Zum Inhalt springen

Overath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2006 um 18:35 Uhr durch 80.134.119.209 (Diskussion) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Position von Overath in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Regierungsbezirk Köln
Landkreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Fläche: 68,8 km²
Einwohner: 27.022 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 393 Einwohner/km²
Höhe: 70 bis 348 m ü. NN
Postleitzahl: 51491
Vorwahl: 02206 / 02204 / 02207
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: GL
Gemeindeschlüssel: 05 3 78 024
Stadtgliederung: 7 (Haupt-)Stadtteile:
Brombach, Heiligenhaus, Immekeppel, Marialinden, Steinenbrück, Untereschbach, Vilkerath
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstr. 10 (25,29,74)
51491 Overath
Website: www.overath.de
Politik
Bürgermeister: Andreas Heider (CDU)
Karte
Karte mit Ortsteilen, Flüssen, Autobahn

Overath ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis im Süden von Nordrhein-Westfalen. Im Jahre 1060 erstmalig erwähnt, leben hier heute etwa 27.000 Menschen.

Geographie

Lage

Der Hauptort liegt etwa 25 km östlich von Köln im Aggertal im Bergischen Land. Die weiteren Ortslagen befinden sich im Aggertal, im angrenzenden Sülztal und auf den umliegenden Anhöhen.

Höchster Punkt des Stadtgebietes, und auch des gesamten Rheinisch-Bergischen Kreises, ist mit 348 m der kleine Heckberg bei Federath.

Nachbarstädte und -gemeinden

An Overath grenzen (im Uhrzeigersinn) im Westen Rösrath und im Nordwesten Bergisch Gladbach (beide Rheinisch-Bergischer Kreis), im Nordosten Lindlar und im Osten Engelskirchen (Oberbergischer Kreis) sowie im Südosten Much, im Süden Neunkirchen-Seelscheid und im Südwesten Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis).

Stadtteile

Weitere Ortslagen sind:

Abelsnaaf - Altenbrück - Bengelshöhe - Bixnaaf - Breidenassel - Brombacherberg - Burg - Cyriax - Eulenthal - Falkemich - Federath - Groß Oderscheid - Großhurden - Großschwamborn - Halzemich - Hentgesnaaf - Hufe - Hufenstuhl - Höhe - Kaule - Klef - Kleinoderscheid - Kleinschwamborn - Kotten - Krahwinkel - Krampenhöhe - Kreutzhäuschen - Landwehr - Leffelsend - Linde - Lokenbach - Lorkenhöhe - Lölsberg - Meegen - Meesbalken - Mittelauel - Neuenhaus - Niedergrützenbach - Oberauel - Obergrützenbach - Obermiebach - Obersteeg - Rappenhohn - Rittberg - Rott - Schalken - Schlingenthal - Siefen - Unterauel - Viersbrücken - Voßwinkel - Warth

Geschichte

Der Steinhof, heute ein Restaurant, ist eine der ältesten Niederlassungen in Overath. Das jetzige Gebäude stammt aus dem Jahr 1662.

Bei seiner ersten Erwähnung um 1060 hieß der Ort „Achera“ (nach der Agger). Vermutlich wegen der Ansiedlung an der Aue-Rodung änderte sich der Name zu „Ouerode“ (etwa 1280), „Ovverode“ (1304), „Overadt“ (1582), und schließlich zu „Overath“. Die erste Erwähnung geht auf den Ortsteil Cyriax zurück, der als Klosterhof vom Siegburger Kloster gegründet, beziehungsweise diesem geschenkt wurde. Der Hof liegt zirka 1,5 km vom Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums Overath (mit Gymnasium und Realschule). Heute wird keine Landwirtschaft mehr betrieben, aber der Hof und die Liegenschaften sind noch erhalten.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden der Gemeinde gemäß § 10 Köln-Gesetz zum 1. Januar 1975 Teile der Stadt Bensberg (Ortsteile Untereschbach und Immekeppel) sowie der Gemeinden Hohkeppel und Rösrath eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
7. Mai 1939¹ 6.511
29. Oktober 1946¹ 10.620
13. September 1950¹ 10.534
6. Juni 1961¹ 11.544
1967¹ 13.914
26. Mai 1970¹ 15.694
1975 20.376
1980 21.095
Jahr Einwohner
1985 22.838
1990 23.902
1995 25.192
2000 26.059
2001 26.115
2002 26.410
2003 26.917
2004 27.022

¹ Volkszählungsergebnis Hinweis: Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Werte bis 1970 stammen aus den Volkszählungen (¹). Werte ab 1975 stammen aus der amtlichen Fortschreibung der Verwaltung und beziehen sich auf das 1975 vergrößerte Stadtgebiet.

