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Damaskuserlebnis

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Das Damaskuserlebnis, in der Entwicklungspolitik (nach Franz Nuscheler 2005) auch als Damaskuseffekt[1] genannt, bezeichnet in der Umgangssprache ein Ereignis, das jemanden dazu bringt, seine Überzeugung und sein Handeln total zu verändern. Der Ausdruck wird oft in Verbindung mit der - allerdings sachlich nicht korrekten - Redewendung von Saulus zu Paulus verwendet.

Dies spielt auf die Bekehrung des Paulus von Tarsus zum christlichen Glauben an, die sich nach dem Neuen Testament auf dem Weg nach Damaskus nicht weit vor der Stadt ereignete (Apg 9,1-29; 22,6-21). Sie beinhaltete eine visionäre Begegnung mit Jesus Christus, die Paulus die Erkenntnis des Sohnes Gottes und seiner eigenen todeswürdigen Ungerechtigkeit vermittelte und ihn zur Umkehr seines ganzen weiteren Lebens bewegte. Sie wurde von ihm als Berufung zum Apostel der Völkermission verstanden (Gal 1,15f).

Im Volksmund wird der Ausdruck jedoch meist von seiner christlichen Bedeutung gelöst und allgemein auf ein einschneidendes Erlebnis bezogen, das eine Richtungsänderung im weiteren Lebenswandel bewirkt. Verwandt ist der Ausdruck "Aha-Erlebnis" oder "Schlüsselerlebnis". Die Wendung "vom Saulus zum Paulus" beschreibt eine Läuterung und Abkehr von früherer "sündhafter" Fehlorientierung. Der Namenswechsel ist jedoch im NT nicht belegt und nicht mit der Bekehrung des Paulus verbunden.