Zum Inhalt springen

Grand Prix de Triathlon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2016 um 01:30 Uhr durch Wibramuc (Diskussion | Beiträge) (Linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Poissy Triathlon gewinnt die Gesamt-Meisterschaft 2012 in Nizza: Jessica Harrison, Carole Péon, Aileen Morrison, Andrea Hewitt, Kathrin Müller, Jessica Harrison.
Sartrouville gewinnt mit den Stars Alistair (links) and Jonathan Brownlee (2.v.l.) sowie deren Erzrivalen Javier Gomez Noya (i.d.M.: Ospaly, r.: Diemunsch) in Nizza, 2011.
Andrea Hewitt gewinnt den Eröffnungstriathlon des Grand Prix 2010 in Dünkirchen.
Andrea Hewitt siegt in der Einzelwertung beim Triathlon in Dünkirchen, 2010.
Andrea Hewitt dominierte auch den Grand-Prix-Triathlon in Nizza, 2012.
Jonathan Brownlee gewinnt die Herren-Einzelwertung in Dünkirchen 2010.
Brad Kahlefeldt und Gregory Rouault beim Grand-Prix-Triathlon in Paris, 2011.
Hannah Drewett, Juniorenverstärkung von Saint Avertin Sports Tri 37, beim Grand-Prix-Triathlon in Paris, 2011.
Monika Oražem, die Junioren-Stütze von SAS Tri 37 in Tours, 2011.
Philippe Lescure, Präsident des Französischen Triathlon-Verbandes F.F.TRI.

Der Grand Prix de Triathlon (offizielle Bezeichnung: Championnat de France des Clubs Division 1 (Triathlon D1); inoffiziell nach dem Sponsor auch Grand Prix F.F.TRI. - Lyonnaise des Eaux benannt) ist eine Triathlon-Meisterschaft bzw. Meisterschaftsserie in Frankreich, die sich durch die Vielzahl internationaler Elite-Triathleten und die große mediale Aufmerksamkeit auszeichnet.

Organisation

Im Jahr 2011 bestand der Grand Prix aus folgenden fünf Bewerben: Nizza (24. April 2011), Dünkirchen (22. Mai 2011), Paris (9. Juli 2011), Tours bzw. Tourangeaux (28. August 2011) und La Baule bzw. Triathlon Audencia als Großes Finale (17. September 2011).

2012 waren folgende Stationen vorgesehen:

Der Eröffnungstriathlon in Les Sables-d’Olonne scheint vollständig annulliert zu werden. Am 28. April fand zwar bei nasskaltem und stürmischem Wetter der sog. Prologue contre la Montre auf der Super-Sprint-Distanz (Amateur- bzw. Kinderstrecke) statt, bei dem nach dem Vorbild der deutschen Club-Bewerbe der jeweils letzte der (drei) gewerteten Triathleten die Zeit für sein Team bestimmt, um das Mannschafts-Element zu stärken. Der Hauptbewerb auf der Sprint-Distanz am 29. April musste jedoch wegen des starken Windes (Böen über 100 km/h) und der niedrigen Temperaturen sowohl im Meer als auch im Lac de Tanchet (Supersprint) abgesagt werden. Den Herren-Bewerb hätte laut Supersprint-Wertung der Verein Les Sables-d'Olonnes mit David Hauss gewonnen, Sartrouville ging nur mit einem einzigen seiner Stars, Jonathan Brownlee, an den Start und wurde Zweiter.

D1-Mannschaften

Am Grand Prix müssten laut Réglement sportive 16 Herren- sowie 14 Damen-Mannschaften teilnehmen. Für die Saison 2011 zogen jedoch drei bereits qualifizierte Damen-Mannschaften (Beauvais, Montpellier, Nantes) und zwei Herren-Mannschaften (Beauvais, Montluçon) ihre Meldung überraschend zurück. Der Verein Beauvais Triathlon, der 2010 in der Damenwertung Gold und in der Herrenwertung Silber gewonnen hatte, kündigte im Oktober 2011 an, die Meisterschaftsserie 2011 zu boykottieren.[1] Als offizieller Grund wurde die Streichung des Austragungsortes Beauvais und der Ausfall der Sponsorengelder genannt. In der französischen Fachpresse wurde über Spannungen zwischen dem Französischen Triathlon-Verband FFTRI bzw. dessen Präsidenten Philippe Lescure und dem Beauvais-Manager Laurent Chopin spekuliert, der offensichtlich seine Rückkehr zum Fußball-Management plant, auch scheint es den französischen Vereinen zunehmend schwer zu fallen, die allein siegentscheidenden ausländischen Elite-Stars anzuheuern. Zwei der Beauvais-Stars, Andrea Hewitt und Delphine Py, wechselten für die Saison 2011 zu Poissy bzw. zu Charleville, Frédéric Belaubre und Charlotte Morel hingegen pausierten 2011. 2012 nimmt Belaubre wieder am Grand Prix teil, dazu wechselte er zu Saint-Quentin-en-Yvelines. Laurent Vidal hingegen stieg aus dem Grand Prix aus und wechselte zu Beauvais, um sich gezielt auf die Olympischen Spiele vorzubereiten.

