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Uslar

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Uslar
Wappen Karte
Datei:Wappen Uslar.jpg Deutschlandkarte, Position von Uslar hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Deutschland
Bundesland: Niedersachsen
Kreis: Northeim
Stadtgliederung: 19 Ortsteile
Fläche: 113,4 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 138-418 m ü. NN
Einwohner: 15.905 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 141 Einwohner je km²
Postleitzahlen: D-37170,
Postfächer: 37162-65, 37168;
Alt: W-3418 (Zustellbezirke 1+2),
mitunter W-3419 für Schönhagen und Gierswalde
Vorwahlen: 05571
05573 (Volpriehausen, Delliehausen, Schlarpe, Gierswalde)
05506 (Offensen; Ortsnetz Adelebsen)
05574 (Fürstenhagen; Ortsnetz Oberweser)
Kfz-Kennzeichen: NOM
Gemeindeschlüssel: 03 1 55 012
Adresse der
Stadtverwaltung:
Graftstr. 7
37170 Uslar
Offizielle Website: www.uslar.de
E-Mail-Adresse: stadt@uslar.de
Politik
ehrenamtl. Bürgermeister: Stephan Kaiser (CDU)
Das Rathaus von Uslar, hinten links die St. Johanniskirche

Die Kleinstadt Uslar (auch genannt „das Tor zum Solling“, „Sollingmetropole“ oder „Die Stadt der Ilse-Möbel“) hat den Status einer Stadt und liegt im südlichen Weserbergland im Herzen Deutschlands, genauer in einem waldreichen Becken im südwestlichen Teil des südniedersächsischen Landkreises Northeim (ehem. Regierungsbezirk Braunschweig).

Etymologie (Namensherkunft)

Der Ortsname leitet sich von „Üsselar“ (?) ab, was „Lager am kalten Wasser“ bedeutet und womit der durch Uslar fließende Bach Ahle gemeint ist. Frühere Schreibweisen waren u.a. Usler, Üsler, Usseler und Uslaria.

Geografie

Geografische Lage

Größere Städte im Umkreis Uslars sind Göttingen im Südosten (34 km per Straße), Kassel im Süden, Holzminden sowie Höxter im (Nord-)Westen (alle gut per Kfz erreichbar). Uslar grenzt im Norden an den Solling als Teil des Naturparks Solling-Vogler, eines der größten zusammenhängenden Waldflächen und Mittelgebirge Niedersachsens (gemeindefreies Gebiet). Das Dreiländereck Niedersachsen/Hessen/Nordrhein-Westfalen am äußersten nordwestlichen Ortsrand von Bad Karlshafen ist ca. 25 km in westlicher Richtung entfernt und der Oberlauf des Flusses Weser in der Nachbargemeinde Bodenfelde ca. 12 km ebenfalls in westlicher Richtung.

Bis zur Kreisstadt Northeim im Nordosten sind es ca. 36 km per Straße, bis zur Landeshauptstadt Hannover im Norden ca. 120 km und bis zur Bundeshauptstadt Berlin im Nordosten ca. 350 km.

Geologie

Die Kernstadt Uslar liegt in dem in das Buntsandgewölbe des südlichen Sollings eingesenkten Sedimentfall und 8,28 km² großen Naturraum Uslarer Becken (Nr.: 370.2; Haupteinheit Nr. 370: Solling, Haupteinheitengruppe Nr. 37: Weser-Leine-Bergland)

Die Beckenlandschaft rund um die Kernstadt ist dank der Lössböden im Gebiet sehr fruchtbar und weist hügeligen, sehr ländlichen Charakter mit vielen Laub- und Nadelwaldflächen und Bachläufen auf. Fichten und Buchen dominieren die Wälder.

Wasserläufe in und um Uslar sind u.a. die Schwülme, die Ahle, der Martinsbach und der Rehbach.

Nachbargemeinden

Angrenzende bzw. benachbarte Gemeinden sind der Flecken Bodenfelde sowie die Städte Dassel, Hardegsen und Moringen (alle Landkreis Northeim); der Flecken Adelebsen sowie die Stadt Hann. Münden (nur knapp 1 km Grenzlinie), Niemetal (alle Landkreis Göttingen); die Gemeinden Oberweser, Wahlsburg und Bad Karlshafen (alle Landkreis Kassel) und die zur Samtgemeinde Boffzen gehörenden Gemeinden Lauenförde und Derental sowie die Stadt Holzminden (alle Landkreis Holzminden). Allerdings bestehen durch das direkt dem Landkreis Northeim unterstellte Gemeindefreie Gebiet Solling zu mehreren der genannten Nachbargemeinden keine direkte Grenzen.

