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Thomas Gottschalk

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Thomas Gottschalk auf der Festung Ehrenbreitstein

Thomas Gottschalk (* 18. Mai 1950 in Bamberg) ist ein deutscher Rundfunkmoderator, Moderator, Entertainer und Schauspieler.


Biografie

Thomas Gottschalk wurde als Sohn des Rechtsanwalts Hans Gottschalk in Bamberg geboren. Die Familie war aus Oberschlesien geflüchtet und wurde im fränkischen Kulmbach sesshaft. Gottschalk war Ministrant in der Kulmbacher Stadtpfarrkirche „Zu Unserer Lieben Frau“. Sein Vater starb 1964. Gottschalk machte 1971 sein Abitur am humanistischen Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach. Nebenbei jobbte er als DJ in einem Kulmbacher Tanzlokal. Ein Stipendium der Deutschen Bischofskonferenz ermöglichte es ihm, Germanistik und Geschichte auf Grund- und Hauptschullehramt in München zu studieren.

Ab 1971 arbeitete er als freier Mitarbeiter für den Jugendfunk beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 3). 1973 wurde er dann Sprecher der Abendschau-Nachrichten. 1976 erhielt er nach einem kurzen Abstecher zum Münchner Merkur eine Festanstellung beim BR und steigerte seine Popularität als Moderator der Hörfunksendung Pop nach acht (auf Bayern 3) und später mit Thommys Radioshow, zusammen mit Günther Jauch. Anfang der 80er holte ihn Frank Elstner zum deutschen Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg, wo er u. a. als „Mister Morning“ auf Sendung ging und auch die legendäre „RTL-Hitparade“ moderierte.

1976 schaffte Gottschalk den Durchbruch im Fernsehen mit der Musikclip-Sendung Szene, die später Pop-Stop hieß. Sie besaß vor allem Witz wegen des Clowns Anthony Powell, der mit seinen pantomimischen Slapstickeinlagen die Sendung abrundete. In dem Jahr heiratete Gottschalk auch seine Jugendfreundin Thea. Aus dieser Beziehung gingen Sohn Roman und Adoptivsohn Tristan hervor.

1977 moderierte Gottschalk die Anrufsendung Telespiele, die zunächst im Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks und dann in der ARD gesendet wurde. Im April 1980 erreichte die Formation GLS United, bestehend aus Thomas Gottschalk, Frank Laufenberg und Manfred Sexauer mit dem Rap-Song Rapper's Deutsch Platz 49 der deutschen Hitparade. Von 1982 bis 1987 moderierte Gottschalk im ZDF die Sendung Na sowas, für die er 1985 die Goldene Kamera bekam. Diese Sendung brachte ihm den großen Ruhm und die bundesweite Beliebtheit, die bis heute anhält. Gottschalks spontane Gesprächsführung, seine für damalige Verhältnisse lockere Kleidung (Jeans und Micky-Maus-T-Shirt; Shorts und Schlappen; Hemd und Hosenträger ohne Jackett) begeisterten ein Millionenpublikum.

Ab 1982 drehte Thomas Gottschalk gemeinsam mit Mike Krüger die ebenfalls erfolgreichen Unterhaltungsfilme Piratensender Powerplay, Die Supernasen, Zwei Nasen tanken Super (eine Anspielung auf die langen Nasen der beiden Darsteller) und Die Einsteiger. Es folgten die Filme „Mamma Mia“, „Zärtliche Chaoten“, „Zärtliche Chaoten 2“, „Eine Frau namens Harry“, „Trabbi goes to Hollywood“ und „Late Night“.

Am 26. September 1987 übernahm Gottschalk von Frank Elstner die Sendung Wetten dass..?, die er seither moderiert (mit einer kurzen Unterbrechung: vom 26. September 1992 bis zum 27. November 1993 führte Wolfgang Lippert durch die Sendung).

Vom 28. September 1992 bis zum 27. April 1995 moderierte Gottschalk seine eigene Late-Night-Show, Gottschalk Late Night. Obwohl sie als nicht sehr erfolgreich gilt, legte er damit den Grundstein für andere Sendungen wie Die Harald Schmidt Show, TV total und Johannes B. Kerner-Show und schaffte weitaus höhere Einschaltquoten als die angeführten nachfolgenden Formate.

Im Anschluss an seine Tätigkeit bei RTL war er auch einige Jahre für den Privatsender SAT.1 tätig und moderierte u. a. eine Unterhaltungssendung, die einfach nur seinen Namen „Gottschalk“ trug.

Im Werbefernsehen feierte er seinen Einstand 1987 mit McDonald’s. Den Durchbruch als Spot-Star erlebte er mit Haribo. Ferner wirbt er zusammen mit seinem Bruder Christoph Gottschalk für die Deutsche Post AG. Die Aktivitäten von Thomas Gottschalk werden in seinen Produktionsfirmen „Brot und Spiele“ und „Dolce Media“ gebündelt.

