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Infineon

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Die Infineon Technologies AG ist ein im Jahr 1999 durch die Ausgliederung bzw. durch Spin-off des Halbleitergeschäfts der Siemens AG über einen Börsengang (2000) entstandenes Hochtechnologieunternehmen mit Sitz in München. Zum Jahresende 2005 zog Infineon mit Vorstand und Verwaltung sowie zentraler Forschung und Entwicklung in die neue Unternehmenszentrale Campeon in der Gemeinde Neubiberg (Landkreis München).Bis März 2006 waren noch 18,23 Prozent aller Infineonaktien im Besitz der Siemens AG, dieser Anteil wurde Ende März 2006 von der Siemens AG komplett verkauft.

Infineon bietet Halbleiter- und Systemlösungen für die Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der drahtgebundenen Kommunikation, sichere mobile Lösungen sowie Speicherbauelemente.

Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur, in Japan aus Tokio und in Österreich aus Villach. Seit dem 1. September 2004 leitet Wolfgang Ziebart das Unternehmen als Nachfolger von Ulrich Schumacher. Mit weltweit rund 35.600 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2004 (Ende September) einen Umsatz von 7,19 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt am Main und New York (NYSE) unter dem Symbol IFX notiert. Im Juni 2005 wurde in der Wirtschaftspresse berichtet, Infineon plane, den Geschäftsbereich Speicherbauelemente als Spin-off an die Börse zu bringen oder zu verkaufen, was am 17. November 2005 bestätigt wurde, der Börsengang der Speicherchipsparte soll frühestens Ende 2006 an einer US-amerikanischen Börse erfolgen.

Verurteilung wegen illegaler Preisabsprachen

Im Juni 2002 wurden vom US-Justizministerium Untersuchungen gegen Infineon und andere DRAM-Hersteller wie die südkoreanischen Konzerne Samsung und Hynix angestrengt, nachdem sich Computerhersteller über die steigenden Speicherchippreise beschwert hatten. 2004 bekannte sich das Unternehmen gegenüber dem US-Justizministerium als erstes dieser Unternehmen für schuldig, zwischen Juli 1999 und Juni 2002 durch illegale Preisabsprachen bei DRAM-Speicherchips die Verbraucher – bzw. Computerhersteller wie Dell, IBM und Apple – geschädigt zu haben und erklärte sich bereit, in Raten bis zum Jahr 2009 160 Millionen US-Dollar als Entschädigung zu bezahlen.

Am 2. Dezember 2004 erklärten sich vier leitende Angestellte bereit, Gefängnisstrafen von vier bis sechs Monaten anzutreten und je 250.000 US-Dollar Geldstrafe (umgerechnet ca. 188 000 Euro) zu bezahlen. Ein Infineon-Sprecher erklärte hierzu, dass diese Verurteilung eine Angelegenheit der betroffenen Manager sei und die Firma Maßnahmen getroffen habe, weitere Geschehnisse dieser Art zu verhindern.

Korruptionsskandal

Im Juli 2005 erschüttert ein Korruptionsskandal das Unternehmen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung gegen Infineon-Topmanager (namentlich genannt: Andreas von Zitzewitz, COO, Vorstand der Speicherchip-Sparte; Harald Eggers, früherer Infineon-Manager, der das Schweizer Technologieunternehmen Unaxis Holding AG leitet; Udo Schneider, Betreiber der Schweizer Sponsoring-Agentur BF Consulting). Nachdem der Skandal öffentlich wurde, ist Andreas von Zitzewitz mit sofortiger Wirkung zum 18. Juli als Vorstand zurückgetreten.

AENEON

Über die business unit AENEON vertreibt Infineon seit 2004 DRAM (Arbeitsspeicher)-Module für das "preisbewusste" Marktsegment.

Dabei werden etwa 90% der Module direkt an whitebox (d. h. kleinere, Nicht-Marken-) PC- und notebook-Hersteller geliefert, der Rest geht an den Handel. Die Preisvorteile sollen durch ein beschränktes Sortiment (nur unbuffered), reduzierten support sowie ausgelagerte Modulproduktion erreicht werden, die ICs sind jedoch die gleichen wie bei jenen Modulen, die weiterhin unter der Marke "Infineon" verkauft werden.