Stadtgliederung

Ahlbershausen, Allershausen, Bollensen, Delliehausen, Dinkelhausen, Eschershausen, Fürstenhagen, Gierswalde, Kammerborn, Offensen, Schlarpe, Schönhagen, Schoningen, Sohlingen, Uslar, Vahle, Verliehausen, Volpriehausen und Wiensen.

Verwaltungssitz ist die Kernstadt Uslar (6.605 Einwohner).

Eine Besonderheit stellt das südlich gelegene und zu Uslar gehörende Dorf Fürstenhagen dar. Es ist zu ca. 3/4 vom hessischen Landkreis Kassel und zu ca. 1/4 vom niedersächsischen Landkreis Göttingen umschlossen. Fürstenhagen ist somit eine Exklave des Landkreises Northeim und der Stadt Uslar. Regulär ist das Dorf nur über das hessische, zur Gemeinde Oberweser gehörende Dorf Heisebeck zu erreichen. Vom Landkreis Göttingen aus führen des Weiteren einige für den öffentlichen Verkehr gesperrte Waldwege nach Fürstenhagen.

Auch wenn die Kernstadt selbst nicht in Stadtteile gegliedert ist, so wird dennoch unterschieden zwischen: Innenstadt, Ilsesiedlung, Kleines Feld, Rotenberg, Gänsekopf (eigentlich zu Allershausen), Eichhagen, Unterhütte, Wiesenstraße, Auschnippe, schwarze Erde, Kupferhammer, Postberg, westliches Industriegebiet, Ziegenbusch (diese Liste ist nicht vollständig). Die Namen resultieren meist aus den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten oder aus Straßennamen.

Ferner wären noch das Rittergut Reitliehausen (im Westen der Kernstadt), Donnershagen (zu Eschershausen), Haje (ehemals eigenständiges Dorf, nun zu Delliehausen), der Knobben, das Gut Steimke (zu Wiensen), Meinte (Ostteil Eschershausens) sowie Langental (zu Dinkelhausen) zu nennen.

Der im Norden gelegene Uslarer Ortsteil Eschershausen im Ital ist nicht mit der Stadt Eschershausen am Ith nordöstlich von Holzminden zu verwechseln. Das Dorf Allershausen ist nicht mit der Gemeinde Allershausen nördlich von München an der Bundesautobahn A9 zu verwechseln. Sohlingen ist nicht mit der für seine Klingen bekannten Stadt Solingen im Rheinland zu verwechseln. Es gibt in Deutschland mehrere Dörfer mit dem Namen Fürstenhagen und Schönhagen. Insbes. in der Verwaltungsgemeinschaft des im thüringischen Eichsfeld liegenden Uder gibt es sowohl ein Fürstenhagen wie auch ein Schönhagen. Ferner gibt es auch ein zweites Bollensen in der Gemeinde Wieren der Samtgemeinde Wrestedt.

Klima

Bioklimatisch herrscht im Uslarer Raum ein Belastungs- und Übergangsklima vor.

Geschichte

Erste Besiedlung in der jüngeren Steinzeit durch Hackbauern.

Die heutige Kernstadt wurde schriftlich erstmalig um 1006/1007 erwähnt. Im 13. Jahrhundert folgt dann die Erwähnung einer Burg nach der sich die Freiherren „von Uslar“ nannten („(von) Uslar“ als Familienname existiert - insbes. auch im spanischsprachigen Teil Südamerikas - bis heute, s.u.). Diese wurden dann in der zweiten Jahrhunderthälfte durch die Welfenherzöge aus Braunschweig verdrängt. Im Jahre 1559 begann Erich II von Braunschweig(-Göttingen) damit, in Uslar das Schloss Freudenthal im Stil der Weserrenaissance errichten zu lassen, in dem auch zeitweilig residiert wurde. Es brannte jedoch 1612 ab (dessen Grundmauern sind heute noch im südwestlich der Innenstadt gelegenen Schlosspark erkennbar). 1819 fiel ca. ein Drittel der heutigen Innenstadt einem Großbrand zum Opfer.

