Park-Klinik Weißensee
Park-Klinik Weißensee
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Trägerschaft | Park-Klinik Weißensee GmbH & Co. Betriebs KG | |
Ort | Berlin-Weißensee
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Koordinaten | 52° 33′ 19″ N, 13° 27′ 5″ O | |
Leitung | Stefan Müller-Lissner | |
Betten | 329 (2015) | |
Mitarbeiter | 220 (2011) | |
davon Ärzte | 96 | |
Fachgebiete | Medizinisches Spektrum | |
Zugehörigkeit | privat | |
Gründung | 1997 | |
Website | Park-Klinik Weißensee | |
Lage | ||
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Die Park-Klinik Weißensee ist ein 1997 eröffnetes privates Krankenhaus der Regelversorgung in der Schönstraße im Ortsteil Berlin-Weißensee (Bezirk Pankow). Sie entstand anstelle des früheren Städtischen Krankenhauses Weißensee, das wiederum aus einer Ende des 19. Jahrhunderts errichteten ersten Krankenbaracke auf dem heutigen Gelände hervorging. Die Park-Klinik Weißensee dient auch als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. Betreiber der medizinischen Einrichtung ist die Park-Klinik Weißensee GmbH & Co. Betriebs KG mit Sitz in Berlin-Charlottenburg (Heubnerweg 2).
Geschichte
Die heutige Park-Klinik ist der dritte Krankenhausbau auf dem Gelände an der Schönstraße.
Krankenhilfsbau
Bereits 1899 ließ die Gemeinde Neu-Weißensee an der Schönstraße 61 – zwischen dem Städtischen Friedhof (Kirchhof, Nummer 51–60) und einem Pferdemarkt (Nummer 62–68) – eine Krankenbaracke errichten, die anfangs schon als Krankenhaus bezeichnet wurde.[1] Sie stand unter der Leitung einer Krankenpflegerin. Die konzentrierte Unterbringung von Kranken wurde notwendig, um die sprunghaft steigende Bevölkerung von Weißensee und Neu-Weißensee medizinisch gezielter versorgen zu können. Bis dahin kümmerten sich „vor Ort“ eine Handvoll niedergelassene Ärzte und Gemeindeschwestern um das gesundheitliche Wohl der Bewohner. Danach sammelte der Berliner Zweig des unter dem Protektorat der Kaiserin Auguste Viktoria gebildeten Vaterländischen Frauenvereins Spenden für ein festes Krankenhausgebäude auf dem benachbarten Grundstück.
Ein Krankenhaus entsteht und wird in kleinen Schritten erweitert
Die Spendensammlung war in kurzer Zeit erfolgreich, so dass bereits 1902 ein Neubau fertiggestellt werden konnte (Hausnummern 69–73). Er erhielt den Namen seiner Förderin: „Auguste Victoria=Krankenhaus vom Roten Kreuz, Zweigverein Berlin des Vaterländischen Frauen-Vereins“.[2] Um 1925 erfolgten nordwärts Erweiterungsbauten für das Städtische Krankenhaus, wozu der östliche Abschnitt der Hedwigstraße aufgehoben und in das Gelände einbezogen wurde,[3] die Hausnummern der Schönstraße wurden neu festgelegt. Das Krankenhausgelände bekam die Nummern 87–90 und hieß jetzt „Auguste Viktoria=Krankenhaus vom Roten Kreuz des Provinzialvereins Berlin des Vaterländischen Frauenvereins“ und in der Nachbarschaft war das „Auguste Viktoria=Schwesternhaus vom Roten Kreuz“ entstanden.