2012 gelang es, die Zahl der Damen-Teams wieder auf 13 anzuheben, doch bleibt abzuwarten, ob die neu eingestiegenen Vereine ohne ausländische Gaststars mit den alten Elite-Clubs mithalten können. Unter den Herren-Teams zählt EC Sartrouville auch 2012 zu den Favoriten. Unter den Damen-Mannschaften vereinen Poissy und Charleville die meisten wertungsentscheidenden Gaststars, doch lässt sich schwer abschätzen, welche der internationalen Elite-Stars im Olympiajahr tatsächlich an den französischen Sprint-Bewerben antreten werden.

16 Herren-Teams

  • E. C. Sartrouville: Fernando Alarza, Alistair Brownlee, Jonathan Brownlee, Sébastian Court, Javier Gómez, David Hauss, Audric Lambolez, David McNamee, Mario Mola, Raphaël Montoya, Richard Murray, Filip Ospalý
  • Poissy Triathlon: Tony Moulai, Greg Rouault, Aurélien Raphaël, Jérémy Jurkiewicz, Alessandro Fabian, Cyril Moreau, Jérémy Quindos, Tom Richard, Jean-Philippe Boulet
  • Les Sables Vendée Triathlon: Brad Kahlefeldt, David Hauss, João Silva, Valentin Meshcheryakov, Ivan Vasiliev, Bruno Païs, Anthony Pujades, Pierre Le Corre, Yulian Malyshev, Uxio Abun Ares
  • Saint-Raphaël Triathlon: Igor Polyansky, Dmitri Polyansky, Karl Shaw, Raoul Shaw, Olivier Marceau, Julien Fort, Manuele Canuto, Beau Smith, Tommy Zaferes, Julien Pousson
  • Rouen Triathlon: Aurélien Lebrun, Arnaud Chivot, Robin Moussel, Alberto Casadei, Alberto Alessandroni, Davide Uccellari, Thomas Bishop, David Bishop, Todd Leckie, James Elvery
  • Lagardère Paris Racing: Steffen Justus, William Clarke, Tamas Tóth, Romain Caillet, Grégoire Pallardy, Ludovic Échalard, Pierre Monière, Olivier Philizot, David Bardi
  • Mulhouse Olympique Tri: Daniel Hofer, Clark Ellice, Toumy Degham, Matthew Sharp, Mattia Ceccarelli, Richard Murray, Matthias Steinwandter, Mark Buckingham, Denis Florentin, Antoine Febway
  • TCG 79 Parthenay: Boris Dessenoix, Brendan Sexton, Tony Dodds, Jan Celustka, Simon De Cuyper, Akos Vanek, Stijn Goris, Luca Facchinetti, Eike Carsten Pupkes
  • St Jean de Monts Vendée Triathlon: Brice Daubord, Yohann Vincent, Nicolas Alliot, Alexander Brjuchankow, Kris Gemmell, Ryan Sissons, Ivan Tutukin, Gavin Noble, Anton Ruanova, Anton Chuchko
  • Baie de Somme Triathlon: Gabor Faldum, Tony Baheux, Miguel Arraiolos, Bryan Keane, Duarte Marques, Stas Krylov, Sergey Yakovlev, Fabien Guérineau, Massimo De Ponti, Aaron Royle, Jorge Naranjo Vichot
  • Metz Triathlon: Cédric Oesterle, Anthony Pannier, Théo Rebeyrotte, Nils Frommhold, Gregor Buchholz, Andrew Russel, Maurice Clavel, Jordan Rouyer, Charles Martin, Jessy Michel
  • Versailles Triathlon: Boris Chambon, Fabien Combaluzier, Audric Lucini, Benoît Recouvreur, Jonathan Tryoen, Gordon Benson, Andrea De Ponti, Kristof Kiraly, Franz Löschke, Stefan Zacheus, Ricardo Hernandez
  • Ste Geneviève Triathlon: Vincent Luis, Grégoire Berthon, Andreas Schilling, Andrei Brjuchankow, Aubin Fouchet, Matthieu Marteau, Denis Vasiliev, Rodrigo Gonzalez, Danilo Brustolon
  • Vesoul Triathlon: Alexandre Maire, Jonathan Lardier, Vincent Stragapede, Danylo Sapunow, Yegor Martynenko, Aaron Harris, Andrea Secchiero, Peter Bajai, Ben Allen, Davide Bargellini, Petr Bures, Cyril Pochon
  • Saint-Quentin-en-Yvelines: Frédéric Belaubre, Thomas André, Anthony Chassery, Ghislain Hervé, Léo Inostroza, Mare Jaskolka, Guillaume Montoisy, Aymeric Petel, Balasz Pocsai, Romain Pozzo di Borgo.
  • La Rochelle: Nicolas Billet, Matthew Gunby, James Lock, Vincent Migné, Frédéric Pierrat, Lionel Roye, Valentin Rouvier, Jérémy Savio, Alfred Torok