Aktuelle Projekte

Bis zum 8. Juli 2005 moderierte Gottschalk Gottschalk & Friends, einen Showtalk, der stark kritisiert wurde. Ein Auszug von der Frankfurter Rundschau:

"Wäre es die Testsendung eines Neulings gewesen, man hätte ihn anschließend wohl höflich in Richtung Ausgang komplimentiert. Denn gibt es nichts Schlimmeres für einen Moderator, als vor laufender Kamera von einem Gast gefragt zu werden, ob er überhaupt zuhöre."

Dafür meint Quotenmeter.de folgendes:

"Was zu erwarten war - und selbst Thomas Gottschalk im Voraus wusste: Direkt nach der Sendung hagelte es Kritik. Wieso denn dieser Mann der beste Moderator Deutschlands sei, fragten "Schreiberlinge" in mehr oder weniger niveauvollen Berichten. Vielmehr verblieb der Eindruck, dass jene Journalisten nur gerne auf Gottschalk einhauen, um sich selbst zu profilieren. Denn wirklich schlecht war die Sendung nicht. Das Gespräch mit Mike Krüger war unterhaltsam, die Showacts sorgten für gute Laune und im Interview mit Robin Gibb wurde erneut klar, dass Gottschalk ein gern gesehener Gastgeber bei den Großen der Welt ist."

Im August 2005 folgte dann der fragwürdige "Ländercheck" zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Davon abgesehen, dass die Technik andauernd klemmte, was man Thomas Gottschalk ja nicht zum Vorwurf machen kann, merkt man Thomas Gottschalk doch seinen offensichtlichen Dilettantismus deutlich an: Er war auf die Sendung weder vorbereitet, noch verstand er die Spielregeln seiner eigenen Show.

So schreibt das Online-Magazin DWDL.de folgendes:

Auch Armin Rohde war nicht weniger genervt als Gastgeber Gottschalk kurz vor Ende noch zu ihm stürmte und aus Zeitnot gleich ohne Überleitung zur plumpen Eigenwerbung für einen ZDF-Film mit Rohde überging. Dieser wartete dann auf den sonst üblichen kurzen Einspieler, der aber nicht kam. Gottschalk fiel dann nicht einmal das Datum ein, an dem der Film laufen werde, obwohl Rohde ihn Sekunden vorher noch selbst erwähnt. Hätte Gottschalk zugehört, hätte er nicht ahnungslos im Riesenstudio seine Redakteure fragen müssen, wann dieser ZDF-Film nun laufe."

Natürlich moderiert Thomas Gottschalk die erfolgreiche Sendung "Wetten, dass..?" auch weiterhin, sein Vertrag ist beim ZDF bis 2007 verlängert. Nach eigenen Angaben habe er aber nicht vor, bis er 60 Jahre alt ist (also bis 2010), "Wetten, dass..?" zu moderieren.
Beim Abspann der am 1. April 2006 live aus Halle an der Saale ausgestrahlten TV-Show Wetten, dass..? kündigte Moderator Thomas Gottschalk seinen Rücktritt an. Später stellte dann der Sender ZDF die Aussage richtig und brachte sie in Zusammenhang mit dem Datum. Scheinbar handelte es sich hierbei aber um keinen geplanten Scherz, denn es gab auch Stunden nach Ende der Sendung kein Statement auf der Homepage des TV-Senders.


Aktuelle Quoten:


Wetten, dass..? Die Quoten pendelten sich bis zur Januar (06)-Sendung bei 12 bis 13 Millionen ein. Seine Januar-Sendung erzielte wieder eine Traumquote von 13,70 Mio (MA: 41,7 %).

Privates

Obwohl Gottschalk bekannt ist für seine Schlagfertigkeit, seine flapsigen Bemerkungen zu ernsten Themen und wegen einer verlorenen Wette in seiner Sendung als Nikolaus in einem Wiener Bordell auftrat, was Bischof Kurt Krenn als geschmacklosen "Blödsinn und Sauerei" bezeichnete, gilt er als ehemaliger Ministrant, katholischer Pfadfinder und Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V Tuiskonia zu München (er ist damit ein Bundesbruder von Franz-Josef Strauß) in kirchlichen Kreisen immer noch als Vorzeige-Katholik.

Seit 1976 ist er mit seiner Frau Thea verheiratet, hat zwei Söhne und lebt mit seiner Familie im kalifornischen Malibu. Im November 2004 erwarb Gottschalk das Schloss Marienfels in Remagen, in das er nach einem Umbau mit Familie einziehen wird.

Regelmäßig besuchte er in seiner Heimatstadt Kulmbach seine Mutter, die 2005 verstarb. In seiner Heimatstadt kann sich Gottschalk als "Kind der Stadt" frei ohne großen Medienrummel bewegen, so dass er sogar beim Kulmbacher Bierfest einfach in die Menschenmengen eintaucht.

Preise & Ehrungen


1988 gab Thomas Gottschalk seine 3 Bambis aus Verärgerung über die Berichterstattung in Burda-Blättern zurück (Ute Lemper, Klausjürgen Wussow und Katarina Witt taten es ebenfalls). 2001 nahm er jedoch im Rahmen seiner 4. Ehrung die Trophäen wieder in Empfang. Quelle: Stuttgarter Zeitung

Filmografie

Literatur