Attila József

Attila József [11. April 1905 in Budapest, † 3. Dezember 1937 (Freitod) in Balatonszárszó am Plattensee) war ein ungarischer Lyriker, der zu den bedeutendsten des Landes zählt. Er wurde als Sohn eines Seifensieders in einfachen Verhältnissen geboren. Seine Mutter war Wäscherin und nachdem ihr Mann sie verlassen hatte, hatte sie Schwierigkeiten, die Familie zu erhalten, weswegen der kleine Attila und seine Schwestern zweieinhalb Jahre bei Pflegeeltern in Öcsöd verbringen mussten. Die Mutter starb in jungen Jahren, sie kommt in mehreren Gedichten von Attila József vor.
] (*1924 begann er in Szeged Ungarisch, Französisch und Philosophie zu studieren. Schon während seiner jungen Jahre bekam er Schwierigkeiten wegen seiner Gedichte (vor allem wegen einem unter dem Titel "Reinen Herzens"), er wurde von Professor Antal Horger von der Universität verwiesen. Er ging nach Paris und Wien und kam 1929 zurück. Anfang der 30-er Jahre brach er mit der kommunistischen Ideologie. Er war damals schon schwer krank: er litt unter schweren Depressionen, weswegen er sich ab 1936 psychoanalytischen Therapien unterzog. 1936 wurde er Chefredakteur der Literaturzeitschrift Szép Szó. 1937 kam er in ein Nervensanatorium. Im Alter von 32 Jahren stürzte er sich in Balatonszárszó vor einen Lastzug.
Zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag wurde das Jahr 2005 von der UNESCO zum Attila-József-Jahr erklärt.
In Ungarn zählt Attila József zu den größten Dichtern des Landes. So wird seit 1964 in Ungarn der Geburtstag Józsefs als Tag der Poesie gefeiert, was von der Wertschätzung der Nachwelt zeugt. Die Poesie Attila Józsefs ist außerordentlich vielschichtig. Der aus sehr einfachen Verhältnissen ausgebrochene und zum Intellektuellen avancierte Dichter hört und erfühlt die Klage des dörflich-urbanen Arbeiters. Gleichzeitig lassen ihn die intellektuellen Fragen der Zeit, wie die Problematik im Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft oder die Beziehung zwischen Macht und Humanismus, nicht unberührt. In seinen Gedichten sind die den ungarischen Volksliedern entnommene Stilnote sowie die Züge der modernen europäischen Literatur, vom Realismus zum Abstrakten, nebeneinander präsent. Obwohl die politische Dichtung Józsefs ebenfalls bedeutend ist, wurde er nicht zum Dichter einer Bewegung. Jegliche Ideologie war er nur bereit den Gesetzen der Dichtung untergeordnet zu repräsentieren. Attila József spricht alle an, die sich nach dem Schönen, dem Menschlichen sehnen. Seine Werke genießen auch außerhalb der Landesgrenzen Anerkennung. Seine Bedeutung in der Weltliteratur wird mit der Rolle Béla Bartóks in der Musikgeschichte verglichen.
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Kurzbiographie Attila József
- Biographisches und Literaturliste
- Karl Unger: Nicht ich schreie, die Erde dröhnt. Attila József – einer der großen unbekannten Lyriker des 20. Jahrhunderts. (Artikel in der Jungen Welt am 03. Dezember 2002)
- Online-Ausstellung ohne anzuklopfen (Bilder von Janet Brooks Gerloff zu Gedichten von Attila Jószef)
- Attila Józsefs gesammelte Werke (in ungarischer und englischer Sprache)
- Attila Józsefs Curriculum Vitae
Personendaten | |
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NAME | József, Attila |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Lyriker |
GEBURTSDATUM | 11. April 1905 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1937 |
STERBEORT | Balatonszárszó am Plattensee |