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Bezirk Neukölln

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Wappen Karte
Wappen des Bezirkes Neukölln
Details
Lage Bezirk Neukölln in Berlin
Basisdaten
Fläche: 44,93 km²
Einwohner: 305.794
(Stat. Landesamt Berlin, Ende November 2004)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Website: BA Neukölln
Politik
Bürgermeister: Heinz Buschkowsky (SPD)
Bezirksverordnetenvorsteher: Hannelore Schlottmann
Sitzverteilung der BVV (2001):
CDU SPD FDP Grüne PDS
21 21 5 5 3
Sitzverteilung in der BVV

Der Bezirk Neukölln ist der 8. Verwaltungsbezirk von Berlin, benannt nach dem Ortsteil Neukölln.

Geschichte

Neukölln hieß bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1360 Richardsdorp, später Rieksdorf und schließlich Rixdorf. Der Ortskern befand sich am Richardplatz. Richardsdorf gehörte anfangs dem Johanniterorden, dem Nachfolger der Tempelritter, die in Tempelhof ansässig waren. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz.

Gedenktafel an Böhmisch Rixdorf

1737 gestattete Friedrich Wilhelm I. (Preußen) die Ansiedlung böhmischer Exilanten in Rieksdorf, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben wurden. Diese Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeine bauten ihre eigene Kirche und siedelten in einem eigenen Bereich abseits des Dorfangers, entlang der heutigen Richardstraße, der im Jahre 1797 als Böhmisch-Rixdorf eine eigene Verwaltung bekam.

Bei der Wiedervereinigung der beiden selbständigen Gemeinden am 1. Januar 1874 hatte Rixdorf 8.000 Einwohner. Seit dem 1. Mai 1899 bildete Rixdorf, bis dahin als größtes Dorf Preußens zum Kreis Teltow gehörig, einen eigenen Stadtkreis.

Die Änderung von Rixdorf zu Neukölln erfolgte im Jahre 1912 und wurde von den Behörden deshalb beschlossen, weil es um den Image des Ortes nicht zum besten bestellt war. Rixdorf galt schon zu jener Zeit als Hochburg von Kriminalität und "schlechten Sitten". Mit dem 1. Oktober 1920 wurde Neukölln zusammen mit den Dörfern Britz, Rudow und Buckow als 14. Verwaltungsbezirk nach Groß-Berlin eingemeindet.

Am Ende des 20. Jahrhunderts sind die Geschehnisse um die Umbenennung Rixdorfs vergessen. Stattdessen gibt es immer wieder Bestrebungen der Rückbenennung des Ortsteils Neukölln nach Rixdorf, zum einen als Abgrenzung zum größeren Bezirk Neukölln, und durch die größere Prägnanz des Namens, der sowohl älter ist, als auch häufig im Stadtbild auftaucht.

Stadtentwicklung

Amtsgericht Neukölln
Rathaus Neukölln
U-Bahnhof Rathaus Neukölln

Der Bezirk zeigt eine unterschiedliche bauliche Struktur: Altbaubestand der Gründerzeit im Norden des Bezirks (Hermannplatz), Einfamilienhausgebiete und Großsiedlungen (zum Beispiel Gropiusstadt) mit vielen Hochhäusern im Süden. Darin eingebettet haben sich die alten Dorfkerne von Rixdorf mit Böhmischen Dorf, Britz mit Gutshof und Schloss und Buckow mit der ältesten Feldsteinkirche Berlins erhalten. Das bekannteste Beispiel für den Reformwohnungsbau der 1920er und 1930er Jahre findet sich in Britz mit der Hufeisensiedlung von Bruno Taut.

1972 wird die Großsiedlung Berlin-Buckow-Rudow erstellt und ihr wird der Name des Bauhausgründers Walter Gropius verliehen, 1976 wurde die Gropiusstadt fertig gestellt und 2002 als eigener Ortsteil abgetrennt

Teile von Neukölln sind vom Berliner Senat als „Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf“ ausgewiesen worden. Von den 17 Gebieten dieser Art in ganz Berlin liegen fünf in Neukölln: Reuterplatz, Rollbergsiedlung, High-Deck-Siedlung, Schillerpromenade und Richardplatz Süd. Hier wurde jeweils ein Quartiersmanagement zur integrativen Entwicklung des Wohnumfeldes eingerichtet.

Städtepartnerschaften

Anderlecht bei Brüssel (seit dem 17. Juni 1955)

Boulogne-Billancourt bei Paris (seit dem 17. Juni 1955)

Zaanstad bei Amsterdam (Niederlande / seit dem 17. Juni 1955)

Hammersmith and Fulham / London (Großbritannien / seit dem 17. Juni 1955)

Wetzlar (seit dem 25. September 1959)

Köln (seit dem 15. November 1967)

Leonberg (seit dem 17. Oktober 1970)

Bat Jam bei Tel Aviv (Israel / seit dem 21. September 1978)

Marino bei Rom (Italien / seit dem 4. Oktober 1980)

Ústí nad Orlicí (Tschechien / seit dem 6. November 1989 bzw. 24. November 1989)

St. Petersburg (Russland / seit 3. Juni 1991)

Standortsanitätszentrum Berlin der Bundeswehr (seit dem 6. Juli 2001)

Prag/Bezirk 5 (Tschechien / seit dem 8. September 2005)

Izmir-Cigli (Türkei / seit dem 29. Oktober 2005)

Söhne und Töchter der Stadt

Wichtige Straßen

Auf 632 Hektar Verkehrsfläche befinden sich 715 Straßen und Plätze.

Wichtige Plätze

Größere Parkanlagen

Kultur

Gewässer

Lohmühlenbrücke

Sehenswürdigkeiten

Einkaufszentren

Literatur

  • Diehl, Verena S., Sundermeier, Jörg, und Labisch, Werner (Hrg., 2003): Neuköllnbuch, Verbrecher-Verlag: Berlin, ISBN 3935843283
  • Borgelt, Christiane, Jost, Regina: Architekturführer Berlin-Neukölln, Stadtwandel Verlag Berlin 2003, ISBN 3-933743-9-15
  • Bosetzky, Horst, Brennholz für Kartoffelschalen, Dtv, Dezember 1997, ISBN 3423200782
  • 100 Jahre Bauen für Neukölln – Eine kommunale Baugeschichte, herausgegeben vom Bezirksamt Neukölln von Berlin, Abt. Bauwesen, Berlin 2005, ISBN 3-00-015848-0
  • Wünsch,Falk-Rüdiger: Neukölln - Alte Bilder erzählen, Sutton Verlag, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-096-3
  • Neukölln - Ein Bezirk von Berlin, Rudower Panorama-Verlag, Berlin 2005
Commons: Berlin-Neukölln – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien