Kadima
Kadima (hebräisch: קדימה, Qādīmāh , deutsch: "Vorwärts") ist eine neue Partei in Israel, die politisch zwischen dem Likud und der Arbeitspartei angesiedelt ist und sich somit als eine liberale Partei in der Mitte des israelischen Parteienspektrums sieht. Prominente Mitglieder dieser beiden Parteien sind nach der Gründung durch Ariel Scharon im Herbst 2005 zur Kadima übergetreten, insbesondere alle Minister der amtierenden Regierung. Unterstützt wird die Partei unter anderem von Schimon Peres, dem ehemaligen Vorsitzenden der Arbeitspartei, ohne dass er dieser offiziell beigetreten ist.
Seit dem 16. Januar 2006 hat Ehud Olmert den Parteivorsitz inne und löst damit Ariel Sharon ab, der nach wie vor an den Folgen eines Schlaganfalls leidet.
Die Grundsätze der Kadima, die am 28. November 2005 von der israelischen Justizministerin Tzipi Livni vorgelegt wurden, sind u. a.:
- Die israelische Nation hat ein historisches Recht auf ganz Israel. Dennoch muss ein Teil ihres Territoriums aufgegeben werden, um einen demokratischen Staat mit mehrheitlich jüdischem Staatsvolk zu erhalten. Jerusalem und die großen Siedlungen im Westjordanland bleiben Teile Israels.
- Die Umsetzung der "Road Map" soll zur Beendigung des Konflikts mit den Palästinensern führen.
- Eine Reform des Wahlsystems soll die Stabilität des Staates verbessern. Nach Uriel Reichman strebt die Kadima eine Direktwahl u. a. des Premierministers an, um Macht von den Parteivorständen zu nehmen.
Seit ihrer Gründung genießt Kadima die Unterstützung breiter Bevölkerungsschichten.
Kadima wurde bei den Wahlen am 28. März 2006 mit 28 Sitzen als stärkste Fraktion in die Knesset gewählt.