Uslar war zeitweilig Kreisstadt des Kreises Uslar. Dieser wurde am 01.04.1885 gegründet, ging nach dem Ende des Welfenreiches (1806) im Zuge der Gebietsreform der preußischen Provinz Hannover aus dem Amt Uslar hervor und gehörte dem Regierungsbezirk Hildesheim an. Er hatte knapp 349 km² und umfasste die heutigen Gemeinden Uslar, Bodenfelde und Adelebsen sowie die heutigen Holzmindener Stadtteile Neuhaus i.S. und Silberborn als auch das im Landkreis Holzminden liegende Lauenförde. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnten ca. 10.000 Einwohner im Kreisgebiet. Der Kreis Uslar wurde am 01.10.1932 dem Kreis Northeim mit Verwaltungssitz Northeim eingegliedert. Die rechte Hälfte des Uslarer Kreiswappens und insbes. der dortige Löwe - das Wappentier der Welfen, die über das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg herrschten - wurde später (22.07.1948) in das Wappen des Landkreises Northeim übernommen. Das silberne Geweih auf blauem Hintergrund in der linken Hälfte des Uslarer Kreiswappens entspricht dem Wappen der 1325 ausgestorbenen Grafen von Dassel und wird auch im Schönhagener Wappen verwendet.

Nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen in den Altkreis Uslar im 2. Weltkrieg am 8. April 1945 wurde kurze Zeit später auf Befehl des amerikanischen Ortskommandanten das heutige Albert-Schweitzer-Krankenhaus gegründet (das Krankenhaus fand schließlich 1952 im ehemaligen Haus des Reichsarbeitsdiensts an der St. Johanniskirche ein Heim), schon bald wurde Uslar aber im Juli an die britische Verwaltung übergeben. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Zahl der Einwohner Uslars durch Flüchtlinge und Vertriebene um mehr als die Hälfte auf mehr als 6.000 an.

Wissenswertes

  • Vor der heutigen Stadtverwaltung befand sich auf dem Parkplatz Graftplatz Ende des 19. Jahrhunderts/Anfang des 20. Jahrhunderts ein Kriegerdenkmal. Die Stadtverwaltung war damals die „Neue Schule“ (die „alte Schule“ befand sich in der Nähe des heutigen Heimatmuseums).
  • Das Haus an der Kreuzung Lange Straße/Kurze Straße war Anfang des 20. Jahrhunderts das kaiserliche Postamt.
  • Die Sparkasse und Winterschule befand sich noch Mitte des 20. Jahrhunderts in dem Haus oberhalb der ehemaligen Postfiliale an der Bahnhofstraße.
  • Die Mühlenstraße hatte bis in die 1950er Jahre eine alleeartige Baumbepflanzung, wie Anfang des 20. Jahrhunders auch der untere Postberg.
  • Der Neustädter Platz hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine parkähnliche Erscheinung mit offenem Wasserlauf des Martinsbachs.

Religionen

Die Bevölkerung ist stark mehrheitlich evangelisch-lutherischer Konfession (siehe dazu Kirchenkreis Leine-Solling). Es existieren im Stadtgebiet Kirchen versch. Konfessionen (z.B. kath.).

Eingemeindungen

1968 wurde Allershausen mit Uslar vereinigt. Die am 01.03.1974 inkraft getretene niedersächsische Gemeindereform bewirkte die Eingemeindung der weiteren heutigen Dörfer Uslars (mittlerweile sind 6 Uslarer Ortsteile als Erholungsorte staatlich anerkannt), wobei diese Orte nun jedoch mehr Kompetenz (z.B. in Form von Ortsräten) erhielten, als dies 1968 mit Allershausen der Fall war. Am 01.11.2001 wurde Allershausen dann wieder eigenständiges Dorf als Uslarer Ortsteil.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Uslars und auch der meisten seiner Dörfer nimmt seit mehreren Jahren stetig ab.

Wappen

Blasonierung (Beschreibung)

Das Wappen der Stadt Uslar zeigt in Silber eine rote Zinnmauer, flankiert von zwei roten Türmen mit blauen Runddächern, dazwischen auf rotem Sockel - belegt mit einem silbernen gotischen Spitzschild, darin ein grünes gotischesV“ - ein rotbewehrter und bezungter blauer Löwe.

