John Locke
John Locke (* 29. August 1632 in Wrington bei Bristol; † 28. Oktober 1704 in Oates (Essex)) war einer der Hauptvertreter des Empirismus, Vater der modernen Erkenntniskritik und Begründer des materialistischen Sensualismus.
Er verwarf die Vorstellung von angeborenen Ideen (engl. no innate ideas) und bezeichnete das anfängliche Bewusstsein als leer wie ein unbeschriebenes Blatt (tabula rasa), das erst durch Erfahrung gleichsam gefüllt wird.
John Locke bildet zusammen mit George Berkeley (1684-1753) und David Hume (1711-1776) das große Dreigestirn der englischen Aufklärung und des aufkommenden Empirismus.
Der englische Philosoph, John Locke, erklärt in seinem Hauptwerk "Two Treatises of Government" Gleichheit, Freiheit und Recht auf Unverletzlichkeit von Personen und Eigentum als höchste Rechtsgüter. Er rechtfertigte das Eigentum mit dem Selbsterhaltungsrecht. Der Mensch sei berechtigt, ein angemessenes Stück aus der Natur zu entnehmen und sich dieses durch Bearbeitung, also der Vermischung mit der eigenen Arbeit, anzueignen. Er entwickelt die so genannte Lehre vom Gesellschaftsvertrag, danach wird die Beziehung zwischen Volk und Regierung als Volksverhältnis einer freien bürgerlichen Eigentümergesellschaft interpretiert. Er begründete das Widerstandsrecht.
Lockes Staatstheorie hat die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 1776, den französischen Verfassungsentwurf 1791 sowie die ganze Entwicklung des bürgerlich-liberalen Verfassungsstaates bis heute maßgeblich beeinflusst.
siehe auch ideae innatae
Werke:
- Essay Concerning Human Understanding 1689 (Abhandlung über den menschlichen Verstand)
- The Second Treatise of Civil Government 1690 (Zweite Abhandlung über die Regierung)
- Some Thoughts Concerning Education 1693 (Gedanken über Erziehung)
Weblinks
- Two Treatises of Government: http://www.lonang.com/exlibris/locke/