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Düsseldorf

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Basisdaten

Karte Düsseldorf in Deutschland

Düsseldorf
Düsseldorf



Wahlspruch
-
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk
Düsseldorf
Fläche
217,0 km²
Einwohner
571.886 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte
2.622 Einwohner/km²
Höhe
50 m ü. NN
Höchster Punkt
165 m ü. NN
Niedrigster Punkt
28 m ü. NN
Postleitzahl
40000 - 40629
Vorwahlen
0211
Geografische Lage
51° 14' nördl. Breite
6° 47' östl. Länge
KFZ-Kennzeichen
D
Amtlicher Gemeindeschlüssel
05 1 11 000
Gliederung des Stadtgebiets
49 Stadtteile/Stadtbezirke
Website
www.duesseldorf.de
E-Mail-Adresse
info@duesseldorf.de

Politik

Bürgermeister
Joachim Erwin (CDU)
Regierende Partei
CDU
Schuldenstand
1,03 Mrd. € (Stand: 31.12.02)

Bevölkerung (Stand: 31.12.02)

Arbeitslosenquote
9,0 % (30.04.04)
Ausländeranteil
17,8 %

Altersstruktur

0-18 Jahre
15,3 %
18-65 Jahre
66,3 %
ab 65 Jahre
18,4 %

Düsseldorf ist die Hauptstadt und eine der 5 größten Städte des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks und bildet einen eigenen Stadtkreis (kreisfreie Stadt). Düsseldorf liegt südlich des Ruhrgebiets am Rhein und am Flüsschen Düssel, von dem sie auch ihren Namen hat (Geografische Breite 51°13'32" Nord, Länge 06°46'58" Ost).

Wirtschaft

Bedeutende Wirtschaftsfaktoren in der Stadt sind der Flughafen Düsseldorf International, die Messe Düsseldorf sowie Industriebetriebe aus den Bereichen Chemie, Maschinenbau, Elektroindustrie, Telekommunikation und Nahrungsmittel.

Verkehr

Öffentliche Verkehrsmittel

Düsseldorf gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr an und verfügt über die ICE-Fernbahnhöfe Hauptbahnhof und Flughafen, den Regionalbahnhof Benrath sowie 22 S-Bahn-Stationen. Desweiteren verfügt die Stadt über ein dichtes Netz an Stadtbahnen, Straßenbahnen- und Bus-Linien. Der ÖPNV in der Stadt wird durch die Rheinbahn, die Regiobahn und die Deutsche Bahn betrieben.

Straße

Luftverkehr

Wasserstraßen

Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien

Geschichte

Datei:00828r.jpg
Düsseldorf am Rhein um 1900

Die erste schriftliche Erwähnung von Dusseldorp stammt aus dem Jahr 1135. Unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa wurde die nördlich von Düsseldorf gelegene Ortschaft Kaiserswerth zum gut befestigten Außenposten umgewandelt. Dort wurde von Soldaten das Treiben auf dem Rhein scharf beobachtet. Kaiserswerth wurde 1929 Stadtteil von Düsseldorf.

Am 14. August 1288 wurde Düsseldorf von Graf Adolf V. von Berg zur Stadt erhoben. Vorangegangen war eine blutiger Machtkampf zwischen dem Erzbischof von Köln und den Grafen von Berg, der in der Schlacht von Worringen gipfelte, in der die Streitkräfte des Erzbischofs geschlagen wurden. 1385 wurde Düsseldorf die Residenz der Herzöge von Berg. Nach dem Aussterben des jülich-bergischen Regentenstammes 1609 besetzte der spanische General Ambrosio Spinola als kaiserlicher Kommissar 1614 die Stadt. Nach der Beilegung jenes Erbfolgestreits kam Düsseldorf mit Jülich-Berg an Pfalz-Neuburg und ward Residenz der Pfalzgrafen und nach deren Aussterben des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz. Dieser tat viel für die Stadt, noch mehr der Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz, der Schlösser, Sammlungen, Institute gründete und die Karlsstadt baute. Seit 1732 befestigt, ward die Stadt im Siebenjährigen Krieg 1757 von den Franzosen besetzt und im Juni 1758 vom Herzog Ferdinand von Braunschweig durch Kapitulation eingenommen, jedoch bald wieder verlassen. Im Jahr 1795 wurde sie nach einem heftigen Bombardement durch Kapitulation den Franzosen übergeben und blieb in deren Besitz, bis sie im Frieden von Lunéville 1801 an Bayern zurückgegeben wurde, worauf die Schleifung der Festungswerke erfolgte. 1806 ward sie Hauptstadt des Großherzogtums Berg und kam mit diesem 1815 an Preußen. Der Aufschwung der Stadt Düsseldorf zu heutiger Größe begann erst im 19. Jahrhundert. Gegen 1880 bestand Düsseldorf aus sechs Stadtteilen: der Altstadt (dem ursprünglichen Düsseldorf), auf der Nordseite der Düssel, mit engen und unregelmäßigen Straßen, der Karlsstadt, an der Südostseite der Altstadt (1767 angelegt), der in einiger Entfernung liegenden Neustadt, die 1690-1716 erbaut wurde, der Friedrichsstadt am Südende, der Königstadt und Pempelfort an der Ostseite.

