Burgbernheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 10° 19′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Burgbernheim | |
Höhe: | 359 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,3 km2 | |
Einwohner: | 3393 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91593 | |
Vorwahl: | 09843 | |
Kfz-Kennzeichen: | NEA, SEF, UFF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 75 115 | |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 91593 Burgbernheim | |
Website: | www.burgbernheim.de | |
Bürgermeister: | Matthias Schwarz (Freie Bürger) | |
Lage der Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim | ||
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Burgbernheim ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim. Die Stadt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
Geografische Lage
Burgbernheim liegt am Ostfuß der Frankenhöhe und am SW-Rand der Windsheimer Bucht. Auf dem Gebiet von Schwebheim (Ortsteil) entspringt die Aisch an einem Parkplatz der B 13. Über die Frankenhöhe verläuft die Europäische Wasserscheide zwischen Donau und Rhein. Auf Burgbernheimer Gebiet ist das Quellgebiet der Altmühl. Eine gefasste Quelle liegt bei der Siedlung Erlach.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden sind:
(Aufzählung: Im Norden beginnend im Uhrzeigersinn.)
Stadtgliederung
Burgbernheim besteht aus insgesamt zehn Stadtteilen[2]:
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Geschichte
- 741/742: Erste Erwähnung. Frankenherzog Karlmann stattet das neu gegründete Bistum Würzburg mit umfangreichen Zehntrechten aus, u. a. vom Krongutsbezirk Berenheim, dessen Mittelpunkt ein Königshof bildete.
- 1000: In der Urkunde vom 1. Mai 1000 zur Festlegung der Grenzen des Wildbannes durch Kaiser Otto III. wird ein Großteil der Fläche der Frankenhöhe in der ca. 90 km langen Grenzbeschreibung umrissen. Der Kaiser verleiht Bischof Heinrich von Würzburg den Wildbann über den zum castellum et villa Bernheim und Villa Liuthereshusun gehörenden Forst. [3] [4]
- 1280: Mit dem Erwerb der Vogtei Bernheim durch Burggraf Friedrich III. von Nürnberg kommt der Ort unter die Vogteiherrschaft der Zollern – der Bischof bleibt jedoch Lehnsherr. Um diese Zeit wird der Ort erstmals Burgbernheim genannt. Eine Unterscheidung von dem Bernheim am Main (Mainbernheim) war erforderlich geworden!
- 1385: Die Zollern teilen ihre Besitzungen in das Oberland von Kulmbach und das Unterland von Ansbach.
- 1415/17: Der Nürnberger Burggraf Friedich VI. wird mit der Mark Brandenburg belehnt. Er und seine Nachfolger führen den Titel Markgraf von Brandenburg.
- 1437: Burgbernheim kommt im Rahmen eines Gebietsausgleichs zum Obergebirgischen Unterland des Fürstentums Kulmbach/Bayreuth.
- 1449: Markgraf Albrecht Achilles führt Krieg gegen die Reichsstädte: Erster Markgrafenkrieg. Rothenburger brennen den Ort ab. Die Bevölkerung sucht in der Kirchenburg Zuflucht.
- 1460–1463: der Markgraf bekriegt den Herzog von Bayern-Landshut, die Bischöfe von Würzburg und Bamberg und andere.
- 1463: der Markgraf erhält Burgbernheim (erneut) als Würzburger Lehen.
- 1500: Die Markgrafschaft gehört bis zu ihrem Ende dem Fränkischen Reichskreis an.
- 1525: Burgbernheimer beteiligen sich am Bauernkrieg. Ein Gregor (Krieger?) von Bernheim wird in Verbindung mit Florian Geyer genannt. Markgraf Kasimir brandschatzt „Berna“ um 1200 Gulden.
- 1528: Markgraf Georg der Fromme führt die lutherische Lehre ein.
- 1618/48: Verwüstungen, Hunger und Pest im Dreißigjährigen Krieg. Am 30. Oktober 1631 verwüsten kaiserliche Truppen des Generals Tilly den Ort. Sie erstürmen die Kirchenburg, in die sich die Bevölkerung geflüchtet hat.
- 1756: Weil die Bayreuther Linie der Hohenzollern keinen männlichen Nachfolger hat, geht die Herrschaft entsprechend den Hausverträgen an den Ansbacher Markgrafen über. [5][6]
- 1791/92: Nach Resignation des letzten Markgrafen (Passus im Vertragswerk des Friedens von Teschen vom 13. Mai 1779) am 16. Januar 1791 kommt Burgbernheim mit dem Fürstentum Bayreuth als Verwaltungsgebiet Ansbach-Bayreuth zum Königreich Preußen.
- 1805: Am 15. Dezember 1805 fällt das Fürstentum Ansbach-Bayreuth im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich.
- 1806: Der bayerische Gesandte erklärte auf Weisung des Ministers von Montgelas am 16. August 1806 den Fränkischen Reichskreis für aufgelöst. [7] [8]
- 1810: Nach über vierjähriger Zugehörigkeit zum Frankreich Napoleons kommt das Fürstentum Bayreuth zum Königreich Bayern.
- 1864: 1. Juli 1864 Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Würzburg nach Ansbach (oberer Bahnhof).
- 1898: 1. August 1898 Eröffnung des Teilstückes der Eisenbahnstrecke Windsheim-Steinach (unterer Bahnhof), das Teilstück Neustadt-Windsheim ist bereits seit 6. August 1876 befahrbar. Damit ist die Bahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg durchgängig.
