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Trecker Treck

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Ein Standard-Trecker beim Pullen.

Trecker Treck oder auch Traktor Pulling ist ein Motorsport, bei dem es gilt, einen Gewichtewagen (Schleppwagen oder auch Bremswagen) möglichst weit über eine 80-100 Meter lange Bahn zu ziehen.

Die Trecker

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen 3 Arten von Treckern die dabei zum Einsatz kommen.

  • Standard-Klasse

In der Standard-Klasse (im Englischen „Farm Stock“) fahren Trecker, die vom Hof eines jeden Bauernhofes kommen können. Sie sind nicht für den Trecker Treck gebaut, dürfen auch nicht in ihrer Motorleistung modifiziert werden.

  • Sport Klasse

In der Sport Klasse (im Englischen „Hot Farm“) dürfen die Trecker der Teilnehmer in ihrer Leistung getunt werden. Je nach Regelement welches auf der Veranstaltung gültig ist, dürfen andere Motoren, zusätzliche Turbolader oder andere Kraftstoffsysteme verwendet werden.

  • Super Standard-Klasse oder Freie Klasse
Ein Eigenbau (Super-Standard) Trecker beim Ziehen.

In der Freien Klasse (im Englischen „Modified“) starten selbstgebaute Maschinen. An ihnen sind wenn überhaupt nur noch wenige Teile original. Meist erkennt man bei allen dieser Fahrzeuge einen Rahmen auf dem einer bis mehrere Motoren sitzen und einen Stahlkäfig in dem sich der Fahrer befindet. Da diese „Trecker“ mit hoher Geschwindigkeit und Drehzahl fahren, sind die Reifen oft dementsprechend groß um möglichst viel Reibung auf den Boden zu bringen. Super Standard-Trecker fahren oftmals mit Methanol oder anderen leichtverbrennbaren Kraftstoffen, da ihr Zweck ausschließlich dem Traktor Pulling gilt. Leistungen von 9000 PS sind hier keine Seltenheit.

Zunehmend finden in Deutschland auch so genannte „Rasenmäher Pullings“ oder „Geländewagen Pullings“ statt. Auch Maishächsler werden ab und an auf ihre Kraft vor dem Schleppwagen überprüft. Natürlich gibt es auch in diesen speziellen Bereichen wieder Unterteilungen nach Leistung, Gewicht oder Modifikationen.


Die Gewichtsklassen

Aufgeteilt werden die Trecker meist in unterschiedliche Gewichtsklassen. In der klassischen Standard-Klasse sind dies meist Trecker bis 1,6t, 2,5t, 3,5t, 4,5t, 5,5t, 6,5t, 7,5t, 9t und 14t. Dies ist aber dem Veranstalter selbst überlassen. Auch in der Freien Klasse findet man Gewichtsunterteilungen wie 3,5t, 4,5t, 6t und 8t. Gewogen werden die Trecker jeweils direkt nach dem Ziehen.


Die Regeln

In Deutschland gibt es seit 1980 die DTTO (Deutsche Trecker Treck Organisation e.V.) welche einiges getan hat um den Trecker Treck Sport in Deutschland sicherer zu machen. Sie unterstützt Veranstalter bei der Planung und Durchführung von Trecker Trecks nicht nur technisch sondern bietet auch die Versicherungen der Fahrer und Zuschauer an. Damit dieser Schutz gültig wird muss natürlich ein strenges aber durchaus sinnvolles Regelement eingehalten werden. So haben sich die Starter an verschiedene Sicherheitsbestimmungen und sogar Bauweisen ihrer Trecker zu halten. Wäre dies nicht der Fall können natürlich schlimme Unfälle passieren, denn falls ein Motor unter zu hoher Drehzahl explodiert können Treffer durch Metallsplitter tödlich sein.

Als Veranstalter ist man jedoch nicht gezwungen seinen Trecker Treck zusammen mit der DTTO zu organisieren und kann somit auch seine eigenen Regeln aufstellen. Sollten diese jedoch nicht genug Sicherheit bieten kann sowohl der Veranstalter als auch der Fahrer eines Unfallfahrzeuges zur Rechenschaft gezogen werden. Daher ist es notwendig sich ein sinnvolles und sicheres Regelwerk zu erschaffen oder gleich mit entsprechenden Vereinen zusammen zu arbeiten.