Ansicht von Düsseldorf

Tabelle: Einwohnerzahlen Düsseldorfs von 1874

Kreise km² Einwohner
Düsseldorf (Stadt) 49 95.458
Düsseldorf (Land) 362 52.994


[Teile der Geschichte Düsseldorfs basieren auf dem Artikel aus Meyers Konversationslexikon von 1888-90.]

Chronik der Stadt Düsseldorf

  • 100.000 - 40.000 v.Chr.: "Neanderthaler" - Angehörige der ersten nachweisbaren Menschen leben im Düsseldorfer Raum.
  • Um 4500: Im Mittelneolithikum sind erste Siedlungen durch Funde im Stadtgebiet belegt.
  • 1800 - 700 v.Chr.: Bronzezeitliche Siedlungen sind in Bereichen mit Sandböden nachweisbar.
  • 700 - Christi Geburt: In der Eisenzeit kann eine gleichmäßige Besiedlung des Stadtgebiets angenommen werden.
  • Um 50: Im rechtsrheinischen Stadtgebiet leben wahrscheinlich germanische Eburonen. Das linksrheinische Stadtgebiet gehört zum Römischen Reich.
  • 100 - 300: Im linksrheinischen Stadtgebiet liegen vermutlich römische Gutshöfe, rechtsrheinisch siedeln mit römischer Duldung "Rhein-Weser-Germanen".
  • 388: Letzter Einfall eines römischen Heeres auf rechtsrheinisches Stadtgebiet.
  • 600 - 700: Aus Grabfunden läßt sich für das ganze Stadtgebiet eine durchgehende fränkische Besiedlung erschließen.
  • Um 700: Suidbert gründet ein Benediktinerkloster im späteren Kaiserswerth.
  • 788: Zerstörung des Klosters in Kaiserswerth durch die Sachsen.
  • 799: Erste urkundliche Erwähnung von Bilk.
  • vor 800: Gründung des Kanonissenstifts Gerresheim.
  • um 800: Düsseldorf dürfte - nach Ergebnissen der Namenforschung - als Siedlung bestanden haben.
  • um 880: Zerstörung von Kaiserswerth durch die Normannen.
  • 892: Kalkum wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • 904: Himmelgeist wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • um 919: Zerstörung von Gerresheim durch die Ungarn.
  • 950: Die Kirche und der Hof in Hubbelrath zur Hälfte werden dem Stift Gerresheim geschenkt.
  • 970: Einweihung des Neubaues der Stiftskirche Gerresheim.
  • 1006(?): Erbauung einer Kirche in Benrath.
  • um 1045: Ausbau des Hofes in Kaiserswerth zu einer Kaiserpfalz.
  • um 1050: Wersten wird erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1062: Erzbischof Anno II. von Köln entführt in Kaiserswerth den minderjährigen König Heinrich IV.
  • um 1100: Die heutigen Stadtteile Derendorf, Golzheim, Stockum und Hamm werden erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1135: Erste urkundliche Erwähnung von "Dusseldorp"
  • vor 1189: Graf Engelbert von Berg kauft die Gemarkung Düsseldorf
  • 5. Juni 1288: Schlacht bei Worringen.
  • 14. August 1288: Graf Adolf von Berg erhebt Düsseldorf zur Stadt.
  • 8. Sept. 1288: Päpstliche Bestätigung des Kanonikerstiftes.
  • 1380: Die Grafschaft Berg wird Herzogtum, Düsseldorf Residenzstadt.
  • 1510 - 1520: Die Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg sowie die Grafschaften Mark und Ravensberg werden vereinigt, Düsseldorf wird Hauptstadt.
  • 1570 - 1573: Bau des Rathauses am Markt.
  • 1679 - 1716: Kurfürst Johann Wilhelm II. (Jan Wellem) von Pfalz-Neuburg baut die Residenz aus.
  • 1699: Erste stationäre Rhein-Fähre ("Fliegende Brücke").
  • 1755- 1766: Bau des Schlosses Benrath.
  • 1758: Beschießung der Stadt im Siebenjährigen Krieg.
  • 1762: Vollendung von Schloss Jägerhof.
  • 1769- 1771: Der ältere Teil des Hofgartens entsteht.
  • 1773: Zeichenschule wird Kurfürstliche Kunstakademie.
  • 1787: Die Anlage der "Karlstadt" wird begonnen.
  • 1794- 1795: Beschießung und Besetzung durch die Franzosen.
