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Inuit

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Die Inuit (singular Inuk) sind eine diverse Volksgruppe, die in der Arktis um den Nordpol herum leben. Der früher benutzte Begriff Eskimo ("Rohfischesser") wird von ihnen als abwertend angesehen.

Auf Grönland leben heute die Mehrzahl der Inuit, daneben gibt es bedeutende Gruppen in Kanada (im Nunavut Territorium) und Alaska. Eine kleine Gruppe lebt in Chukotka im nordöstlichen Sibirien. Sie unterteilen sich in die Gruppe der Kalaallit (Grönland), der Yupik (in Sibirien und Teilen Alaskas), der Inupiat (im übrigen Alaska und in Kanada (kann das jemand bestätigen?)).

Auf Inuktitut bedeutet Inuit soviel wie Menschen. Dagegen stammt die Bezeichnung Eskimo aus der Sprache der Cree-Indianer, die der Tradition nach häufig Auseinandersetzungen mit den Inuit hatten, und bedeutet entweder Rohfleischesser oder Schneeschuhmacher. Insbesondere in Nordamerika wird der von den Inuit als beleidigend angesehene Begriff Eskimo immer seltener benutzt, teilweise durch die von Farley Mowat geschriebenen Berichte People of the Deer und The Desperate People bewirkt.

Ursprünglich von den nach Nordamerika erobernden Menschen mit den Indianern in einen Topf geworfen, wird heute eine Trennung zwischen Inuit und Indianern vorgenommen. Man ist heute sicher, dass die Inuit erst nach den Indianern nach Nordamerika kamen. Sie bewohnten seitdem den arktischen Teil des Kontinents, und haben eine relativ einheitliche Kultur, die auf der Jagd von Meeressäugern (Robben, Walrosse, Wale) basierte. Daneben betrieben sie Fischfang und sammelten Früchte. Zur Fortbewegung auf dem Wasser nutzten sie das Kajak, auf dem Land dienten ihnen Schlitten mit Huskies zum Transport. Die bekannten Iglus waren in der Regel nicht permanente Unterkünfte, sondern wurden auf Reisen genutzt.

Mit der Vereinnahmung der Inuit in europäisch geprägte Staaten (USA, Kanada) und einer Einstellung der kulturellen Überlegenheit wurde das traditionelle Leben nachhaltig gestört, ohne gleichzeitig eine Perspektive zu eröffnen.

Heute ist die Inuitkultur in einer abrupten Umwälzung begriffen: Das Nomadenleben hat weitgehend geendet, und die Inuit leben heute vermehrt in festen Häusern. Schlittenhunde werden durch Schneemobile abgelöst, und die Jagd auf Wale ist auch nicht mehr akzeptiert. Der Boykott des Fellhandels durch viele Staaten hat die Inuit auch der letzten traditionellen Handelsmöglichkeit beraubt. Ein aufstrebendes Kunsthandwerk (Specksteinskulpturen) hat einigen Künstlern, etwa Pitseolak Ashoona, eine neue Lebensgrundlage gegeben.

Weiterhin hat die politische Emanzipierung in Kanada zur Bildung des Nunavut-Territoriums, das im wesentlichen von Inuit ebwohnt und regiert wird, geführt. Daneben gibt es auch staatenübergreifende Bewegungen, welche die Kultur der Inuit bewahren und ihre politischen Forderungen koordinieren. Ein als sehr wichtig angesehenes Problem ist der Treibhauseffekt, dessen Konsequenzen die Inuit besonders hart treffen würden. Der Premier von Nunavut, Paul Okalik, hat den Stand seines Territoriums zum Kyoto-Protokoll, deutlich gemacht.

Siehe auch: Knud Rasmussen