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Schneidladung

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Eine Schneidladung ist eine bestimmte Bauart von Sprengsatz, der vor allem im zivilen Abbruchgewerbe Verwendung findet. Schneidladungen kommen dort zum Einsatz, wo dicke Stahlelemente wie massive Träger durchtrennt werden müssen. Eine "normale" Sprengladung reicht hier nicht aus, da sie nicht genügend Energie entwickelt, um effektiv sein zu können. Um ein massives Stahlelement wirkungsvoll zertrennen zu können, ist zum einen eine bestimmte Explosionsgeschwindigkeit vonnöten, zum anderen ist eine weitere mechanische Komponente erforderlich, die die Wirkung des Sprengstoffes verstärkt.

Aufbau

Eine Schneidladung besteht aus einem V-förmigen Metallkörper, "Liner" genannt, der zumeist aus Kupfer besteht: An diesem ist auf ganzer Länge eine bestimmte Menge Plastiksprengstoff aufgebracht. Es existieren verschiedene Bauweisen: eine besteht beispielsweise aus zwei Metallprofilen, in deren Zwischenraum der Sprengstoff eingebracht ist.

Wirkungsweise

Bei der Zündung der Ladung wird Energie freigesetzt. Diese verformt das Material der Ummantelung und lässt es durch die Kraft der Explosion zu einer Art Geschoß werden, welches schliesslich den Stahl durchschneidet. Das Wirkungsprinzip ähnelt dem eines Hohlladungsgeschosses aus dem militärischen Bereich, mit dem Unterschied, dass die freigesetzte Energie nicht auf einen einzelnen sehr begrenzten Punkt konzentriert wird, sondern auf eine breite Fläche. Auf diese Weise kann mit relativ geringem Material- und Arbeitsaufwand auch die solideste Stahlkonstruktion schnell gezielt geschwächt werden.