Die Bahn

Ein Trecker Treck findet auf einer vorzugsweise lehmig-festen, ebenen Bahn von 80 bis 100 Metern Länge statt. Hierfür gilt es die richtige Bereifung für seinen Trecker auszuwählen. Desto mehr Profil die Reifen noch haben, umso mehr krallen sich diese in den Boden, wühlen aber auch Erdreich auf. Wenn die Reifen kein Profil mehr haben, also blank sind, hat der Trecker eine größere Fläche mit der er auf dem Boden aufliegt, kann aber schnell ins „rutschen“ kommen. Wenn die Räder erst einmal durchdrehen hat der Trecker keinen Grip mehr, die Reibung ist abgerissen und der Zugvorgang kann abgebrochen werden. Viele Starter fahren mit einem ziemlich niedrigen Reifendruck von ca. 0,3 – 1 bar (vgl. Autoreifen ca. 2,5 bar), um durch den „platten“ Reifen noch mehr Auflagefläche auf den Boden zu haben. Die Auswahl des richtigen Reifens ist von vielen Kriterien abhängig und entscheidet nicht selten über Sieg oder Niederlage.


Der Schleppwagen

Erklärung der Bauteile eines Bremswagens.

Das Schleppwagen Prinzip sorgt dafür, dass der Zugvorgang je nach zurückgelegter Distanz schwieriger wird und der Trecker langsam an seine Grenzen geführt wird. Dieses Prinzip ist fast immer dasselbe. Der Schleppwagen ist länglich in Fahrtrichtung und liegt vorne auf einer großen Kufe und hinten mit einer Achse und 2 kleinen Rädern auf dem Boden auf. Das eigentliche Prinzip, ist dass ein Zusatzgewicht, die Back, welche sich am Anfang hinten, also auf der Achse befindet, je nach zurückgelegter Distanz über eine innere Mechanik nach vorne, also auf die Kufe gezogen wird. Dadurch erhöht sich die Reibung zum Boden und das Ziehen des Schleppwagens wird schwerer.

Ein typischer Schleppwagen wie er bei einfachen Trecker Trecks in Deutschlanf verwendet wird. Man erkennt an der Position der Back, dass der Zugvorgang noch nicht gestartet wurde bzw. noch nicht weit gekommen ist.

Je nach Gewichtsklasse sind die Gewichte der Back und das Eigengewicht der Schleppwagens variabel einstellbar, so können sowohl kleine als auch große Trecker mit demselben Schleppwagen an ihre Grenzen geführt werden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit einen oder mehrere Dorne in das Erdreich zu treiben, wodurch der Zugwiderstand natürlich auch steigt.




Das Ziel

Das Ziel ist den Schleppwagen mit seiner Maschine ohne zu stoppen über die gesamte Bahn zu ziehen. Wird das Ziel erreicht so nennt man dies „Full Pull“ (deutsch: „vollständiger Zug“) Erreichen mehrere Teilnehmer einer Klasse einen „Full Pull“ so müssen diese unter erschwerten Bedingungen (oft die der nächsten Gewichtsklasse) noch mal gegeneinander antreten. Wer in diesem Fall die Weiteste Distanz schafft, hat gewonnen.

Ein IHC Trecker "steigt". Hier ist entweder zu wenig Frontgewicht vorhanden oder der Anhängepunkt des Schleppwagens zu hoch gewählt.

Ein weiterer Schwerpunkt beim Ziehen ist es oftmals mit seinem Trecker am Boden zu bleiben. Denn wählt man die Aufhängung des Schleppwagens an seinem Trecker zu weit hinter der Achse ist die Hebelwirkung des Schleppwagens größer und es könnte ohne genügendem Gegengewicht passieren, dass sich der Trecker vorne erhebt und im schlimmsten Fall umstürzt. Bedeutung. Ist das Zugmaul zu hoch am Trecker also über der Achse angebracht, erhöht sich die Gefahr, dass der Trecker steigt. Positiv ist hier, dass der Druck mit den Reifen auf den Boden sehr hoch ist, was erwünscht ist.

Wird das Zugmaul allerdings zu tief also unterhalb der Achse angebracht, so reicht oft der Druck auf den Boden nicht aus, sodass die Reifen in Gefahr verlaufen durchzudrehen. Allerdings ist hier die Gefahr eines „steigenden“ Treckers minimal. Auch die Höhe des Zugmauls (Fachsprache: Anhängevorrichtung) ist von entscheidender Es gilt hier das richtige Verhältnis zu finden welches sich zwischen möglichst hohem Druck auf den Boden und möglichst geringer Gefahr zu „steigen“ befindet. Mit Gewichten, welche sich weit vorne am Trecker befinden lässt sich die Gefahr zu „steigen“ mindern.

http://www.trecker-treck.info

http://www.trecker-treck-deutschland.de

http://www.tractorpulling.de