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Euro-Graffiti-Union

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Die Euro-Graffiti-Union oder kurz EGU (oft auch mit dem Zusatz Gesellschaft für Straßenkunst und Jugendkultur) war eine Graffitiorganisation in den 1980er und 1990er Jahren.[1]

Geschichte

Die Vereinigung wurde im Oktober 1986 von Professor Peter Kreuzer in München gegründet.[2] Zusammen mit Konrad Kittl (2. Vorsitzender), dem so genannten „Sprüheranwalt“, und Karsten Rothe (3. Vorsitzender) wollte Kreuzer den jungen Writern die Möglichkeit gegeben, legale Wandbilder zu malen und an Auftragsarbeiten zu gelangen. Des Weiteren wurden Workshops und Veranstaltungen für die Mitglieder organisiert. Binnen kurzer Zeit besaß die Vereinigung in München rund 400 Mitglieder und auch in anderen Städten (beispielsweise Hamburg, Mainz und Dortmund) wurden EGU-Ortsgruppen gegründet.[3]

Viele der zu dieser Zeit aktiven Writer waren Mitglied in der EGU (darunter beispielsweise Loomit). Da sie in der Vergangenheit aufgrund illegaler Aktionen bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, wollten sie nun auf legalem Wege Bilder malen und Anerkennung für ihr Können erhalten. Dem besonderen Engagement von Professor Kreuzer war es zu verdanken, dass auch mehrere große Aufträge (wie etwa das Malen von Wandbildern in der Münchner Kirche St. Elisabeth oder bei der Deutsche Bundespost) an die EGU vergeben wurden.[4]

Trotz anfänglicher Erfolge verlor die Vereinigung zunehmend an Bedeutung.[5] Viele Mitglieder verließen die EGU und widmeten sich oftmals wieder dem illegalen Malen von Bildern.

Einzelnachweise

  1. Bernhard van Treeck: Das große Graffiti-Lexikon. Lexikon-Imprint-Verlag bei Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-292-X, S. 108.
  2. DER SPIEGEL 36/1987
  3. Oxmox – Hamburgs Stadtmagazin
  4. Zebster Magazin, Seite 5
  5. Oliver Schwarzkopf: Graffiti Art, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 1995, ISBN 3-89602-036-6, Seite 6