Südtirol
Autonome Provinz Bozen - Südtirol Provincia Autonoma di Bolzano - Alto Adige Provinzia Autonòma de Balsan - Südtirol | |
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Landesflagge | Landeswappen |
Landesbanner | Landeswappen |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Bozen |
Größte Stadt: | Bozen |
ISO: | |
Website: | provinz.bz.it |
Karte: Südtirol | |
Basisdaten | |
Region: | Trentino-Südtirol |
Staat: | Italien |
Einwohner (September 2005) | 481.133 |
Fläche | 7.400 km² |
Sprach- und Volksgruppen laut Volkszählung 2001 |
69,15 % deutsch 26,47 % italienisch 4,37 % ladinisch |
ital. Kfz-Kennzeichen: | BZ |
Bezirksgemeinschaften und Hauptorte | |
Vinschgau (Schlanders) | |
Burggrafenamt (Meran) | |
Überetsch-Südtiroler Unterland (Neumarkt) | |
Bozen | |
Salten-Schlern (kein Hauptort) | |
Eisacktal (Brixen) | |
Wipptal (Sterzing) | |
Pustertal (Bruneck) | |
Politik | |
Landeshauptmann: | Dr. Luis Durnwalder (SVP) |
Angrenzende Provinzen und Staaten | |
Trentino | |
Provinz Sondrio | |
Provinz Belluno | |
Österreich (Tirol und Salzburg) | |
Schweiz (Kanton Graubünden) |
Südtirol, amtlich: autonome Provinz Bozen-Südtirol, italienisch: Alto Adige (die Bezeichnung wurde in den 1920ern in Folge der Italianisierungspolitik nach französischer Vorlage geschaffen: Provinz am Oberlauf der Etsch, also 'Hochetsch') oder Sudtirolo, ladinisch: Südtirol, bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol im Norden Italiens. Im Laufe der Zeit wurden die legislativen Befugnisse dieser Region größtenteils an die beiden Provinzen übertragen (siehe hierzu Südtirol-Paket).
Der Name Südtirol entstand im 19. Jahrhundert als Bezeichnung für den südlichen Teil Tirols (ab Bozen). Zugleich wurde für den italienisch-sprachigen Landesteil (Bezirke Trient und Rovereto) auch der Begriff Welschtirol verwendet. Die Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol, zugleich italienisch-österreichische Staatsgrenze, verläuft seit Ende des 1. Weltkriegs am Alpenhauptkamm. Der bekannteste Übergang ist der Brennerpass, über den, mit Brenner-Autobahn und -Eisenbahn, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen führt. Etwa 2015 soll dort der Brennerbasistunnel fertiggestellt sein.
Die Landeshauptstadt Südtirols ist Bozen.
Land und Leute
Südtirol liegt an der „Südseite der Alpen“ und vereint die Vorzüge eines Berglandes (besonders im Winter) mit den Annehmlichkeiten eines fast mediterranen Klimas (in den Tallagen). Die Gebirgszüge gehören großteils zu den Dolomiten.
Zahlreiche Museen, Schlösser und Wochenmärkte werden von Einheimischen und Gästen gleichermaßen geschätzt. Bemerkenswert ist ferner, dass seit der Südtiroler Autonomie die Zahl der „Italiener“ (italienische Sprachgruppe) stetig sinkt, während jene der „Deutschen“ (deutsche Sprachgruppe) steigt.
Geschichte
Das Gebiet an Etsch, Eisack und Rienz ist seit der mittleren Steinzeit (Mesolithikum) besiedelt. Die Menschen hielten sich damals im Sommer überwiegend im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze auf. Dies belegen zahlreiche archäologische Fundstellen mit Funden aus dem 7. bis zum 4. Jahrtausend v. Chr.. In der darauf folgenden Jungsteinzeit begann der Mensch die fruchtbaren Mittelgebirgsterrassen entlang der Haupttäler zu besiedeln. Wichtige Funde aus dieser Zeit stammen vom Plunacker in Villanders, dem Hügel von Schloss Juval im Vinschgau oder vom Hauslabjoch (Ötzi). In der Bronzezeit begann eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, hauptsächlich wegen des Kupferbergbaus. In der späten Bronzezeit (1300-1000) und der älteren Eisenzeit war das heutige Südtirol von Menschen besiedelt, die Träger der inneralpinen Laugen-Melaun-Kultur waren. Die Räter sind in der jüngeren Eisenzeit Träger der Fritzens-Sanzeno-Kultur und damit die erste namentlich bekannte Urbevölkerung des mittleren Alpenraumes.