Erklärung

Das 1935 genehmigte heutige Wappen ist in enger Anlehnung an das älteste bekannte Siegel der Stadt aus dem späten 13. Jahrhundert gestaltet worden. Die Siegelbilder der Stadt variierten im Laufe der Jahrhunderte leicht, so war der Hintergrund des Wappens bis 1935 gelb ud auf den Türmen befanden sich Kreuze. 1952 wurde das Wappen leicht verändert.

Datei:Braunschweiger Loewe mit Dom im Hintergrund.JPG
Der Braunschweiger Löwe

Der Löwe auf dem Sockel stellt die Statue des Braunschweiger Löwen dar. Jene um 1166 auf dem Braunschweiger Burgplatz aufgestellte Bronzeskulptur stellt das Wappentier Heinrichs des Löwen, einem der wichtigsten Herrscher aus dem Hause der Welfen dar, das auch über Uslar herrschte. Die Farben sind seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt, in welcher Zeit auch das „V“ (ein lateinischesU“) hinzugefügt wurde.

Politik

Gemeinderat

Obwohl der Landkreis Northeim bei den Bundestagswahlen größtenteils zum Wahlkreis 52 Goslar-Northeim-Osterode gehört, gehört Uslar zum Wahlkreis 46 Hameln-Pyrmont-Holzminden.


Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Durch Uslar führt die Ferienroute „Straße der Weserrenaissance“ sowie die „Frau Holle Route“ der „Deutschen Märchenstraße“. Die Region um Uslar ist in der Ferienbranche als „Uslarer Land“ bekannt. Gäste können in Hotels und Pensionen, dem Feriendorf oder der Jugendherberge übernachten. In Schönhagen und Delliehausen-Haje existieren ferner Campingplätze und in Uslar selbst gibt es an zwei verschiedenen Stellen Stellplätze für Wohnmobile sowie ein Jugendcamp. Uslar hat ein eigenes Touristikbüro.

Theater

Das „Ilsetheater“, ein Kino mit 2 Sälen.

Museen

Musik

  • Gesangvereine
  • Posaunenchöre (Eschershausen und Volpriehausen)
  • Bigband „Solling Swing Orchestra“
  • Diverse Bands, wobei die Punkband "20/20 Vision" (ursprünglich "Generation Fuck") auch im Ausland für die Hörer solcher Musik bekannt ist.
  • Kirchenmusik an St. Johannis, mit Kantorei, Kinderchören, Gospelchor und Flötenkreis

Bauwerke

  • Das Uslarer Wahrzeichen, das in der Innenstadt stehende ca. 1476 erbaute frühere Rathaus mit Fachwerk und nachträglich aufgesetzter kupfernem Turmuhrdach. Unmittelbar neben dessen Haupteingang befindet sich ein in Stein gehauener sitzender Löwe auf einem Steinsockel, dessen einer Eckzahn golden bemalt ist und der ein gotisches Wappen hält, auf dem goldenes ein „V“ (lateinischesU“) auf blauem Grund dargestellt ist. Das Rathaus wird seit 2003(?) bis heute (März 2006) saniert, wobei die Art der Sanierung stark umstritten ist.
  • Die St. Johanniskirche (ev.-luth.; ebenfalls in der Innenstadt) mit dem gotischen hohen Chor von 1428 und einem handgeschnitzen, prächtigem Altar. Auf der Westempore steht die 1845 von der Firma Euler erbaute Orgel (26/II). Sie gehört heute zu den herausragenden Instrumenten Südniedersachsens, da ihr heutiger Zustand immer noch sehr dem ursprünglichen entspricht.
  • Die prächtigen Fachwerkfassaden der Bürgerhäuser mit vielen verschiedenen Geschäften und Gewerben in der mit roten Natursteinen gepflasterten Fußgängerzone in der Innenstadt.
  • Brau- und Backhaus.
  • Städtisches Heimatmuseum, in direkter Nachbarschaft der St. Johanniskirche und dem Rathaus. 2004 restaurierter Fachwerkbau.
  • Der von 1934 bis 1935 erbaute, ca. 30 Meter hohe und steinerne Sollingturm auf dem nordwestlich gelegenen 444 Meter hohen Strutberg bei Sohlingen mit guter Aussichtsmöglichkeit. Dieser Turm ist nicht mit dem hölzernen Hochsollingturm bei Silberborn zu verwechseln.
  • Der hölzerne Harzblick-Turm auf dem 492 Meter hohen Steinberg nördlich von Vahle, wo bei guten Sichtbedingungen der Brocken im Harz gesehen werden kann. Ursprünglich sollte auf diesem Berg der Sollingturm errichtet werden.
  • Reste der einstigen Stadtmauer in der Kernstadt in der Mauerstraße und am Forstgarten (mit der Stadtmauer hängen auch die Namen Mühlentor und Isertorweg zusammen).
  • Wüstung und Kirchenruine Malliehagen nördlich von Dinkelhausen.