13 Damen-Teams

Einzel- und Mannschaftswertung

Für die gesamte Saison muss jeder Club 7 Triathleten nominieren, deren fünf müssen bei jedem Bewerb antreten, ab 2011 muss einer der fünf Franzose sein, ab 2012 werden es zwei sein, womit aber weiterhin bis zu drei ausländische Legionäre für sich alleine die Mannschaftswertung bestimmen können.[3]

Für die Saison 2011 gelang es dem Französischen Triathlonverband (FFTRI) nicht nur nicht, die vorgesehene Zahl an Clubs für eine Teilnahme zu gewinnen, es scheint einzelnen Clubs, v.a. Damen-Teams, auch große Probleme zu bereiten, für jedes Rennen fünf Elite-Triathleten an den Start zu bringen:

  • Beim Eröffnungstriathlon in Nizza (24. April 2011) ging Charleville Tri Ardennes (CTA) mit nur vier Läuferinnen an den Start und hätte disqualifiziert werden müssen, weil Alexandra Rasarjonowa nicht startete (DNS).
  • Stade Poitevin musste in Dünkirchen auf Natalja Sergejewna Schljachtenko zurückgreifen, obwohl sie dem Club gar nicht mehr angehörte und in keiner Startliste angeführt war. Für das Große Finale in La Baule wurde sie wieder nominiert, trat dann aber überraschend doch nicht an.
  • In Paris ging TRI Olympique Club Cessonnais sogar nur mit vier (Kurikova, Slack, Lewyllie, Barnard) statt der vorgeschriebenen fünf Triathletinnen an den Start, die einzige nominierte Französin (Alexia Bigot) fehlte (DNS). Laut Réglementation Sportive[4] sollte dies zu einem Ausschluss des Clubs aus dem Grand Prix führen, da jeder Club an allen Rennen teilnehmen muss und für jedes Rennen eine Mannschaftsstärke von 5 Triathleten vorgeschrieben ist.
  • Das Abschneiden der Clubs schwankt stark, je nach Verfügbarkeit der Top-Stars. Lagardère sichert sich mit Emmie Charayron regelmäßig Podiumsplätze, ohne sie fälklt der verein wie in Tours (28. August 2011) auf die letzten Plätze zurück.
  • Die offiziellen Startlisten erweisen sich oft als fehlerhaft, so dass mitunter auch der Platzsprecher nicht weiß, wer sich hinter welcher Nummer verbirgt. Für Tours (28. August 2011) meldete TOCC fünf international unerfahrene Französinnen, es gingen dann jedoch drei international erfahrene U23-Triathletinnen an den Start: Zsófia Tóth, die ihre Teilnahme schon lange zuvor über Twitter angekündigt hatte, Charlotte McShane und Marija Schorez.
  • Auffällig an den Startlisten ist der hohe Anteil an (oft ausländischen) Juniorinnen unter jenen Triathletinnen eines Clubs, die nicht zu den triathlètes classants l'équipe zählen und für die Clubwertung von vornherein nicht relevant sind. Offenbar sehen sich viele Clubs zu Einsparungen genötigt, weil sie ihr Team über die drei rennentscheidenden triathlètes classants l'équipe hinaus nur mit Juniorinnen statt Elite-Athletinnen und oft auch nur mit ausländischen Praktikantinnen ohne ITU-Erfahrungen auffüllen.
  • Kleinere Clubs können auch für ihre drei triathlètes classants l'équipe nur auf ausländische Juniorinnen zurückgreifen, so etwa Saint Avertin Sports Tri 37. In Paris (9. Juli 2011) bestand das Führungstrio aus Monika Oražem (24. in Einzelwertung), Horvath (35. in der Einzelwertung) und Hannah Drewett - drei Juniorinnen. Hannah Drewett schaffte den Sprung ins Elite-Mittelelfd sogar ohne ITU-Wettkampferfahrung.
  • Auch unter den Triathleten selbst scheint Unzufriedenheit darüber zu herrschen, dass die Club-Meisterschaft im Grunde gar kein Team-Wettbewerb, sondern ein auf der Einzelwertung der drei besten Athleten eines Clubs bzw. der ausländischen Gaststars beruhender Wettkampf ist. In Tours (28. August 2011) wurde deshalb erstmals ein Staffel-Element versuchsweise und vorsichtig eingeführt, indem je zwei und zwei Triathleten eines Vereins als Paar laufen und der jeweils langsamere der beiden an den nachfolgenden weitergibt. Der fünfte und letzte Triathlet eines Vereins läuft alleine, wird also nicht durch einen langsameren Clubkollegen gebremst, und erweist sich als siegentscheidend.[5] Für die dominanten Vereine ist dies möglicherweise ein Handicap, da der dritte der sonst allein entscheidenden drei Top-Legionäre durch einen langsameren Clubkollegen gleichsam gebremst wird. Sartrouville konnte beispielsweise den Sieg nur durch den überragenden Einzellauf von Jonathan Brownlee für sich entscheiden, der mit der falschen Startnummer 2 (statt 5) ins Rennen ging.