Religion

St. Walburga

Die katholische Kirche im Ort ist der heiligen Walburga geweiht. Bis 1803 bestand im Cyriax eine Klosterniederlassung der Benediktiner-Abtei vom Michaelsberg in Siegburg.

Der Stadtteil Marialinden ist ein Marienwallfahrtsort. Dort steht die Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Hebesätze für das Jahr 2005 liegen für die Grundsteuer A bei 230 %, für Grundsteuer B bei 410 % und für die Gewerbesteuer bei 440 %.

Verkehr

Autobahn und Bundesstrasse

Die B 55 quert das Stadtgebiet, die B 484 beginnt hier. Overath wird von der A 4 mit zwei Ausfahrten bedient, „Overath-Untereschbach“ und „Overath“. In der Nähe der Ausfahrt „Overath“ liegt auch die Autobahnraststätte „Aggertal“.

Eisenbahn

Overath liegt an der KBS 459, die von der RB25 (KölnMarienheide/Gummersbach) befahren wird. In Richtung Köln wird halbstündlich, in Richtung Marienheide/Gummersbach stündlich gefahren. Die Fahrt nach Köln Hauptbahnhof dauert etwa 35 Minuten.

Busverbindungen

Overath gehört zum Verkehrsgebiet der Regionalverkehr Köln (RVK), die dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) angeschlossen ist. Die folgenden VRS-Buslinien verkehren im Stadtgebiet:

Linie Strecke Takt
Stadtmitte
310 Overath Bahnhof–Engelskirchen–Ründeroth–Dieringhausen–Gummersbach Bahnhof Wochentags halbstündlich, samstags ab Nachmittags und sonntags zirka stündlich, Nachtverkehr am Wochenende
420 Overath Bahnhof–Untereschbach–Bensberg–Bergisch Gladbach Bahnhof Wochentags stündlich, im Berufsverkehr halbstündlich, samstags vormittags halbstündlich, anschließend stündlich, sonntags stündlich
557 Overath Bahnhof–Wahlscheid–Lohmar–Siegburg Bahnhof Wochentags stündlich bis Mitternacht, im Berufsverkehr halbstündlich, samstags stündlich, sonntags zweistündlich
575 Overath Bahnhof–Marialinden–Much Wochentags stündlich, am Wochenende zweistündlich
Umliegendes Stadtgebiet
421 Lindlar Busbahnhof–Immekeppel–Bensberg–Bergisch Gladbach Bahnhof Wochentags stündlich, im Berufsverkehr halbstündlich in Richtung Bergisch Gladbach, samstags stündlich, sonntags zweistündlich, kein Nachtverkehr
440 Immekeppel–Untereschbach–Hurden–Hohkeppel Werktags bis Gross-Hurden zirka stündlich, bis auf wenige Ausnahmen an Schultagen telefonische Anmeldung erforderlich, kein Abend- und Nachtverkehr
Anrufsammeltaxi
480 Verbindung der Stadtmitte mit umliegenden Stadtgebieten (Sondertarif)

Sonstiges

Der Flughafen Köln/Bonn ist in etwa 25 Minuten erreichbar.

Durch die günstige Verkehrslage zu Köln und Bonn wohnen in Overath viele Pendler.

Ansässige Unternehmen

Die Dienes Werke GmbH & Co. KG hat in Overath ihr Hauptquartier und ihre Entwicklungsabteilung. Sie besteht seit 1913 und stellt heute mit über 400 Mitarbeitern - 200 davon in Overath - verschiedenste Produkte für industrielle Schneidanwendungen her.

