Zum Inhalt springen

Moritz M. Warburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016 um 08:39 Uhr durch Schnabeltassentier (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}}.

Moritz M. Warburg (* 8. Mai 1838 in Hamburg; † 29. Januar 1910 ebenda) war ein deutscher Bankier.

Leben und Wirken

Moritz. M. Warburg war ein Sohn von Abraham (Aby) S. Warburg und dessen Gattin Sara. Er hatte einen drei Jahr älteren Bruder namens Siegmund. Sein Vater war als Mitglied der Familie Warburg Leiter des Bankhauses M.M.Warburg & CO. Nach dem Tod seines Vaters am 8. Juli 1856 im Alter von 58 Jahren übernahm Sara Warburg (1805–1884) dessen Position. Am 23. Juli 1856 ernannte sie Siegmund Warburg zum Teilhaber. Moritz M. Warburg trat zum 31. Dezember 1862 als zweiter Teilhaber in das Bankhaus ein. Moritz M. Warburg heiratete im Juni 1864 Charlotte Oppenheimer, deren Vater ein Goldschmied und Juwelier aus Frankfurt war. Das Bankhaus Warburg erhielt somit nützliche Kontakte zu erfolgreichen, von Juden geführten Bankhäusern in Frankfurt.

Ab 1865 führten Moritz und Siegmund Warburg die Geschäfte der Bank als alleinige Teilhaber. Dabei beschränkten sie sich nicht mehr nur auf reine Kommissionsgeschäfte, gaben auch Wertpapiere heraus. Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland zwischen 1865 und 1872 entwickelten sich die Geschäfte der Bank gut. Nach dem Börsenkrach von 1873 bis 1876 musste die Bank erhebliche Verluste verzeichnen, die jedoch nicht so stark ausfielen wie die vergleichbarer Institute. Nach überstandener Krise erwarben die Brüder 1881 ein Nachbargrundstück in der Ferdinandstraße 75, wo sie 1913 ein repräsentatives Gebäude errichten ließen.

Nachdem Tod Siegmund Warburgs 1889 übernahm dessen Sohn Aby S. Warburg die Position in der Bank. Das Unternehmen beschäftigte 1889 23 Festangestellte und damit 13 Personen mehr als 1868. Die Warburgs tätigten zumeist kommissionsweise Devisen- und Wechselgeschäfte. Zu ihren Kunden gehörten große Handelshäuser und Banken, die ihren Sitz größtenteils außerhalb Deutschlands hatten. Sie begannen, auch mit Anleihen und Wertpapieren zu handeln, die als gewinnbringend galten. Ende der 1880er Jahre gehörte die Bank, auch dank der guten wirtschaftlichen Konjuktur und den damit einhergehenden hohen Wachstumsraten der Industrie, zu den führenden deutschen Privatbanken. Hilfreich für die Warburgs waren dabei zahlreiche internationale Kontakte, die teilweise auch familiärer Natur waren. 1898 galt das Unternehmen mit nun 55 Angestellten als international angesehen und expandierend. Anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums legten die Inhaber einen Sozialfonds auf, der 20 Jahre später den Namen „Siegmund und Moritz Warburg Stiftung“ trug.

Moritz M. Warburg, der das Bankhaus zu einem der Führenden in der internationalen Finanzwelt führte, engagierte sich politisch und sozial. Er gehörte dem Gründungskuratorium der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung an und engagierte sich als gläubiger Jude in der Deutsch-Israelitischen Gemeinde zu Hamburg und im Deutsch-Israelitischen Synagogenverband. Er unterstützte jüdische Einrichtung, insbesondere die Talmud Tora Schule.

Familie

Moritz und Charlotte Warburg, die aufgrund ihrer Bildung, der gestaltenden Begabung und ihres Charakters als mitunter matriarchalisch galt und somit an Sara Warbung erinnerte, begründeten den Familienzweig der Mittelweg-Warburgs. Dieser Name leitete sich von dem Familienwohnsitz am Mittelweg 17 ab. 1897 kauften sie einen Sommersitz an der Elbe in Blankenese. Teile davon, den sogenannten Römischen Garten mit Rosenbeeten und einem Naturtheater, überließ der Enkel Eric M. Warburg 1951/52 der Stadt Hamburg.

Der Sohn Max Warburg trat 1892 als Prokurist in die Bank ein. Der Sohn Aby Warburg wurde als Kunsthistoriker bekannt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rainer Hering: Warburg, Aby. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 2. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 435.