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Herbert Huncke

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Herbert Huncke (* 9. Januar 1915 in Greenfield, Massachusetts; † 8. August 1996 in New York City) war eine Ikone der Subkultur, Beatnik, Autor und Pionier der Schwulenbewegung.

Leben

Obwohl einziges Kind einer Mittelklassefamilie, erhielt Huncke nie die Aufmerksamkeit, die er sich von seinen Eltern wünschte. Seinen Vater beschrieb er später als stets unzufrieden und seine Mutter als wunderschöne, hysterische Frau, die ihrer Jugend nachtrauerte. William S. Burroughs schrieb im Vorwort zu Hunckes Autobiographie: The protagonist is thrown into the water to sink or swim. So he learns something about the water (dt. Der Protagonist wurde ins Wasser geworfen, um zu sinken oder zu schwimmen. Also lernte er etwas über das Wasser).

Mit zwölf Jahren lief er aus seinem Elternhaus davon und lebte fortan auf der Straße. Er machte seine ersten Erfahrungen als Stricher und konsumierte verschiedene Drogen. Nach einigen Jahren ziellosem Umherstreifens wurde ab 1939 in New York City seßhaft, das er schon zehn Jahre zuvor das erste Mal gesehen hatte. Der Times Square wurde sein Zuhause, die 42nd Street seine Straße und er ihr inoffizieller Bürgermeister. Er trieb sich in den Jazzclubs der Stadt herum, war befreundet mit Billie Holiday, Charlie Parker und Dexter Gordon mit dem er auch einmal bei einem Autodiebstahl verhaftet wurde.

Der erste Autor der Beat Generation auf den Huncke traf war 1944 William S. Burroughs, den er erst für einen verdeckten Ermittler hielt, als er ihn um Drogen ansprach. Die Gruppe um Burroughs, Jack Kerouac und Allen Ginsberg war fasziniert von Huncke, so diente er Burroughs in seinem Roman Junkie als Hauptfigur, in Kerouacs On the Road wird er von der Romanfigur Elmer Hassel verkörpert. Auch das Wort beat stammte laut Kerouac zuerst von Huncke.

Erst die Beatniks um Ginsberg ermutigten Huncke sein Geschriebenes zu veröffentlichen, was er aber erstmals 1965 mit Huncke's Journal tat.

Werke