Die Metten Stein+Design GmbH & Co. KG stellt Materialien für Stadt-, Landschafts- und Gartengestaltung her. Dazu zählen unter anderem Betonpflastersysteme, Betonplatten, Mauersysteme und Natursteine für die Außengestaltung.

Die Firma Karl Scharrenbroich GmbH & Co. KG ist mit zwei Produktionsstätten im Stadtgebiet ansässig. Das Hauptwerk befindet sich nach wie vor in Overath selber. In der Metallverarbeitung agiert die Firma als Spezialist in der Feinschneidtechnik, vorwiegend als Zulieferer für die Automobilindustrie.

Behörden

Gut Eichthal

Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege hat eine Außenstelle auf Gut Eichthal.

Schulen

  • Grundschulen (insgesamt 6) - 1.257 Schüler
  • Hauptschule - 546 Schüler
  • Am Schulzentrum Cyriax
    • Bergische Realschule (BRO) - 615 Schüler
    • Paul-Klee-Gymnasium (PKG) - 1.131 Schüler

(Grundschulen, Hauptschule, BRO Stand Juli 2004, PKG Stand August 2005)

Die Grundschulen werden bis 2007 zu Offenen Ganztagssgrundschulen ausgebaut.

Politik

Stadtrat

Die Verteilung der Sitze im Stadtrat, insgesamt 38, ist derzeit wie folgt:

  • CDU = 19 Sitze (1999: 22 Sitze)
  • SPD = 9 Sitze (8)
  • FDP = 6 Sitze (5)
  • Grüne = 4 Sitze (3)

(Stand: nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004)

Bürgermeister

Bürgermeister ist Andreas Heider (CDU). 1. Stellvertreter ist Siegfried Raimann (CDU), 2. Dr. Dieter Schmitz (FDP) und 3. Annegret Demski-Heuer (SPD). (Stand: 27. Oktober 2004, nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004)

Wappen

Das Wappen von Overath gibt es erst seit dem 5. März 1938. Die offizielle Blasonierung lautet:

„Von Silber (Weiß) und Blau geteilt, oben ein zweischwänziger roter Löwe, blau bewehrt und blau gekrönt, unten eine goldene Glocke.“ Vorlage:Lit

Der Löwe ist der Bergische Löwe. Er verdeutlicht die frühere Zugehörigkeit zum Herrschaftsbereich des Grafen von Berg.

Die Glocke soll für in Overath vom 14. bis 16. Jahrhundert ansässigen Glockengießer stehen. Allerdings gibt es Zweifel, ob in Overath je Glocken gegossen wurden. Bis heute sind zwar etwa 130 Glocken erhalten, die der Werkstatt einer Familie „von Ouerraide“ zugerechnet werden können, allerdings war diese vermutlich in Köln ansässig.[1]

Städtepartnerschaften

Overath unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:

Persönlichkeiten

  • Der ehemalige Boxer Henry Maske hat ein Haus in der Nähe des Ortskerns gekauft. Zuvor hatte er Much den Rücken gekehrt.
  • Der Comedian Ingo Appelt wohnt im Ortsteil Marialinden.
  • Der aus TV Total bekannte Moderator Elton wohnt in Steinenbrück.
  • Hans Blum alias Henry Valentino („Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“) wohnt ebenfalls seit sehr langer Zeit in einem Ortsteil von Overath.

hypermind: hardrockband mit frau am mikro www.hypermind.de

Literatur

  • Franz Becher: Overath im Wandel der Zeit. Jos. Schiefeling, Engelskirchen 1950
  • Theodor Rutt: Overath: Geschichte der Gemeinde. Rheinland-Verlag, Köln 1980, ISBN 3-7927-0530-3
Commons: Overath – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


  1. Jörg Poettgen: Zur Geschichte des Overather Wappens. In: Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.): Achera. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Overath. Folge 3 (1984). L. Wendland, Köln. S. 12–27, ISSN 0724-1534; ders.: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): 700 Jahre Glockenguß in Köln. Meister und Werkstätten zwischen 1100 und 1800. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 2005.