Für jeden der fünf Einzelbewerbe wird die Club-Wertung dadurch ermittelt, dass die aufgrund der Gesamtwertung ermittelten Plätze der jeweils besten drei Triathleten eines Clubs (triathlètes classants l'equipe) addiert werden. Die übrigen zwei Triathleten eines Clubs bleiben für die Reihung außer Acht. Der Club mit der niedrigsten Summe aus den individuellen Platzzahlen seiner drei besten Triathleten ist Etappen-Gewinner – und so fort. Für die Gesamt-Meisterschaft werden allerdings den auf die eben beschriebene Weise gereihten Clubs einer einzelnen Etappe Punkte zugewiesen. Die beste Herren-Mannschaft einer Etappe erhält beispielsweise für den Sieg 20 Punkte und die beste Damen-Mannschaft 18 Punkte.

Das Reglement scheint des Öfteren nicht eingehalten zu werden, nicht nur bei der Zusammenstellung der Startlisten. Beim Großen Finale in La Baule war etwa Saint Raphaël Tri (Anne Tabarant, Poljanskaja, Iwanowskaja, Camille Donat und Daniela Chmet) nicht zur Preisverleihung erschienen, was zu einem Punkteabzug führen müsste, dennoch wurde der Mannschaft die volle Punktezahl (11 Punkte für den 3. Platz in der Mannschaftswertung) gewährt.[6]

Dominanz der Legionäre

Der Grand Prix, der nicht mit dem als Einzelwettkampf ausgetragenen Coupe de France des Clubs verwechselt werden darf, will entsprechend seiner Eigendefinition das herausragendste Triathlon-Ereignis in Frankreich sein[7] und erlaubt seinen Clubs, in sehr hohem Maße – im Jahr 2010 sogar auch noch ausschließlich − ausländische Legionäre einzusetzen, was in den französischen Medien immer wieder Anlass zu Kritik gibt. Andererseits präsentiert sich der Grand Prix de Triathlon bewusst als eine Art Weltmeisterschaftsserie im Kleinen und setzt dazu auf eine hohe Präsenz ausländischer Stars.