  • 1801: Abzug der Französischen Besatzung und Schleifung / Abriß der Festungsbauten.
  • 1802- 1804: Anlage der heutigen Königsallee durch Hofbaumeister Huschberger und Gartenbaumeister Weyhe.
  • 1805: Gemäldegalerie Johann Wilhelms kommt nach München.
  • 1806 - 1813: Hauptstadt des Napoleonischen Großherzogtums Berg.
  • 1815: Rheinlande preußisch (Wiener Kongress).
  • 1824: Düsseldorf Sitz der Rheinischen Provinzialstände.
  • 1831: Internationalisierung des Rheins (Rheinschifffahrtsakte) bringt Düsseldorf einen Freihafen.
  • 1838:Erste Eisenbahn Westdeutschlands von Düsseldorf nach Erkrath, 1841 bis Elberfeld.
  • 1839: Schiffsbrücke als erste ständige Rheinbrücke.
  • 1870: Erste Eisenbahnbrücke über den Rhein.
  • 1882: Düsseldorf Großstadt (100.000 Einwohner).
  • 1898: Erste Straßenbrücke über den Rhein.
  • 1902: Große Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung.
  • 1909: Erste Eingemeindung: 63.000 Einwohner, 62,5 qkm.
  • 1924: Erstes Bürohochhaus Deutschlands (Wilhelm-Marx-Haus).
  • 1925: Einrichtung des städtischen Flughafens.
  • 1926: Erstes Rundfunk-Studio in Düsseldorf.
  • 1929: Zweite Eingemeindung: 36.400 Einwohner, 47,8 qkm.
  • 1937: NS-Reichsausstellung "Schaffendes Volk".
  • 1938: Niederbrennung der Synagogen auf der Kasernenstraße und in Benrath, Ermordung und Verfolgung der Jüdischen Bevölkerung.
  • 1940: Erste Bomben fallen auf Düsseldorf.
  • 1940- 1945: Im Zweiten Weltkrieg mehr als 5.000 Tote unter der Zivilbevölkerung. Schwere Kriegsschäden.
  • 1946: Düsseldorf wird Hauptstadt des neuen Landes Nordrhein-Westfalen.
  • 1957: Theodor-Heuss-Brücke fertiggestellt.
  • 1960: Fertigstellung Berliner Allee.
  • 1965: Düsseldorf wird Universitätsstadt.
  • 1967: Eröffnung der ersten S-Bahn-Linie (Düsseldorf-Garath / Ratingen).
  • 1969: Rhein-Kniebrücke fertiggestellt.
  • 1970: Eröffnung des neuen Schauspielhauses.
  • 1971: Neue Messe eröffnet.
  • 1975: Dritte Eingemeindung: 56.900 Einwohner, 81,7 qkm.
  • 1976: Querverschub der neuen Oberkasseler Brücke.
  • 1978: Eröffnung der Tonhalle, Beginn an den Bauarbeiten des Rheinturms.
  • 1979: Fleher Rheinbrücke eröffnet.
  • 1981: Die erste U-Bahn-Strecke wird in Betrieb genommen.
  • 1982: Fertigstellung des als Fernmeldturm der Deutschen Post dienenden Rheinturms
  • 1985: Eröffnung des neuen Hauptbahnhofes.
  • 1986: Eröffnung der Kunstsammlung NRW.
  • 1987: Bundesgartenschau, Eröffnung des Aqua-Zoos.
  • 1988: Aufnahme des U-Bahn-Betriebs, Eröffnung des Landtags am Rhein, Benennung der Universität nach Heinrich Heine.
  • 1991: Eröffnung WDR-Funkhaus, Umwandlung Hafen zum MedienHafen, Erweiterungsbau des Stadtmuseums, Ankauf des Geburtshauses von Heinrich Heine und Umwandlung zu literarischen Zwecken.
  • 1992: Verkehrsfreigabe der Nordtangente (A44).
  • 1993: Eröffnung des Filmmuseums, Eröffnung des Rheinufertunnels.
  • 1994: Eröffnung des Erweiterungsbaues des Hetjens-Museums/Deutsches Keramikmuseum, Wahl von Marie-Luise Smeets als erste Oberbürgermeisterin in der Geschichte der Stadt Düsseldorf.
  • 1995: Eröffnung der Rheinuferpromenade.
  • 1998: Beginn Umbau Ehrenhof, Baubeginn Rheinbrücke A44.
  • 1999: Aus Stichwahl geht Joachim Erwin als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister (Chef der Verwaltung und Vorsitzender des Rates) nach dem Zweiten Weltkrieg hervor.
  • 2000: Größte Messehalle Europas eröffnet, Bahnhof Düsseldorf-Flughafen eröffnet.
  • 2001: Flughafen-Terminal eröffnet, Eröffnung Museum KunstPalast.

(Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Datensammlung Geschichtswerkstatt, 4-Bdg. Stadtgeschichte Düsseldorfs)

Freizeit, Lifestyle und Sport

Datei:Gehry gross.jpg
Gehrybauten im Medienhafen von Düsseldorf

Die Düsseldorfer Altstadt wird wegen der dort befindlichen vielen Kneipen die "längste Theke der Welt" genannt. Bekannt ist auch der Düsseldorfer Karneval, die Radschläger, die Königsallee () und das obergärige Altbier.

Konkurrenz bekommt die Altstadt vielleicht durch den modernen Medienhafen mit den architektonisch interessanten Gehry-Bauten und dem neuerdings künstlich angelegten Sandstrand (im Sommer).

Bekanntes sportliches Aushängeschild ist immer noch der ehemalige Bundesligaverein Fortuna Düsseldorf. Das Rheinstadion, welches anlässlich der Fußball-WM 1974 erbaut wurde, musste einer neuen Multifunktionsarena weichen.

Noch bekannter als die Fortuna ist aber der Eishockeyverein DEG Metrostars. Als achtfacher Deutscher Meister seit 1967 gehört die DEG auch zu den erfolgreichsten Clubs in Deutschland. Das Eisstadion an der Brehmstraße ist weit über die Grenzen von Düsseldorf hinaus bekannt. Das gilt auch für die Fans, die bis in die 90er Jahre als die Besten der Welt gehandelt wurden.

Nicht zu vergessen ist der Tischtennisverein Borussia Düsseldorf, der zuletzt 2003 Deutscher Meister wurde und neben 20 nationalen Meistertiteln auch 17facher Deutscher Pokalsieger war, 6mal den Europapokal der Landesmeister und 2mal den ETTU-Pokal und 2000 die Champions League im Tischtennis gewann. Hinzu kommt ein 3. Platz bei der ersten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften. Die Borussia darf daher als erfolgreichster Düsseldorfer Sportverein angesehen werden.

Musik

Düsseldorf war in den 70er Jahren ein Zentrum der elektronischen Popmusik. International bekannt waren und sind vor allem Kraftwerk, aber auch Neu! und La Düsseldorf.

Anfang der Achtziger war Düsseldorf neben Berlin und Hamburg Hochburg der deutschen Punk- und NDW-musik. Die wichtigsten unter ihnen waren Male, Deutsch-Amerikanische Freundschaft, Mittagspause, Fehlfarben, Die Toten Hosen, Der Plan, KFC, Tommi Stumpff und Die Krupps.