Parks

  • Alaris Schmetterlingspark mit frei fliegenden Schmetterlingen.
  • Div. Parkanlagen in der Kernstadt, die größte ist der Schlosspark, danach der Forstgarten und der Wasserpark.
  • ErlebnisWald-Projekt kurz hinter Schönhagen unweit der Bundesstraße nach Neuhaus im Solling und Holzminden (ehemaliger (unvollendeter) Außenstandort der Weltausstellung „Expo 2000“ in Hannover im Jahre 2000).

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Besonders im Winter zieht die historische Altstadt Uslars mit dem dann dort stattfindenden Weihnachtsmarkt immer wieder viele Touristen und Einheimische an, denn am Rathaus hängt einer der größte Adventskalender in Deutschland. An jedem Tag wird im Rahmen einer großen Tombola ein Türchen geöffnet.
  • Zweitägiges Altstadtfest in der Innenstadt im Abstand von mehreren Jahren.
  • Gewerbeausstellung „UslarErLeben“ im April im Schulzentrum an der schwarzen Erde.
  • Alljährliches Stadtfest „Pekermarkt“ in der Innenstadt am 2. Sonntag im September. Verschiedene Geschäfte haben dann von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
  • Alljährlicher traditioneller Laufwettbewerb „Spenneweih“ durch die Innenstadt.
  • Zu Ostern Osterfeuer in vielen Dörfern, z.B. Ostersonntag im Ortsteil Allershausen.
  • Jeden Freitag vormittag Wochenmarkt (Uslarer Landmarkt) in der Langen Straße vor dem Rathaus.
  • Jeden Dienstag von Mai bis Oktober Stadtrundführung.
  • Maibaumaufstellen am 1. Mai in vielen Ortsteilen.
  • Brauereifest im Juli.
  • Auf dem Festplatz an der „schwarzen Erde“ diverse Veranstaltungen wie z.B. Frühlingsfest oder Zirkus.
  • Flugtag Anfang August.
  • Zum Ende der Karnevalszeit entsprechende Feiern in den Dorfgemeinschaftshallen von Wiensen und Schoningen.
  • In der Zeit nach Weihnachten div. Theatervorführungen von Laienschauspielegruppen.
  • Für die Jugend werden weiterhin von ortsansässigen (Junggesellen-)Vereinen in Eigenregie regelmäßig Disco-Abende in Festzelten und Mehrzweckhallen angeboten, insbes. in Wiensen und Schoningen.

Sonstiges

  • Im Ortsteil Allershausen wurde mit städtischen Mitteln das ehemalige Bahnhofsgebäude in ein Kulturzentrum umgebaut, das seit seiner Eröffnung im September 2003 mit regelmäßigen Veranstaltungen zur Bereicherung der kulturellen Szene im südniedersächsischen ländlichen Raum beiträgt und inzwischen weit über die Region hinaus bekannt ist. Das bunt gemischte Programm vom „Kulturbahnhof Uslar“ (Träger ist ein Förderverein) bietet nicht nur den zahlreichen regionalen, sondern auch überregionalen und internationalen Bands und Musikern eine Plattform für öffentliche Auftritte. Ebenso beinhaltet es Ausstellungen, Dichterlesungen, Disco-Abende für Jugendliche, Diskussionsveranstaltungen, Konzerte, Präsentationen und Theateraufführungen.
  • Frühere weitbekannte Discotheken „Meeting“ (Uslar) und „Lipstick“ (Sohlingen) existieren nicht mehr, dafür das „Show Inn“ in Schoningen.
  • Die Vereinslandschaft in Uslar ist sehr vielfältig.
  • Div. Veranstaltungen des Kunst- und Literaturkreises Uslar.

Sport

Div. Sport- und Tennisplätze, Sport- und Mehrzweckhallen sowie Dorfgemeinschaftshäuser, Stadion, beheiztes Hallenbad (Uslarer Badeland) mit 84 Meter langer Rutsche und Außenschwimmbecken, beheiztes Freibad (in Volpriehausen), Badeteich in Schönhagen auf dem Gelände des Erlebnis Wald Projektes und Badesee Delliehausen, Fitnesscenter, Reiterhöfe, div. Rad- und Mountainbikewanderwege, Wanderwege, im Winter bei entsprechenden Dauerfrost mit Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen auf dem Eisteich in Richtung Steimke/Schoningen.

