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Idomeni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ortsgemeinschaft Idomeni
Τοπική Κοινότητα Ειδομένης
(Ειδομένη)
Idomeni (Griechenland)
Idomeni (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Zentralmakedonien
Regionalbezirk Kilkis
Gemeinde Peonia
Gemeindebezirk Axioupoli
Geographische Koordinaten 41° 7′ N, 22° 31′ OKoordinaten: 41° 7′ N, 22° 31′ O
Höhe ü. d. M. 110 m
Durchschnitt
Fläche 26,944 km²
Einwohner 309 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 09020203
Ortsgliederung 3

Idomeni (Vorlage:ELSneu (f. sg.) bulgarisch/mazedonisch Сехово) ist ein Dorf der Gemeinde Peonia in der nordgriechischen Region Zentralmakedonien. Es bildet gemeinsam mit zwei kleineren Dörfern die gleichnamige Ortsgemeinschaft.

Das Dorf hat einen Grenzbahnhof zur Republik Mazedonien an einer wichtigen europäischen Bahnstrecke. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt Gevgelija. Das Dorf liegt westlich des Flusses Axios. Vier Kilometer südöstlich des Dorfs liegen Evzoni und der Grenzübergang an der Autobahn A1.[2]

Viele der Dorfbewohner sind Mazedonier; einige stammen aus Ostthrakien und wurden durch den Vertrag von Lausanne (1923) gezwungen umzusiedeln.

Verwaltungsgliederung

Als Landgemeinde Sechovo (Κοινότητα Σεχόβου) 1919 gegründet, bestand diese aus den drei Dörfern Sechovo, Altsak und Slopnitsa. Die Umbenennung von Sechovo in Idomeni und von Altsak nach Chamilo erfolgte 1926.[3] Slopnitsa erhielt 1928 die griechische Namensform Doganis. Mit der Gemeindreform 1997 wurde Idomeni in die Gemeinde Axioupoli eingemeindet [4] und diese wiederum ging durch die Verwaltungsreform 2010 als Gemeindebezirk in der Gemeinde Peonia auf. Seither hat Idomeni den Status einer Ortsgemeinschaft.

Einwohnerentwicklung von Idomeni[5]
Name griechischer Name 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Idomeni Ειδομένη (f. sg.) 532 542 422 511 393 421 334 235 154
Doganis Δογάνης (m. sg.) 180 191 124 109 77 58 59 49 38
Chamilo Χαμηλό (n. sg.) 219 283 220 258 154 163 140 154 117
Gesamt 931 1016 766 878 624 642 533 438 309

Verkehr

Die Bahnstrecke ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors X; sie verläuft zwischen der griechischen Hafenstadt Thessaloniki und der mazedonischen Hauptstadt Skopje (siehe Makedonski železnici#Bahnnetz). Sie wurde in den Jahren 1871 bis 1873 gebaut (Näheres hier).

Von Skopje aus geht die Hauptstrecke des Korridors X weiter nach Belgrad (bedeutender Eisenbahnknoten) - Zagreb - LjubljanaSalzburg.

Flüchtlingskrise

Seit 2014 kommen Flüchtlinge aus Syrien und vielen anderen Ländern nach Idomeni, um dort die Grenze nach Mazedonien zu überschreiten (eine der Balkanrouten). Die Republik Mazedonien und das weiter nördlich gelegene Serbien sind keine EU-Mitglieder und auch nicht Teil des Schengen-Raums. Die Flüchtlinge versuchen anschließend, an der serbisch-kroatischen oder der serbisch-ungarischen Grenze in den Schengen-Raum bzw. in die EU einzureisen. Im August 2015 campierten zeitweise 5000 oder 6000 Menschen bei Idomeni.[6] Am 22. Februar 2016[7] wurde nur noch Flüchtlingen aus Syrien und Irak die Einreise erlaubt.[8] Daraufhin blockierten hunderte Flüchtlinge (überwiegend aus Afghanistan) den Schienenverkehr und versuchten, den Eisenbahn-Grenzübergang Idomeni-Gevgelija zu stürmen. Am Tag darauf räumte die Polizei das Gelände.[9]

Am 26. Februar 2016 gaben Slowenien, Kroatien und Serbien eine Tages-Einreiseobergrenze von 580 Menschen bekannt (Österreich hatte schon eine Woche zuvor angegeben, pro Tag 80 Menschen nach Österreich einreisen und 3200 nach Deutschland durchreisen zu lassen). Es gibt einen „Rückstau“ in Griechenland.[10] Am Übergang in Idomeni sind (Stand 28. Februar) tausende Flüchtlinge.[11] Das Auffanglager direkt am Grenzübergang ist für 1500 Menschen ausgelegt.[12] Am 2. März 2016 waren über 10.000 Flüchtlinge in Idomeni.[13]

Sonstiges

Weitere Grenzübergänge an der griechisch-mazedonischen Grenze sind Doirani, Medžitlija-Níki[14] (Europastraße 65) und Selemli[15].

Fußnoten

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. luftlinie.org
  3. Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕ∆ΚΕ), Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 2 (Τόμος Β, λ–ω), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 414.
  4. Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕ∆ΚΕ), Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 1 (Τόμος Α, α–κ), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 317f.
  5. Einwohnerzahlen von Idomeni 1928–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch); Census 2011
  6. 23. August 2015: Help to the refugees' drama (Vorlage:GrS)
  7. tagesschau.de
  8. Tausende Flüchtlinge stranden an mazedonischer Grenze
  9. FAZ.net 23. Februar 2016: Polizei räumt Eisenbahntrasse an der nordgriechischen Grenze
  10. sueddeutsche.de: Balkanstaaten machen dicht - mehr als 20 000 Flüchtlinge sitzen fest
  11. zdf.de: Reportage vom Grenzübergang (28. Februar 2016)
  12. FAZ.net 27. Februar 2016: Immer mehr Frauen und Jugendliche auf der Balkanroute
  13. tagesschau.de 2. März 2016
  14. siehe englische Wikipedia
  15. siehe englische Wikipedia