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Doberschütz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Doberschütz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Doberschütz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 30′ N, 12° 45′ OKoordinaten: 51° 30′ N, 12° 45′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 105 m ü. NHN
Fläche: 77,79 km2
Einwohner: 4057 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04838
Vorwahl: 034244
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 080
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Breite Straße 17
04838 Doberschütz
Website: www.doberschuetz.de
Bürgermeister: Roland Märtz
Lage der Gemeinde Doberschütz im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Doberschütz ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Ortsmitte Doberschütz mit Kirche

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde Doberschütz liegt ca. 10 km östlich von Eilenburg. Die B 87 und die Bahnstrecke Halle–Cottbus führen durch die Gemeinde. Die Gemeinde befindet sich an der Südseite der Dübener Heide am Schwarzbach. Im Westen an der Grenze zur Stadt Eilenburg befindet sich im Ortsteil Sprotta-Siedlung ein großer Kiessee, der als Naherholungsgebiet genutzt wird. Im Nordwesten beim Ortsteil Mörtitz grenzt die Gemeinde an das Muldetal. Im Ortsteil Rote Jahne befand sich ein Militärflugplatz, auf dem früher die sehr erfolgreichen Fallschirmspringer des FSC Dynamo Eilenburg trainierten. Allerdings gab es dort nicht nur diese sportliche Aktivität. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Flugplatz militärisch genutzt und war gegen Kriegsende öfters Ziel der gegnerischen Luftwaffe.

Gemeindegliederung

Ortschaft Ortsteile
Battaune Battaune
Doberschütz Doberschütz
Mörtitz Mensdorf, Mörtitz und Rote Jahne
Paschwitz Bunitz, Mölbitz und Paschwitz
Sprotta Sprotta, Sprotta-Siedlung
Wöllnau Wöllnau

Geschichte

Doberschütz wird erstmals im Jahr 1314 urkundlich erwähnt, der Ortsteil Battaune schon um das Jahr 1000. Die Orte sind, wie aus den Namen ersichtlich, allesamt slawischen Ursprungs. Doberschütz gehörte bis 1815 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Eilenburg.[2] Der Forst Doberschütz war geteilt. Während der westliche Teil ebenfalls zum Amt Eilenburg gehörte, lag der östliche Teil im Amt Torgau[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Doberschütz im Jahr 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem der Ort bis 1952 gehörte.[4] Dabei wurde der westliche Teil des Doberschützer Forsts ebenfalls dem preußischen Kreis Delitzsch angeschlossen, der östliche Teil kam zum preußischen Kreis Torgau.

Im Zuge der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Doberschütz dem Kreis Eilenburg im Bezirk Leipzig angeschlossen, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Die Gemeinden Battaune, Doberschütz, Mörtitz, Paschwitz, Sprotta und Wöllnau schlossen sich am 1. Januar 1996 zur Gemeinde Doberschütz zusammen.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Battaune 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz
Bunitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Paschwitz
Doberschütz 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz
Mensdorf 1. April 1936 Eingemeindung nach Mörtitz
Mölbitz 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Paschwitz
Mörtitz 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz
Paschwitz 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz
Rote Jahne 1. April 1936 Eingemeindung mit Mensdorf nach Mörtitz, seit dem 8. November 2002 als neuer Ortsteil ausgewiesen
Sprotta 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz
Wöllnau 1. Januar 1996 Zusammenschluss zu Doberschütz

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2000 Stichtag 31. Dezember):

Jahr Einwohner
1990 3900 *
2000 4710
2005 4499
2007 4440
2012 4146
2013 4123

* 3. Oktober

Politik

Gemeinderatswahl 2014[5]
Wahlbeteiligung: 58,3 % (2009: 51,4 %)
 %
40
30
20
10
0
34,2 %
13,7 %
10,1 %
6,7 %
8,5 %
5,1 %
6,5 %
10,1 %
5,0 %
HKS
BfB
OuS
FS!
UWOM
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−6,1 %p
−2,0 %p
−0,7 %p
−4,0 %p
−0,2 %p
−2,9 %p
+0,7 %p
+10,1 %p
+5,0 %p
HKS
BfB
OuS
FS!
UWOM

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 6 Sitze
  • Bürgerinitiative der Ortschaft Doberschütz (BD): 2 Sitze
  • Heimat- und Kulturverein Sprotta e. V. (HKS): 2 Sitze
  • Freie Stimme! (FS!): 2 Sitze
  • LINKE: 1 Sitz
  • Bürger für Bürger (BfB): 1 Sitz
  • Öffentliche Ordnung und Sicherheit (OuS): 1 Sitz
  • SPD: 1 Sitz

Sehenswürdigkeiten

  • Naturpark Dübener Heide
  • Witrowberg in Paschwitz
  • Turmwindmühle Friedemann in Paschwitz aus dem Jahr 1883, bis 1998 aktiv
  • Dorfkirche Battaune mit spätgotischen Schnitzaltar und wertvoller Wandmalerei
  • Ortsteil Winkelmühle (Wöllnau) mit dem kleinsten öffentlichen Waldfriedhof Europas

Sport

  • Fußballverein für Jugendliche, mit dem Namen „SV Frisch auf Doberschütz 1892“
  • Herrenfußballmannschaft
  • Frauenfußballmannschaft
  • Einradverein (für Jugendliche)

Persönlichkeiten

Verkehr

Der Haltepunkt Doberschütz liegt an der Bahnstrecke Halle–Cottbus. Es verkehrt u. a. die Linie S4 der S-Bahn Mitteldeutschland.

Commons: Doberschütz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Doberschütz im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen
  4. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014