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Widerøe’s Flyveselskap

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Widerøe’s Flyveselskap ASA
Logo der Widerøe’s Flyveselskap ASA
Bombardier Dash 8Q-300 der Widerøe
IATA-Code: WF
ICAO-Code: WIF
Rufzeichen: WIDEROE
Gründung: 1934
Sitz: Bodø, Norwegen Norwegen
Heimatflughafen: Bodø
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
IATA-Prefixcode: 701
Leitung: Lars Kobberstad (CEO)
Vielfliegerprogramm: EuroBonus
Flottenstärke: 41
Ziele: National und kontinental
Website: www.wideroe.no

Widerøe's Flyveselskap ASA (im Außenauftritt Widerøe) ist eine norwegische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Bodø.

Geschichte

Ehemaliges Logo der Widerøe
Eine Stinson Reliant der Widerøe im Jahr 1936

Erste Jahre

Die Fluggesellschaft wurde am 19. Februar 1934 von Viggo Widerøe als Widerøe's Flying Company gegründet. Er erhielt die staatliche Erlaubnis, einen Liniendienst zwischen Oslo, Kristiansand, Stavanger und Haugesund einzurichten. Dagegen protestierte die staatliche Fluggesellschaft DNL (Norwegian Airline) erfolgreich. Widerøe verlegte seinen Sitz nach Kirkenes. Durch den Einmarsch deutscher Truppen endete der Kirkenes Service und Viggo Widerøe wurde zwischen 1940 und 1943 von den deutschen Besatzern interniert.

Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsende gründete Widerøe 1946 eine Flugschule, danach ein Lufttaxi- und Fotoflugunternehmen. 1950 kaufte Widerøe die Polarfly A.S. aus Narvik mit ihren Strecken nach Bodø und Svolvær. Die SAS bot Widerøe weitere Strecken als Subunternehmer an. Dadurch erweiterte sich das Netz auf Harstad, Tromsø, Alta und Hammerfest. Bis 1965 wurden auch Charterflüge durchgeführt.

Das norwegische Parlament beschloss, im Norden des Landes zahlreiche kleine Flughäfen zu bauen (mit Standard-Landebahngröße von 840 m x 30 m) und damit das so genannte "Kurzbahnnetz" zu etablieren. Diese Flugplätze konnte Widerøe mit Kurzstart-tauglichen Maschinen vom Typ de Havilland Canada DHC-6 Twin Otter (19 Passagiere), später DHC-7 (50 Passagiere) bedienen. Damit schuf sich die Firma fast ein Monopol, da die großen Fluggesellschaften die kurzen Pisten nicht nutzen konnten. Auf dem Fotoflugsektor hatte man sich einen so guten Namen gemacht, dass ausländische Verträge abgeschlossen wurden. Nach dem Zusammenschluss mit einer Vermessungsfirma wurde die Sparte unter dem Namen Fjellanger Widerøe S.A. die größte Landvermessungsgesellschaft Norwegens. Weitere zehn Kurzbahn-Flughäfen wurden gebaut. 1975 zählte Widerøe bereits 34 Zielflughäfen.

Jüngere Geschichte seit 1990

Eine Twin Otter der Widerøe im Jahr 1970

1994 erweiterte Widerøe das Streckennetz nach Kopenhagen, zu den Shetlandinseln und später nach Aberdeen, Edinburgh, Newcastle, Stockholm und Berlin. Heute unterhält die Gesellschaft Zubringerdienste für SAS Scandinavian Airlines, deren 100-prozentige Tochtergesellschaft sie bis 2013 war, zu deren Drehkreuzen in Oslo, Stockholm und Kopenhagen. 2004 erreichte man einen Umsatz von etwa zwei Milliarden norwegische Kronen bei etwa 1,8 Millionen Passagieren. Die Gewinnerwartungen lagen bei rund 100 Millionen Kronen. Die durchschnittliche Auslastung der Maschinen lag bei 51,9 %.

Im Sommer 2013 verkaufte die SAS Group 80 Prozent ihrer Anteile an Widerøe für etwa 235 Mio. Euro an ein norwegisches Investorenkonsortium.[1]

Flugziele

Streckennetz der Widerøe 2009

Widerøe bedient ein dichtes Netz an Zielen innerhalb Norwegens, darunter Bodø, Hammerfest, Harstad/Narvik und Stavanger und fliegt darüber hinaus einige weitere skandinavische und britische Ziele an.

Flotte

Eine Bombardier Dash 8Q-400 der Widerøe

Mit Stand Januar 2015 besteht die Flotte der Widerøe aus 41 Flugzeugen:[2]

Zwischenfälle

  • Am 11. März 1982 stürzte eine Twin Otter der Gesellschaft mit dem Kennzeichen LN-BNK auf Ihrem Flug von Berlevåg nach Mehamn bei Gamvik in die Barentssee. Alle 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord des Widerøe Fluges 933 kamen ums Leben. Die genauen Umstände und Ursachen des Absturzes konnten nie abschließend geklärt werden.
  • Am 6. Mai 1988 stürzte eine Dash 7 bei Brønnøysund ab. Sie war im Landeanflug mit zu geringer Höhe geflogen und war bei schlechter Sicht mit dem Berg Torghatten kollidiert, wo sie zerschellte. Alle 36 Personen an Bord kamen ums Leben - damit handelte es sich um den bis heute schwersten Unfall mit diesem Flugzeugmuster.
  • Am 12. April 1990 wurde eine Twin Otter auf ihrem Flug von Værøy nach Bodø wenige Sekunden nach dem Start von einer Windbö erfasst und stürzte ab. Alle fünf Personen an Bord kamen ums Leben. Nach weiteren ähnliche Zwischenfällen auf dem Flughafen von Værøy, wurde dieser geschlossen und von einem Heliport abgelöst.
  • Am 27. Oktober 1993 stürzte eine weitere Twin Otter im Landeanflug auf den Flughafen von Namsos ab. Die in Trondheim gestartete Maschine sackte plötzlich aus einer Höhe von knapp 500 ft knapp sechs Kilometer vor dem Zielflughafen ab. Alle 6 Personen an Bord kamen ums Leben.

Siehe auch

Commons: Widerøe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ch-aviation.ch - SAS offloads 80% in Widerøe to Norwegian investors for €235million (englisch) 6. Mai 2013
  2. Ch-aviation: Fleet (englisch), abgerufen am 16. Januar 2015