Werner Mohl
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Werner Mohl (* 24. Februar 1950 in Wien) Mödling ist ein österreichischer Kardiologe und Herzchirurg am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien und Universitätsprofessor an der Universität Wien. Mohl ist bekannt durch seine Arbeiten über die von ihm entwickelte Therapie Pressure-controlled intermittent coronary sinus occlusion (PICSO) zur Behandlung von Herzinfarkten.
Leben
Mohl studierte Medizin an der Universität Wien von 1969 bis 1974. Von 1975 bis 1981 war er Assistenzarzt für Traumatologie am Lorenz Böhler Krankenhaus in Wien und von 1975 bis 1981 Assistenzarzt für Chirurgie. Mohl studierte im weiteren Anthropologie, Psychologe und Genetik an der Universität Wien und schloss dort 1978 mit einem PhD in Humanbiologie über die Thesis „Genetik angeborener Herzmißbildungen“ ab. 1986 wurde Mohl zum außerordentlichen Professor und 1990 zum Professor für Chirurgie (Spezialfach Herz, Thorax Gefäßchirurgie) an der Universität Wien ernannt. Er arbeitete von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2015 am Department für Herzchirurgie an der 2. Chirurgischen Universitätsklinik für Chirurgie am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Mohl ist Erfinder mehrer Konzepte für Herzchirurgie, Herzmuskelschutz, Herzfehler-Therapie und perkutane Herzklappenchirurgie. Er hält seit 1978 mehrere weltweite Patente in Kardiologie und Herzchirurgie, darunter auf den Gebieten Gewebsversiegelung, Pacing, Blutgefäßersatz, Blutpumpen, PICSO sowie ein Transkatheder-Mitralklappenkonzept. Mohl besitzt Ehrenprofessuren für Herzchirurgie an den Universität Nanjing, Shenyang, Liaoning, Urumqi und Jining (2011,2012,2013,2014). ('Genauer, jeweils mit zugehöriger Jahreszahl. Sind diese noch gültig oder waren sie nur für 1 Jahr gültig?)
Wissenschaftlicher Beitrag
Der Herzmuskel kann durch Verengungen oder den akuten Verschluß der Herzkranzgefäße dauerhaft in seiner Funktion geschädigt werden. Beim Herzinfarkt beginnen sofort nach dem Verschluß eines Herzkranzgefäßes Herzmuskelzellen abzusterben. Die Wiedereröffnung des Infarktgefäßes stellt einen Wettlauf mit der Zeit dar. Vom Kranheitsprozess nicht betroffen sind die Herzvenen. Diesen Zugang nutzt das von Mohl entwickelte und 1984 erstmals publizierte[1] Verfahren PICSO (Pressure- controlled Intermittent Coronary Sinus Occlusion) zum Schutz des Herzmuskels – vor, während und nach der Wiedereröffnung (Reperfusion) der Infarktarterie.[2] PICSO ist ein Behandlungskonzept zur Optimierung der Herzdurchblutung nach einem Herzinfarkt oder einem chronischen Verlust von vitalem Herzgewebe. Mit Hilfe eines Ballonkatheters und einer Druckpumpe wird der Blutabfluss in den Koronarvenen vom Herzmuskel periodisch und kurzfristig unterbunden. Es entsteht ein periodischer Rückstau des Bluts im Herzmuskel, der dessen Durchblutung verbessert. Die Venen des vom Infarkt betroffenen Herzareals füllen sich rhythmisch mit Blut.