1924 trat die Gemeinde Weißensee erstmals als Eigentümer auf, der Name der Medizinischen Einrichtung änderte sich jedoch bis 1926 nicht.[4] Im Jahr 1925 wurde im Adressbuch zusätzlich zum Krankenhaus eine Poliklinik („nur für Unbemittelte“) aufgeführt.[5] Ab 1927 entfiel der Namenszusatz „Auguste Viktoria“ und an dessen Stelle hieß es „Städtisches Krankenhaus Berlin-Weißensee“. Außerdem wurden unter der Anschrift der medizinischen Einrichtung auch Ärzte, Verwalter, Oberinnen und andere Personen namentlich genannt. Ab 1939 ließ man die Angabe des Trägervereins weg, 1940 wurde der Facharzt Prof. Dr. A. Herbst als Medizinischer Direktor angegeben,[6] der diese Funktion auch noch im Jahr 1943 innehatte. Im Jahr 1940 findet sich unter der Adresse Schönstraße 78–85 (wieder?) der Hinweis Pferdemarkt und außerdem sind sieben Baracken an der Schönstraße 86 angegeben, einige als unbewohnt ausgewiesen. Was es damit auf sich hatte, konnte (noch) nicht aufgeklärt werden. Das Krankenhaus trug (weiterhin) die Hausnummern 87–90.[7]
Städtisches Krankenhaus Weißensee bis 1990

Nach dem Krieg wurde die Fläche des 1937 geschlossenen Städtischen Pferdemarkts dem Krankenhaus als Park zugeschlagen. Das Gelände wird nun von der Roelckestraße (nördlich), der Schönstraße (südlich) und den Rückseiten der Wohnbebauung in der Gäblerstraße (westlich) begrenzt.[8] In den folgenden Jahren blieb es bei der Bezeichnung Städtisches Krankenhaus Weißensee, weitere Bauten auf dem Gelände sind nicht dokumentiert. Als Adresse galt nun Schönstraße 85–91.
Eine neue Klinik wird errichtet
Nach der Wende verkaufte der damalige Stadtbezirk Weißensee die Immobilie samt dem entsprechenden Grundstück. Die neuen Besitzer beschlossen einen kompletten Krankenhausneubau und ließen einen Teil der vorhandenen Bauwerke in der Häuserflucht der Schönstraße und auf dem Gelände abreißen. Das gut ausgebildete medizinische Personal wurde größtenteils in die neue Einrichtung übernommen, die am 1. April 1997 eröffnet werden konnte. Der neue, symmetrisch ausgelegte Komplex besteht aus einem kompakten viereckigen Trakt um einen großzügigen Innenhof mit überdachtem vorgesetztem Eingangsbereich. Die Außenabmessungen des Gebäudeensembles betragen 82 × 95 Meter. Studenten der nahe gelegenen Kunsthochschule Berlin-Weißensee wurden in die künstlerische Gestaltung der Innenräume einbezogen. Sie veranlassten die Anbringung großzügig gestalteter und optimistisch stimmender Bilder und künstlerischer Wandelemente sowie die Aufstellung von Skulpturen.[9] Der historisch gewachsene Park auf dem Gelände wurde in die Neugestaltung integriert. Das zehnjährige Bestehen der Park-Klinik Weißensee wurde nicht gefeiert, sondern aus diesem Anlass wurden der Kinder- und Jugendeinrichtung DIE ARCHE e. V. in Berlin-Hellersdorf 10.000 Euro für die Einrichtung eines Erste-Hilfe-Raumes gespendet.[10]
Medizinisches Spektrum
Die Parkklinik unterhält in zahlreichen Fachabteilungen (Erste Hilfe-Stelle, Chirurgie, Plastische Chirurgie, Gynäkologie, Kardiologie, HNO, Innere Medizin, Neurologie und Orthopädie) unter anderem die Bereiche Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie, Anästhesiologie, Intensivmedizin, Bildgebende Diagnostik, Darmkrebszentrum, Diagnostiklabor, Unfallchirurgie, (Eigenes) Therapiezentrum, Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und stationäre Schmerztherapie. Ihre besonderen Schwerpunkte sind:[11]
- Brustzentrum
- Endoprothetik
- Wirbelsäulenchirurgie
- Mikrochirurgie der Nasennebenhöhlen, funktionell-ästhetische Nasenchirurgie
- Therapie bei Parkinsonerkrankung
- Schlaganfallversorgung
- Darmkrebs- und gynäkologisches Krebszentrum.