Stadtgliederung (Stadtbezirke und Stadtteile)

Düsseldorf besteht heute aus den Stadtteilen:

  • Altstadt
  • Angermund
  • Benrath
  • Bilk
  • Derendorf
  • Düsseltal
  • Einbrungen
  • Eller
  • Flehe
  • Flingern
  • Friedrichstadt
  • Garath
  • Gerresheim
  • Golzheim
  • Grafenberg
  • Hafen
  • Hamm
  • Hassels
  • Heerdt
  • Hellerhof
  • Himmelgeist
  • Holthausen
  • Hubbelrath
  • Itter
  • Kaiserswerth
  • Kalkum
  • Karlstadt
  • Lichtenbroich
  • Lierenfeld
  • Lohausen
  • Lörick
  • Ludenberg
  • Mörsenbroich
  • Niederkassel
  • Oberbilk
  • Oberkassel
  • Pempelfort
  • Rath
  • Reisholz
  • Stadtmitte
  • Stockum
  • Unterbach
  • Unterbilk
  • Unterrath
  • Urdenbach
  • Vennhausen
  • Volmerswerth
  • Wersten
  • Wittlaer

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Wilhelm Marx
Geboren 29.12.1851 in Oelinghofen/Siegkreis, verheiratet am 19.5.1885 in Olpe mit Elise Hesse, gestorben 30. 7. 1924 in Düsseldorf an einem Schlaganfall, beerdigt auf dem städtischen Friedhof in Olpe/Westfalen.

Politische Laufbahn:
7.8.1888: Wahl zum Beigeordneten, 20.11.1888: als Beigeordneter eingeführt, 11.11.1899: zum Oberbürgermeister gewählt, 20.4.1899: Titelverleihung als OB.
Marx führte mit Hilfe zahlreicher namhafter Industriellen z.B. Lueg, Poensgen, Schieß oder Heye unsere Heimatstadt Düsseldorf während seiner 12-jährigen Amtszeit in die "Moderne". Als weltberühmte Ausstellungsstadt und moderne wachsende Großstadt verdoppelte sich fast die Einwohnerzahl Düsseldorfs und es gibt kaum einen städtischen Lebensbereich, der während dieser Zeit nicht einen bedeutenden Aufschwung genommen hätte. Schon als Beigeordneter und dann als Oberbürgermeister waren beispielhaft folgende Projekte seiner Durchsetzungskraft zu verdanken: 1888 erstes städtisches Hallenbad, 1896 neuer Rheinhafen und anschließend die Rheinufer-Verschiebung, Unterstützung des "Consortiums" zum Oberkasseler Brückenbau und der späteren Rheinbahn, Veränderung des Schulwesens in Düsseldorf, Neue Krankenanstalten, in Deutschland größte Aktion zur Beschäftigung von Arbeitslosen 1908/09, Eingemeindungen 1908 und 1909, Einrichtung des Oberlandesgerichts, glanzvolle Ausstellungen von 1902 und 1904, Initiator zur Gründung des Industrie-Clubs, Bebauung des ehemaligen Kasernengeländes zwischen Königsallee und Kasernenstraße, Stahlhof mit Sitz des neugegründeten Stahlwerksverbandes, Schaffung des "Schreibtisch des Ruhrgebiets", Unterstützung zur Gründung von Apollo-Theater und Düsseldorfer Schauspielhaus, Errichtung städtische Luftschiffhalle, Ehrenbürgerschaft 1910

(Quellen: Aufsatz Prof. Weidenhaupt, "Kl. Stadtgeschichte"/Weidenhaupt, Jan Wellem Monatsschrift für Düsseldorf, Akte im Stadtarchiv Bestand XXI. -2141)

Albert Mooren
Von 1862-1883 war der Professor und Geheime Medizinalrat Albert Mooren Augenarzt an der Städtischen Augenklinik und gilt als Begründer der "modernen Ophthalmologie". In Europa hatte diese Klinik in der Ratinger Straße (heute: Gerichtsgelände) einen hervorragenden Ruf. Mooren führte während seiner Arztlaufbahn über 25.000 Operationen durch und 1898 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Düsseldorf. 1908 wurde die Straße zwischen Witzel- und Himmelgeister Straße nach ihm benannt, der am 31.12.1899 (Silvester) um 6:00 Uhr morgens in Düsseldorf gestorben ist.