Außerdem beschrieb Mohl weitere positive Effekte durch die PICSO-Therapie:
1. Redistribution von Blut in das Infarktareal (Infarktreduktion, Funktionsverbesserung)
2. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lassen auch vermuten, dass diese Methode direkt zur Regeneration dauerhaft geschädigter Herzmuskelbezirke herangezogen werden kann. Mehrere Studien haben die Wirksamkeit der Methode in Relation zum venösen Staudruck bewiesen. Dadurch lässt sich der Stoffwechsel reaktivieren und auch in schlecht durchbluteten Arealen der Verlust an Herzmuskelzellen reduzieren und geschädigte Herzen regenerieren.[2]
3. Auswascheffek toxischer Stoffwechselprodukte im Herzmuskelgebiet (Beeinflussung des „reperfusion injury und der „no reflow zone“) [2]
4. "Embroynic recall".[3][4] Vor einigen Jahren hat die Stammzelltherapie beim Herzinfarkt eine Vision einer Heilung aufgezeigt. Ein seit langem bekanntes Verfahren zur Verbesserung der Durchblutung des Herzens zeigt einen Ausweg. Während man in der klassischen Form der Stammzelltherapie auf die Pluripotenz der transplantierten Zellen zählte, scheint es nun gelungen, eine Alternative zu entwickeln nämlich diese Pluripotenz durch einen Mechanismus im gefährdeten Herzen selbst herbeizuführen. Durch die Hämodynamik des gestauten und in das Infarktgebiet zurückfließenden Bluts wird eine Aktivierung der Gefäßinnenhaut (Endothelien, Perizyten) der Koronarvenen hervorgerufen (Mechanotransduktion). Dieser Mechanismus ist eine Wiederbelebung ähnlicher Vorgänge, die im embryonalen Herzen zur Reifung des Herzmuskels und Bildung der Koronargefäße aber auch der komplexen Struktur des Herzens ablaufen. Dazu gehören Mechanismen, die das ursprüngliche Milieu, welches während der Herzentwicklung im Embryo vorherrscht, zur Regeneration des akut gefährdeten Herzens wiederherstellen (embryonic recall).
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen
- Fellow der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS)
- Reviewer mehrerer peer reviewed Fachjournale
- Mitglied des Editorial Board beim ICTVS Journal
- Gründungsmitlgied und General Sekretär der International Society of Coronary Sinus Interventions[5]
- Lehrbeauftragter und Gastprofessuren in USA and Japan, Deutschland, Niederlande, Belgien, Ukraine, Rumänien, Bangladesh, Irak, Qatar, Abu Dabi,
- Mitglied der EACTS
- Member der Austrian Cardiothoracic Surgery
- Co-Direktor des Sino Austrian Cardiovascular Research Institute in Nanjing;
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1991 Franz J. Köhler Preis der Deutschen Gesellschaft Thorax, Herz Gefäßchirurgie[6]
- 2011 Zukunftspreis der Stadt Wien[7]
Publikationen
ResearchGate Publikationsliste Werner Mohl
PubMed Publikationsliste Mohl W
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mohl W, The development and rationale of pressure-controlled intermittent coronary sinus occlusion--a new approach to protect ischemic myocardium, Wien Klin Wochenschr, 1984;96:20-5
- ↑ a b c Werner Mohl, Clemens Gangl, Alem Jusić, Thomas Aschacher, Martin De Jonge, Frank Rattay.PICSO: from myocardial salvage to tissue regeneration. Cardiovascular Revascularization Medicine Volume 16, Issue 1, January–February 2015, Pages 36–46. doi:10.1016/j.carrev.2014.12.004 Online.
- ↑ Mohl W, Embryonic recall: myocardial regeneration beyond stem cell transplantation, Wien Klin Wochenschr, 2007;119:333-6.
- ↑ Mohl W, Milasinovic, D., Aschacher, T. et al. The Hypothesis of “Embryonic Recall”: Mechanotransduction as Common Denominator Linking Normal Cardiogenesis to Recovery in Adult Failing Hearts, J Cardiovasc Dev Dis, 2014;1:73-82.
- ↑ www.coronarysinus.com
- ↑ [http://www.koehler-chemie.de/cms/upload/Wir/koehlerpreis_2015.pdf Franz J. Köhler Preis Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 1990–2015]
- ↑ Werner Mohl mit dem Zukunftspreis der Stadt Wien ausgezeichnet