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Butterbrot

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mit einem dermaßen aufgeblähten, schwurbeligen Artikel über ein belangloses, banales und für jedermann selbsterklärendes Lemma tut sich die WP selbst keinen Gefallen. Das ist ja lächerlich: *Im weiteren Sinne wird die Bezeichnung Butterbrot auch dann angewandt, wenn das Brot zusätzlich mit Aufschnitt belegt ist (Wurstbrot, Käsebrot); ein Sonderfall ist das frühstückliche Marmeladen- oder Nutellabrot. - Sachlich falsch. Ein Wurstbrot ist nun mal kein Butterbrot. *Ein Butterbrot ist zu groß, um es in einem einzigen Stück in den Mund einzuführen. Das zusammengeklappte Pausen-Butterbrot wird daher durch sukzessives Abbeißen gegessen. - Argh!! *Wird als Grundlage Brötchen statt Brot verwendet, redet man in der Regel weder von Butterbrot noch von Butterbrötchen, sondern von belegtem Brötchen. - epochale Weisheit, gelle? Da solche Artikel dem Ruf der Wikipedia schaden (Wer kann das Projekt Enzyklopädie nach der Lektüre dieses Artikels denn noch ernstnehmen? Jeder Kritiker wird sich bestätigt fühlen!) löschen.--Thomas S.Postkastl 23:16, 28. Mär 2006 (CEST) --Thomas S.Postkastl 23:16, 28. Mär 2006 (CEST)


Die Denotation Butterbrot erscheint nach Duden-Definition – die „mit Butter oder Margarine bestrichene Scheibe Brot“ – selbsterklärend. Die Konnotation ist dennoch nicht so eindeutig und nach historischen, landes- und regionalkundlichen Aspekten unterschiedlich.

Herkunft, Abgrenzung und Verbreitung

Wurstbrot = Butterbrot? Landeskundliche und historische Interpretationssache.

Für das klassische Butterbrot kann ein Ursprung im deutschen Kulturkreis angenommen werden. Johann Wolfgang Goethe ließ seinen Jungen Werther an seiner Liebe zu Lotte leiden, während er mit ihren Kindern "das Butterbrod und die saure Milch teilte". Über das Aussehen dieses Exemplars erfahren wir nichts. Der Kontext suggeriert eine einfache Abendmahlzeit. Das Banale und Kärgliche des einfachen Butterbrots ist auch in Redensarten wie für ein Butterbrot arbeiten (= unterbezahlt sein) oder etwas für ein Butterbrot zu bekommen (= billig zu erstehen) erhalten.

Nach anderen Wörterbuchdefinitionen kann ein Butterbrot auch ein mit Aufschnitt - d. h. mit Wurst oder Käse – belegtes Brot meinen, seltener das zum Frühstück gereichte Marmeladen-Brot. Gemeint ist in der Regel implizit das Graubrot. Das de Gruyter-Variantenwörterbuch erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Begriffe Bemme (ostdeutsch/sächsisch), Knifte (mittelwestdeutsch), Schnitte (gemeindeutsch) und Stulle (nordostdeutsch/berlinerisch). Im Saarland bezeichnet man das Butterbrot auch als Butterschmier (oder Butterschmeer), die mit Salz, Zucker, Kakao oder Fenner Harz (Rübensirup) verfeinert gegessen wird. Der Österreicher verwendet es zur Jause bzw. - wie auch der Süddeutsche und Südtiroler - zur Brotzeit.

Wird ein Brötchen, ein Stück Baguette oder eine Scheibe Toastbrot als Grundlage verwendet, spricht man nicht vom Butterbrot. Deshalb ist auch ein Sandwich keines.

Die Grenze des Hauptverbreitungsgebiets fällt im Westen und Süden weitgehend mit der germanisch-romanischen Sprachgrenze, in der Schweiz mit dem Röstigraben und der Brünig-Napf-Reuss-Linie zusammen. Die Butterbrot-Kultur ist auf jene geographischen Räume konzentriert, die unter Verwendung von Sauerteig schwerpunktmäßig Graubrot - im Gegensatz zum weiter verbreiteten Fladenbrot oder Baguette - herstellen.

Dazu gehören beispielsweise die Niederländer. Das Lehnwort boterham ist verwandt mit dem ripuarischen botteramm und meint - ebenso wie sein Pendant im Rheinland - ein Brot mit Aufschnitt. Auch der Russe kennt бутерброд als belegtes Brot.