  • TSG Uslar
  • VfB Uslar (Fußball, Tennis)
  • OLV Uslar (Orientierungslauf)
  • UTC Uslar (Tennis)
  • HSG Schoningen/Uslar/Wiensen (Handball)
  • Rot-Weiß-Allershausen (Tennis, Fußball)
  • SC Schoningen 04 (Tennis, Fußball,Turnen)
  • u.v.m.

Kulinarische Spezialitäten

Uslarer Spezialität ist das Pekeressen: Hier werden gebackene Kartoffeln mit rohem Hackfleisch (Mett), etwas Butter und Zwiebeln serviert. Der Name leitet sich aus der Zubereitungsweise ab: Die Kartoffeln wurden früher halbiert und anschließend an einen heißen Ofen geklebt (kleben=„peken“). Sie fielen dann von selbst ab, sobald sie gar waren. Dazu wird ein in Uslar gebrautes Bier getrunken.

Beliebt sind in Uslar in der Herbstzeit Wursteproben. Ferner ist Bregenwurst mit Grünkohl (auch „Grünkohl mit Pinkel“ genannt) weit verbreitet und eine zünftige Mettwurst mit Brot wird auch gern gegessen.

Im Stadtgebiet existieren verschiedene Lokalitäten wie Cafés, Kneipen und Gaststätten (deutsche, griechische, italienische, chinesische Küche), Imbiss- und Dönerläden sowie Grillhütten in den Dörfern.

Wirtschaft

Zu den wichtigsten Uslarer Industriebetrieben gehören die Ilse Möbelwerke und die Eisengießerei Schneider. Die klassische holzverarbeitende Industrie hat in Uslar regelmäßig Betriebe geschlossen. Ferner gibt es kleinere metallverarbeitenden Betriebe und auch zwei Zuliefererbetriebe der Automobilindustrie. Die Firma Demag Cranes betreibt in Uslar einen Produktionsstandort. Die meisten Betriebe sind im Westen und Südwesten sowie im Osten und Nordosten der Kernstadt in Gewerbegebieten angesiedelt. In den letzten Jahrzehnten verstärkte Textilindustrie und Umwelttechnik. Weiterhin Initiativen zur Förderung von Tourismus und Fremdenverkehr. Forst-, Vieh- und Landwirtschaft, aber auch alle anderen Wirtschaftszweige (inkl. Produktion, Handwerk, Einzel- und Großhandel inkl. div. Supermarktketten, Tankstellen und Kfz- und Motorrad-Gewerbe) gibt es in Uslar. Im Uslarer Stadtgebiet sind vier Alten- und Seniorheime angesiedelt (in Uslar, Delliehausen, Volpriehausen und Schlarpe), eines davon mit gerontopsychiatrischer Station. Es werden betreute Altenwohnungen angeboten.

Verarbeitete vorkommende Rohstoffe sind Wasser, Sand und Holz.

Insges. existieren 570 Arbeitsstätten, jedoch ist die Arbeitslosenquote mit 15 Prozent (März 2005) in Uslar sehr hoch und viele Uslarer arbeiten v.a. in Göttingen.

Wirtschaftsgeschichte

Uslars Industriegeschichte reicht mit der Herstellung von Armbrüsten für Norddeutschland bis in das Mittelalter zurück. So war Uslar zeitweilig Mitglied in der Hanse.

Uslar war im 18. und 19. Jahrhundert für die extensive Fabrikation von Tonpfeifen bekannt und bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein weltbekannt für seine Möbelindustrie, die damals dort wichtigster Wirtschaftszweig war (1950: 2000 Arbeitsplätze). Aber auch Zigarren wurden früher in Tabakfabriken gefertigt, an die in der Innenstadt noch die Zigarrenmacherstraße namentlich erinnert und die Sollinger Eisenhütte existiert seit dem 18. Jahrhundert.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunders bis 1932 wurde weiterhin ein Stein- und Kalisalzbergwerk durch die Burbach Kaliwerke in Volpriehausen betrieben. Die Schächte „Wittekind“ (1898-1901 bis auf 558 m abgeteuft, vorher „Justus I“ genannt) in Volpriehausen sowie „Hildas Glück“ (1907-1915 bis auf 949 m abgeteuft) bei Ertinghausen sind nach Kriegsende Anfang September 1945 durch Explosionen von eingelagerten Sprengkörpern zerstört und überflutet worden und sind mittlerweile verfüllt. Von 1885 bis 1952 wurde mit Unterbrechungen der Abbau (minderwertiger) jungtertiärer Braunkohle aus dem Pliozän und dem Miozän bei Delliehausen im Tagebau in den Gruben „Sollinger Zeche“ und „Elsaß“ durch die konsolidierten Sollinger Braunkohlenwerke und die Hoch- und Tiefbau AG betrieben.

