Präpariertes Klavier
Das Präparierte Klavier ist eine von John Cage 1949 eingeführte Technik, an bestimmten Stellen der Saitenchöre eines Klaviers Gegenstände wie Radiergummis, Nägel, Papier usw. einzusetzen, die entweder Multiphonics, Flageoletttöne, oder perkussive Klänge hervorbringen. Ein sehr ähnlicher Effekt war schon im 18. Jahrhundert beim frühen Hammerklavier bekannt (dort wurden etwa Papierstreifen zwischen Seite und Hämmerchen gesetzt, was besondere Klangeffekte hervorbrachte.
Der berühmteste Zyklus für präpariertes Klavier ist Sonatas and Interludes von John Cage.
In: John Cage – Für die Vögel. Gespräche mit Daniel Charles (1976), deutsch von Birger Ollrogge, Berlin 1984, Merve, Seiten 32 f heißt es: „Das Theater, in dem Syvilla Forts Tanz aufgeführt werden sollte, hatte keinen Platz für ein ganzes Schlagzeug-Orchester...“ So sei Cage auf die Idee gekommen, „... einem einzigen Klavierspieler das Äquivalent für ein ganzes Schlagzeug-Orchester in die Hände zu geben.“ Es handelte sich dabei um das 1938 als erstes für präpariertes Klavier komponierte Tanzstück »Bacchanale«.
Auch Conlon Nancarrow benutzt unabhängig von Cage seit 1948 verschieden präparierte Reproduktionsklaviere zum Komponieren.