Die Päpstin
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Artikel ist praktisch nur Inhaltsangabe - Rezeption etc. fehlen --Gunter Krebs Δ 10:26, 30. Mär 2006 (CEST)
Die Päpstin (engl. Titel: Pope Joan) ist ein Historischer Roman von Donna Woolfolk Cross aus dem Jahr 1996. Die Autorin verarbeitet darin die Geschichte der legendären Päpstin Johanna. Teilweise hält sie sich an Rahmendaten der heterogen überlieferten Legende, von der sie sich eine 'feministische' Version aussucht. Der Großteil des Buches besteht jedoch aus einer frei erfundenen Geschichte über eine modern anmutende junge Frau, deren Bildungsdrang in einer patriarchalen Gesellschaft sie dazu zwingt, sich ihr Leben lang zu verstellen, da sie sich als Mann verkleiden muss. Eine Verkettung von Zufällen führt letzen Endes dazu, dass sie sich auf dem Papstthron wiederfindet.
Der Anhang enthält eine populärwissenschaftliche Diskussion über die Legende mit zahlreichen Quellenangaben.
Inhalt
Johanna kommt im Jahr 814 nach Christus, als Tochter des Dorfpriesters von Ingelheim und seiner sächsischen Frau Gudrun zur Welt.
Schon bei der Geburt bekommt man die Abneigung des Vaters zu spüren, seine dogmatischen, religiösen Fanatismus, auch wenn er das gerade aufkommende Gebot der Enthaltsamkeit ignoriert.
Als er entdeckt, dass Johanna von ihrem Bruder Mathias lesen lernt, stellt er es als Strafe Gottes dar als Matthias am Fieber stirbt.
Ein glücklicher Zufall führt den griechischen Gelehrten Aeskulapius ins Haus des Dorfpriesters, der Johanna und - vom Vater erzwungen - auch dem widerstrebenden Bruder Johannes Unterricht in Latein und Griechisch, sowie in antiker Philosophie gibt. Während Johannes von einer Karriere als Krieger träumt, saugt Johanna sämtliches Wissen in sich auf.
Ihre Welt zerbricht, als Aeskulapius zurück nach Griechenland muss. Zum Abschied gibt er ihr ein Buch in griechischer Sprache und lateinischer Übersetzung, sowie das Versprechen, ein gutes Wort für sie einzulegen.
In der Nacht und im Verborgenen liest Johanna das verbotene Buch und wird natürlich von ihrem Vater entdeckt. Als sie sich weigert es zu zerstören, schlägt er sie fast tot. Johanna erholt sich durch die Fürsorge ihrer im Herzen immer noch heidnischen Mutter Gudrun von ihren Verletzungen. Allerdings sieht sie nun ein, dass das Leben als Frau für sie keine anderen Möglichkeiten bietet, als zu gehorchen.
Erst als nach einigen Tagen ein Bote des Bischofs Fulgentius aus Dorstadt angeritten kommt und Johanna an die Domschule mitnehmen möchte, sieht sie die große Hoffnung auf einen Ausweg aus ihrem eingesperrten Leben. Allerdings verraten sie ihre Eltern - aus unterschiedlichen Gründen. Der Vater ist immer noch der Ansicht, dass eine Frau, welche lesen und schreiben kann, wider die Natur ist. Ihre Mutter möchte das einzige ihrer Kinder, dem sie ihr heidnisches Wissen weitergegeben hat nicht ziehen lassen. Deshalb schicken sie Johannes auf die Schule, welcher damit ebenfalls sein Leben beendet sieht.
Entsetzlich vom Verrat der Mutter gekränkt beschließt Johanna ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und verlässt ihr zu Hause in der nächsten Nacht für immer. Sie hofft den Boten einzuholen und doch noch in die Domschule aufgenommen zu werden. Zwischenzeitlich wurden Johannes und der Bote von einem Räuber angegriffen. Während der bischöfliche Reiter von einem Pfeil getötet wird, kann Johannes fliehen. Durch diesen Umstand finden die Geschwister wieder zueinander, treffen auf die Gefährten des Boten und werden von ihnen nach Dorstadt eskortiert.
Von ihrer enormen Gelehrsamkeit beeindruckt, erlaubt Bischof Fulgentius zu Dorstadt Johanna ihre Studien an der hiesigen Domschule aufzunehmen. Einzig der Direktor der Schule hasst sie, da sie ihn in einem Streitgespräch in Gegenwart des Bischofs und seines Hofes bloßgestellt hat.
Da es Johanna als Mädchen nicht gestattet wird in der Domschule zu leben wird sie auf dem Gut von Markgraf Gerold untergebracht, zu dem sie von diesem Augenblick an eine große Liebe verbindet. Obwohl er mit seiner Frau Richild verheiratet ist und 2 Töchter hat erwidert er ihre Gefühle. Da Gerold seine Frau nur aus politischen Gründen geheiratet hat, hegt er ihr gegenüber sowieso keine Gefühle.
Eines Tages treffen sich der Markgraf und Johanna im Wald um eine antike Erfindung auszuprobieren und kommen sich im Überschwang ihrer Freude über das gelungene Experiment (eine hydraulische Türöffnungsvorrichtung) näher. Zwischen den Bäumen steht jedoch der Direktor der Domschule und beobachtet die Bestätigung all seiner Vorurteile von unkeuschen, frevelhaften Frauen. Umgehend meldet er den Vorfall Markgräfin Richhild.
Von seinen Gefühlen aufgewühlt beschließt Gerold für einige Wochen auf Reisen zu gehen. In der Zwischenzeit nutzt seine Frau ihren Einfluss um Johanna mit dem Sohn des Schmieds zwangszuverheiraten. Durch Richhilds Worte verunsichert und am Boden zerstört, willigt Johanna der Ehe widerwillig ein.
