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Dordogne

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Datei:Image:Dordogne Domme 2001 07 25.JPG
Die Dordogne bei Domme

Die Dordogne ist ein 490 km langer Fluss im Südwesten Frankreichs, der in 1.680 m Höhe am Puy de Sancy in der Auvergne entspringt und im Bec d'Ambès, im Département Gironde, in die Gironde mündet. Sein Einzugsgebiet umfasst 24.000 km², sein mittlerer Durchfluss liegt bei 450 m³/s. Die Dordogne gilt aufgrund ihres malerischen Flusstals, ihrer seit dem Mittelalter gut erhaltenen und restaurierten Dorf- und Burgpanoramen und des seichten Flusslaufes als einer der beliebtesten Wassersportregionen und Wasserwanderwege Frankreichs.

Geographie

Die Dordogne bei Beaulieu-sur-Dordogne

Die Dordogne entsteht in der Auvergne aus einem Zusammenfluss der Dore und der Dogne und durchfließt die Départements Puy-de-Dôme (63), Corrèze (19), Lot (46), Dordogne (24) und Gironde (33). Zuflüsse sind die Rhue, die Cère, die Vézère und die Isle. Für die industrielle Binnenschiffahrt ist sie ab Bergerac schiffbar, für touristische Zwecke befahren den Fluss ab Domme abwärts kleine Segelschiffe als nostalgische Nachbauten historischer Frachter (frz. gabares).

Im Gegensatz zu benachbarten Ballungsregionen wie Bordeaux, Limoges oder Toulouse ist das Dordognetal noch überwiegend agrarisch geprägt, industriell schwach entwickelt und wird deshalb zur France profonde gezählt. Der größte Wirtschaftssektor im Einflussgebiet der Dordogne ist die Lebensmittelindustrie. So zählt die Region des Périgord als exquisite Delikatessenkammer Frankreichs. Außerdem haben in der Gegend um Bergerac zahlreiche Rot- und Weißweingüter lange Tradition, allerdings haben die Vins Bergeracois im internationalen Weinhandel aufgrund der direkten Nachbarschaft zu den Bordeaux-Reben kaum Durchsetzungsmöglichkeiten.

Flusslauf

Die Dordogne passiert auf dem Weg zum Atlantik unter anderem die Städte La Bourboule, Argentat, Beaulieu-sur-Dordogne, Carennac, Souillac, Domme, Bergerac, Libourne.

Geologie

Karst

Das Dordogne-Tal lässt sich erd-und gesteinsgeschichtlich einerseits nach den typischen Eigenschaften eines Granit- und Gneissgebietes, das durch vulkanologische Aktivität des Zentralmassivs entstanden ist, andererseits und vielmehr jedoch durch Merkmale einer von Erosionsvorgängen geprägten Karstlandschaft charakterisieren. Die Gegend um Bretenoux und Castelnau, wo der Fluss vom Département Corrèze (19) in das Département Lot (46) einfließt, und die Cère in die Dordogne mündet, kann man grob als Grenze zwischen diesen beiden geologischen Oberflächenbeschaffenheiten bezeichnen. Die zahlreichen verkarsteten und bis zu 300 Meter mächtigen Kalkplateaus (frz. causses), durch die sich die Dordogne in der Erdgeschichte gegraben hat, haben ihren Ursprung in der Kreidezeit, als urzeitliche Meere große Teile des heutigen Europas bedeckten, Sedimente wie Sand, Muscheln oder Ton ablagerten und wieder zurückzogen. Im Tertiär konzentrierten sich diese Ablagerungen zu Kalkstein und brachen infolge des eigenen Gesteinsdrucks und der Plattentektonik auseinander. Die Gestaltungskraft des Flusses und der kohlensäurehaltigen Witterung formten das heutige Dordognetal.