Im Reglement für die Saison 2007/08 war die Zahl bzw. die Bedeutung der ausländischen Elite-Stars noch dadurch eingeschränkt, dass unter den drei besten, für die Club-Wertung herangezogenen Triathleten eines Clubs immer nur ein (EU-)Ausländer sein durfte.[8]

Saison 2010

Tatsächlich sind die französischen Triathleten in der französischen Club-Meisterschaftsserie mittlerweile eine Minderheit und nicht siegentscheidend, wie die Statistik zum Eröffnungs-Triathlon des Grand Prix 2010 bzw. des Grand Prix 2011 deutlich unter Beweis stellt.[9]

  • Unter den besten 10 Triathletinnen befanden sich nur 2 Französinnen, unter den besten 20 nur 4 Französinnen, unter den besten 40 nur 10 Französinnen, unter allen 70 Teilnehmerinnen nur insgesamt 26 Französinnen, wobei sich unter den 9 ausgeschiedenen Teilnehmerinnen (DNF= did not finish) gleich 7 Französinnen befanden.
  • Noch stärker tritt das Übergewicht der ausländischen Legionärinnen und Legionäre in der Club-Wertung zutage, die ja für den Grand Prix qua Club-Meisterschaft maßgeblich ist: von den 14 Damen-Clubs wurden die jeweils besten drei Triathletinnen für die Club-Reihung gewertet, also theoretisch: 42 – da jedoch drei Triathletinnen des Clubs OSML Natation-Triathlon vorzeitig ausschieden und nur zwei gewertete Triathletinnen übrigblieben, wurden insgesamt in Dünkirchen nur 41 Triathletinnen zur Club-Reihung herangezogen. Von diesen 41 Triathletinnen, deren Individualplätze die Reihung ihres jeweiligen Clubs bestimmten, waren nur 11 Französinnen und von diesen gehörten auch nur 5 den besten 11 Clubs an, so dass also unter den 33 Besten der 11 besten Clubs nur 11 Französinnen waren.
  • In 5 von insg. 14 Clubs befand sich gar keine Französin unter den drei Besten des jeweiligen Clubs, d.h. für 5 Clubs musste die Club-Reihung ausschließlich aufgrund der Leistung ihrer ausländischen Legionärinnen erfolgen. In weiteren 7 Mannschaften war die jeweils einzige Französin unter den drei triathlètes classants l'equipe nur drittgereiht, also ebenfalls kaum von Belang für die Club-Reihung. Der zweitbeste Club von Dünkirchen, Tri Club Chateauroux 36, erreichte seinen hervorragenden Platz ausschließlich durch ausländische Legionärinnen: Magali Messmer, Svenja Bazlen und Ricarda Lisk. Auch die anderen zwei Läuferinnen waren keine Französinnen: Melanie Annaheim (Schweiz) und Alia Cardinale (Costa Rica), was das Reglement ab Herbst 2010 verbietet; Tri Club Nantais war ebenfalls ausschließlich mit Ausländerinnen an den Start gegangen, und zwar nur mit vier statt der vorgesehenen fünf, was ebenfalls ab Herbst 2010 durch das Reglement verboten sein wird.
  • Auch unter den französischen Triathleten fehlt oft die Bindung an den jeweiligen Club, so dass auch französische Triathleten als reine Legionäre für einzelne Bewerbe angeheuert werden. Der Vorjahres-Gewinner und Dritte von Dünkirchen, Beauvais Tri, etwa setzt neben seinen internationalen Zugpferden Andrea Hewitt, Vicky Holland, Hollie Avil und Anja Dittmer zwei Französinnen ein, die aber in Südfrankreich leben und trainieren: Delphine Py Bilot aus Montpellier und Charlotte Morel aus Boulouris.
  • Bei den Herren bietet sich im Grunde das gleiche Bild: unter den jeweils drei besten Triathleten der fünf besten Clubs, also unter den 15 triathlètes classants l'equipe, waren nur 2 Franzosen. Auch in der Herren-Individualwertung, d.h. der Reihung der Triathleten ohne Beachtung ihrer Club-Zugehörigkeit und ihres Status' als triathlèt classant l'equipe, zeigt sich die Dominanz der ausländischen Elite-Stars: 50 von insg. 84 Triathleten sind keine Franzosen, unter den besten 40 Teilnehmern sind nur 7 Franzosen, aber gleich 8 Russen.

Beim zweiten Lyonnaise-Triathlon in Beauvais fehlten die Russen jedoch, da zeitgleich die russische Triathlonmeisterschaft stattfand.