Doch während die Hochzeit im Gange ist, die weder Johanna noch der Schmiedsohn wollten, überfallen Normannen den Ort. Johanna kommt knapp mit dem Leben davon, doch ihr Bruder stirbt im heldenhaften Kampf. Einer Eingebung folgend verkleidet sie sich als ihr Bruder Johannes und geht nach Fulda ins Kloster, wo sie sich großes Ansehen wegen ihrer Gelehrsamkeit und ihrer medizinischen Kenntnisse erwirbt. Ihr Lehrmeister von dem sie viel über Medizin lernen sollte ist Bruder Benjamin welcher im Verlaufe der Geschichte verstirbt.
Da Johanna des Griechischen mächtig ist, ist sie in der Lage alle Werke der Bibliothek zu lesen. Ihre Bildung übersteigt in der Zwischenzeit das all ihrer Mitbrüder, weswegen sie auch bald zum Priester geweiht wird.
Als die Pest in Fulda Einzug hält, kämpft Johanna anfangs erfolgreich gegen die Krankheit. Doch auch sie infiziert sich mit dem Erreger. Aus Angst vor Entdeckung während der Behandlung flieht sie aus dem Kloster. In einem kleinen Fischerboot treibt sie im Fieberwahn den Fluss entlang, bis sie von einem ihrer ehemaligen Schüler aus dem Dorf entdeckt und gesund gepflegt wird. Als Dank unterrichtet sie die kleine Tochter des Mannes.
Wieder muss sich Johanna entscheiden, ob sie ein sicheres, jedoch begrenztes Leben als Frau führen, oder doch lieber als Mann all ihre Fähigkeiten ausschöpfen möchte. Sie entscheidet sich für letzteres und zieht als Pilger nach Rom.
Durch ihre Kenntnisse der Schriften von antiken Ärzten wird sie auch in Rom bald ein angesehener Mediziner. Eines Tages wird sie auch zum kranken Papst geholt. Obwohl sie Ausländer und somit nicht Mitglied des römischen Ärztebundes ist. Um Johanna zu prüfen soll sie am Urin des Papstes dessen Krankheit herausfinden. Die Ärzte geben ihr aber nicht den Urin des Papstes, wie sie es gesagt haben, sondern den Urin einer schwangeren Frau. Natürlich bemerkt sie diese Täuschung, wagt aber nicht es offen sagen. Einer Eingebung folgend verkündet sie daraufhin:„ Hier sind keine Dämonen am Werk, sondern der Herrgott selbst. Er tut ein Wunder. In spätestens einem Monat wird der heilige Vater Mutter.“
Dadurch, und durch die Heilung des Papstes, wird sie zum Leibarzt ernannt. Aber dann erleidet der Papst einen Rückfall und stirbt.
Der folgende Papst ist Leo. Ein junger Mann voller Elan, welcher auch der Stadt wieder neues Glück bringt. Durch Errichten einer Mauer, welche ihm noch während der Bauzeit Ruhm einbringt, schützt er die Stadt vor den Einfällen der Mauren.
Als Leo am Gift seiner Widersacher stirbt, wird Johanna unvermutet zum Papst gewählt und besteigt den Thron als Papst Johannes Anglicus.
Sie renoviert viele Kirchen und baut eine Schule für Frauen. Sie setzt sich auch für die Armen und Schwachen ein, was ihr bei einem Hochwasser im Armenviertel beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
Doch es gibt Menschen, denen ihr Pontifikat ein Dorn im Auge ist, z.B. Arsenius und dessen gelehrtem Sohn Anastasius. Arsenius will seinen Sohn als Papst sehen und trachtet mit allen Mitteln danach, Johanna zu stürzen.
Auch Ritter Gerold hat es nach dem Tod seiner Familie bei dem Normannenüberfall auf Dorstadt nach Rom verschlagen. Mittlerweile glüht die Liebe zwischen ihm und Johanna wie eh, aus Angst vor Entdeckung müssen sie sich jedoch auf Zusammenarbeit im Rahmen ihrer Ämter beschränken. Als sie gemeinsam während des Hochwassers in Rom in einem Haus stranden schwängert Gerold Johanna.
Johanna versucht ihr Kind abzutreiben, doch es funktioniert nicht. Sie leidet dadurch eine Nacht lang Schmerzen bevor sie endlich einschläft. Als sie am nächsten Morgen erwacht sind die Schmerzen weg und das Kind noch lebendig.
Fünf Monate später, an Ostern, wird Gerold in eine Falle gelockt und dabei getötet. Johanna läuft zu ihm als er gerade seine letzten Atemzüge aushaucht und stirbt selbst als ihr Kind während einer Prozession zu früh geboren wird.
Zwar bestieg sie den Pastthron als Papst Johannes Anglicus, nach ihrem Tod, und damit ihrer Enttarnung, nennen sie jedoch alle Päpstin Johanna. Anastasius veröffentlicht nach dem Tod von Johanna die "Liber Pontificalis", die Chroniken der Päpste. Absichtlich „vergisst“ er Johanna in dem Buch zu erwähnen.
Erst als eines Tages ein Erzbischof um Erlaubnis bittet das Buch abzuschreiben, wird Johannas Pontifikat eingefügt. Ihr Werk war nicht vergeblich - der Erzbischof ist keine andere als die kleine Tochter des Mannes, der Johanna nach ihrer Flucht aus dem Kloster zu Fulda gesund gepflegt hatte.
Literatur
- Donna Woolfolk Cross: Die Päpstin (1998) ISBN 3-7466-1400-7