Mit einem Sozialdienst, einem Gesundheitsforum sowie wechselnden Kunstausstellungen in den Eingangsbereichen und Konzerten („Kunst als Krankengymnastik für Geist und Seele“) wird der Gesundungsprozess der Patienten mental unterstützt.[12] Für Spaziergänge im Parkgelände wurde der „Park der Sinne“ geschaffen mit Taststeinen, Kräuter- und Duftbeeten oder speziellen therapeutischen Bewegungsmöglichkeiten.[13] Mit der Schlosspark-Klinik Sophie Charlotte in Berlin-Charlottenburg besteht eine enge medizinische und verwaltungsmäßige Kooperation.[9]
Direkt neben dem Hauptgebäude der eigentlichen Park-Klinik befindet sich ein gesondertes Ärztehaus, in dem verschiedene unabhängige Vertragsärzte sowie im klinikassoziierten Medizinischen Versorgungszentrum Rheumatologen, ein Gastroenterologe sowie zwei Gynäkologen ambulante Behandlungen durchführen. Für nicht-stationäre Nachsorge arbeitet das Klinik-Management mit einer Hauskrankenpflege zusammen.
Verwaltung und einige statistische Angaben
Im Jahr 2004 wurde die Park-Klinik Weißensee als erstes Berliner Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung nach den Richtlinien der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ®) zertifiziert, Anfang 2010 wurde das Verfahren erfolgreich wiederholt.[14]
Die Park-Klinik betreibt ein eigenes Qualitätsmanagement, sie stellt sich aber auch dem Urteil der Krankenkassen und deren Mitglieder. Im November Jahr 2011 wurde die Klinik mit dem von der Techniker Krankenkasse vergebenen „TK Klinikus-Preis“ als eines von 13 Krankenhäusern in Deutschland ausgezeichnet.[15]
Jahr | Anzahl Betten | Ärzte | Pflege-, Hilfskräfte, therap. Personal |
erste Hilfe | Beh. ambulant | Beh. stationär | Quelle |
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2010 | 344 | 96 | 220 | 27.421 | 14.380 | [9] | |
2011 | 344 | 96 | 220 | 25.959 | 14.565 | [9] | |
2013 | 339 | 28.651 | 15.146 | [16] | |||
2015 | 319 +10 Tagespl. |
27.457 | 14.400 | [17] |
Literatur
- 1900–2000. 100 Jahre Krankenhausgeschichte. Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des stationären Standortes Schönstraße 80 in Berlin-Weißensee. Park-Klinik Weißensee, Berlin 2000.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schönstraße 61. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1898, Teil 5, Neu-Weißensee, S. 220.
- ↑ Schönstraße 69–73. In: Berliner Adreßbuch, 1904, Teil 5, Neu-Weißensee, S. 338.
- ↑ Berliner Stadtplan von 1926. Die Hedwigstraße reicht von der Gäblerstraße bis zum Pferdemarkt.
- ↑ Schönstraße 87–90. In: Berliner Adreßbuch, 1923, IV, S. 1858.
- ↑ Gesundheitswesen > Auguste-Viktoria-Krankenhaus. In: Berliner Adreßbuch, 1925, III, S. 156.
- ↑ Schönstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV, S. 2366.
- ↑ Schönstraße 78, 86, 90. In: Berliner Adreßbuch, 1940, III, S. 2366.
- ↑ Berliner Stadtplan 1946
- ↑ a b c d Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2016. (Suche in Webarchiven.) Klinik-Porträt auf Park-Klinik.com, abgerufen 5. Mai 2012.
- ↑ Website Interessengemeinschaft Weißenseer Spitze, abgerufen 5. Mai 2012
- ↑ Übersicht Medizin; Stand Ende 2015.
- ↑ Kunst und Kultur ( vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today); auf Park-Klinik.com, abgerufen 4. Mai 2012
- ↑ Der Park der Sinne Weißensee ( vom 28. Juli 2009 im Internet Archive)
- ↑ KTG-Zertifizierung 2010; abgerufen am 8. Februar 2016.
- ↑ Qualitätsmanagement; ( vom 9. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf Park-Klinik.com, abgerufen 5. Mai 2012.
- ↑ Website der Techniker Krankenkasse mit Details zur Parkklinik; abgerufen am 8. Februar 2016
- ↑ Struktur- und Leistungsdaten 2015