Von 59 v. Chr. bis zur Völkerwanderungszeit gehörte Südtirol zum römischen Imperium. Aus dieser Zeit stammen zwar keine Städte aber zahlreiche Meilensteine und römische Straßenstationen etwa Sebatum im Pustertal, oder Sublavione im Eisacktal.
Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Bajuwaren besiedelt, die dort auf die Langobarden und die romanisierten Ureinwohner stießen. Wichtige Fundstellen aus dieser Zeit sind der Hügel von Kloster Säben bei Klausen, Castelfeder bei Auer und die Kirche St. Prokulus bei Naturns. Als Teil des Frankenreiches und später des Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation erlangte es strategische Bedeutung, weil seine Straßen nach Italien führten. Große Teile des Landes wurden 1004 und 1027 den Bischöfen von Trient und Brixen geschenkt. Nachdem aber deren Verwalter (Vögte), die Grafen von Tirol (vgl.: Meinhard II.), das Land unter ihre Herrschaft gebracht hatten, erhielt das Territorium zusammen mit den Talschaften nördlich des Brenners den Namen Tirol. Südtirol ist eine der Gegenden mit den meisten Burgen in Europa, darunter die besonders berühmten Anlagen Schloss Tirol, Schloss Runkelstein, Churburg, Burg Hocheppan und Burg Taufers.
1363 ging die Grafschaft durch Margarethe von Tirol (später Maultasch genannt) an die Habsburger über, die das Land fast durchgängig bis 1918 regierten. 1919, nach dem 1. Weltkrieg, wurde Südtirol von Italien annektiert. Die seitdem zugewanderten Italiener stellen heute etwa ein Viertel der Bewohner des Landes. Südtirol hat heute den Status einer autonomen Provinz innerhalb Italiens.
Mehr im Hauptartikel Geschichte Südtirols
Sprache
Offizielle Amtssprachen in Südtirol sind Deutsch, Italienisch und Ladinisch. In Südtirol werden landesweit über 40 verschiedenen Dialekte des Südbairischen gesprochen und zusammen umgangssprachlich auch „Südtirolerisch” genannt. Die Dialekte haben ihre eigenen speziellen Wörter und Satzverbindungen, die bereits in Nordtirol nicht mehr immer verstanden werden.
Medien
Unter den Printmedien sind besonders die landesweit erscheinenden Tageszeitungen und Magazine zu nennen: Die älteste und verbreitetste Tageszeitung ist die deutschsprachige Dolomiten, gefolgt (Gründungsjahr und Auflage) vom italienischsprachigen Alto Adige - Corriere delle Alpi. Weiters gibt es noch den Lokalteil des Corriere della Sera (Corriere dell'Alto Adige), der aus der Tageszeitung Il Mattino dell'Alto Adige hervorgegangen ist und die kleinere Neue Südtiroler Tageszeitung.
Unter den Wochenblättern sind die FF-Südtiroler Illustrierte, das Katholische Sonntagsblatt und die Südtiroler Wirtschaftzeitung zu nennen.
Unter den Rundfunkanstalten ist besonders der öffentlich-rechtliche RAI - Sender Bozen, der sein Radio und Fernsehprogramm in allen drei Landessprachen ausstrahlt. Auch der ORF hat eine Außenstelle des Landesstudios Tirol in Bozen und strahlt die österreichischen Programme aus.
Zusätzlich gibt es eine lokale Fernsehanstalt (VB33) und zahlreiche Lokalradios.
Die Union Generela di Ladins, die Dachorganisation der Ladinerverbände, ist Herausgeberin einer Wochenzeitung in ladinischer Sprache, der Usc di Ladins (Stimme der Ladiner). Die Seiten, die jeweils einem Tal gewidmet sind, sind im jeweiligen Idiom verfasst.
Berühmte Südtiroler
Siehe Portal:Südtirol/Persönlichkeiten.