Saison 2011

Im Unterschied zum Vorjahr fehlen langjährige ausländische Elite-Stars, die sich auf die Olympia-Qualifikation und somit internationale Wettkämpfe konzentrieren. Zudem fielen insgesamt fünf bereits für den Grand Prix qualifizierte Mannschaften, darunter der Traditions-Verein Beauvais Triathlon aus. Es gehen nur 11 statt wie vom Reglement vorgesehen 14 Damen-Mannschaften an den Start. Der Eröffnungs-Triathlon in Nizza (24. April 2011) bestätigt die unverminderte Dominanz der ausländischen Legionäre:

  • Unter den drei gewerteten Triathleten (triathlètes classants l'èquipe) der siegreichen Herren-Mannschaft Sartrouville findet sich kein Franzose: Alistair Brownlee, Jonathan Brownlee und Javier Gómez.
  • Unter den insg. 30 gewerteten Triathleten (triathlètes classants l'èquipe) der besten zehn Clubs sind nur sieben Franzosen.
  • Fünf der zehn besten Clubs haben keine Franzosen unter ihren drei triathlètes classants l'èquipe.
  • Auch die Einzelwertung bestätigt die Dominanz der ausländischen Legionäre: nur zwei der zehn Besten bzw. sieben der 30 Besten sind Franzosen. Insgesamt waren 46 Franzosen und 44 ausländische Triathleten in Nizza angetreten, unter den letzten 30 der Einzelwertung (einschließlich der Ausgeschiedenen) sind jedoch 25 französische Triathleten.
  • In der Damen-Wertung sind die französischen Triathletinnen zwar ein wenig stärker vertreten, allerdings liegt dies daran, dass viele ausländische Stars 2011 nicht am Grand Prix teilnehmen. Unter den zehn besten Triathletinnen in der Einzelwertung finden sich fünf Französinnen, unter den besten 30 immerhin 13 Französinnen.
  • Unter den schlechtesten 30 (einschließlich der Ausgeschiedenen) sind nur 16 Französinnen zu finden (Herren: 25 Franzosen unter 30 Schlechtesten und Ausgeschiedenen).
  • Der Anteil der in Nizza angetretenen französischen Triathletinnen liegt wie bei den Herren bei etwa 50 %: 27 von 58 Triathletinnen waren Französinnen.
  • Vier der neun triathlètes classants l'èquipe der drei besten Clubs waren Französinnen: Carole Péon, Emmie Charayron und Julie Nivoix.
Commons: Grand Prix de Triathlon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Siehe die offizielle Begründung: http://beauvais-triathlon.onlinetri.com/index.php?page_id=3050&news_id=25194. Abgerufen am 8. Mai 2011.
  2. Siehe Triathlète, Nr. 299 (April 2011), S. 56-60. Zahlreiche offenkundige Schreibfehler stillschweigend korrigiert, Familiennamen russischer Triathleten in international gebräuchlicher, d.h. englischer Umschrift, belassen.
  3. Réglementation Sportive (Memento vom 16. August 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 8. Mai 2011.
  4. Siehe S. 84 und S. 87 in http://fftri.tamaco-dev.fr/sites/default/files/pdf/RGF_2011_0.pdf. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  5. Vgl. http://www.fftri.com/node/123/4698. Abgerufen am 16. August 2011.
  6. Siehe S. 90 in der Réglementation sportive: http://fftri.tamaco-dev.fr/sites/default/files/pdf/RGF_2011_0.pdf. Abgerufen am 25. September 2011.
  7. «Le Grand Prix F.F.TRI. – Lyonnaise des Eaux est l’événement de la saison de triathlon puisqu’il rassemble sur son circuit les meilleurs athlètes français et étrangers engagés dans les clubs de 1ère Division. Les clubs de 1ère division concourent pour obtenir le titre de Champion de France.» siehe Championnats de France des clubs (Memento vom 26. Juli 2010 im Internet Archive). Abgerufen 27. Mai 2010.
  8. Réglementation Sportive 2007/08 (Memento vom 6. Februar 2009 im Internet Archive). Abgerufen am 18. Juni 2010.
  9. Siehe Ergebnisse Triathlon Dünnkirchen vom 23. Mai 2010. Das Wettkampfereignis ist auf derselben Seite unter GP D1 Hommes abrufbar. Abgerufen am 27. Mai 2010.