Ansässige Unternehmen

Zu den wichtigsten/bekanntesten/traditionellen/größten Betrieben gehören

  • Demag Cranes and Components (Bremsmotoren)
  • F. A. Schneider KG (Eisengießerei)
  • Spänex (Absaug- und Briketieranlagen)
  • AKG (Kühler)
  • Fasse Filter (Filter; in Delliehausen)
  • USBAGs (Verpackung)
  • Plessmann/Pamino (Parkett)
  • Kalksandsteinwerk (Steine; bei Allershausen)
  • Norbert Kordes Kabel (Kabel; in Sohlingen)
  • Gerke und Söhne (Bekleidung; in Schönhagen)
  • Ilse (Möbel)
  • Sollinger Privatbrauerei Haffner (Bier)
  • Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.
  • Schefft (Textilhaus)
  • Schlieper Druck (Druckerei)

(Ergänzungen bitte vorher diskutieren)

Infrastruktur

Umspannwerk, Stadtwerke (Wasser und Elektrik, Klärwerke), Polizeistation, (freiwillige) Feuerwehren, Krankenhaus und Rettungswache, Ärzte (Allgemein, HNO, Gynäkologie, Chirurgie, Augenarzt) und Zahnärzte.

Verkehr

  • Die Bundesstraße 241 von Northeim im Osten nach Beverungen im Westen führt quer durch das Gebiet von Uslar. Hierüber sind auch die Bundesautobahnen A7 Hannover <-> Kassel (Abfahrt Nörten-Hardenberg) und die Südharzautobahn A38 Göttingen <-> Leipzig im Osten wie auch die A44 Dortmund <-> Kassel im Südwesten (Abfahrt Warburg) sowie die Bundesstraßen B3, B27, B64, B80 und B83 gut und schnell erreichbar.
    Für Motorradfahrer ist Uslar nicht zuletzt aufgrund der bewaldeten und kurvenreichen Bollert-Bergstrecke der B241 im Westen sehr beliebt, die dennoch auch viele langgezogene Geraden aufweist (ferner gibt es ein großes Motorradhaus eines Goldwing-Importeurs).
  • Die Bundesstraße B497 mündet aus Neuhaus im Solling kommend in Schönhagen in die B241. Alle nächsten Gemeinden Uslars (s.o.) sind direkt mit dem Kfz erreichbar. Das Verkehrsaufkommen in und um Uslar ist nicht hoch.
  • Die mittlerweile nur noch eingleisig und zweistündig von der DB im Rahmen des Personenverkehrs befahrene nicht-elektrifizierte „Sollingbahn“ Kursbuchstrecke KBS 356 Nord (bis 1992 KBS 245, bis 1970 KBS 200) Northeim/Han. <-> Ottbergen <-> Altenbeken (beide im Westen in Ostwestfalen) hat in Volpriehausen bei Kilometer 42 einen Haltepunkt (Rückgebauter Bahnhof) sowie in Allershausen bei Kilometer 35 mit autom. Stellwerk, Ausweich- und Ladegleis (kein Gütertarifpunkt mehr). Die Strecke führt bei Allershausen und Bollensen über einen Damm, hat an der Steimke südöstlich der Kernstadt ein Viadukt und zwischen Volpriehausen und Ertinghausen einen Tunnel. Baubeginn war 11.11.1873, Eröffnung 17.12.1877. Rückbau seit 1990. Diese damals sehr frequentierte Bahn verband damals das Ruhrgebiet mit der Region Leipzig und war im Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert bedeutend für die Wirtschaft im Raum Uslar.
    Weitere nahegelegene Haltepunkte in Offensen (Kilometer 24), Wahlsburg OT Vernawahlshausen und Bodenfelde liegen an der eingleisigen, von der DB befahrenen nicht-elektrifizierten Bahnstrecke der „Oberweserbahn“ KBS 356 Süd Regionalbahn Göttingen <-> Bodenfelde <-> Ottbergen (bis 1992 KBS 245, bis 1970 KBS 200). Die Haltestelle Verliehausen (Kilometer 28) ist geschlossen worden. Über Göttingen Anbindung an das ICE-Netz der DB mit der ICE-Strecke Hannover <-> Würzburg, über Northeim und Göttingen und Ottbergen (im Westen) und Altenbeken Anbindung an das weitere Netz der DB, in Ottbergen insbes. an Höxter und Holzminden.
    Die 6,3 Kilometer lange eingleisige Bahnstrecke Uslar <-> Uslar Stadt <-> Schönhagen/Han. wurde am 01.10.1927 eröffnet, stellte 1976 ihren Betrieb wieder ein und ist mittlerweile ein Radweg. Der Bahnhof Uslar Stadt entspricht dabei nicht dem heutigen Haltepunkt Uslar sondern lag an der Wiesenstraße in dem Gebäude, bei dem sich bis vor einigen Jahren die Discothek „Meeting“ befand.
  • Direkte, wochentags stündliche Busanbindungen (Bus 210) des VSN (RBB) über den ZOB an der schwarzen Erde an Göttingen über Adelebsen und an Holzminden über Neuhaus im Solling (Fahrtzeit jeweils ca. 60 Minuten). Busanbindung über den ZOB im Westen der Kernstadt an alle Ortsteile sowie an Hardegsen (Bus 212), Bodenfelde, Derental und viele Ortsteile von Oberweser sowie an Wahlsburg (beide in Hessen).
  • Ein Segelflugplatz befindet sich westlich der Kernstadt. Die drei nächstgelegenen Flughäfen sind Hannover-Langenhagen (IATA-Code: HAJ), Kassel-Calden (IATA-Code: KSF) und Paderborn/Lippstadt (IATA-Code: PAD).
  • Über Bodenfelde Anbindung im Weser-Personenbootsverkehr zwischen Hann. Münden und Hameln.