Graf Adolf V. von Berg
Graf Adolf V. von Berg erhob nach der Schlacht bei Worringen (5. Juni 1288) die kleine Ortschaft "Dusseldorp" am 14. August zur Stadt. Ihm wollte die Stadt ein Denkmal setzen, am Südende der Königsallee steht der Bergische Löwe, das Wappentier der Herrscherfamilie von Berg (daher Bergisches Land).

Heinrich (Harry) Heine
Harry Heine wurde am 13. Dezember 1797 als Sohn jüdischer Eltern in einem Hinterhaus in der Bolkerstraße 53 geboren. Kaufmännische Lehrzeiten fanden statt 1815/1816 in Frankfurt am Main und Hamburg. 1819 beginnt Heine das Jurastudiums in Bonn und später das Studium in Göttingen. Wegen eines Duells wird er dort von der Universität verwiesen, das Sommersemester besuchte er 1821 in Berlin.

Heinrich Lueg. Geheimer Kommerzienrat, Industrieller und Düsseldorfer Ehrenbürger (1840-1917).
Heinrich Lueg hatte sich besonders bei Ausstellungen 1880 im Zoogelände oder 1902 am Rhein oder auch bei der Schaffung der festen Rheinbrücke nach Oberkassel 1898 verdient gemacht. Die Rheinische Bahngesellschaft wurde 1895 unter seiner Leitung gegründet. Er gehörte wie andere Industrielle der damaligen Zeit auch, der Stadtverordneten-Versammlung an. An der Grafenberger Allee erinnert heute noch ein Uhrenturm an die 1873 von den Industriellen Ludwig und Franz Haniel und Heinrich Lueg gegründete Maschinenfabrik "Haniel & Lueg", sie war ein Ableger der Oberhausener- und Eifelfabriken und stellte hauptsächlich Eisenbahn-, Bergwerks- und Schiffsgerät her. Mit seinen etwa 2000 Mitarbeitern war diese Fabrik auch mustergültig auf dem Gebiet der Fürsorge für Arbeiter und Beamte; Hauptkonstruktionsteile des Schiffshebewerkes in Henrichenburg wurden hier in Düsseldorf-Grafenberg gefertigt.Später war der Fabrikname "Gutehoffnungshütte" geläufig, der bis 1960 hier Bestand hatte.

Leo Statz
Leo Statz, ein Düsseldorfer Kaufmann, war als Vorsitzender des Düsseldorfer Karnevalsausschusses bei den Düsseldorfern sehr beliebt und als Verfasser einiger Karnevalsschlager z.B. "Duze, duze mich" bei den Nationalsozialisten garnicht so beliebt, ja sogar verboten und er stand "unter Beobachtung". Das wurde ihm 1943 zum Verhängnis. In einem Gespräch mit Kriegsverletzten sagte er Folgenschweres: "Ihr laßt Euch Eure Knochen zerschießen und wißt nicht wofür." Und einem Beinamputierten sagte er: "Sie sind beinlos -- aber nicht für Deutschland sondern für Adolf Hitler." Ein enger Mitarbeiter seiner Firma denunzierte Statz bei der Gestapo, die daraufhin Ermittlungen einleitete und Statz verhaften ließ. Vor dem "Volksgerichtshof" verurteile dessen Präsident Roland Freisler Leo Statz am 27. September 1943 zum Tode. Die Vorwürfe lauteten "Feindbegünstigung" und "Wehrkraftzersetzung". Viele Freunde von Statz baten daraufhin um Gnade und versuchten ihn vor dem Tod zu retten. Die Düsseldorfer Jonges, Heimatautor Müller-Schlösser versuchte es bei Görings Frau und auch die Mitarbeiter seiner Firma versuchten leider ohne Erfolg, dass das Todesurteil aufgehoben wird. Ohne Rücksicht auf die Gefahr ebenfalls verhaftet zu werden, wurden zahlreiche Gnadengesuche sofort nach Bekanntwerden des Urteils im Namen Tausender von Düsseldorfer Bürgern nach Berlin geschickt, so sehr stieß diese Verurteilung auf Ablehnung! Genau zu Allerheiligen, am 1. November 1943, wurde Leo Statz mit dem Fallbeil in Berlin hingerichtet.

Quelle: Geschichts-Werkstatt Düsseldorf