Altmark, D09 Elbtalniederung und D28 Lüneburger Heide (vergleiche auch Drawehn). Um Dannenberg befinden sich das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und der Naturpark Elbufer-Drawehn.

Herkunft des Namens

Der Name Dannenberg leitet sich vermutlich aus Dammberg her. In der heutigen Ortslage von Dannenberg befand sich früher ein Knüppeldamm, auf dem man einen Sumpf durchqueren konnte. Aus Dammberg ist erst später Dannenberg geworden. Das Wappen ist noch später entstanden, und wurde wohl damals schon fälschlich auf die Tanne bezogen.

Falls der Namensteil "Danne" tatsächlich für "Tanne" stehen sollte, sind aber wohl die Kiefernwälder des nahen Drawehn-Hügelzuges gemeint, denn die Weißtanne kommt im norddeutschen Tiefland natürlicherweise nicht vor.

Geschichte

  • Stadtrechte seit über 700 Jahren.
  • im 9.Jh. n. Chr. Beginn der kontinuierlichen Besiedlung Alt-Dannenbergs mit zunächst slawischen (wendischen) Bewohnern
  • um 1153 Einrichtung der Grafschaft Dannenberg unter Volrad I. (1153 - 1169)
  • 18.Oktober 1157 Erstmalige Erwähnung des Namens "Dannenberg"
  • 1223/24 Inhaftierung des dänischen Königs Waldemar II. im später nach ihm benannten Turm/Bergfried der Dannenberger Burg.
  • 1483 Bei einem Großbrand fällt ein Viertel der Stadt dem Feuer zum Opfer
  • Von 1569 bis 1671 war Dannenberg ein selbstständiges Fürstentum. Das Territorium umfasste in etwa den heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg (ohne den Raum Gartow) und zusätzlich Gebiete der heutigen Landkreise Lüneburg (Kloster Scharnebeck) und Uelzen.
  • 1608 Ein Großbrand vernichtet 130 Wohnhäuser
  • 5. Oktober 1813 Eleonore Prochaska stirbt nach der Göhrdeschlacht in Dannenberg
  • 22. Februar 1945: Schwerer Bomberangriff zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf Teile der Innenstadt. Dabei wurden 34 Häuser total zerstört und mehrere beschädigt. 85 Menschen wurden getötet und 95 verletzt.
  • von 1945 bis 1989 Zollgrenzbezirk.
  • 1990 Eröffnung der Elbbrücke bei Dömitz

Bürgermeister

seit 1945:

  • 1945 - 1946: Wilhem Ordas
  • 1946 - 1949: Hermann Strauß
  • 1949 - 1968: Willi Koops
  • 1968 - 1972: Siegfried Abraham
  • 1972 - 1984: Walter Eschrich
  • 1984 - 1991: Hermann Predöhl
  • 1991 - 2001: Bernard Fathmann
  • seit 2001: Peter Selber

Verkehr

Bundesfernstraßen

  • Bundesstraße B248a; Querspange von der B 248, über die B191 zur B216 im Westen des Stadtgebietes

Eisenbahn

Dannenberg hat seit 1874 einen Bahnhof Dannenberg Ost an der Eisenbahnstrecke Lüneburg–Dahlenburg–Dannenberg–Dömitz–Wittenberge (Wendlandbahn). Der östliche Abschnitt nach Dömitz und Wittenberge wird seit 1945 nicht mehr befahren und wurde mittlerweile größtenteils abgetragen. Eine weitere Eisenbahnlinie von Uelzen über Dannenberg West nach Dannenberg Ost wurde 1981 für den Personenverkehr, in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts ganz stillgelegt. Die in Dannenberg West abzweigende Strecke nach Lüchow (früher weiter nach Salzwedel) wurde kürzlich von der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH (DRE) übernommen und soll für den Personenverkehr reaktiviert werden.

Luftverkehr

Verkehrslandeplatz Lüchow-Rehbeck, Internationaler Code: EDHC

Informationen zum Verkehrslandeplatz

Gliederung des Stadtgebietes

der Waldemarturm

Im Zuge einer Gebietsreform wurden 1972 18 Gemeinden mit insgesamt 28 Ortsteilen zur Stadt Dannenberg zusammengefasst:

  • Stadt Dannenberg mit der ehemaligen Gemeinde
  • Prisser (bereits 1971 eingemeindet) mit Niestedt, Schmarsau, Neu Lebbien
  • Breese in der Marsch mit Dambeck, Gümse, Seedorf
  • Bückau
  • Groß Heide
  • Klein Heide
  • Liepehöfen
  • Lüggau
  • Nebenstedt
  • Penkefitz mit Strachauer Rad
  • Pisselberg
  • Prabstorf
  • Predöhlsau
  • Riskau
  • Schaafhausen mit Riekau, Tramm, Neu Tramm
  • Soven
  • Splietau mit Seybruch
  • Streetz
  • Tripkau

Energie-Politik

Am Verladebahnhof in der Nähe des Bahnhofs Dannenberg-Ost werden seit den 1990er-Jahren die in jährlich ein bis zwei Transporten ankommenden Castor-Behälter mit Brennelementen aus Atomkraftwerken bzw. aus der "Wiederaufbereitungsanlage" La Hague vom Güterzug auf spezielle LKW-Tieflader umgeladen. Von dort aus geht es die letzten 20 Kilometer auf Landstraßen zum oberirdischen Atommüllzwischenlager Gorleben, in dessen Nachbarschaft auch das "Erkundungsbergwerk" für ein mögliches (geplantes) nationales Endlager liegt. Dannenberg ist daher jährlich wiederkehrend Schauplatz zivilen Widerstands gegen die Atomenergie-Politik und gegen ein aus geologischer Sicht langfristig unsicheres Endlager im Salzbergwerk Gorleben.

Sendeanlagen

In der Nähe von Dannenberg bei Zernien betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW und TV. Als Antennenmast kommt ein 258 Meter hoher, geerdeter, abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz, der 1953 errichtet wurde. In den 1980er-Jahren war an diesem Mast auch eine Drahtantenne für Mittelwelle befestigt, von der tagsüber auf der Frequenz 630 kHz gesendet wurde. Dieser Mittelwellensender wurde zeitweise auch vom SFB zur Verbreitung des 3. TV-Programms benutzt. Ein nächtlicher Betrieb des Mittelwellensenders Dannenberg war wegen den Auflagen des Genfer Wellenplans seinerzeit nicht möglich. Zwei Kilometer südlich von dieser Anlage, auf dem Hohen Mechtin (vergleiche Drawehn) betreibt die Deutsche Telekom AG eine Richtfunkstelle.

Sehenswürdigkeiten

Historisches Rathaus

Gebäude, kulturelle Einrichtungen

  • St. Johannis-Kirche
  • Waldemarturm
  • historisches Rathaus: Es trägt auf der Fassade den selbstironischen Spruch: Wi Börgers hebbn de Last dorvon un mütt dat all betahlen.
  • historisches Feuerwehrmuseum in Neu-Tramm
  • Ohm'sches Haus, ein aus Langendorf transloziertes Niedersächsisches Hallenhaus in 2-Ständer-Bauweise, heute Ort kultureller Veranstaltungen

Landschaft

  • Dannenberger Marsch: größerenteils eingedeichte und landwirtschaftlich genutzte Auenlandschaft der Elbe, aber noch mit zahlreichen Altarmen wie der "Tauben Elbe", dem "Gümser See" und dem "Penkefitzer See" durchzogen. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten, beispielsweise die Rotbauchunke.