Städte

Deutsche / Italienische Namen
- Bozen / (Bolzano)
- Meran / (Merano)
- Brixen / (Bressanone)
- Klausen / (Chiusa)
- Bruneck / (Brunico)
- Leifers / (Laives)
- Sterzing / (Vipiteno)
- Glurns / (Glorenza)
==Größte Gemeinden== (Stand: 31. Mai 2005)

Gemeinde | Einwohner |
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Bozen | 97.778 |
Meran | 35.246 |
Brixen | 19.302 |
Leifers | 15.779 |
Bruneck | 14.211 |
Eppan an der Weinstraße | 13.213 |
Lana | 10.338 |
Kaltern an der Weinstraße | 7.241 |
Ritten | 7.132 |
Sarnthein | 6.669 |
Kastelruth | 6.187 |
Sterzing | 5.935 |
Schlanders | 5.893 |
Ahrntal | 5.645 |
Naturns | 5.153 |
Latsch | 5.033 |
Siehe auch: Liste der Gemeinden in Südtirol

Wirtschaft
Per Stichtag 22. Oktober 2001 existierten in Südtirol 51.207 Arbeitsstätten mit insgesamt 207.380 Mitarbeitern. Dies ist ein Zuwachs von 27.300 bzw. 15,2 % im Vergleich zu 1991.
Südtirol produziert auf 18.000 Hektar rund 10% der in der EU angebauten Äpfel. Das entspricht 2% der Weltproduktion.
Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des rohstoffarmen Gebietes. Besonders in der Umgebung um Meran und nahe den Wintersportzentren hat sich in den letzten 100 Jahren ein florierender Fremdenverkehr etabliert. Einst wegen der Kurorte und des milden Klimas stark besucht, spielt nun auch zunehmend "Aktiv-Urlaub" und Skiurlaub eine wichtige Rolle.
In den letzten Jahren haben sich ausserdem viele Unternehmen etabliert. So etwa Leitner, Salewa und Loacker. Die Wirtschaft in Südtirol soll in Zukunft durch Forschungs-und bildungsichernde Institutionen wie die Universität in Bozen und Europäische Akademie gestärkt werden. Sie ermöglichen Innovationen, die in einem Land wie Südtirol essentiell zu Sicherung des Wohlstandes sind.
Energiewirtschaft: Sie spielt eine hervorragende Rolle in der Umweltbilanz Südtirols. Biomasse, Wasserkraft und Solaranlagen sowie eine Vorreiterrolle in der Gebäudeisolierung führen zu besonders umweltfreundlichen Wirtschafts- und Wohnraeumen.
Die Arbeitslosenquote (2005) liegt zur Zeit bei 2,2 % der Männer und bei 3,3 % der Frauen. Die Gesamtarbeitslosigkeitsquote beträgt 2,7 % und somit herrscht Vollbeschäftigung.
Bekannte Berge und Täler
Eine Auswahl der berühmtesten Berge zu treffen, ist in einem bergigen Land wie Südtirol nicht einfach.
Der Ortler ist mit 3905 m der höchste Berg Südtirols. Der Rosengarten bildet mit seinem Nachbarn, dem Schlern, ein eindrucksvolles Bild. In einem Atemzug sollte man auch die Drei Zinnen erwähnen, die sich im Osten Südtirols befinden.
Mehr Berge gibt es im Portal Südtirol.
Die Haupttäler sind: Etschtal, Eisacktal und Pustertal.
Südtirols Seen
Die Seen Südtirols (Auswahl): Reschensee, Kalterer See, Haidersee, Karersee, Pragser Wildsee, Vernagtsee, Montiggler Seen, Mühlwalder See
Siehe auch
- Südtirol-Portal
- Südtirol-Projekt in Wikipedia
- Antrag zur Eröffnung einer "bairischen" Wikipedia (Bayern, Österreich, Südtirol)
Literatur
- Gottfried Solderer (Hrsg.) „Das 20. Jahrhundert in Südtirol“, Bozen 1999–2003 (in 5 Bänden)
- Josef Fontana, Peter W. Haider, Walter Leitner, Georg Mühlberger, Rudolf Palme, Othmar Parteli, Josef Riedmann: „Geschichte des Landes Tirol“. Bozen/Innsbruck/Wien 1988–1990
- Rolf Steininger: „Südtirol – Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart“ (ISBN 3-7065-1348-X)