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Neopresse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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NEOPresse
„unabhängig. frei. unzensiert.“[1], oder seltener auch: „Unabhängige Nachrichten“[2][3]
Weblog, Online-Journalismus
Sprachen Deutsch
Betreiber Stefan Hofbauer
Online 2012
http://www.neopresse.com

Neopresse (Eigenschreibweise: NEOPresse) ist ein deutschsprachiges, kommerzielles Weblog mit journalistischen Merkmalen, das sich durch Werbeeinnahmen und Abonnements finanziert. [4]

Es beschreibt sich selbst als ein „kritisches, freies und unabhängiges Online-Medium“,[5] das laut eigenen Angaben seit 2012 betrieben wird.[1] Das Blog nimmt außerdem für sich in Anspruch, die „[e]rste deutschsprachige Bloggerzeitung“ zu sein.[1] Herausgeber ist der Wirtschaftsinformatiker und Webprojektleiter Stefan Hofbauer.[6][7] Er wird zusätzlich als Medieninhaber aufgeführt.[8]

Inhalte

Auf der Plattform veröffentlichen mittlerweile über 270 ausgewählte Blogger und freie Autoren in den Themenbereichen Politik, Wirtschaft, Geldwesen, Gesellschaft, Sport und Kultur. Sie werden an den Werbeeinnahmen beteiligt. Auf Neopresse sind zwischen 2012 und 2015 ca. 4500 Artikel erschienen.[1]

Viele Beiträge, die auf der Plattform veröffentlicht werden, erschienen bereits vorher in diversen Blogs, da die Autoren ihre Beiträge auf Neopresse erneut veröffentlichen können, wobei ihnen eine professionelle Präsentationsplattform geboten werden solle, die nicht […] mit [anderen] Blogs in Konkurrenz trete.[5]

Im Mai 2013 gab der Kabarettist Georg Schramm gegenüber der Redaktion (Hofbauer selbst) ein Interview, in dem er über seine Karriere, persönliche Zukunftspläne und politische Ambitionen sowie über die Krise in Europa und seine Einschätzung zur damit verbundenen Politik der Bundesregierung sprach.[9]

In einem am 7. Mai 2015 auf Neopresse erschienenen Artikel von Zlatko Percinic wird der Bild-Reporter Julian Röpcke bezüglich seiner Berichte über den Krieg in der Ukraine seit 2014 der wissentlichen Falschdarstellung bezichtigt. Percinic belegt dies mit seinem eigenen Besuch in der Ostukraine[10]

Reichweite und Verbreitung

Neopresse besuchen durchschnittlich etwa 10.000 Leser am Tag, bei ca. 60.000 Seitenabrufen täglich.[11] Das Blog trifft vor allem im deutschsprachigen Raum auf Leserschaft und bezieht die meisten Besucher, trotz des Standorts Österreich, aus Deutschland.[12]

Das deutsche Blogverzeichnis Bloggerei.de listete Neopresse im August 2015 in den Top 10 der Blogs mit den meisten Seitenabrufen.[13]

Die Website für Web Analytics Alexa Internet nennt Neopresse auf Platz 5.457 der deutschsprachigen Internetseiten und auf Platz 115.825 im globalen Vergleich.[12]

Blattlinie

Neopresse gibt an, in den eigenen Artikeln eine Blattlinie zu verfolgen. Die Herausgabe einer grundlegenden Richtung des Mediums ist im österreichischen Medienrecht vorgeschrieben. Diese lautet wie folgt:

„NEOPresse.com tritt ein für:

Rezeption

Die freie Journalistin Simone Brunner bezeichnet Neopresse in der Wiener Wochenzeitung Falter als Teil der „alternativen Medien“ und nennt die Website in Zusammenhang mit Verschwörungstheorien, wobei „die Stoßrichtung […] diese […] [ist]: gegen die NATO, gegen die EU, gegen den Kapitalismus.“[14]

In der Tageszeitung junge Welt zitiert die Journalistin Gitta Düperthal Artikel des Neopresse-Autors Wilhelm von Pax in Zusammenhang mit fundamentaler Kritik an Massenmedien, deren veröffentlichte Meinung – so auf Neopresse behauptet – „wie gleichgeschaltet wirken“ würde.[15]

Im Januar 2015 räumte die Moderatorin der Sendung „Der fehlende Part“ des deutschsprachigen Ablegers von Russia Today, Jasmin Kosubek, dem Journalisten Jürgen Apitzsch Sendezeit ein und kündigte dessen Interview unter anderem mit Verweis auf seine Tätigkeit als Journalist bei „dem politischen und kritischen Onlinemagazin Neopresse“ an.[16]

Im Juni 2015 bezog sich Jasmin Kosubek in einer weiteren Ausgabe der Sendung „Der fehlende Part“ auf einen, auf Neopresse erschienen, Artikel des Bloggers Zlatko Percinic mit dem Titel „Skandal bei OSZE-Konferenz in Wien“ und interviewte ihn über die Vorkommnisse auf der OSZE-Veranstaltung zum Thema „Konfliktdarstellung in Krisenzeiten“.[17]

Im September 2015 berichtete Karin Leukefeld in der Jungen Welt über die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Lage im syrischen Bürgerkrieg und konstatierte: „Das österreichische Informationsportal Neopresse sagte bereits den »finalen Showdown« in Syrien voraus und titelte »Die NATO gegen Russland und China«.“[18]

Einzelnachweise

  1. a b c d Siehe hierzu Weblink zum Online-Auftritt von Neopresse.
  2. Social-Media Präsentation der Neopresse auf Facebook
  3. Metabeschreibung der Neopresse bei Google
  4. "http://www.neopresse.com/werben-auf-neopresse/"
  5. a b c Über NEOPresse, Neopresse.
  6. Website des Herausgebers
  7. Stefan Hofbauer, Profil bei XING
  8. Impressum, Neopresse.
  9. Georg Schramm im Interview: „Gegen Jauch würde ich zur Wahl antreten“ Neopresse, 6. Mai 2013.
  10. Zlatko Percinic: BILD-Redakteur als Propagandist des rechtsextremen AZOV-Bataillon ertappt; in: neopresse.com, 7. Mai 2015.
  11. `Daily Unique Visitors' und `Daily Pageviews' von neopresse.com, Stat Surf, eingesehen zuletzt am 6. Juni 2015.
  12. a b Analyse der Website neopresse.com von Alexa Internet, zuletzt eingesehen am 6. Juni 2015.
  13. Bloggerei Top-Liste, zuletzt eingesehen am 6. August 2015.
  14. Simone Brunner: Nichts ist wahr. Alles ist möglich; in: Falter 07/15.
  15. Gitta Düperthal: Zu oft Mitarbeiter eingespart; in: junge Welt vom 29. Januar 2015.
  16. Der fehlende Part: Terrorangst verändert Europa [E 44]; in: RT Deutsch vom 15. Januar 2015.
  17. Der fehlende Part: Wo ist die Neutralität? OSZE veranstaltet anti-russische Konferenz [155]; in RT Deutsch vom 26. Juni 2015.
  18. Karin Leukefeld: Gegen Einmischung junge Welt, 30. September 2015