Tschiller: Off Duty
Film | |
Titel | Tschiller: Off Duty |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 140 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Christian Alvart |
Drehbuch | Christoph Darnstädt |
Produktion | Christian Alvart |
Musik | Martin Todsharow |
Kamera | Christof Wahl |
Schnitt | Marc Hofmeister |
Besetzung | |
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Tschiller: Off Duty (englisch für Außer Dienst oder Dienstfrei) ist ein deutscher Actionfilm aus dem Jahr 2016. Er zählt zum Serienuniversum der Fernsehreihe Tatort und knüpft inhaltlich an die Tatort-Episode Fegefeuer an, die im Januar 2016 erstmals ausgestrahlt wurde. In den Hauptrollen sind Til Schweiger und Fahri Yardım in ihren aus dem Tatort bekannten Rollen als Nick Tschiller und Yalcin Gümer zu sehen. Der Film startete am 4. Februar 2016 in den deutschen Kinos.[2]
Handlung
Nachdem der kurdische Kriminelle Firat Astan am Ende des Fernsehfilms Fegefeuer festgenommen wurde, ist er an die türkische Justiz nach Istanbul ausgeliefert worden. In Hamburg hatte er unter anderem die Frau des Polizisten Nick Tschiller ermordet. Tschillers Tochter Lenny macht sich auf den Weg nach Istanbul, um den Tod ihrer Mutter an Astan zu rächen. Sie gerät in Gefangenschaft und wird von Menschenhändlern nach Moskau verkauft. Tschiller und sein Kollege Gümer reisen nach Istanbul, um Lenny zurückzuholen und nehmen die Verfolgung nach Moskau auf.
Produktion
Tschiller: Off Duty wurde vom 14.07. bis 15.09.2015 an 41 Drehtagen mit einem Budget von acht Millionen Euro in Hamburg, Berlin, Istanbul und Moskau gedreht.[3] Gefördert wurde der Film durch die Filmförderungsanstalt (756.000 €), das Medienboard Berlin-Brandenburg (800.000 €) und die Filmförderung Hamburg (200.000 €).[2][4][5] Der Norddeutsche Rundfunk co-produzierte den Film und übernahm etwas mehr als ein Fünftel der Produktionskosten.[3]
Die schlechten Drehbedingungen bzgl. Tariflohn und eine unverhältnismäßig schwache Kommunikation und Organisation der ausführenden Filmproduktionsfirma Syrreal Entertainment des Regisseurs Christan Alvart wurden bei Umfragen unter den beteiligten Filmschaffenden für den alljährlich von der Vereinigung der Berufsverbände Film und Fernsehen verliehenen FairFilmAward auf den vorletzten Platz aller in Deutschland produzierten Film- und Fernsehproduktionen gewählt. 31.000 Mitarbeiter waren von den Berufsverbänden aufgerufen, Filmproduktionen und die ausführenden Produktionsfirmen in Hinblick auf Tarifkonformität, Kommunikation und Organisation zu bewerten. [6][7]
Der Film ist nach Zahn um Zahn (1985) und Zabou (1987) die dritte fürs Kino produzierte Tatort-Episode.
Einspielergebnisse
Nach rund 117.000 Zuschauern am ersten Wochenende kam der Film Off Duty am zweiten Wochenende auf rund 67.000 Besucher, lag am dritten Wochenende bei rund 25.000 Zuschauern und blieb somit deutlich unter den Erwartungen, auch unter Berücksichtigung der erheblichen Publicity im Vorfeld.[8][9][10] Bis Ende März 2016 hat der Film knapp 280.000 Zuschauer erreicht.[11]
Kritiken
Vor dem Kinostart wurde der Film nur ausgewählten Pressevertretern gezeigt, weshalb viele Medien auf eine Berichterstattung verzichteten.[9]
Susanne Sturm von der TV Spielfilm bewertete den Film positiv als „große Action für kleines Budget. Wer Nick Tschiller mag wird Off Duty lieben“.[2]
Kinokino, das Filmmagazin des Bayerischen Fernsehens, urteilte dagegen: „Tschiller: Off Duty ist hirnloser Männerquatsch mit gewaltig Rumms. Gott sei Dank gibt's Fahri Yardim; der sorgt für ein bisschen Ironie im Film.“[12] Auch der Filmdienst meinte, dass der Film „als inhaltlich sinnfreier, dank dichter Actionszenen aber durchaus packender Thriller“ konzipiert sei und die „Kraftmeierei“ und die „Selbstjustiz-Haltung“ Tschillers störend seien.[13]
Angesichts vieler Unwahrscheinlichkeiten und einem Schluss, in welchem der Protagonist ohne chirurgische Ausbildung seiner Tochter ohne Narkose die Bombe aus dem Leib schneidet, flüchtete Peter Praschl im Feuilleton der Welt in die Ironie: „Nur pedantische Trottel bestehen darauf, dass Kunst das Realitätsprinzip akzeptieren soll“.[14]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Tschiller: Off Duty. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- ↑ a b c Susanne Sturm: Tatort Istanbul, TV Spielfilm Ausgabe 3/2016, Seite 196f.
- ↑ a b In 80 Explosionen um die Welt, zeit.de, aufgerufen am 2. Februar 2016
- ↑ Der Tagesspiegel vom 14.01.2016: Hohe Förderung für Kino-Krimi Medienboard zahlt 800 000 Euro für Schweiger-"Tatort"
- ↑ Tschiller: Off Duty: Produktionsnotizen von crew-united.com
- ↑ Die Filmschaffenden e.V.: Rahmenbedingungen der FairFilmAwards 2015/2016
- ↑ Auswertung der Fair Film Awards 2015
- ↑ Film-Flop: Til Schweigers Leinwand-"Tatort" lässt die Kino-Fans kalt, abendblatt.de vom 15. Februar 2016, abgerufen am 15. Februar 2016
- ↑ a b Keiner will Nick Tschiller sehen, Schweiger-"Tatort" im Kino ein Flop, n-tv.de vom 9. Februar 2016, abgerufen am 15. Februar 2016
- ↑ filmfutter.com vom 24. Februar 2016, abgerufen am 25. Februar 2016
- ↑ Insiderkino, aufgerufen am 20. März 2016
- ↑ Til Schweigers Männerquatsch mit Rumms Kinokino, 5. Februar 2016 (abgerufen am 7. Februar 2016)
- ↑ Tschiller: Off Duty, in: Filmdienst, abgerufen 14. Februar 2016
- ↑ Peter Praschl: Kunst kommt eben doch von Können, in: Die Welt, 6. Februar 2016, S. 25