Medien

Es gibt eine Regionalausgabe der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) sowie diverse Werbewurfsendungen (z.B. „Tip aktuell“, „gelbes Blatt“ genannt und „Oberweserwochenzeitschrift“ (OWZ)), die dort die Zeitung ergänzen. Das Göttinger Tageblatt wird in Uslar ebenfalls gelesen.

In und um Uslar können (analog übertragene) Radio- und/oder Fernsehprogramme aus Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen terrestrisch empfangen werden. An einigen Stellen sogar Radioprogramme aus Bremen und Bayern. Es ist auch Kabelempfang (kein offener Kanal) möglich und es wird DSL angeboten. Die GSM-Telefonnetze haben viele Funklöcher um Uslar.

Öffentliche Einrichtungen

Verwaltung (mit Zweigstellen einiger Kreisbehörden wie z.B. Kfz-Zulassungsstelle)

Bildung

Kindergärten, vier Grundschulen (in Uslar, Schoningen, Volpriehausen, Schönhagen), in der Kernstadt Kinderdorf, Georg-Laves-Hauptschule, Sollingschule Realschule, sprachliches Gymnasium für Englisch, Französisch und Latein, Pflegeschule, Förderschule Schwerpunkt Lernen, Volkshochschule.

Die örtlichen Schulen werden auch von Schülern aus den Nachbargemeinden Oberweser und Wahlsburg (Hessen) sowie Bodenfelde besucht. Schüler aus Uslar besuchen auch die Gesamtschule Bodenfelde.

Bis 1994 gab es auch eine Orientierungsstufe.

Die nächstgelegene Universität liegt in Göttingen.

Sonstiges

  • Ein Typus altrömischen, in Deutschland gefundenen Tongeschirrs wird mit Uslar benannt.
  • Die Uslarer Polizeistation ist auch für Bodenfelde zuständig. Auch der zum Revier zugehörige Teil der Weser mit hessisch/niedersächsischer Landesgrenze in der Flussmitte gehört polizeilich auf ganzer Flussbreite zu dieser Station.
  • Das Eigenschaftswort und die Einwohner heissen "Uslarer", nicht wie ab und zu zu hören "Uslaraner".

Mundart

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten mit dem Namen „(von) Uslar“