Lutherkirche (Fellbach)

Die Lutherkirche ist ein evangelisches Kirchengebäude in Fellbach und das historische Wahrzeichen der Stadt.
Geschichte
Die Kirche geht zurück auf einen Kirchenbau, der im Jahre 1518 als St-Gallus-Kirche fertig gestellt wurde und Teil einer Kirchenburg war, die von einer Wehrmauer und einem Wassergraben umgeben war. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Wehrmauern abgetragen. Der Turm und der Chor der Kirche wurden in den Jahren 1519 bzw. 1524 erbaut, das Kirchenschiff in seiner heutigen Gestalt wurde 1779 fertig gestellt.
Ausstattung
Über dem Altar befindet sich die Orgel. Das Orgelgehäuse ist denkmalgeschützt und stammt von einer Orgel, die im Jahre 1779 von dem Orgelbauer Johann Jakob Weinmar (Bondorff) erbaut worden war, und die vierte Orgel der Lutherkirche war. Das erste Instrument gab es bereits vor 1658; in jenem Jahr wurde nachweislich die zweite Orgel erbaut, die wiederum im Jahre 1740 durch ein neues Instrument der Orgelbauer Johann Friedrich und Johann Adam Schmahl (Heilbronn) ersetzt wurde. Das Instrument von Weinmar aus dem Jahre 1779 hatte 22 Register und kostete "1.100 Gulden und 1 Eymer Wein. 1911 baute die Orgelbaufirma E.F.Walcker & Cie. (Ludwigsburg) in den Prospekt ein neues Instrument mit 34 Registern, und 1969 wurde erneut ein neues Orgelwerk mit 37 Registern in dem historischen Gehäuse erbaut.[1]
Derzeit baut die Orgelbaufirma Lenter (Sachsenheim) ein neues Orgelwerk in das historische Gehäuse. Das neue Werk wird sich klanglich an Instrumenten des Orgelbauers Weinmar orientieren. Zu diesem Zweck wurde 2015 das Orgelgehäuse abgebaut und restauriert; dabei wurde im Inneren des Gehäuses Hinweise auf die Disposition des Instruments von Weinmar aus dem Jahr 1780 entdeckt. Das Schleifladen-Instrument wird 29 Register auf drei Manualwerken und Pedal haben, sowie zwei Zimbelsterne als Effektregister mit 3 bzw. 4 Glocken. Eine Besonderheit wird das dritte Manualwerk sein, mit Registern frühromantischen Charakters.[2]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Effektregister: Zimbelstern in G (Nr. 30), Zimbelstern in C (Nr. 31)
Im Turm der Lutherkirche hängen fünf Glocken.[3]
Nr. |
Name |
Schlagton |
Inschrift |
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1 | Liebe | as0 | Markus 10,14: Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes |
2 | Glaube | c1 | Hebräer 13,8: Jesus Christus ist gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit |
3 | Maicklerglocke | es1 | 1. Zeile: Zur Predig und Gebet ich sag zur Hochzeit ich sing zur Leich ich klag weckauf zur Arbeit Feierabend MA 2. Zeile: Ich verkünd die Stund Schaid Tag und Nacht Georg Conradus Macclerus Acclesiae Felbach Pastor P L 3. Zeile: Simone Tusnit Schultheis Hans Aldinger Hans Pfister Bürgermeister Martin Brodbeck Michael Seibold Heiligenpfleger |
4 | Hoffnung | f1 | Theodor, Siegfried Hiob 1,21 gest. v. Ph. Seibold und Frau |
Osterglocke | a1 | osanna + hais + ich + bastion + aydler + zun + eßlingen + gos + mich + im + 1519 + iar + amen + |
Literatur
- Basisinformationen zur Kirche auf der Website von stuttgart-tourist
Einzelnachweise
- ↑ Zur Geschichte der Orgel(n) auf der Website der Kantorei
- ↑ Informationen zum Orgelprojekt auf der Website der Kantorei Fellbach; Informationen zur Disposition
- ↑ Informationen zu den Glocken auf der Website der Gemeinde
Weblinks