- 1954: Burgbernheim wird Stadt.
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Buchheim mit den am 1. Juli 1972 in sie eingegliederten Orten Pfaffenhofen und Schwebheim[9] eingemeindet.[10]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 16 Mitgliedern.
- CSU 6 Sitze
- Freie Bürger Burgbernheim 6 Sitze
- SPD 4 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Spätmittelalterliche Kirchenburg am Osthang des Kapellenbergs, vermutlich Erweiterung der im Jahr 1000 erwähnten Burg (castellum) Berenheim.
Erhalten sind:- Die St. Johanneskirche, im 19.Jh. neugotisch erweitert, wobei von dem Vorgängerbau (1102) das sehenswerte romanische Portal übernommen wurde. Gotischer Chor von 1444.
- Das Torhaus aus dem Jahre 1545. Das früher mit einer Zugbrücke versehene stattliche Fachwerkgebäude schützte den Zugang zur Kirchenburg und diente als Wachtturm. In einem Türmchen auf dem Torhaus befindet sich das „Neunuhrglöcklein“.
- Der „Seilersturm“ im Nordosten ist der einzige erhaltene Eckturm. Fachwerkobergeschoss aus dem 16. Jahrhundert.
- Ehemalige Rossmühle, 1558 erbaut, interessantes Fachwerkobergeschoss, früher eine mit Pferdekraft betriebene Mühle, wird heute für Veranstaltungen genutzt.
- Kriegerdenkmal 1914–1918.
Das begehbare Denkmal auf dem Kapellenberg wurde 1925 für die 84 Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus Burgbernheim errichtet. Nach 1945 erfolgte die Nachwidmung des Denkmals für die 205 gefallenen Männer aus Burgbernheim. Alle Namen sind auf Ehrentafeln verewigt. - Rathaus. 1803 auf dem Grund eines Vorgängerbaues von 1616 neu erbaut. Der (heute unterirdisch) im Viereck um das Rathaus herumgeführte Ortsbach dürfte früher eine Schutzfunktion ausgeübt haben.
Baudenkmäler
Senderanlage
In unmittelbarer Nachbarschaft zu Burgbernheim steht der Sender Burgbernheim der Deutsche Funkturm. Er steht nur 5 km vom Sender Büttelberg entfernt.
Kulinarische Spezialitäten
Als Burgbernheimer Spezialität ist der „Bernemer Zwetschgenschnaps“ bekannt. 2014 wurde die Genossenschaft "Streuobst Mittelfranken-West" in Burgbernheim gegründet, die zahlreiche Streuobstsäfte und -schorle unter dem Markennamen EinHeimischer vertreibt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die B 13 führt von Nordwesten nach Südosten durch das Burgbernheimer Gemeindegebiet, die B 470 führt von West nach Ost, beide kreuzen sich auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Marktbergel.
Seit Juni 1997 gehört das Stadtgebiet zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg. Die Haltestelle Burgbernheim (früher Bahnhof Burgbernheim Markt) an der Bahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg wird seitdem von der R81 Neustadt (Aisch)–Steinach (b. R. o. d. T.) bedient.
1978 wurde die Station Burgbernheim Bahnhof an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg von der Bundesbahn aufgegeben. Dieser Bahnhof wurde im Dezember 2010 als Haltepunkt Burgbernheim-Wildbad wieder in Betrieb genommen und von der Linie R8 Treuchtlingen–Uffenheim bedient.
Ansässige Unternehmen
Das holzverarbeitende Unternehmen Rettenmeier betreibt hier ein Werk. Ebenso liegt die Produktionsanlage der Brothaus Bäckerei im Industriegebiet der Stadt. Weitere Industriebetriebe: Wuppermann Rohrtechnik GmbH, UBB Umformtechnik GmbH, Binderholz Burgbernheim GmbH, Niebling Technische Bürsten GmbH, Erhard Sport International GmbH, Bratke Kunststofftechnik GmbH.
Literatur
- Konrad Barthel: Bürgerbuch des ehemaligen Marktfleckens Burgbernheim 1597–1840. Nürnberg 2005 (Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken, 23). ISBN 3-929865-07-6
- Hermann Emmert: Burgbernheim – Orts- und Häusergeschichte bis ins 21. Jahrhundert. Nürnberg 2008 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 22). ISBN 978-3-929865-54-7
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1446&attr=590&modus=automat&tempus=20110609/175435&hodie=20110609/175556
- ↑ http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
- ↑ http://www.geschichte.burgbernheim.de/OttoIII_Mai.HTM Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ Claus Grimm ‘‘Reichsstädte in Franken‘‘ Band 15,1, Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur, Herausgeber: Bayerische Staatskanzlei 1987; Peter Fleischmann V. Das Ende des fränkischen Kreises Seiten 121-123
- ↑ Rudolf Endes Zur Geschichte des fränkischen Reichskreises in Würzburger Diözesangeschichtsblätter 29, 1969; Seiten 168-183
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
- ↑ http://www.kreis-nea.de/komxpress/DynDox/7CB111F5-B38F-4D94-95EA-0634E3EC1A38/Gemeinderatswahl%20Burgbernheim%202008.pdf
Weblinks
- Wappen von Burgbernheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte