Nils Loof
Nils Loof (* 10. Dezember 1970 in Hannover) ist ein deutscher Kameramann, Regisseur, Autor, Filmproduzent und Hochschulprofessor.
Leben und Wirken
Nils Loof wuchs in Wunstorf bei Hannover auf. Schon während der Schulzeit zeichnete er Cartoons und experimentiere mit Öl- und Aquarellfarben. Angeregt durch den Film Zur Sache, Schätzchen von May Spils produzierte er mit dreizehn Jahren während des Schulunterrichts die ersten Daumenkinos. Um alle Formen der bildenden Kunst für sich auszuprobieren, belegte Nils Loof neben dem Kunstunterricht Aktzeichenkurse bei dem hannoverschen Grafiker Heinz G. Kanitz[1] und richtete sich im Elternhaus ein Atelier und eine Dunkelkammer ein. Nachdem sich Loof mit der Fotografie beschäftigte, sich an Kurzgeschichten und Theaterstücken versuchte, empfand er den Film als ideale Ausdrucksform, die alle darstellenden und bildenden Künste vereint[2]. Nach dem Abitur am Hölty - Gymnasium - Wunstorf 1991 produzierte er seinen ersten Kurzfilme "Entjungfert". Während der Zeit als Zivildienstleistender in einer Batikwerkstatt in Hannover entstanden weitere Filme. Wurden seine ersten Filme noch mit einer Videokamera realisiert, drehte er den Film "Er konnte nicht über die Reihen schreien" mit einer Bolex, - auf 16mm Film. Von 1993 bis 1999 studierte Nils Loof an der Kunsthochschule Kassel visuelle Kommunikation unter anderem bei Manfred Vosz, Günter Reisch und Paul Driessen. An der Fachhochschule Hannover begann er 1997 ein Zweitstudium in der Fachrichtung Design für Elektronische Medien, das er jedoch nicht beendete.
Nach dem Studium war Loof hauptsächlich als Kameramann für verschiedene Fernsehanstalten tätig. Er produzierte mit seiner eigenen Produktionsfirma etliche Kurzfilme, die auf zahlreichen Filmfestivals im In- und Ausland zu sehen waren. Insgesamt errangen die Filme 18 Preise und Auszeichnungen, unter anderem den Deutschen Kurzfilmpreis und den Murnau-Kurzfilmpreis.
Nils Loof war von 2004 bis 2005 im Vorstand des Film- und Medienbüro Niedersachsen e.V.[3] und ist seit 2005 ständiges Jurymitglied des Cast and Cut Stipendium [4] der Nordmedia und der Stiftung Kulturregion Hannover. Nils Loof ist Mitglied der Deutschen Filmakademie.
Nach Lehraufträgen an der Fachhochschule Hannover und der Universität Hildesheim ist Nils Loof seit Herbst 2009 Verwaltungsprofessor der Hochschule Hannover in der Fakultät 3 - Medien, Information und Design. 2011 und 2012 leitete er den Filmbereich der Jugendakademie[5] der Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Seit Anfang 2013 unterrichtet Loof in unregelmäßigen Abständen Schauspieler an der West-Universität Temeswar[6] in Rumänien. Nils Loof ist Schirmherr der Schüler Filmwerkstatt 2014 des Medienzentrum der Region Hannover[7]. Im März 2016 wird er Professor für Filmgestaltung in Theorie und Praxis an der Hochschule Hannover.
2008 gründete Loof gemeinsam mit vier weiteren Künstlern die Künstlergruppe Export. Die Besonderheit an der Arbeitsweise der Gruppe ist die gemeinsame Erstellung eines Werkes [8]. Aufgrund dieser Arbeitsweise sprach der österreichische Kunsthistoriker Andreas Czuchra in seiner Laudatio zu einer Ausstellung am 26. November 2010 erstmals von Teamismus. 2012 löste sich die Künstlergruppe auf.
Filmografie
Spielfilme (Auswahl)
- 1991: Entjungfert (Kurzfilm)
- 1992: Sprachkurs Deutsch (Kurzfilm)
- 1992: Doppelmord (Kurzfilm)
- 1992: Sorge um Elmar (Kurzfilm)
- 1993: Gefühlsabfall (Kurzfilm)
- 1997: Mooman (Kurzfilm)
- 2001: Wahlverwandtschaften (Kurzfilm)
- 2004: Das Kuckucksei (Kurzfilm)
- 2005: Czarna (Kurzfilm)
- 2015: Playground:Love (Kinofilm)[9]
Dokumentationen
- 1992: Leipziger Allerlei (Kurzfilm) (mit Ali Samadi Ahadi und Rasmus Sievers)
- 2009: Puppenjungs - Der Fall Haarmann (TV Doku-Drama)
Musikvideos
- 1996: Nickerchen, Pit Przygodda
- 2012: Wie viel Fantasie hat die Nacht, Melanie Miric
- 2012: Keine Sekunde Schweigen, Schneewittchen
Fernsehen
- 2012: Am Tresen - Der NDR auf Stammtischtour (6 Folgen)
Bücher
- Zwei Beiträge in: 52-Hertz-Wal. Tapurek Verlag, Hannover 2007, ISBN 3-00-020100-9
Ausstellungen
- Performance - Galerie Lunar (Hannover). 15. Mai 2010. Künstlergruppe Export.
- "Export vor Gericht" - Ausstellung und Performance in der Galerie im Lichthof (Hannover). Ausstellungseröffnung: 26. November 2010. Künstlergruppe Export.
- "Kunst:Konzept" - Atelier ohne Titel (Hannover). Ausstellungseröffnung: 21. Mai 2011. Künstlergruppe Export.
- Performance Zinnober-Kunstvolkslauf - Atelier ohne Titel (Hannover). 3. September 2011. Künstlergruppe Export.
- "Me, myself and why" - Gemeinschaftsausstellung in der Galerie ohne Titel (Hannover). Ausstellungseröffnung: 15. August 2014.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sprengel-museum.de/bilderarchiv/sprengel_deutsch/downloaddokumente/pdf/statistik_zeichnung_smh_2013.pdf
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=EiPmBMW4tZc&feature=youtu.be
- ↑ http://www.filmbuero-nds.de/index.php/news.html
- ↑ http://www.arte.tv/de/zoom-cast-cut-stipendium-tv-beitrag/2151166,CmC=2886024.html
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=WGdkQIsbUlg
- ↑ http://www.adz.ro/artikel/artikel/ich-habe-das-gefuehl-dass-der-deutsche-film-glatt-gebuegelt-ist/
- ↑ http://www.mzrh.de/index.php/100-projekte/198-schueler-film-werkstatt-2014/
- ↑ http://vimeo.com/16598954
- ↑ Pressemitteilung der Hochschule Hannover zu Playground:Love vom 7. August 2013. Abgerufen am 19. August 2013.
Personendaten | |
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NAME | Loof, Nils |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Regisseur, Kameramann und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1970 |
GEBURTSORT | Hannover |