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Z 2 Georg Thiele

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Z 2 Georg Thiele war ein deutscher Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Das Schiff gehörte zur Klasse der Zerstörer 1934.

Das Schiff war nach dem Befehlshaber der VII. Torpedoboot Flottille Korvettenkapitän Georg Max Thiele benannt, der im Ersten Weltkrieg im Oktober 1914 auf einer Minenunternehmung, bei der es zu einem Gefecht mit überlegenen britischen Streitkräften kam, umkam. Er starb beim Untergang seines Torpedobootes S 119.

Geschichte

Beim Unternehmen Weserübung gehörte der Zerstörer zur Kampfgruppe, die den Erzhafen Narvik einnahm. Der Zerstörer setzte am 9. April 1940 seine 200 Gebirgsjäger an der Erzpier im Hafen von Narvik ab, nachdem der Zerstörer sich durch Artilleriebeschuss an der Versenkung des norwegischen Küstenpanzerschiffes Norge beteiligt hatte, das zuvor schon von Z 11 Bernd von Arnim torpediert worden war und schnell sank.

Die zehn deutschen Zerstörer des Verbandes wurden zunächst überraschend bei sehr schlechtem Wetter am 10. April 1940 von britischen Einheiten im Hafen von Narvik angegriffen. Gemeinsam mit der Bernd von Arnim konnte die Georg Thiele die britischen Zerstörer HMS Hardy und HMS Hunter außer Gefecht setzen. Die Georg Thiele erhielt selbst sieben Artillerietreffer. Die beiden Zerstörer überließen den weiteren Kampf den drei nachfolgenden Zerstörern und zogen sich zurück, um die Brände zu löschen und Reparaturen durchzuführen. Danach zogen sich die Briten vorerst zurück.

Der Endkampf fand am 13. April 1940 statt, als die Briten erneut im Fjord erschienen. Der britische Verband bestand jetzt aus neun Zerstörern unterstützt durch das Schlachtschiff HMS Warspite. Die meisten deutschen Zerstörer verschossen ihre Munition und waren gezwungen, sich selbst zu versenken, da die Briten versuchten die Schiffe zu entern. So auch die Georg Thiele, die mit einem der letzten Torpedos noch einen Treffer auf dem britischen Zerstörer HMS Eskimo erzielte und dessen Bugpartie zerstörte. Das Schiff wurde anschließend auf dem Südufer des Rombaksbotten auf einen Felsen gesetzt; gleichzeitig wurde die Sprengung eingeleitet. Brände brachen auf der ganzen Länge des Schiffes aus, auch durch den andauernden Beschuss der britischen Einheiten. In der Nacht brach das Achterschiff ab. 27 Mann der Besatzung starben bei den Kämpfen.

Der Bug des Zerstörers liegt heute noch an der selben Stelle und kann auch betaucht werden.

Die Schiffsglocke des Zerstörers befindet sich heute zur Besichtigung im Navik War Museum.

Kommandanten

  • Fregattenkapitän Hans Hartmann - 27. Februar 1937 bis 7. August 1938
  • Fregattenkapitän von Pufendorf - 8. August 1938 bis 27. Oktober 1938
  • Korvettenkapitän Max-Eckart Wolff - 30. Oktober 1938 bis 13. April 1940

Technische Daten

  • Bauwerft: Deutsche Werke, Kiel
  • Baukosten: 13,7 Mio. RM
  • Kiellegung: 25. Oktober 1934
  • Stapellauf: 18. August 1935
  • Indienststellung: 27. Februar 1937
  • Verdrängung: 2.232 ts Standard / 3156 ts maximal
  • Länge: 114 m (Wasserlinie) / 119,3 m (Oberkante)
  • Breite: 11,36 m
  • Tiefgang: 3,8 m / 4,23 m maximal
  • Antrieb: 2 Wagner-Turbinen mit 63.000 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 38,2 kn
  • Brennstoffvorrat: 715 t
  • Reichweite: 1900 sm bei 19 kn
  • Bewaffnung:
    • fünf 12,7 cm L/45 C/34 Seekanonen in Einzellafette
    • acht 37 mm L/83 C/30 Flak
    • 14 - 2 cm L/65 C/30 MK Flak
    • 2 x vier Torpedorohre im Kaliber 53,3 cm / 12 Torpedos
    • Wasserbomben
    • bis zu 60 Minen
  • Besatzung: 313-325 Mann

Schwesterschiffe