Boeing 727
Bei dem Flugzeug Boeing 727 handelt es sich um ein dreistrahliges Passagierflugzeug in Tiefdeckerauslegung. Dieses für den Kurzstreckenbetrieb ausgelegtes basierte zu großen Teilen aus dem Erfolgsmodel Boeing 707 und hatte mit diesem den Rumpfdurchmesser und die Bugpartie gemeinsam. Insgesamt wurden von der Boeing 727 1.832 Maschinen ausgeliefert. Der Typ ist damit das meistverkaufte Passagierflugzeug bis zum heutigen Tage.
Die Triebwerke waren am Heck angeordnet, was ein T-Leitwerk erforderte. Im Heckbereich befand sich auch eine Fluggasttreppe, die unter dem Leitwerk ausgefahren werden konnte. Diese entfiel bei der späteren Serie.
Der gepfeilte Tragflügel war aerodynamisch sehr gut gelungen und sorgte für sehr gute Schnellflugleistungen. Um die Langsamflugeigenschaften in einem erträglichen Rahmen zu halten, wurden umfangreiche Langsamflughilfen eingesetzt. Neben dem Vorflügel und 3 Krüger-Klappen gab es noch dreifach geschlitzte Landeklappen.
Der Erstflug des Prototypen fand am 6. Februar 1963 statt. Das Musterzulassungsprogramm wurde mit 4 Maschinen erflogen. Die Zulassung wurde bereits am 20. Dezember 1963 erteilt.
Die ersten Maschinen der Serie 727 wurden 1964 an die United Airlines geliefert. Der Typ wurde beständig weiterentwickelt. So bekam die Boeing 727-200 auf Kundenwunsch eine deutlich größere Kabine für bis zu 189 Passagiere durch einen um 6,10 m verlängerten Rumpf, deren Erstflug am 14. Dezember 1967 erfolgte.
Eine weiter verbesserte Version, die 727-200 adv(ance) erhielt die Turbofantriebwerke JT8D-15 von Pratt & Whitney, welche die Reichweitenleistung verbesserte.
Der Lebenszyklus der Boeing 727 endete mit der Vorstellung der Frachtversion 727-200F im Jahre 1981. Die letzte 727 wurden am 18. September 1984 als Frachtversion an die FedEx ausgeliefert. Von der Frachtversion konnten 15 Maschinen verkauft werden.
Für diesen Einsatz existieren Umbausätze, um die Lärmentwicklung weiter einzudämmen. Dazu gehört der Einsatz der modernen Royce Tay 651 Triebwerke oder Schalldämpfer für Strahltriebwerke, sogenannter Hushkits, um auch weiterhin Flughäfen in Ballungszentren, die entsprechende Fluglärmbeschränkungen haben mit diesen Maschinen anfliegen zu können.
Die Hauptvarianten konnten mit folgenden Optionen geordert werden.
- C: kombinierte Passagier-/Frachtversion. Die Umrüstung konnte jeweils in etwa 2 Stunden erfolgen.
- M: Militärversion, Hauptsächlich als Frachtmaschine ausgerüstet
- QC: Quick Change Ausrüstung. Hierbei konnte die Umrüstung von Fracht auf Passagiermaschine in wenigen Minuten erfolgen
Auch die Lufthansa setzte diese Maschine in großem Umfang ein. Sie erhielt die Kundensubtypnummer 30. Eine Grundausführung der 727 für die Lufthansa als Kombi-Frachter wurde als 727-30C bezeichnet (mit erscheinen der -200 dann als 727-130C bezeichnet.)
Technische Daten 727-100
- Spannweite: 32,92 m
- Länge: 40,59 m
- Höhe: 10,36 m
- Rumpfdurchmesser: 3,76 m
- Flügelfläche: 157,93 m²
- Flügelpfeilung: 32°
- Flächenbelastung: 485kg/m²
- Maximales Startgewicht : 68946 kg
- Maximale Zuladung: 30.345kg, davon 11.340 kg Nutzlast
- Einsatz-Leergewicht 39.780kg (3)
- Höchstgeschwindigkeit 972km/h
- Reisegeschwindigkeit: 926km/h
- Anfängliche Steigrate: 14,2 m/s
- Dienstgipfelhöhe: 11.400 m
- Maximale Reichweite: 3056 km
- Passagiere: 131
- Besatzung: 3
- Antrieb: 3 Pratt&Whitney JT8D-1 zu je 62,3 kN Schub
Siehe auch: Boeing, Liste von Flugzeugtypen