In Ländern, die kein klassisches Butterbrot auf Graubrot-Basis kennen, fallen die Übersetzungen hingegen paraphrasierend aus und denotieren etwas anders. So lässt das französische tartine de beurre eher an ein Törtchen denken. Die mediterranen Umschreibungen (ital. pane imburrato, span. pan con mantequilla) suggerieren die Vorstellung von Weißbrot, das vor den Hauptmahlzeiten zusammen mit Butter gereicht wird.

Beim dänischen Smörrebröd ist die Etymologie nur scheinbar identisch, die Entstehungsgeschichte im 19. Jahrhundert durch eine pfiffige Kopenhagener Wirtin namens Ida Davidson jedoch eine ganz andere. Der üppige und in fantasievollen Kombinationen gestaltete Belag hat hier Vorrang vor der Unterlage, die gleichermaßen helles oder dunkles Brot sein kann.

Verzehrgewohnheiten

Das deutsche Butterbrot gab und gibt es traditionell zum Frühstück (zum Abbeißen) und zum bürgerlichen Abendbrot (mit der Gabel geschnitten). Zudem eignete es sich zusammengeklappt als Proviant für Wanderer und als Pausen-Butterbrot sowohl für die arbeitende Bevölkerung als auch für Schulkinder.

In der Nachkriegszeit erfährt es als so genanntes Hasenbrot einen Bedeutungswandel. Nach dem Zweiten Weltkrieg zu Beginn der 1950er Jahre bekam der Ernährer der Familie (in über 90 % der Fälle der Vater) oft die besten Stücke der rationierten Nahrung - d.h. auch Wurstbrote - als Pausenbrot. Wenn der Vater es nicht gegessen hatte, durften es die Kinder am Abend verspeisen; spannende Geschichten, die bei diesem Ritual aufgetischt wurden, lenkten dabei von der mangelhaften Qualität der abgestandenen Nahrung ab.

Das Butterbrot im Zeitalter der Globalisierung

Seit der Erfindung des Toastbrots (und des Müslis) wird das Butterbrot immer mehr vom Frühstückstisch verdrängt. Als Zwischenmahlzeit wird es bei Schulkindern mehr und mehr durch Donuts, Hamburger und Pommes Frites ersetzt, bei der arbeitenden Bevölkerung ist ein warmes Mittagessen üblich geworden. Zum familiären Abendessen hat es sich bis zu einem gewissen Grade gehalten.

Zeitgenössische Kochbücher und die Angebote der Catering-Dienste zeugen von einer verfeinerten Kultivierung des belegten Brotes fürs Business-Lunch, auf Parties und Festen. Diese Canapés werden niemals "Butterbrot" genannt.

In der Literatur für Naturkostliebhaber indes wird das klassische Butterbrot - ohne Belag - im 21. Jahrhundert erneut thematisiert unter den Aspekten der Vollwertigkeit des selbstfabrizierten Brotes und der Qualität der Butter artgerecht gehaltener Tiere.

Eine im Internet auftretende Gruppe von Traditionalisten fordert im Zeitalter der Globalisierung den Erhalt der klassischen deutschen Essgewohnheiten (Aktion Rettet das Butterbrot).

Seit 1999 erklärt die Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) einen Tag im September zum Tag des Deutschen Butterbrotes. Insbesondere Bäckereien machen an diesem Tag mit Werbeaktionen rund um Brot auf sich aufmerksam, auf Bahnhöfen verteilt die CMA Gratis-Butterbrote. Im Jahr 2005 lautete das Motto: "Deutschland macht den Buttertest — weil Geschmack überzeugt".

Butterbrot heißt auch ein verfilmter Roman von Gabriel Barylli.

Murphys Gesetz: Fall des Butterbrots

Nach einem der bekannteren Gesetze von Murphy fällt ein Butterbrot fast immer auf die Butterseite. Dafür gibt es physikalische wie psychologische Erklärungen. Jedenfalls erscheint die Redensart Minister fallen wie die Butterbrote: immer auf die gute Seite schon anfangs des 19. Jahrhunderts.

Diese Problematik wurde auch als Zuschauerfrage in der Sendung mit der Maus bearbeitet, die die Drehung zur Butterseite mit der Verschiebung des Gewichtsmittelpunktes durch den Butterauftrag erklärt. Besonders intensiv wird diese Wirkung beim versuchten Genuss von Marmeladen- oder Honig-Butterbroten.

Jüngere Versuchsreihen bringen das Phänomen mit der Fallhöhe des Butterbrots in Zusammenhang.

Buchauszug

"Wie mache ich ein Butterbrot?", in: Sebastian Dickhaut: Wie koche ich ...?, München 2006, S. 200

Siehe auch